Junge Aktien

Junge Aktien

Als Junge Aktien (auch: Neue Aktien) werden die zusätzlichen, neuen Aktien bezeichnet, die bei einer Kapitalerhöhung von einer Aktiengesellschaft ausgegeben (emittiert) werden. Es handelt sich also um eine Unterscheidung nach Ausgabezeitpunkt.

Inhaltsverzeichnis

Hintergründe

Sofern Aktien derselben Gattung der Jungen Aktien zum Regulierten Markt zugelassen sind, ist der Emittent der Jungen Aktien nach dem Börsengesetz verpflichtet, auch für diese eine Zulassung zum regulierten Markt zu beantragen[1]. Da nach der Börsenzulassungs-Verordnung diese Beantragung der Zulassung erst spätestens ein Jahr nach der Ausgabe erfolgen muss, ist bei öffentlichen Platzierungen durchaus auch eine Platzierung nicht zugelassener Aktien möglich[2].

Geschichte

Früher wurden alte und junge Aktien quasi als eigene Aktiengattung bzw. selbstständige Handelsobjekte manchmal nebeneinander notiert jedoch in fast allen Berichten zusammengefasst. Trotzdem konnten so früher unter anderem signifikant unterschiedliche Kursentwicklung zwischen den alten und jungen Aktien festgestellt werden[3]. Diese Unterschiede lagen insbesondere in unterschiedlicher Ausstattung der alten und neuen Aktien bzgl. des Stimmrechts sowie in unterschiedlicher Liquidität der Handelsklassen begründet.

Alte Aktien

Alte Aktien (engl. Secondary shares) werden somit die Wertpapiere genannt, die sich schon vor der Kapitalerhöhung im Umlauf befunden haben. Die jungen Aktien werden zu alten Aktien, wenn sie diesen in allen Rechten, z. B. volle Dividendenberechtigung, gleichgestellt sind. So werden bei einer zweiten Kapitalerhöhung ebenfalls nur wieder die durch diese eine Transaktion zusätzlich ausgegebenen Aktien als Junge Aktien bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Börsengesetz (BörsG) §40.2
  2. Verordnung über die Zulassung von Wertpapieren zum regulierten Markt einer Wertpapierbörse (§69.2)
  3. Stahl, Hans, 1969, Ausstattung und Kursentwicklung alter und junger Aktien vor und nach Kapitalerhöhungen, Veröffentlichung des Instituts für Bankwirtschaft und Bankrecht an der Universität Köln, Wirtschaftswissenschaftliche Reihe Band XX, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main (Seite 92 ff)
Bitte beachte den Hinweis zu Rechtsthemen!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • junge Aktien — junge Ạkti|en,   die bei einer Kapitalerhöhung neu ausgegebenen Aktien (Bezugsrecht) …   Universal-Lexikon

  • junge Aktien — neue Aktien; die bei einer ⇡ Kapitalerhöhung neu ausgegebenen ⇡ Aktien im Gegensatz zu den alten Aktien. Die Inhaber alter Aktien erhalten i.d.R. ein ⇡ Bezugsrecht auf die j.A. oder auf einen Teil davon. Sobald die j.A. den alten hinsichtlich ⇡… …   Lexikon der Economics

  • Aktien: Grundlagen —   Eine Aktie ist ein Wertpapier, das ihrem Inhaber einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft (AG) oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) verbrieft. Ein Aktionär ist Miteigentümer einer AG oder einer KGaA im Umfang seines… …   Universal-Lexikon

  • Junge Aktie — Als junge Aktie (auch: neue Aktien; engl. Primary shares) werden die zusätzlichen, neuen Aktien bezeichnet, die bei einer Kapitalerhöhung von einer Aktiengesellschaft ausgegeben (emittiert) werden. Es handelt sich also um eine Unterscheidung nach …   Deutsch Wikipedia

  • neue Aktien — ⇡ junge Aktien …   Lexikon der Economics

  • Aktien — Die Dillinger Hütte war 1809 die erste deutsche Aktiengesellschaft, hier jedoch eine Aktie aus dem Jahre 1906 Eine Aktie ist nach dem deutschen Aktiengesetz (AktG): ein Bruchteil des Grundkapitals (§§ 1 Abs. 2, 29 AktG) der Inbegriff der Rechte… …   Deutsch Wikipedia

  • Eigene Aktien — Eine eigene Aktie (engl. treasury stock oder treasury share) ist eine Aktie, die sich im eigenen Besitz des emittierenden Unternehmens befindet und so z.B. im Jahresabschluss als Bestand eigener Aktien wiederzufinden sind[1]. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Kommanditgesellschaft auf Aktien mit beschränkter Haftung — Die GmbH Co. KGaA ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), deren Komplementär eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist. Durch die Wahl dieser Mischform lässt sich die Haftung der Kommanditgesellschaft auf Aktien beschränken …   Deutsch Wikipedia

  • Osnabrücker Aktien Brauerei — Die Osnabrücker Aktien Brauerei (kurz OAB) war eine Bierbrauerei, die in Osnabrück, Niedersachsen, in der Bergstr. 35 ansässig war. Die OAB wurde im Jahr 1860 gegründet und 1987 am Standort Osnabrück geschlossen. Inhaltsverzeichnis 1 Gründerjahre …   Deutsch Wikipedia

  • Bezugsrecht — Ein Bezugsrecht (engl. pre emptive right) ist ein mögliches Anrecht eines Altaktionärs auf den Bezug von jungen (neuen) Aktien bei einer Bezugsrechtsemission. Inhaltsverzeichnis 1 Hintergründe 1.1 Durchführung einer Kapitalerhöhung mit… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”