- Junge Generation (Zeitschrift)
-
Die Junge Generation war eine Zeitschrift in der DDR. Sie betitelte sich als Organ des Zentralrats der FDJ (Herausgeber) für das Verbandsaktiv.
Dabei ist unter Verbandsaktiv folgende Zielgruppe zu verstehen:
- Funktionäre der FDJ
- Propagandisten
- Lehrer / Lehrausbilder
- Leiter von Jugendbrigaden u.a.
Sie diente hauptsächlich als „Ratgeber“ und „Argumentationshilfe“ besonders bei Problemen des sozialistischen Alltags.
Deshalb veröffentlichte die Junge Generation
- Erfahrungen aus FDJ-Grundorganisationen
- Dokumente und Beschlüsse des Zentralrats der FDJ, um
methodische und inhaltliche Hinweise zur
- Leitung politischer Prozesse und
- monatlichen Anleitung der FDJ-Aktivs zu geben.
Außerdem vermittelte sie Informationen und Erfahrungen aus der internationalen Jugendbewegung.
Die Redaktion war dem Verlag Junge Welt angegliedert, zu dem unter anderen auch die Tageszeitungen „Junge Welt“ und „Landjugend“ gehörten. Die Zeitschrift wurde nach der Wende abgewickelt und eingestellt. Das Themenspektrum erreichte den neuen sozialistischen Menschen zum Beispiel von dem dekadenten Einfluss der westlichen Beatmusik (1) (Lipsi) bis zu den Versorgungsengpässen mit brauchbaren Kosmetika (2). In den achtziger Jahren entwickelte sich die „Junge Genne“ zur vorsichtigen und behutsamen Kritik an den Vorgaben des jeweiligen Parteitages. Die interne Abkürzung des Namens lautete Junge Genne (mit kurzem e), sie wurde gewählt, um Verwechslungen mit der unter Jugendlichen bekannteren Jungen Gemeinde (JG) vorzubeugen.
(1) Klärung des Klassenstandpunktes aus der „Frühzeit“
Für und wider Heimatschnulzen
- „Sicher gibt es dieses Problem nicht nur in unserem Betrieb. Wenn die Rede auf flotte Tanzmusik und in diesem Zusammenhang - es kann auch nicht anders sein - auf den Sender Luxemburg kommt, dann gibt es nicht nur heftige Diskussionen, sondern oftmals den häßlichsten Streit. Diese Feststellung traf unsere neugewählte FDJ-Leitung schon bei der Wahlversammlung zu Beginn dieses Jahres. Damals nahmen wir in unseren Kompaß die Verpflichtung auf, keine westlichen Sender zu hören. Nach den damaligen heftigen Diskussionen nahm sich die neugewählte Leitung vor, für die Unbelehrbaren einen Vortrag zu diesem Thema zu organisieren. Im September konnten wir in unserer Mitte einen Offizier der NVA begrüßen, der uns an Hand von Tonbändern den ‚Sinn‘ der westlicher Tanzmusik und speziell die Aufgaben des Senders Luxemburg erklärte. Das war einer sehr interessante Sache und auch die Freunde, die bisher auf Radio Luxemburg schworen, bekamen bei der näheren Betrachtung der Texte sehr nachdenkliche Gesichter. Sie mußten einsehen, daß die Musik zwar sehr flott ist und ins Ohr geht, die Texte aber einen ganz bestimmten Zweck verfolgen, nämlich den, die Jugend zum Stehlen und Morden anzuregen, falsche Ideale zu schaffen und die Revanchepolitik der westdeutschen Militaristen zu unterstützen. Im Gegensatz zu diesen Schlagern hörten wir auch Tanzmusik aus der Produktion der DDR. Alle mußten erkennen, daß in diesen Texten die schönsten und saubersten Beziehungen der Menschen zum Ausdruck kommen. Wir sind uns darüber im klaren, daß nicht alle Freunde restlos von der feindlichen Tätigkeit des Senders Luxemburg, der doch ‚nur Tanzmusik‘ bringt, überzeugt sind. Aber wir glauben, doch schon einen Erfolg erzielt zu haben.“
- Auszug aus Junge Generation 21, S. 94. Berlin, 1962
- Erscheinungsweise: halbmonatlich, bzw. monatlich
- Seitenumfang: 80
- Auflage 71 800
- Preis: 0,90 M
Kategorien:- Jugendzeitschrift (Deutschland)
- Verbandszeitschrift
- Zeitschrift (DDR)
- FDJ (DDR)
Wikimedia Foundation.