- Journalistik
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Die Journalistik ist die Wissenschaft, die sich mit den Akteuren, Strukturen und Leistungen des Journalismus befasst. Sie analysiert den Journalismus auf der Basis von Journalismustheorien. Die Journalistik ist damit ein Teilgebiet der Kommunikationswissenschaft. Das besondere Ziel der Journalistik besteht in der Integration von Wissenschaft und Praxis. Die Journalismusforschung ist sowohl grundlagenorientiert als auch anwendungsbezogen. Das Studium, das auch eine praktische Ausbildung umfasst, soll zu einem reflektierten, innovativen Handeln anleiten. Das Journalistik-Studium unterscheidet sich von der reinen Praxisausbildung im Volontariat und an Journalistenschulen, in der im Wesentlichen nur die gängigen "handwerklichen" Regeln vermittelt werden.
Zu den Arbeitsgebieten der Journalistik gehören u. a.:
- die geschichtliche Entwicklung des Journalismus
- die journalistische Arbeitsweise (siehe: Journalismus und Wissenschaft)
- die journalistischen Darstellungsformen, ihre Struktur und Entwicklung
- Besonderheiten des Journalismus in den verschiedenen Medien (Presse, Hörfunk, Fernsehen, Internet)
- die Wirkungen des Journalismus, z. B. auf die öffentliche Meinung (siehe dazu auch: Agenda-Setting)
- die normative Beschreibung der Rolle des Journalismus in der Gesellschaft („Vierte Gewalt“)
Viele dieser Fragestellungen werden auch auf anderen Gebieten der Kommunikationswissenschaft behandelt. Da jedoch nicht alle Inhalte der Massenmedien journalistisch sind, kann Journalistik von anderen Bereichen der Kommunikationswissenschaft abgetrennt werden, die Aspekte wie fiktionale oder unterhaltende Inhalte (zum Beispiel Fernsehserien, Unterhaltungsshows) erforschen.
Journalistik-Studiengänge sind an den Universitäten Dortmund, Eichstätt, Hamburg, Leipzig und Mainz angesiedelt. Darüber hinaus kann das Fach an einer Reihe von Fachhochschulen studiert werden. In der DDR existierte mit der Sektion Journalistik ein Studiengang, der direkt dem ZK der SED unterstellt war.
Sprecherziehung
Professionelle Journalisten, die beim Hörfunk oder Fernsehen vor der Kamera arbeiten, haben in der Regel zuvor Unterricht in Sprecherziehung genommen. Sprecherziehung und/oder Sprechwissenschaft kann an einigen deutschen Hochschulen auch als eigenständiger Studiengang z. B. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart oder als Schwerpunkt/Spezialisierung z. B. Master Germanistik mit Schwerpunkt in Sprechwissenschaft und Sprecherziehung an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken studiert werden.
Literatur
- Altmeppen, Klaus-Dieter/Hanitzsch, Thomas/Schlüter, Carsten (Hrsg.) (2007): Journalismustheorie: Next Generation. Soziologische Grundlegung und theoretische Innovation. Wiesbaden: VS.
- Hohlfeld, Ralf (2003): Journalismus und Medienforschung. Theorie, Empirie, Transfer. Konstanz: UVK.
- Löffelholz, Martin (Hrsg.) (2004): Theorien des Journalismus. Ein diskursives Handbuch. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Wiesbaden: VS.
- Kaltenbrunner, Andy/Karmasin, Matthias/Kraus, Daniela/Zimmermann, Astrid (2007): Der Journalisten-Report. Österreichs Medien und ihre Macher.Wien: Facultas Verlag.
- Kaltenbrunner, Andy/Karmasin, Matthias/Kraus, Daniela/Zimmermann, Astrid (2008): Der Journalisten Report II. Österreichs Medienmacher und ihre Motive. Wien: Facultas.
- Mast, Claudia (Hrsg.) (2008): ABC des Journalismus. Ein Handbuch. 11., neubearbeitete Auflage. Konstanz: UVK.
- Meier, Klaus (2011): Journalistik. 2., überarbeitete Auflage. Konstanz: UVK.
- Weischenberg, Siegfried/Malik, Maja/Scholl, Armin (2006): Die Souffleure der Mediengesellschaft. Report über die Journalisten in Deutschland. Konstanz: UVK.
Weblinks
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