- Judy Chicago
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Judy Chicago (* 20. Juli 1939 in Chicago, Illinois) ist eine feministische Künstlerin, Schriftstellerin und Erzieherin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Geboren als Judith Cohen wuchs sie in Chicago in einer Familie mit stark jüdisch-amerikanischer Tradition auf, wurde von ihren gewerkschaftlich engagierten Eltern jedoch weltlich erzogen. Ihre Abschlüsse als Bachelor of Arts und Master of Arts machte sie an der University of California in Los Angeles. Momentan ist sie als künstlerische Leiterin der Flower tätig, einer Non-Profit-Kunstorganisation, die sie 1978 in Zusammenhang mit ihrer künstlerischen Arbeit gründete. Ihr derzeitiger Ehemann ist der Fotograf Donald Woodman.
Künstlerisches Wirken
Woman House (1972)
1971 gründete Chicago gemeinsam mit Miriam Schapiro das CalArts Feminist Art Program für das California Institute of the Arts. Sie waren die Organisatorinnen einer der ersten feministischen Kunstausstellungen, Womanhouse, vom 30. Januar - 28. Februar 1972. Im Zentrum der Ausstellung stand, als Parodie der gesellschaftlichen Stereotype, die Hausarbeit von Frauen. Die Einnahmen aus dem Verkauf diverser Kunstwerke flossen in ein feministisches Kunstprogramm. Die Ausstellung bestand aus Installationen und einer Performance in einem 17-räumigen verlassenen Haus in Hollywood. Im Prozess des Kunst-Schaffens wurden Schlüsselkonzepte des Feminismus wie Zusammenarbeit und Bewußtmachung umgesetzt. Ziel der Ausstellerinnen war es, aktiv Kunst zu fördern, die weibliche Erfahrungen in den Mittelpunkt stellt.
The Dinner Party (1974-1979)
International bekannt wurde Judy Chicago mit ihrer Arbeit The Dinner Party[1], an der hunderte Freiwillige beteiligt waren. Das in Büchern gut dokumentierte Werk ist seit 2007 im Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art im Brooklyn Museum in New York untergebracht. Der Hauptteil, eine Hommage an die Geschichte der Frauen, besteht aus 39 symbolischen Tellern auf einem dreieckigen Tisch, die berühmte weibliche Ehrengäste repräsentieren, darunter Virginia Woolf, Georgia O’Keeffe und Eleonore von Aquitanien. Jeder Teller ist so gestaltet, dass in Anlehnung an die vielfältigen anatomischen Variationen einer Vulva und ihrer poetischen Umschreibung als Blume, an ein charakteristisches Detail im kulturellen Beitrag der Eingeladenen erinnert wird.
Sonstige Projekte
Das Birth Project 1980-1985, führte über die ganzen USA ein Netzwerk von ausgebildeten Textilarbeiterinnen zusammen. Im Holocaust-Projekt 1993 wird der deutsche Völkermord an den Juden mit der universalen Erfahrung der Verletzlichkeit menschlicher Wesen in Verbindung gebracht. Resolutions von 1994, kehrte thematisch zum Feminismus zurück.
Bücher
- Through the Flower: My Struggle as a Woman Artist (1975)
- The Dinner Party: A Symbol of Our Heritage (1979)
- Embroidering Our Heritage: The Dinner Party Needlework (1980)
- The Birth Project (1985)
- Holocaust Project: From Darkness into Light (1993)
- The Dinner Party (1996)
- Beyond the Flower: The Autobiography of a Feminist Artist (1996)
- Fragments from the Delta of Venus (2004)
- Kitty City: A Feline Book of Hours (2005)
- Edward Lucie-Smith; Judy Chicago: Der andere Blick – Die Frau als Modell und Malerin. Knesebeck Verlag, München 2000, ISBN 3-89660-062-1
Weblinks
- www.judychicago.com Homepage
- www.jwa.org Jewish Women's Archive (engl.)
- Biografie, Literatur & Quellen zu Judy Chicago FemBio des Instituts für Frauen-Biographieforschung
- Chicago, Judy, Papers, 1947-2004 Radcliffe Institute, Harvard University
- Elisabeth Bronfen: Der Kampf um die Bilder. Mann sieht Frau. Frau sieht Mann. Oder: Frau sieht Frau. Anmerkungen zur Darstellung des weiblichen Körpers Die Zeit, 23/2000
- Frauen-Gedenk-Labyrinth entwickelt und realisiert von Dagmar von Garnier
- Judy Chicago National Women's History Project (engl.)
Einzelnachweise
Kategorien:- US-amerikanischer Künstler
- Frauenrechtler
- Autor
- US-Amerikaner
- Geboren 1939
- Frau
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