- Joseph Pfleger
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Franz Joseph Pfleger (* 31. August 1872 in Pressath; † 4. Februar 1964 in Weiden in der Oberpfalz) war ein deutscher Politiker der Bayerischen Volkspartei.
Pfleger wurde 1872 als Sohn eines Landwirts und Kaufmanns in Pressath geboren, wo er von 1878 bis 1883 die Volksschule besuchte. Anschließend besuchte er das Gymnasium in Amberg, wo er 1891 das Abitur bestand, und danach ging er auf die Universität München. Er studierte Rechtswissenschaften und promovierte 1896 mit dem Thema Die tathsächlichen Ergebnisse der Reichsbörsenenquete. Nach dem Abschluss arbeitete er ab 1899 als Rechtsanwalt in Weiden.
Pfleger verfasste mehrere Aufsätze und Schriften. Er gehörte als Mitglied des Zentrums erstmals von 1912 bis 1918 dem Reichstag an[1] und später als Mitglied der Bayerischen Volkspartei nochmals für den Wahlkreis 25 (Niederbayern) von 1924 bis 1933. Während der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete Pfleger weiterhin als Rechtsanwalt. Da er in seiner Praxis auch Juden vertrat, wurde seine Wohnung 1938 verwüstet und Pfleger mehrfach verhaftet. 1943 wurde er zwangsweise pensioniert, 1944 entzog man ihm die Zulassung. Nach dem Krieg trat er der CSU bei und wurde 1945 Bürgermeister der Stadt Weiden, was er bis 1948 blieb. Er war Mitglied der Verfassunggebenden Bayerischen Landesversammlung, 1946 Alterspräsident der Bayerischen Landesversammlung und seit 1948 wieder als Rechtsanwalt tätig. Am 27. März 1953 wurde dem Justizrat das Ehrenbürgerrecht der Stadt Weiden verliehen.
Einzelnachweise
- ↑ Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin: 1913, S. 96 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)
Literatur
- Ernst Rudolf Huber, Gustav Schmidt: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Band 6, 1: Ernst Rudolf Huber: Die Weimarer Reichsverfassung. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1981, ISBN 3-17-001056-5.
Weblinks
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