Jungadler Mannheim

Jungadler Mannheim
Adler Mannheim
Adler Mannheim
Größte Erfolge
  • Deutscher Meister
    1980, 1997, 1998, 1999, 2001, 2007
  • Deutscher Vizemeister
    1982, 1983, 1985, 1987, 2002, 2005
  • Deutscher Pokalsieger 2003, 2007
  • Deutscher Vizepokalsieger 2006
Vereinsinfos
Geschichte Mannheimer ERC (1938–1994)
Adler Mannheim (seit 1994)
Stammverein Mannheimer ERC e.V.
Vereinsfarben blau, weiß, rot
Liga Deutsche Eishockey Liga
Spielstätte SAP-Arena
Kapazität 13.600 Plätze (davon 9.934 Sitzplätze)
Geschäftsführer Matthias Binder, Daniel Hopp
Cheftrainer Doug Mason
Kapitän René Corbet
Saison 2008/09 Platz 4 (Vorrunde), Play-off Halbfinale

Die Adler Mannheim sind eine deutsche Eishockeymannschaft aus Mannheim, die seit 1994 und damit als Gründungsmitglied in der Deutschen Eishockey Liga spielt. Die Profimannschaft wurde 1994 als GmbH vom 1938 gegründeten Mannheimer ERC ausgelagert, der Stammverein ist noch heute für den Amateur-, Frauen- und Nachwuchsbereich verantwortlich.

Insgesamt gewann der Club, der seine Heimspiele seit 2005 in der 13.600 Zuschauer fassenden SAP-Arena austrägt, sechs Deutsche Meisterschaften, davon die Rekordmarke von fünf seit Gründung der DEL. Die Vereinsfarben der Adler Mannheim sind die Mannheimer Stadtfarben dunkelblau, weiß und rot.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und Einstellung des Spielbetriebs (1936 bis 1943)

Logo des Mannheimer ERC

Auf Anstoß des Ruderolympiasiegers Hugo Strauß wurde ab 1936 innerhalb des Rudervereins Mannheimer RC eine Rollschuhabteilung aufgebaut. Zunächst wurde auf wechselnden Flächen gespielt, bis es dem Verein schließlich im Frühjahr 1938 gelang, die Rhein-Neckar-Halle als festen Spielort zu bekommen. Nachdem mit dem Bau des bereits 1939 eröffneten Eisstadion am Friedrichspark begonnen wurde, gründeten 83 Vereinsmitglieder am 19. Mai 1938 den Mannheimer Eis- und Rollsport-Club, der bereits in der ersten Saison 1938/39 an der Qualifikation zur Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnahm. Im ersten Spiel der Vereinsgeschichte unterlagen die Mannheimer am 19. Februar vor 5.000 Zuschauern im Friedrichspark dem amtierenden Deutschen Meister SC Riessersee.[1]

Von 1941 bis 1943 erreichte der MERC ununterbrochen die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft und stieß dabei 1942 bis ins Halbfinale vor. Dort konnten wegen des Zweiten Weltkriegs sowohl der SC Riessersee als auch die EG Wien keine Mannschaften mehr aufstellen, sodass Mannheim und der LTTC Rot-Weiß Berlin kampflos ins Finale gelangten. 24 Stunden vor dem Anpfiff wurde das Spiel abgesagt, da der Totale Krieg durch den Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast ausgerufen worden war. Dennoch konnte auch in der folgenden Spielzeit der Spielbetrieb zunächst aufrecht erhalten werden. Im Halbfinale sollte der Mannheimer ERC erneut auf die Berliner treffen, wegen des Krieges wurde die Meisterschaft jedoch schließlich wie im Vorjahr abgebrochen.

Im Juni 1943 zerstörte ein Luftangriff das Stadion im Friedrichspark, woraufhin der Eishockeybetrieb in Mannheim eingestellt wurde.

Saison Liga Hauptrunde Endrunde
1953/54 LL BW 1. Platz
1954/55 OL 8. Platz
1955/56 LL BW 1. Platz
1956/57 OL 2. Platz 4. Platz
1957/58 OL 1. Platz 4. Platz
1958/59 1.BL 3. Platz
1959/60 1.BL 5. Platz
1960/61 1.BL 5. Platz
1961/62 1.BL 6. Platz 7. Platz
1962/63 1.BL 3. Platz 3. Platz
1963/64 1.BL 7. Platz 6. Platz
1964/65 1.BL 4. Platz 3. Platz

Meisterrunde Abstiegsrunde

Neuanfang und Etablierung im Eishockey-Oberhaus (1949 bis 1965)

Nach dem zweiten Weltkrieg bestritt der MERC 1949 wieder erste Freundschaftsspiele gegen andere Mannschaften aus der Region und Soldatenauswahlen. Ab 1951 nahm die Mannschaft wieder am regulären Spielbetrieb der Landesliga Württemberg teil und schaffte 1954 als Meister unter der Führung von Spielertrainer Kurt Kurz erstmals den Aufstieg in die damals höchste Spielklasse, die Eishockey-Oberliga. Mit nur einem einzigen Punktgewinn und unter anderem einer 1:22-Niederlage gegen den Krefelder EV stieg der Klub allerdings bereits 1955 aus der Oberliga ab. Nach einem weiteren Jahr in der Zweitklassigkeit konnte der Mannheimer ERC den direkten Wiederaufstieg feiern und etablierte sich mit einem vierten Platz in der Saison 1956/57 dauerhaft in der höchsten deutschen Eishockeyliga.

1958 wurde der MERC eines der Gründungsmitglieder der Eishockey-Bundesliga. Zwar konnte die bayerische Übermacht von Vereinen wie der EV Füssen, der SC Riessersee und dem EC Bad Tölz in dieser Zeit noch nicht durchbrochen werden, immerhin schaffte die Mannschaft aber respektable dritte Plätze in den Spielzeiten 1958/59, 1962/63 sowie 1964/65.

Niedergang und Wiederaufstieg (1965 bis 1978)

Saison Liga Hauptrunde Endrunde
1965/66 1.BL 5. Platz 4. Platz
1966/67 1.BL 2. Platz 6. Platz
1967/68 1.BL 3. Platz 5. Platz
1968/69 1.BL 3. Platz 4. Platz
1969/70 1.BL 9. Platz 2. Platz
1970/71 1.BL 10. Platz
1971/72 OL 4. Platz
1972/73 OL 3. Platz
1973/74 2.BL 2. Platz
1974/75 2.BL 3. Platz
1974/75 2.BL 5. Platz
1974/75 2.BL 4. Platz
1977/78 2.BL 2. Platz

Meisterrunde Abstiegsrunde

Mitte der 1960er-Jahre konnte sich der Mannheimer ERC sportlich nicht weiterentwickeln, musste 1970 erstmals in der Relegation gegen den Abstieg spielen und erreichte am Ende den knappen Klassenerhalt mit dem zehnten Platz in der Endabrechnung. In der Saison 1970/71 konnte die Mannschaft schließlich nur noch drei Saisonspiele gewinnen, was einen Rückgang der Zuschauerzahlen auf nur noch 300 Besuchern zur Folge hatte[2] und am Ende der Spielzeit mit dem Abstieg in die damals zweitklassige Oberliga resultierte. Aufgrund zahlreicher Abgänge musste der MERC in der ersten Oberligasaison teilweise mit nur neun einsatzfähigen Spielern antreten und belegte am Ende den vierten Platz. Auch in folgenden Jahren schaffte der Verein zwar, ebenso wie in der 1973 gegründeten 2. Eishockey-Bundesliga, regelmäßig den Sprung unter den besten fünf Mannschaften, ohne allerdings den Wiederaufstieg zu erreichen.

1976 trennten sich die Abteilungen Kunstlauf-Schnelllauf-Eisschießen von der Abteilung Eishockey und bildeten fortan den Mannheimer ERC K-S-E. Zur gleichen Zeit übernahm der spätere Meistertrainer Heinz Weisenbach die Eishockeyabteilung und begann mit dem Aufbau einer neuen, konkurrenzfähigeren Mannschaft, die in den folgenden zwei Jahren ernsthaft um den Aufstieg mitspielen und diesen schließlich im Jahr 1978 dank eines zweiten Platz sowie der Aufstockung der Bundesliga von zehn auf zwölf Vereine verwirklichen konnte.

Erfolgreiche Jahre in der Bundesliga (1978 bis 1990)

Saison Liga Hauptrunde Endrunde Play-offs
1978/79 1.BL 4. Platz 6. Platz
1979/80 1.BL 2. Platz 1. Platz
1980/81 1.BL 3. Platz 3. Platz
1981/82 1.BL 3. Platz Finale
1982/83 1.BL 2. Platz Finale
1983/84 1.BL 1. Platz 3. Platz
1984/85 1.BL 3. Platz Finale
1985/86 1.BL 7. Platz Viertelfinale
1986/87 1.BL 4. Platz Finale
1987/88 1.BL 3. Platz 3. Platz
1988/89 1.BL 3. Platz Halbfinale
1989/90 1.BL 7. Platz Viertelfinale

Um bei begrenztem Etat eine Bundesligataugliche Mannschaft aufstellen zu können, ging Trainer Weisenbach neue Wege und reiste nach Nordamerika, um gezielt nach Spielern mit deutschen Wurzeln zu suchen. Mit Harold Kreis, Manfred Wolf, Roy Roedger und Peter Ascherl wechselten schließlich die ersten „Deutsch-Kanadier“ in die Bundesliga. Auch die Verpflichtung des Nationaltorhüters Erich Weishaupt sorgte für Furore. Obwohl ordnungsgemäß vom Berliner Schlittschuhclub verpflichtet, erhielt der MERC wegen internen Querelen zwischen dem Berliner SC und den vorgeschalteten Eissport Berlin KG und Eishockey Berlin KG den Spielerpass erst nach der offiziellen Transferfrist, sodass der Deutsche Eishockey-Bund am 8. November alle bis dahin erspielten Punkte aberkennen wollte. Mannheim und der mit einem anderen Spieler ebenso betroffene SB Rosenheim zogen daraufhin vor ein ordentliches Gericht und gewannen gegen den Verband.

Nach einem sechsten Platz in der Premierensaison gelang den Mannheimern 1980 der bis dahin größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Vor der Saison wurde die Mannschaft mit Ron Andruff und Holger Meitinger sowie dem Zurückholen der Mannheimer Eigengewächse Marcus Kuhl und Peter Obresa erneut verstärkt. In einem komplizierten Modus, aus Vorrunde, Zwischenrunde und Meisterrunde, bewies das Team die größte Ausdauer und konnte schließlich erstmals die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Der Titelgewinn wurde bereits im vorletzten Spiel durch einen Sieg in Berlin perfekt gemacht, sodass sich die Mannheimer Spieler vor Beginn des letzten, bedeutungslos gewordenen Heimspiels gegen den Kölner EC in Frack und Zylinder warmliefen.

Wie bereits vorher vereinbart verließ Meistertrainer Weisenbach Mannhein und wurde durch den Tschechen Ladislav Olejnik, der fast das ganze Jahrzehnt die Mannschaft prägen sollte. Der Etat war in dieser Zeit aber so klein, dass die Mannschaft meistens nicht breit genug aufgestellt war. In der Saison 1981/82 standen sogar nur noch vier Verteidiger zur Verfügung, sodass die Mannschaft in den entscheidenden Spielen zum Saisonende war die Mannschaft sowohl personell als auch konditionell nicht konkurrenzfähig.[3]

MERC-Fahne aus dem Jahr 1989

1981, als die Meisterschaft erstmals nach dem Play-off-System ausgetragen wurde, gelang auf Anhieb ein dritter Platz. Im Jahr darauf stieß der MERC sogar bis ins Finale vor, wo er sich jedoch dem SB Rosenheim geschlagen geben musste. 1983 wurde die Mannschaft erneut deutscher Vizemeister, nachdem sie im Finale gegen den EV Landshut verloren hatte. In der nächsten Saison entschied der MERC erstmals in seiner Geschichte die Hauptrunde für sich, schied dann aber im Halbfinale aus und wurde am Ende Dritter. 1985 zog der Club zum dritten Mal in vier Jahren Play-off-Finale ein, in dem schließlich der SB Rosenheim erneut das bessere Ende für sich behielt.

Im folgenden Jahr wechselte Olejnik nach Rosenheim. Zudem konnten die Abgänge von Manfred Wolf, Roy Roedger und Andreas Niederberger durch das junge Team nie kompensiert werden, sodass Präsident Helmut Müller trat nach zehn erfolgreichen Jahren seinen Rücktritt erklärte und die Mannschaft bereits im Viertelfinale ausschied. Nach nur einem Jahr kehrte Trainer Olejnik an die Bande zurück und prompt stellte sich der Erfolg wieder ein. Der Mannheimer ERC spielte sich 1986/87 erneut bis ins Finale und unterlag erst dort dem Kölner EC. In der folgenden Saison traf man bereits im Halbfinale auf die Domstädter, die Revanche gelang jedoch nicht und der MERC wurde am Ende Dritter. 1989 verlor die Mannschaft im Spiel um Platz Drei abermals gegen den KEC und wurde Vierter.

Saison Liga Hauptrunde Play-offs
1990/91 1.BL 5. Platz Viertelfinale
1991/92 1.BL 6. Platz Halbfinale
1992/93 1.BL 5. Platz Halbfinale
1993/94 1.BL 7. Platz Viertelfinale
1994/95 DEL 3. Platz Viertelfinale
1995/96 DEL 6. Platz Viertelfinale

Drohender Bankrott und Gründung der DEL (1990 bis 1996)

Zu Beginn des neuen Jahrzehnts verließ Ladislav Olejnik endgültig den Mannheimer ERC, der sich in den folgenden Jahren stets nur noch zwischen Rang Fünf und Sieben platzieren konnte. In den anschließenden Play-offs schied das Team 1990, 1991 und 1994 bereits im Viertelfinale aus, 1992 und 1993 gelang immerhin der Sprung ins Halbfinale.

Im Frühling 1994 stand das Eishockey in Mannheim schließlich kurz vor dem Aus, da die Schulden des Vereins auf acht Millionen DM angestiegen waren.[4] Die Krise konnte nur bewältigt werden, weil die Spieler auf bis zu 30 Prozent ihres Gehalts verzichteten und die teuersten Stars wie Jiří Lála und Peter Draisaitl an andere Vereine abgegeben wurden. Nach dem Ende der Saison 1993/94 wurde mit der Deutschen Eishockey Liga eine neue Eliteliga gegründet. Um den Ansprüchen des professionellen Eishockeys Rechnung zu tragen, wurde die erste Mannschaft des MERC in die neue Die Adler Mannheim Eishockey Spielbetriebs GmbH + Co. KG ausgelagert und spielt seitdem unter dem Namen Adler Mannheim in der DEL.

Gleich in der ersten DEL-Saison erreichte das junge Team der Adler in der Vorrunde den dritten Platz, im Viertelfinale unterlag man jedoch dem späteren Meister Kölner Haie. 1996 belegte die Mannschaft dann wieder nur den sechsten Platz der Vorrunde und schied erneut im Viertelfinale aus.

Aufstieg zum DEL-Rekordmeister (seit 1996)

Saison Liga Hauptrunde Endrunde Play-offs
1996/97 DEL 2. Platz 1. Platz Meister
1997/98 DEL 1. Platz 4. Platz Meister
1998/99 DEL 3. Platz Meister
1999/00 DEL 5. Platz Viertelfinale
2000/01 DEL 1. Platz Meister
2001/02 DEL 2. Platz Finale
2002/03 DEL 4. Platz Halbfinale
2003/04 DEL 6. Platz Viertelfinale
2004/05 DEL 6. Platz Finale
2005/06 DEL 10. Platz
2006/07 DEL 1. Platz Meister
2007/08 DEL 6. Platz Viertelfinale
2008/09 DEL 4. Platz Halbfinale

Zwischenzeitlich war das Bosman-Urteil gefallen, wonach EU-Bürger ohne Transfersummen und ohne Reglementierung der Ausländeranzahl ihren Verein frei wählen dürfen. Das Mannheimer Management reagierte sehr schnell und verpflichtete Spieler aus Frankreich, Österreich, Italien und Belgien. Die Verstärkungen schlugen sofort ein und in der Saison 1996/97 wurde die Vorrunde knapp hinter Köln auf Platz Zwei abgeschlossen. In der Meisterrunde konnten die Haie sogar überholt werden, in den folgenden Play-offs gewannen die Adler mit drei Sweeps, also ohne ein einziges Spiel zu verlieren, ihre zweite Deutsche Meisterschaft, die erste seit der Gründung der DEL. Als einziger Spieler der Meistermannschaft von 1980 war Kapitän Harold Kreis mit dabei, der anschließend seine aktive Karriere beendete.

Ein Jahr später wurde der Titel erfolgreich verteidigt. Nachdem die Vorrunde souverän von der Mannschaft gewonnen wurde, konnte die Meisterrunde zunächst nur auf dem vierten Platz abgeschlossen werden. In den Play-offs musste das Team schließlich jedoch nur ein einziges Spiel, in der Finalserie gegen die Eisbären Berlin, verloren geben. Mit dem zweiten Titel stiegen die Adler zum Rekordmeister der noch jungen Spielklasse auf, der Mannheimer Philippe Bozon wurde zudem zum DEL-Spieler des Jahres gekürt. In der Sommerpause wurden wirtschaftliche Probleme des Vereins offenbar, die durch den Einstieg des SAP-Mitbegründers Dietmar Hopp bewältigt werden konnten. Die Hauptrunde der Saison 1998/99 beendeten die Adler zunächst auf dem dritten Platz, allerdings mit einem großen Rückstand auf die erstplatzierten Nürnberg Ice Tigers. Diese beiden Mannschaften standen sich schließlich auch im Play-off-Finale gegenüber, dass die Mannheimer mit 3:2 Spielen gewinnen konnten und damit die dritte Meisterschaft in Folge feierten.

Während der Aufwärmzeit gegen die Kölner Haie 2005

Die nächste Saison war ein Jahr des Umbruchs. Meistertrainer Lance Nethery hatte ebenso wie einige der Leistungsträger der vergangenen Jahre Mannheim verlassen und wurde vom Kanadier Chris Valentine beerbt. Am Ende schied die Mannschaft bereits im Viertelfinale aus, einziger Lichtblick aus Sicht des MERC war Jan Alston, der mit 74 Punkten Topscorer der Deutschen Eishockey Liga wurde. Mit einer erneut auf vielen Positionen veränderten Mannschaft und dem neuen Trainer Bill Stewart gewannen die Adler die Vorrunde der Saison 2000/01 mit dem neuen DEL-Rekord von 115 Punkten aus 60 Spielen und holten am Ende der Saison den fünften Meistertitel nach Mannheim.

Im Sommer 2001 musste der Stammverein Mannheimer ERC einen Insolvenzantrag stellen und wurde aufgelöst, der Mannheimer ERC K-S-E änderte daraufhin seinen Namen in Mannheimer ERC e.V. und gründete mit dem Mannheimer ERC Eishockey-Spielbetrieb e.V. einen Nachfolger im Eishockeybereich. Die Profimannschaft stieß in der Spielzeit 2001/02 hingegen erneut ins Finale vor, in dem die Mannschaft aber mit 2:3 Spielen den Kölner Haien unterlag. 2003 scheiterten die Adler im Halbfinale erneut an den Haien, gewann aber erstmals den neugeschaffenen Deutschen Eishockey-Pokal. Im folgenden Jahr belegte das Team nach der Vorrunde nur den sechsten Platz und scheiterte bereits im Viertelfinale an den Hamburg Freezers.

Bully beim Spiel gegen Kassel 2006

Zur Saison 2004/05 verstärkte sich die Mannschaft durch den Lockout in der National Hockey League zusätzlich mit den beiden deutschen NHL-Spielern Jochen Hecht und Sven Butenschön sowie dem französischen Nationaltorhüter Cristobal Huet und den Verteidigern Andy Delmore und Yannick Tremblay. Trotzdem wurde in der Hauptrunde nur ein sechster Platz erreicht. Dennoch erreichten die Adler das Play-off-Finale, unterlagen dort jedoch glatt in drei Spielen gegen die Eisbären Berlin. In die Saison 2005/06 startete die Mannschaft mit dem ligaweiten Etatrekord von acht Millionen Euro, zudem wurde mit der neu errichteten SAP-Arena eine der modernsten Multifunktionsspielstätten Europas bezogen. Nach der Hauptrunde fanden sich die Adler dennoch lediglich auf dem zehnten Tabellenplatz wieder, sodass die Play-offs erstmals seit ihrer Einführung im deutschen Eishockey 1981 ohne den Mannheimer ERC stattfanden. Zwar erreichte das Team erneut das Finale des Deutschen Eishockey-Pokals, hier unterlag man jedoch den DEG Metro Stars aus Düsseldorf. Trotz des sportlich schlechten Abschneidens in der Meisterschaft wurde der Zuschauerschnitt durch die neue Arena von 5.918 auf 11.056 pro Spiel gesteigert und damit fast verdoppelt. Zudem bedeutete dieser Schnitt den vierthöchsten Zuschauerzuspruch in Europa.[5]

In der Saison 2006/07 sicherte sich das Team nach einer überlegenen Hauptrunde durch einen Finalsieg über die Sinupret Ice Tigers den sechsten Meistertitel in der Vereinsgeschichte sowie gegen die Kölner Haie den zweiten DEB-Pokalgewinn. Damit gelang den Adlern als erste Mannschaft seit Gründung der DEL das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. Auch der Zuschauerzuspruch erreichte mit 12.688 Besuchern pro Hauptrundenspiel einen neuen Rekord und zudem den dritthöchsten Schnitt in Europa.[6] Nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorrunde stellten die Adler Mannheim zusammen mit den Kölner Haien am 22. März 2008 den Rekord für das längste Spiel in der Deutschen Eishockey-Geschichte auf. Im dritten Play-off-Viertelfinalspiel in der KölnArena standen beide Teams 168:16 Minuten auf dem Eis, bis die Partie durch den 5:4-Siegtreffer des Kölners Philip Gogulla beendet wurde. Weltweit ist dieses Match damit das zweitlängste, nur ein Spiel der NHL aus dem Jahre 1936 dauerte länger.[7] Die Adler verloren die Serie allerdings am Ende deutlich mit 1:4.

Im folgenden Jahr lag die Mannschaft lange Zeit der Hauptrunde auf Play-off-Kurs, startete dann allerdings zu Ende der regulären Saison eine Negativserie, die die Entlassung des bisherigen Trainers Dave King zur Folge hatte. Nachdem die Adler lediglich noch auf Platz Vier liegend die Play-offs erreicht hatten, konnten die Sinupret Ice Tigers, gegen welche die Mannschaft in der Hauptrunde keines der vier Aufeinandertreffen hatte gewinnen können, mit 4:1 Spielen geschlagen werden. Im Halbfinale folgte jedoch das Aus in vier Spielen gegen die Eisbären Berlin.

Mannschaft

Vorläufiger Kader zur Saison 2009/10

(Stand: 18. April 2009)

Torhüter
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
Tschechien-Deutschland Lukas Lang FL 27. Juli 1986 Brünn, Tschechoslowakei 2009 Füchse Duisburg
31 Kanada Fred Brathwaite 24. November 1972 Ottawa, Ontario, Kanada 2008 HK Awangard Omsk
60 Deutschland Felix Brückmann FL 16. Dezember 1990 Breisach am Rhein, Deutschland 2008 Jungadler Mannheim
Verteidiger
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
USA Andy Hedlund 16. Mai 1978 Osseo, USA 2009 DEG Metro Stars
Kanada Jame Pollock 16. Juni 1979 Québec, Québec, Kanada 2009 HK MWD Balaschicha
Kanada Mario Scalzo 11. November 1984 Saint-Hubert, Québec, Kanada 2009 EC Red Bull Salzburg
Kanada-Deutschland Chris Schmidt 1. März 1976 Beaver Lodge, Alberta, Kanada 2009 Iserlohn Roosters
6 Kanada-Deutschland Sven Butenschön 22. März 1976 Itzehoe, Deutschland 2006 Manitoba Moose
7 Kanada Pascal Trepanier 4. September 1973 Gaspé, Québec, Kanada 2006 EHC Biel
43 Deutschland Felix Petermann FL 11. April 1984 Marktoberdorf, Deutschland 2006 Nürnberg Ice Tigers
90 Deutscher Benedikt Brückner FL 1. Januar 1990 Marktoberdorf, Deutschland 2008 Jungadler Mannheim
Angreifer
Nr. Name Pos Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
Deutschland Marc El-Sayed FL 18. Januar 1991 Wetzlar, Deutschland 2009 Heilbronner Falken
Kanada Scott King RW 21. Januar 1977 Saskatoon, Saskatchewan, Kanada 2009 Nürnberg Ice Tigers
Kanada Justin Papineau C 15. Januar 1980 Ottawa, Ontario, Kanada 2009 Grizzly Adams Wolfsburg
Deutschland Matthias Plachta FL 16. Mai 1991 Freiburg, Deutschland 2009 Heilbronner Falken
Deutschland Toni Ritter FL RW 6. Januar 1990 Bad Muskau, DDR 2009 Montréal Juniors
Kanada Nathan Robinson LW 31. Dezember 1981 Scarborough, Ontario, Kanada 2009 Eisbären Berlin
Deutschland Yannic Seidenberg LW 11. Januar 1984 Villingen-Schwenningen, Deutschland 2009 ERC Ingolstadt
10 Deutschland Axel Hackert FL LW 14. Dezember 1984 Heilbronn, Deutschland 2008 Eisbären Regensburg
11 Kanada-Deutschland Colin Beardsmore LW 7. Februar 1978 Peterborough, Ontario, Kanada 2008 Kassel Huskies
13 Tschechien-Deutschland Tomáš MartinecA RW 5. März 1976 Pardubice, Tschechoslowakei 2006 Nürnberg Ice Tigers
21 Deutschland Michael Hackert C 21. Juni 1981 Heilbronn, Deutschland 2007 Frankfurt Lions
22 Kanada Colin Forbes LW 16. Februar 1976 New Westminster, British Columbia, Kanada 2006 Hershey Bears
28 Deutschland Frank Mauer FL RW 12. April 1988 Heidelberg, Deutschland 2006 Heilbronner Falken
40 Kanada François Méthot C 26. April 1978 Montreal, Québec, Kanada 2006 Nürnberg Ice Tigers
57 Deutschland Ronny Arendt LW 24. November 1980 Bad Muskau, DDR 2005 Augsburger Panther
77 Deutschland Marcus Kink FL C 13. Januar 1985 Düsseldorf, Deutschland 2004 Heilbronner Falken
Offizielle
Tätigkeit Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
Trainer Kanada Doug Mason 20. August 1955 Greater Sudbury, Ontario, Kanada 2009 Kölner Haie
Assistent USA Teal Fowler 11. Dezember 1970 Batavia, New York, USA 2006 Krefeld Pinguine

FL = Dieser Spieler ist mit einer Förderlizenz ausgestattet.
(Stand: 12. April 2009)
C = Center, RW = Rechter Flügelstürmer, LW = Linker Flügelstürmer

Bedeutende frühere Mannschaften

Deutscher Meister 1980

Meisterschaftsbanner in der SAP-Arena
Position Name
Tor: Erich Weishaupt, Joachim Casper
Verteidigung: Harold Kreis, Werner Jahn, Brent Meeke, Boguslav Malinowski, Norbert Mundo
Sturm: Marcus Kuhl, Ron Andruff, Holger Meitinger, Peter Obresa, Manfred Wolf, Dan Djakalovic, Peter Ascherl, Elias Vorlicek, Klaus Mangold, Jürgen Adams, Jörg Etz, Roy Roedger
Trainer: Heinz Weisenbach

Deutscher Meister 1997

Position Name
Tor: Joachim Appel, Mike Rosati
Verteidigung: Harold Kreis, Paul Stanton, Christian Lukes, Robert Nardella, Alexander Erdmann, Stéphane Richer, Martin Ulrich, Mike Pellegrims
Sturm: Steve Thornton, Mario Gehrig, Pavel Gross, Dave Tomlinson, Daniel Körber, Robert Cimetta, François Guay, Jochen Hecht, Florian Keller, Till Feser, Philippe Bozon, Tommie Hartogs, Alexander Serikow, Christian Pouget, Dieter Kalt, Paul Beraldo
Trainer: Lance Nethery

Deutscher Meister 1998

Position Name
Tor: Klaus Merk, Mike Rosati, Christian Künast
Verteidigung: Darren Rumble, Gordon Hynes, Paul Stanton, Christian Lukes, Mike Posma, Christopher Felix, Stéphane Richer, Martin Ulrich, Mike Pellegrims, Alexander Erdmann
Sturm: Mario Gehrig, Pavel Gross, Dave Tomlinson, Philippe Bozon, Rob Cimetta, François Guay, Jochen Hecht, Ole Dahlström, Mike Hudson, Alexander Serikow, Christian Pouget, Denis Chassé, Ron Pasco, Daniel Marois, Philip Schumacher, Dieter Kalt
Trainer: Lance Nethery

Deutscher Meister 1999

Position Name
Tor: Sven Rampf, Pavel Cagas, Danny Lorenz, Helmut de Raaf
Verteidigung: Gordon Hynes, Paul Stanton, Reid Simonton, Christian Lukes, Denis Perez, Stéphane Richer, Mike Pellegrims, Michael de Angelis, Brian Tutt
Sturm: Mark Etz, Pavel Gross, Dave Tomlinson, Philippe Bozon, Kevin Miehm, Jason Young, Ron Pasco, Mike Hudson, Alexander Serikow, Christian Pouget, Mike Stevens, Philip Schumacher, Jan Alston, Jackson Penney
Trainer: Lance Nethery

Deutscher Meister 2001

Position Name
Tor: Mike Rosati, Robert Müller, Helmut de Raaf
Verteidigung: Bradley Bergen, Andy Roach, Christian Lukes, François Groleau, Stephane Richer, Yves Racine, Dennis Seidenberg, Gordon Hynes, Michael Bakos
Sturm: Mark Etz, Dave Tomlinson, Steve Junker, Wayne Hynes, Devin Edgerton, Ron Pasco, Mark Pederson, Georg Hessel, Todd Hlushko, Mike Stevens, Jan Alston, Jean-François Jomphe, Daniel Hilpert, Christopher Straube, Jackson Penney
Trainer: Bill Stewart
Die Mannschaft bei der Meisterfeier 2006/07

Deutscher Meister 2007

Position Name
Tor: Jean-Marc Pelletier, Ilpo Kauhanen, Danny aus den Birken, Robert Müller
Verteidigung: Blake Sloan, Sven Butenschön, Pascal Trepanier, François Bouchard, Martin Ancicka, Felix Petermann, Stephan Retzer
Sturm: Nathan Robinson, Eduard Lewandowski, Jason Jaspers, Tomáš Martinec, Christoph Ullmann, René Corbet, Colin Forbes, Rico Fata, Jeff Shantz, François Méthot, Ronny Arendt, Marcus Kink, Rick Girard
Trainer: Greg Poss (Chef-Trainer), Teal Fowler (Co-Trainer)

Spieler

Gesperrte Trikotnummern

Bislang wurden die Rückennummern von drei Spielern aufgrund ihrer Verdienste für den Verein „gesperrt“, das heißt, sie werden nicht mehr an aktive Spieler vergeben. Zur Erinnerung an die Ausgezeichneten wurden Banner mit den entsprechenden Nummern unter dem Dach der SAP-Arena angebracht.

Deutsch-Kanadier Harold Kreis
(Verteidigung, 1978–1997)
Deutscher Marcus Kuhl
(Sturm, 1979–1982, 1985–1991)
Kanadier Stéphane Richer
(Verteidigung, 1995–2002)
Banner mit der gesperrten Nummer 3 in der SAP-Arena Der gebürtige Kanadier spielte von 1978 bis 1997 für den Mannheimer ERC und die Adler Mannheim und wurde mit dem Team 1980 und 1997 Deutscher Meister. Beim MERC war Kreis lange Jahre Mannschaftskapitän und wurde zudem in Mannheim deutscher Nationalspieler. Nach Beendigung seiner Karriere arbeitete Kreis von 1997 bis 2000 als Co-Trainer bei den Adlern. Banner mit der gesperrten Nummer 15 in der SAP-Arena Kuhl spielte von 1979 bis 1982 sowie nach einem dreijährigen Gastspiel beim Kölner EC von 1985 bis 1991 für den Mannheimer ERC und gewann mit dem Team im Jahr 1980 die Deutsche Meisterschaft. Zudem trug der Flügelstürmer 160-mal das Trikot der Deutsche Nationalmannschaft. Seit 1994 ist Kuhl als Manager in Mannheim tätig und gewann in dieser Zeit mit den Adlern fünf deutsche Meistertitel. Banner mit der gesperrten Nummer 25 in der SAP-Arena Der Kanadier wechselte 1995 aus der NHL zu den Adler Mannheim, für die er 2002 auf dem Eis stand und mit denen er 1997, 1998, 1999 sowie 2001 vier Deutsche Meisterschaften gewinnen konnte. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn arbeitete Richer von 2004 bis 2005 als Chef-Trainer im Mannheim und scheiterte mit den Adlern erst im Play-off-Finale an den Eisbären Berlin

Mitglieder der Hockey Hall of Fame Deutschland

In die „Hall of Fame“ des deutschen Eishockeymuseums werden Persönlichkeiten aufgenommen, die sich um den Eishockeysport in Deutschland verdient gemacht haben. Von den aufgenommenen Akteuren wirkten in Mannheim:

(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)

  • Kanadier Bobby Bell
    (1940–1941, Trainer)
Bell trainierte in den 1930er- und 1940er-Jahren verschiedene Schweizer und deutsche Eishockeyvereine. Zudem war der Kanadier von 1936 bis 1939 Übungsleiter der deutschen Nationalmannschaft.
  • Österreicher Friedrich Demmer
Demmer nahm 1936 und 1948 mit der Österreichischen Nationalmannschaft an den Olympischen Winterspielen teil und spielte zudem auf Vereinsebene in Deutschland.
Der 146-malige Deutsche Nationalspieler wurde in Tschechien geboren und spielte von 1983 bis 1990 sowie von 1992 bis 1994, für den MERC, konnte in dieser Zeit jedoch lediglich zweimal Vizemeister werden. Seinen ersten und einzigen Deutschen Meistertitel gewann der Stürmer in der Saison 1994/95 mit den Kölner Haien.
  • Österreicher Walter Feistritzer
Feistritzer nahm mit der Österreichischen Nationalmannschaft an den Olympischen Winterspielen 1948 in St. Moritz teil und ging lange Jahre in Deutschland aufs Eis.
  • Deutscher Bruno Guttowski
    (Verteidigung)
Guttowski spielte in den 1950er Jahren in der deutschen Oberliga und wurde in der Saison 1951/52 mit dem Krefelder EV Deutscher Meister. Im Kader des Mannheimer ERC beendete der Abwehrspieler die Saison 1958/59 mit 6 Toren als zweittorgefährlichster Verteidiger der Liga.
Der Angreifer spielte von 1978 bis 1998 ununterbrochen in der höchsten deutschen Spielkasse, darunter in den Jahren 1986 bis 1988 auf beim Mannheimer ERC. Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm Holzmann an zwei Olympischen Spielen und sieben Weltmeisterschaften teil. Anschließend arbeitete er als Trainer für verschiedene Zweitligisten
  • Deutscher Matthias Hoppe
    (1977–1978, Tor)
Hoppe absolvierte eine Saison im Trikot der Quadratestädter und spielte ab 1979 für den Berliner SC und den Schwenninger ERC in der Eishockey-Bundesliga und in der DEL. Zudem ist der Torhüter ehemaliger deutscher Nationalspieler.
  • Deutsch-Kanadier Harold Kreis
    (1978–1997 Verteidigung, 1997–2000 Co-Trainer)
Der langjährige Mannschaftskapitän spielte von 1978 bis 1997 für den Mannheimer ERC und die Adler Mannheim und wurde mit dem Team 1980 und 1997 Deutscher Meister. Nach Beendigung seiner Karriere arbeitete der ehemalige deutsche Nationalspieler von 1997 bis 2000 als Co-Trainer bei den Adlern.
  • Deutscher Marcus Kuhl
    (1979–1982, 1985–1991, Sturm, seit 1994 Manager)
Der Flügelstürmer gewann mit dem Mannheimer ERC 1980 die Deutsche Meisterschaft und trug zudem 160-mal das Trikot der Deutschen Nationalmannschaft. Seit 1994 ist Kuhl als Manager in Mannheim tätig und gewann in dieser Zeit mit den Adlern fünf deutsche Meistertitel.
Der Torhüter wechselte im Jahr 2000 von den Starbulls Rosenheim nach Mannheim, wo er 2001 erstmals Deutscher Meister wurde. Diesen Erfolg konnte Müller 2003 mit den Krefeld Pinguinen und 2007 erneut mit den Adlern wiederholen, zudem wurde er viermal ins DEL All-Star Team gewählt.
Niederberger wurde im Trikot des MERC zum „Newcomer des Jahres 1983“ der Eishockey-Bundesliga gewählt. Im Laufe seiner Karriere gewann der Angreifer insgesamt fünf deutsche Meistertitel und nahm mit der Nationalmannschaft vier Olympischen Spielen und zehn Weltmeisterschaften teil.
Olejnik führte den Mannheimer ERC zwischen 1980 und 1989 zu vier deutschen Vize-Meisterschaften und wurde 1990 gemeinsam mit Erich Kühnhackl Bundestrainer der deutschen Eishockeynationalmannschaft.
Der ehemalige Nationaltorhüter ist Rekordhalter mit insgesamt neun Deutschen Meistertiteln, von denen er 1998 und 1999 zwei mit den Adler Mannheim gewann. Seit 1999 trainiert er die Jungadler, mit denen er 2002 und 2008 sechsmal die Meisterschaft der Deutschen Nachwuchsliga gewinnen konnte. 2004 übernahm er zudem kurz das Profiteam der Adler.
Der Angreifer kam zusammen mit Manfred Wolf und Harold Kreis als erster Deutsch-Kanadier in die Bundesliga und gewann mit dem Mannheimer ERC 1980 die Deutsche Meisterschaft. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt Roedger zwei Olympische Spielen und sechs Weltmeisterschaften.
  • Deutscher Kurt Sepp
Sepp gewann mit dem EV Füssen in den 1950er-Jahren vier Deutsche Meisterschaften und arbeitete anschließend als Trainer in Deutschland und der Schweiz.
  • Kanadier Frank Trottier
    (1964–1967, Trainer)
Der Kanadier trainierte verschiedene Mannschaften aus der Bundesliga, darunter von 1964 bis 1967 auch den Mannheimer ERC. Zwischen 1953 und 1956 gewann Trottier mit dem EV Düssen vier Deutsche Meisterschaften.
Der ehemalige Nationaltorhüter wechselte 1978 vom Berliner Schlittschuhclub nach Mannheim, wo er 1980 seine zweite Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Seine Karriere beendete Weishaupt schließlich bei der Düsseldorfer EG.
Wolf wechselte 1979 aus Kanada zum Mannheimer ERC, mit denen er 1980 die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Nach fünf Jahren und einem weiteren Meistertitel mit der Düsseldorfer EG kehrte der deutsche Nationalspieler für die Zeit von 1990 bis 1992 noch einmal nach Mannheim zurück.

Vereinsinterne Rekorde in der DEL

Beste Statistik während der Teamzugehörigkeit
Kategorie Name Anzahl
Meiste Spiele Stéphane Richer 422 (in sechs Spielzeiten)
Meiste Tore René Corbet 137 (in sieben Spielzeiten)
Meiste Vorlagen Pavel Gross 206 (in fünf Spielzeiten)
Meiste Punkte Dave Tomlinson 308 (121 Tore und 187 Vorlagen in sechs Spielzeiten)
Meiste Strafminuten Mike Stevens 980 (in vier Spielzeiten)

Weitere bedeutende ehemalige Spieler

(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)

Blum spielte von 1978 bis 1992 durchgehend in der Eishockey-Bundesliga und hatte dabei seine stärkste Zeit beim Mannheimer ERC, mit dem er 1983 Deutscher Vizemeister wurde. Zudem bestritt der Abwehrspieler zwei Weltmeisterschaften mit der deutschen Nationalmannschaft.
Eggerbauer wechselte 1981 vom EV Füssen zum Mannheimer ERC, wo er gemeinsam mit Harold Kreis über lange Jahre eine Verteidigungsreihe bildete. In den Jahren 1982, 1983, 1985 und 1987 wurde der Abwehrspieler mit dem MERC deutscher Vizemeister.
Der Verteidiger erreichte bereits in seinem ersten Jahr mit dem MERC das Finale um die Deutsche Meisterschaft und spielte auch nach Gründung der DEL für die Adler Mannheim. Während seiner Zeit in Mannheim trug Hanft zudem insgesamt 34-mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft.
Der NHL-erfahrene Abwehrspieler wechselte 1992 vom SB Rosenheim zum MERC und spielte bis 1995 für die Adler Mannheim. Zudem bestritt er während seiner Zeit in Mannheim drei Eishockey-Weltmeisterschaften für Deutschland.
Messier bestritt neun NHL-Spiele für die Colorado Rockies und stand anschließend von 1984 bis 1990 beim Mannheimer ERC unter Vertrag. In dieser zeit gewann der Angreifer zwei Vizemeisterschaften und gehörte oftmals zu den Topscorern der Liga. 1988 nahm er am Bundesliga All-Star-Spiel teil.
Der Verteidiger, der den MERC im Finale um die Meisterschaft 1983 mit dem EV Landshut noch geschlagen hatte, wechselte 1985 nach Mannheim, wo er 1985 und 1987 jeweils Deutscher Vizemeister werden konnte und in 236 Spielen 55 Scorerpunkte erzielte.
Plattner wechselte 1990 zum Mannheimer ERC, für deren ausgegliedertes Profiteam er auch nach Gründung der DEL spielte. Nach einer schweren Verletzung musste Plattner die gesamte Spielzeit 1995/96 pausieren und spielte danach nur noch für tiefklassigere Teams.
Der Kanadier stand zwischen 1986 und 1989 für die Detroit Red Wings in der NHL auf dem Eis und unterschrieb 1990 beim Mannheimer ERC, bei denen er auch für die Adler in der DEL spielte.
Reil wurde als einer der Leistungsträger mit dem SC Riessersee 1978 und 1981 Deutscher Meister, woraufhin er in den Kader der Nationalmannschaft berufen wurde. Ab 1985 spielte der Verteidiger in Mannheim, wo er 1987 noch einmal Vizemeister wurde.
Silk absolvierte über 250 NHL-Spiele für die New York Rangers, die Boston Bruins, die Detroit Red Wings und die Winnipeg Jets und stand ab 1987 für den Mannheimer ERC in der Bundesliga auf dem Eis, mit dem er 1987 als einer der Topscorer des Teams die Vizemeisterschaft gewann.
Der Angreifer gewann in den 1980er-Jahren mit dem Kölner EC drei Meisterschaften und wechselte 1986 zum Mannheimer ERC, mit dem sich der Publikumsliebling im Play-off-Finale 1987 gegen seinen Ex-Verein aus der Domstadt geschlagen geben musste.
„Beppo“ Schlickenrieder wurde mit dem Mannheimer ERC 1983, 1985 und 1987 die Deutscher Vizemeister und bestritt in seiner zehnjährigen Schaffenszeit in der Quadratestadt drei Weltmeisterschaften sowie die Olympischen Spiele 1988 in Calgary.

Teilnahmen von Spielern am All-Star-Game

Einige Spieler der Adler Mannheim wurden für das DEL All-Star-Game nominiert, ein Freundschaftsspiel, welches seit 1998 jährlich stattfindet und in dem die herausragendsten Spieler der Deutschen Eishockey Liga gegeneinander antreten.

Teilnahmen am All-Star-Game während der Teamzugehörigkeit
Name Position Teilnahme(n) Team
Kanadier Jan Alston Stürmer 1999, 2000 DEL All-Star Team DEL All-Stars
Kanadier François Bouchard Verteidiger 2008 Team Nordamerika Nordamerika
Kanadier Fred Brathwaite Torhüter 2009 Team Nordamerika Nordamerika
Deutsch-Kanadier Sven Butenschön Verteidiger 2009 Team Europa Europa
Kanadier René Corbet Stürmer 2004
2007
DEL All-Star Team DEL All-Stars
Team Nordamerika Nordamerika
Kanadier Andy Delmore Verteidiger 2005 DEL All-Star Team DEL All-Stars
Kanadier Devin Edgerton Stürmer 2000 DEL All-Star Team DEL All-Stars
Kanadier Rico Fata Stürmer 2007 Team Nordamerika Nordamerika
Deutscher Marcel Goc Stürmer 2002 Deutschland Deutschland
Deutsch-Kanadier Wayne Hynes Stürmer 2002 Deutschland Deutschland
Kanadier Jean-François Jomphe Stürmer 2000 DEL All-Star Team DEL All-Stars
Deutscher Klaus Kathan Stürmer 2004 Deutschland Deutschland
Deutscher Marcus Kink Stürmer 2005 Deutschland Deutschland
Deutscher Eduard Lewandowski Stürmer 2007 Europa Europa
Deutscher Christian Lukes Verteidiger 1999 Deutschland Deutschland
Kanadier Dan McGillis Stürmer 2009 Team Nordamerika Nordamerika
Kanadier François Méthot Stürmer 2007, 2008, 2009 Team Nordamerika Nordamerika
Deutscher Jochen Molling Verteidiger 2004 Deutschland Deutschland
Deutscher Robert Müller Torhüter 2002
2008
DEL All-Star Team DEL All-Stars
Europa Europa
US-Amerikaner Greg Poss Trainer 2007 Team Nordamerika Nordamerika
Kanadier Stéphane Richer Verteidiger
Co-Trainer
2002
2005
DEL All-Star Team DEL All-Stars
Kanadier Nathan Robinson Stürmer 2007 Team Nordamerika Nordamerika
Deutscher Dennis Seidenberg Verteidiger 2002 Deutschland Deutschland
Deutscher Marc Seliger Torhüter 2004 Deutschland Deutschland
Deutscher Alexander Serikow Stürmer 1998 Deutschland Deutschland
Deutscher Christoph Ullmann Stürmer 2006
2007
Deutschland Deutschland
Europa Europa
Deutscher Stefan Ustorf Stürmer 2002 Deutschland Deutschland

Trainer

Bisherige Trainer
im Verein Trainer im Verein Trainer
1939–1940 Deutscher Toni Lindner
Deutscher Hugo Strauß
1971–1972 Deutscher Bruno Guttowski
Deutscher Gerhard Schuhmacher
1940–1941 Kanadier Bobby Bell
Deutscher Josef Göbl
1972–1976 Deutscher Eugen Seidl
1941–1943 Deutscher Josef Göbl 1976–1980 Deutscher Heinz Weisenbach
1948–1951 Deutscher Wolfgang Lehr 1980–1985 Tscheche Ladislav Olejnik
1951–1952 Deutscher Toni Kartak 1985 Deutscher Wilbert Duszenko
1952–1953 Deutscher Erich Schif
Deutscher Heinz Schneekloth
1985–1986 Kanadier Doug Kacharvich
1953–1954 Deutscher Kurt Kurz (Spielertrainer) 1986–1989 Tscheche Ladislav Olejnik
1954–1955 Deutscher Gerhard Wesselowski 1989–1990 Schwede Claes-Göran Wallin
1955–1956 Lette Erich Konecki
Deutscher Bruno Guttowski
1990 Deutscher Heinz Weisenbach
1956–1957 Lette Erich Konecki 1990–1991 Schwede Olle Öst
1957–1958 Deutscher Toni Kartak 1991–1993 Tscheche Jiří Kochta
1958–1959 Schweizer Richard Torriani 1993–1994 US-Amerikaner Craig Sarner
1959–1960 Schweizer Richard Torriani
Deutscher Bruno Guttowski
1994–1999 Kanadier Lance Nethery
1960–1961 Deutscher Bruno Guttowski 1999–2000 Kanadier Chris Valentine
1961–1962 Kanadier Hal Scholey
Deutscher Bruno Guttowski
2000–2004 Kanadier Bill Stewart
1962–1963 Kanadier Lorne Trottier 2004 Deutscher Helmut de Raaf
1963–1964 Kanadier Sonny Rost 2004–2005 Kanadier Stéphane Richer
1964–1967 Kanadier Frank Trottier 2005–2006 US-Amerikaner Greg Poss
1967–1968 Deutscher Kurt Sepp 2006–2007 US-Amerikaner Greg Poss
US-Amerikaner Teal Fowler
1968–1969 Kanadier Ed Reigle 2007–2009 Kanadier Dave King
US-Amerikaner Teal Fowler
1969–1970 Deutscher Bruno Guttowski 2009 US-Amerikaner Teal Fowler
1970–1971 Deutscher Ulrich Finger
Deutscher Bruno Guttowski
seit 2009 Kanadier Doug Mason
US-Amerikaner Teal Fowler

Seit der Gründung der Mannheimer ERC im Jahr 1938 trainierten den Verein 39 verschiedene Trainer aus sechs Nationen. Der erste hauptamtliche Übungsleiter der neuen Eishockeymannschaft war Toni Lindner, der den Posten 1939 übernahm. Auf ihn folgte Hugo Strauß und schließlich mit dem ehemaligen deutschen Nationaltrainer Bobby Bell der erste ausländische Coach des Mannheimer ERC. Mit bis heute 18 Staatsangehörigen kamen die meisten Trainer des MERC jedoch weiterhin aus Deutschland, gefolgt von elf Kanadiern, von denen ein Großteil in den 1960er-Jahren das Training im Friedrichspark leitete.

Meisterschaftswimpel und gesperrte Trikotnummern

Auf die längste Amtszeit bei den Mannheimern können der Tscheche Ladislav Olejnik sowie der Kanadier Lance Nethery zurückblicken, die den Verein von 1981 bis 1985 beziehungsweise von 1994 bis 1999 jeweils fünf Spielzeiten lang trainierten. Sieht man bei Olejnik von einem kurzen Zwischenspiel beim SB Rosenheim 1986 ab, saß dieser sogar neun Jahre in Folge auf der Trainerbank des Mannheimer ERC.

Lance Nethery ist zudem mit den Meisterschaften 1997, 1998 und 1999 der gemessen an gewonnenen Titeln bisher erfolgreichste Übungsleiter in der Vereinsgeschichte. Es folgen die weiteren Meistertrainer Heinz Weisenbach (1980), Bill Stewart (2001) Greg Poss und Teal Fowler (als Trainerduo 2007), an die jeweils ein eigener Wimpel unter dem Hallendach der SAP-Arena erinnert. Stewart sowie Poss/Fowler konnten 2003 beziehungsweise 2007 zudem jeweils einmal den Deutschen Eishockey-Pokal gewinnen. Ebenfalls erfolgreich verliefen die Amtszeiten von Ladislav Olejnik (Vizemeister 1982, 1983, 1985 und 1987) und Stéphane Richer (Vizemeister 2005).

Bruno Guttowski kann die meisten Amtszeiten in Mannheim vorweisen. Er trainierte den MERC in der Spielzeit 1955/56 gemeinsam mit Erich Konecki, später stand er nochmals von 1959 bis 1962 (zusammen mit dem Schweizer Richard Torriani beziehungsweise dem Kanadier Hal Scholey) sowie von 1969 bis 1972 (am Ende gemeinsam mit Ulrich Finger und Gerhard Schuhmacher) hinter der Bande im Friedrichspark. Heinz Weisenbach (1976–1980 und 1990) sowie Ladislav Olejnik (1980–1985 und 1986–1989) bestritten zudem ebenfalls mehr als eine Amtszeit in der Quadratestadt.

Ab der Saison 2009/10 wird der Kanadier Doug Mason das Traineramt übernehmen[8] und damit auf Dave King folgen, der im Februar 2009 von seinem Amt entbunden worden war.[9] Mason zur Seite soll der bisherige Assistenz- und zwischenzeitliche Interimstrainer Teal Fowler stehen.

Stammverein

Im Mannheimer ERC selbst sind heute die Amateur- und Nachwuchsabteilungen – mit Ausnahme der in der Deutschen Nachwuchsliga spielenden „Jungadler Mannheim“ – organisiert. 2001 musste der bisherige Stammverein Mannheimer ERC Insolvenz beantragen, woraufhin die bereits 1976 abgespaltene Kunstlauf-Schnelllauf-Eisschießen-Abteilung Mannheimer ERC K-S-E mit dem Mannheimer ERC Eishockey-Spielbetrieb e.V. eine neue Eishockeyabteilung gründete, die daraufhin die Rolle des alten Stammvereins einnahm.

Darüber hinaus gehörte von 1982 bis 2005 eine Frauenmannschaft mit dem Namen „Mannheimer ERC Wild Cats“ zum Verein.

Mannheimer ERC Amateure

Nachdem die Amateurmannschaft des MERC schon 2005 hinter den Schwenninger ERC Fire Wings der Vizemeistertitel in der Baden-Württembergliga – der höchsten Spielklasse des Eissportverbandes Baden-Württemberg – erreicht und auf den möglichen Aufstieg in die Oberliga aus finanziellen Gründen verzichtet hatte, gelang dem Verein schließlich in der Spielzeit 2005/06 der Meistertitel. Auf Aufstieg musste aber wiederum mangels ausreichender finanzieller Ressourcen verzichtet werden, woraufhin der MERC in der Saison 2006/07 erneut an der Baden-Württembergliga teilnahm. Die Mannschaft erreichte zwar die Aufstiegsrunde zur Oberliga, scheiterte dort jedoch mit einem sechsten Platz. In der 2008 schaffte das Team zwar als Erstplatzierter der Meisterrunde den Sprung in die Qualifikationsrunde für die Aufstiegsrunde zur Oberliga, scheiterte dort allerdings am ESV Hügelsheim und der SG Stuttgarter EC/SC Bietigheim-Bissingen.

Jungadler

Schon zu den Gründungszeiten des MERC wurde im Verein intensive Nachwuchsarbeit betrieben, sodass bereits in der Saison 1940/41 die Jugendmannschaft des MERC das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreichte. Nach langen zum Teil sehr erfolgreichen Jahrzehnten wurde 1999 durch den Einstieg des Mäzens Dietmar Hopp auch die Jugendarbeit auf eine professionelle Ebene gebracht und das Projekt Jungadler aus der Taufe gehoben. Es wurde ein Sportinternat in Mannheim eingerichtet, in das talentierte Jungspieler aus ganz Deutschland aufgenommen werden, und zudem der ehemalige Adler-Torhüter Helmut de Raaf als hauptverantwortlicher Trainer engagiert. In der im Jahr 2000 gegründeten Deutschen Nachwuchsliga führte de Raaf die Jungadler auf Anhieb zum Deutschen Vize-Meistertitel. 2002 gelang schließlich der Gewinn der Deutschen Meisterschaft, die bis 2006 jedes Jahr verteidigt wurde, ehe 2007 die Vize-Meisterschaft erreicht wurde. 2008 und 2009 gewannen die Jungadler den sechsten und siebten Titel von insgesamt neun ausgespielten DNL-Meisterschaften.

Da die Herrenmannschaft des MERC nur in der Baden-Württembergliga spielt, wurden die Jungadler nach der Saison 2005/06 vom bisherigen Stammverein Mannheimer ERC in den Heilbronner EC umgegliedert, wodurch talentierte Nachwuchsspieler seitdem auch bei den in der 2. Bundesliga spielenden Profimannschaft Heilbronner Falken Erfahrungen sammeln können. Aus den Jungadlern gingen im Lauf der Jahre zahlreiche spätere Profispieler wie Christoph Ullmann, Fabio Carciola, Danny aus den Birken, Frank Mauer, Rainer Köttstorfer, Sachar Blank oder Christoph Gawlik hervor.

Mannheimer ERC Wild Cats (Frauen)

Die Frauenmannschaft des Mannheimer ERC wurde 1982 als „Mannheimer ERC Bob Cats“ gegründet und nahm ab 1984 am Spielbetrieb der Baden-Württemberg-Liga und ab 1986 zusätzlich der NRW-Liga, der späteren Bundesliga Nord, teil. Die erfolgreichste Zeit des in „Wild Cats“ umbenannten Teams lag zwischen 1988 und 1994 mit je drei Deutschen Meisterschaften und Vizemeisterschaften. Nach einem personellen Umbruch in der Mannschaft, nach dem dennoch Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft werden konnte, schafften die Wild Cats 1998 erneut die Vizemeisterschaft und errangen 1999 und 2000 ihren vierten und fünften Meistertitel.

Zur Saison 2005/06 wurde der Spielbetrieb vorerst aufgegeben, nachdem vier Spielerinnen ihre Verträge gekündigt hatten und dadurch keine spielfähige Mannschaft mehr existierte.[10]

Spielstätten

Eisstadion am Friedrichspark

Eisstadion Friedrichspark

Hauptartikel Hauptartikel: Eisstadion am Friedrichspark

Noch vor dem zweiten Weltkrieg wurde 1939 das Eisstadion am Friedrichspark unweit des Mannheimer Schlosses eröffnet. Es war nach Plänen von Richard Pabst gebaut worden, der zuvor bereits Olympiastadion in Garmisch-Partenkirchen errichtet hatte. 1943 bei einem Luftangriff schwer zerstört, wurde das Stadion bis 1949 in vereinfachter Form und in offener Bauweise wiederaufgebaut. Erst zwischen 1959 und 1962 wurden die Zuschauertribünen sukzessive überdacht und schließlich 1969 auch die Eisfläche mit einem Dach versehen. Das Eisstadion am Friedrichspark war dennoch weiterhin nach drei Seiten hin sowie am Übergang zwischen Spielfläche und Zuschauertribünen offen, sodass die Spiele bei starkem Schneefall oder Nebel beeinträchtigt wurden. In der Spitze wurden 11.000 Zuschauer eingelassen, später wurde das Fassungsvermögen aber aus Sicherheitsgründen auf etwa 8.200 beschränkt.

Mit zunehmendem Alter wurde der Zustand des Stadions immer maroder, jedoch sah sich die Stadt Mannheim als Eigentümer sah außerstande, mehr als die dringendsten Reparaturen durchzuführen. Als sich in den 1980er-Jahren einige Fernsehsender wegen der schlechten Arbeitsbedingungen weigerten, Live-Übertragungen durchzuführen, wurde erstmals über einen Stadionneubau diskutiert. 1988 brannte das Leistungszentrum für Eissport in Mannheim komplett nieder, woraufhin Pläne erarbeitet wurden, die eine gemeinsame Lösung ein Stadion mit 15.000 Plätzen vorsah.

SAP-Arena

Die SAP-Arena, seit 2005 Heimstadion der Adler

Hauptartikel Hauptartikel: SAP-Arena

Nach jahrelanger, erfolgloser Debatte um den Bau einer neuen Spielstätte gab schließlich Mäzen Dietmar Hopp den Anstoß zum Bau einer neuen Multifunktionsarena. Hopp bot der Stadt eine zinslose Vorfinanzierung an, die vorsieht, dass die Arena nach Abbezahlung der Baukosten von 70 Millionen Euro nach 30 Jahren in das Eigentum der Stadt Mannheim übergeht. In Folge dessen wurde im Jahr 2004 mit dem Bau der neuen SAP-Arena im Mannheimer Osten begonnen, zudem wurden auf dem Gelände zwei von Hopp gestiftete Trainingshallen errichtet. Am 17. April 2005 fand mit der Niederlage in der Play-off-Finalserie gegen Berlin das letzte Pflichtspiel der Adler Mannheim im Friedrichspark statt. Am letzten Wochenende des Aprils wurde eine Abschiedsfeier unter dem Motto „Bye bye Friedrichspark“ durchgeführt, zu deren Höhepunkten die Spiele der „Adler-All-Stars 1994–1999“ gegen die „Adler-All-Stars 2000–2005“ sowie der MERC-Meistermannschaft 1980 gegen die „MERC-All-Stars“ gehörten. Am 21. August 2005, als nur der Unterrang der neuen Arena fertiggestellt war, bestritten die Adler mit einem Freundschaftsspiel gegen Köln die erste Partie im neuen Stadion. Die offizielle Einweihung folgte am 6. September mit einem Spiel gegen ein DEL-Dream-Team. Zwei Tage später fand schließlich das erste Pflichtspiel statt, das die Adler gegen Düsseldorf mit 6:5 nach Penaltyschießen gewannen.

Vereinskultur

Fans vor einem Play Off Spiel gegen Köln, März 2008
Fankurve beim Einlauf der Mannschaft, März 2008

Fans und Rivalitäten

Die Adler Mannheim haben derzeit 41 Fanclubs, in denen über 1.100 Fans organisiert sind.[11] Die Clubs finden sich dabei nicht nur in Mannheim, sondern sind über ganz Südwestdeutschland verteilt. Zur besseren Organisation ihrer Aktivitäten haben sich die einzelnen Vereine zur Mannheimer Faninitiative Die Blau-Weiß-Roten zusammengeschlossen. Seit mehreren Jahren übernimmt zudem jeweils ein Spieler aus dem Kader der Adler die „Patenschaft“ eines Fanclubs. Bei Heimspielen halten sich die organisierten Fans im Stehplatzbereich in der Nordwestkurve der SAP-Arena auf.

Zudem existiert aufgrund der regionalen Nähe eine Rivalität zwischen den Fans der beiden DEL-Gründungsmitglieder Adler Mannheim und Frankfurt Lions, an die im Vorfeld und während der Begegnungen zwischen den beiden rivalisierenden Vereinen von Fans und Medien erinnert wird. In den wichtigen Begegnungen zwischen beiden Teams, wie den Play-off-Halbfinals 1998 und 2005 sowie im Viertelfinale 2007 blieben bislang jedes Mal die Adler knapp und nicht immer unumstritten siegreich, was die Rivalität im Laufe der Jahre weiter verstärkte.

Partnerschaften

Im Juni 2004 verkündeten die Adler Mannheim, eine Zusammenarbeit mit dem Heilbronner EC eingehen zu wollen. Die Mannheimer unterstützen den HEC seitdem sportlich vor allem durch die Mitgestaltung des Trainings der Falken durch die eigenen Torhüter- und Konditionstrainer sowie durch den Austausch von Nachwuchs- und Förderlizenzspielern.[12] Nach den Regeln des Deutschen Eishockey Bunds dürfen Mannschaften der DEL eine Förderlizenz an Spieler unter 25 Jahren geben, wodurch diese für einen weiteren Verein in einer tiefklassigeren Liga spielberechtigt sind.[13] Die Nachwuchsspieler der Adler sammeln durch diese Regelung bei den Falken erste Erfahrungen im Profibereich und können somit langsam an die höchste deutsche Eishockeyklasse herangeführt werden, während sie selbst den Zweitligisten spielerisch verstärken, woraus ein Synergieeffekt für beide Teams entsteht. Als Folge dessen verpflichteten sich die Falken, ein ähnliches Spiel- und Trainingssystem wie die Adler Mannheim einzuführen um den Austauschspielern somit einen leichteren Übergang beim Mannschaftswechsel zu ermöglichen. Zudem nutzen die Heilbronner Falken seit 2004 das Scouting-System der Adler Mannheim in Nordamerika, wodurch vor allem junge Spieler aus dem US-amerikanischen Collegespielbetrieb und East Coast Hockey League verpflichtet werden können, da sich der DEL-Club vornehmlich auf Spieler der hochklassigeren National Hockey League und American Hockey League konzentriert. Die Adler haben gleichzeitig die Möglichkeit, durch die Falken verpflichtete Spieler aus Nordamerika unverbindlich zu beobachten und anschließend ohne Risiko selbst unter Vertrag zu nehmen.

Zu den weiteren Vereinbarungen des Kooperationsvertrags gehörte die Schaffung einer Corporate Identity nach nordamerikanischem Vorbild. Fanartikel des Kooperationspartners werden beim jeweils anderen Verein verkauft, außerdem wurde die Trikotgestaltung der Falken an die Farben und an das Design der Spielkleidung der Mannheimer Adler angepasst. Zudem berichtet die Stadionzeitschrift der Adler seit 2004 auch über die Spiele der Heilbronner Falken.[12] Zur Saison 2006/07 wurde die bestehende Zusammenarbeit weiter verstärkt, indem das DNL-Team der Mannheimer, die Jungadler, vom bisherigen Stammverein Mannheimer ERC in den HEC umgegliedert wurde.

2007 gingen die Adler Mannheim zudem eine Kooperation mit dem Baseball-Bundesligisten Mannheim Tornados ein. Im Rahmen der Zusammenarbeit können Dauerkarteninhaber der Adler seit dieser Zeit Spiele der Tornados zu freiem Eintritt besuchen, zudem soll mit dem Besuch von Adler-Spielern des Roberto Clemente Field ein größeres mediales Interesse rund um die Baseballmannschaft erreicht werden.[14]

Zudem überträgt der private Lokalsender Radio Regenbogen im Rahmen einer Medienpartnerschaften mit dem MERC sämtliche Spiele der Adler Mannheim in voller Länge im Webradio, seit der Saison 2008/09 auf der eigenen Internetplattform Die Adler Live.

Soziales Engagement

Die Adler Mannheim und ihre Fans sind vielfach sozial engagiert und unterstützen dabei unter anderem die Initiative des ehemaligen Adler-Torhüters Mike Rosati, die den Namen „Rosys Kids Corner“ trägt und Spenden für den Kampf gegen Leukämie sammelt. Jährlich wird bei einer Partie der Adler eine Aktion mit dem Namen „Spiel der leuchtenden Herzen“ durchgeführt und Spendengelder für Rosys Kids Corner und andere Einrichtungen gesammelt. Im Jahr 2008 kamen bei der Aktion Spendengelder in der Höhge von 60.000 Euro zusammen. Im Dezember 2008 konnte beim Spiel „Spiel der leuchtenden Herzen“ erneut 40.000 Euro an die 2008 gegründete Initiative „Adler helfen Menschen“ sowie die Deutsche Leukämie Forschungshilfe übergeben werden.[15]

Zudem geht der Verein seit der Saison 2006/07 feste Partnerschaften mit Schulen dieser Region, in deren Rahmen beispielsweise die nordamerikanischen Spieler der Adler den Englischunterricht in den Partnerschulen besuchen und dort Talkrunden in Deutsch und Englisch abhalten.[16] Zudem unterstützt der Club die Aktion „Drogen legen Dich auf Eis“, das schon seit einigen Jahren in Kooperation mit der Kriminalpolizei durchgeführt wird.

Maskottchen

Mit Einführung der DEL wurde das Merchandising stark ausgeweitet.

Traditionelles Maskottchen der Mannheimer ERC ist der Adler, der bereits im Wappen des MERC, gemeinsam mit dem Wappen der Stadt Mannheim, enthalten war und nach der Ausgliederung der Profimannschaft zum Namensgeber des neuen DEL-Vereins wurde. Noch heute bildet der Adler als Maskottchen einen wichtigen Bestandteils im Merchandising-Bereich des Clubs[17], ohne jedoch bei Heimspielen der Adler aufzutreten. Diese Rolle übernimmt hingegen das offizielle Maskottchen der SAP-Arena, das in einem Wettbewerb für Schulklassen den Namen „Udo“ erhielt.[18] Vor und nach den Spielen der Adler sowie während der Drittelpausen betritt es in Form eines Schlittschuhläufers im Hamster-Plüschkostüm die Eisfläche und versucht mit diversen Animationsaktionen, die Stimmung in der Halle zu steigern.

Einzelnachweise

  1. adler-mannheim.de, Historie Adler Mannheim: Die Anfänge
  2. adler-mannheim.de, Historie Adler Mannheim: Ein bitteres Jahr für das Mannheimer Eishockey
  3. Matthias Fries: Time to say good bye .... Mannheim 1998, S. 12
  4. Patrick Reichelt: Superliga DEL : die Chronik der Deutschen Eishockeyliga. Kassel 2004, S. 48
  5. Mannheimer Morgen vom 6. September 2006 "Ufo" zieht Stars und Fans in seinen Bann
  6. www.iihf.com, Meldung der Internationalen Eishockey-Föderation im März 2007
  7. www.ard.de, 5:4 gegen Mannheim nach 168 Minuten, Haie gewinnen Rekord-Spiel
  8. eishockeynews.de, Doug Mason wird neuer Cheftrainer der Adler
  9. adler-mannheim.de, Adler trennen sich von Dave King – Teal Fowler übernimmt das Training
  10. Mannheimer Morgen vom 16. November 2005: Zerstörender Zickenzoff: MERC meldet Frauenmannschaft ab
  11. adler-mannheim.de, Übersicht Fanclubs
  12. a b Eishockey News vom 22. Juni 2004, Adler & Falken: Die Kooperation ist perfekt
  13. DEB Passstelle, DEL-Förderlizenzen
  14. adler-mannheim.de, Mannheimer Tornados sind ab sofort Partner der Adler
  15. adler-mannheim.de, Spendenübergabe an Leukämie-Forschung
  16. adler-mannheim.de Adler-Schulprojekt
  17. SAP-Arena FanshopAdler-Maskottchen im Fanshop
  18. sap-arena.de SAP ARENA-Maskottchen heißt "UDO"

Literatur

  • Die Adler Mannheim Eishockey Spielbetriebs GmbH + Co. KG: Wir sind Meister…: Das offizielle Buch zur Deutschen Meisterschaft 1997. o.V., Mannheim 1997
  • Matthias Fries: Bye bye Friedrichspark. Die Adler Mannheim, Mannheim 2005
  • Matthias Fries: Die Adler Mannheim: Guide 2006/2007. Die Adler Mannheim, Mannheim 2006
  • Patrick Reichelt: Superliga DEL : die Chronik der Deutschen Eishockeyliga, Kassel 2004, ISBN 3-89784-247-5
  • Jörg Schäufele: MERC-Eishockey e.V.: Der Weg zur deutschen Spitze. Dasbach, Taunusstein 1980
  • Jörg Schäufele, Kurt Schaller: 50 Jahre MERC: 1938-1988. Sportschriftenverlag, Mannheim 1988
  • Werner Spachmann: 25 Jahre MERC. o.V., Ilvesheim 1963

Weblinks

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