Juncus articulatus

Juncus articulatus
Glieder-Binse
Glieder-Binse (Juncus articulatus)

Glieder-Binse (Juncus articulatus)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Binsengewächse (Juncaceae)
Gattung: Binsen (Juncus)
Art: Glieder-Binse
Wissenschaftlicher Name
Juncus articulatus
L.

Die Glieder-Binse (Juncus articulatus) gehört zur Familie der Binsengewächse (Juncaceae). Ihren Namen verdankt sie dem quergekammerten Mark im Inneren ihrer Blätter (lat. articulátus, -a, -um = gegliedert).

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung und Standort

Die Binse ist in ganz Europa, in Asien, Nordamerika und Nordafrika verbreitet. Ferner wurde sie nach Neuseeland und nach Australien eingeschleppt. Ihre Höhenverbreitung reicht bis 2000 Meter über NN. Die Sumpfpflanze (Helophyt) wächst in Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen und an Gewässerrändern.

Systematik

Es werden nach K. Kiffe in Deutschland zwei Unterarten unterschieden: die Gewöhnliche Glieder-Binse (Juncus articulatus subsp. articulatus) und die Strand-Glieder-Binse (Juncus articulatus subsp. litoralis). Sie sind vor allem in der Form der Blütenstände und der Länge der Perigonblätter verschieden.[1] Nach Kirschner, J. et al. ist die zuletzt genannte Unterart nicht anerkannt. Es wird dagegen eine weitere Unterart Juncus articulatus subsp. limosus genannt[2].

Beschreibung

Der ausdauernde, überwinternd grüne Hemikryptophyt erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 70 Zentimetern. Mit seinem kriechenden Wurzelstock und kurzen Ausläufern bildet er lockere Rasen. Die charakteristisch binsenförmigen, spitz zulaufenden Laubblätter sind im Querschnitt rundlich bis zusammengedrückt. Sie sind innen hohl, durch Querwände gekammert sowie von einem spinnwebartigen Mark erfüllt. Die Öhrchen der Blattscheiden sind lang und häutig. Die Stängel der Gewöhnlichen Glieder-Binse sind meist bogig aufsteigend, während diese bei der Strand-Glieder-Binse starr aufrecht stehen.

Der Blütenstand ist eine etwa 10 Zentimeter hohe, aufrechte Spirre mit schräg aufrecht stehenden Seitenästen und halbkugeligen Köpfchen. Diese sind etwa 5 Millimeter breit. Bei der Gewöhnlichen Glieder-Binse bestehen sie aus fünf bis 30, bei der Strand-Glieder-Binse aus vier bis sechs Einzelblüten. Die Perigonblätter sind rotbraun, gleichlang und lanzettlich geformt. Sie sind zwischen 2 und maximal 4 Millimeter lang. Die Inneren sind etwas hautrandig. Die spitz-eiförmige Kapsel ist glänzend schwarz-braun und so lang oder länger als die Blütenblätter. Sie enthalten wenige zitronenförmige Samen. Die Blütezeit der Glieder-Binse erstreckt sich von Juli bis Oktober.

Ökologie

Die Blüten werden durch den Wind bestäubt. Die Verbreitung der Diasporen erfolgt ebenfalls durch den Wind oder durch Anhaften im Fell oder an Federn von Tieren. Als Halblicht- bis Volllichtpflanze erträgt die Pflanze keine Beschattung. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf dauerhaft gut durchnässten, luft- und stickstoffarmen Böden. Das Mark der Blätter dient als Durchlüftungsgewebe (Aerenchym), so dass die Pflanze auch im luftarmen Boden ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist.

Literatur und weiterführende Informationen

Einzelquellen

  1. K. Kiffe Juncaceae, In H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  2. http://www.kew.org Royal Botanik Gradens, Kew

Literatur

  • J. Grau, B. P. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser, Mosaik-Verlag, München 1996, ISBN 3-576-10702-9
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7.

Weblinks


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