- Jun’ichirō Tanizaki
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Tanizaki Jun’ichirō (jap. 谷崎 潤一郎; * 24. Juli 1886 in Tokio; † 30. Juli 1965 in Tokio) war ein japanischer Schriftsteller.
Seine Eltern stammten beide aus alten Kaufmannsfamilien. Tanizaki erregte schon in der Schule durch stilistische Glanzleistungen Aufmerksamkeit. Er studierte an der Kaiserlichen Universität Tokio englische und japanische Literatur. Ohne einen Abschluss entschied er sich für die Schriftstellerlaufbahn und hatte mit seinen ersten Erzählungen sogleich großen Erfolg. Er veröffentlichte 119 Werke. Unter dem Einfluss von Leuten wie Oscar Wilde, Edgar Allan Poe, Charles Baudelaire sowie seines Lehrers Nagai Kafu nahm er einen antinaturalistischen Standpunkt ein und wurde zum Bannerträger des Ästhetizismus. Nach dem Großen Kantō-Erdbeben 1923 siedelte er nach Kyoto um und wandte sich mehr der traditionellen Kultur, besonders der der Kansai-Region, zu. Er war Mitglied der Japanischen Akademie der Künste und Träger des Kaiserlichen Preises für Dichtung. Seine großen Romane, die den Kontrast von Tradition und Moderne in immer neuen Problemstellungen gestalten, wurden in viele Sprachen übersetzt.
Zu seinen Ehren wird seit 1965 der mit 1 Million Yen dotierte Tanizaki-Jun’ichirō-Preis verliehen.
Werke
Jahr Japanischer Titel Deutscher Titel Anmerkungen 1910 刺青
IrezumiTätowierung Deutsche Übersetzung: Heinz Brasch in: Margarete Donath (Hrsg.), Japan erzählt, Frankfurt/Main 1969. 1918 金と銀
Kin to GinGold und Silber Novelle; Deutsche Übersetzung: Uwe Hohmann und Christian Uhl, Leipzig 2003. 1924 痴人の愛
Chijin no AiNaomi oder Eine unersättliche Liebe Roman; Deutsche Übersetzung: Oscar Benl, Reinbek bei Hamburg 1970. 1928-
1930卍
ManjiWirrsal Roman 1929 蓼喰ふ蟲
Tade kū mushiInsel der Puppen Roman; Deutsche Übersetzung (aus dem Amerikanischen): Curt Meyer-Clason, Esslingen 1957. 1931 吉野葛
Yoshino kuzuYoshino - Pfeilwurz 1932 蘆刈り
AshikariThe Reed Cutter Novelle 1933 春琴抄
ShunkinshōShunkinshō - Biographie der Frühlingsharfe Deutsche Übersetzung: Walter Donat, in: Walter Donat (Hrsg.), Die fünfstöckige Pagode. Japanische Erzähler des 20. Jahrhunderts, Düsseldorf, Köln 1960. 1933 陰翳礼讃
In'ei RaisanLob des Schattens. Entwurf einer japanischen Ästhetik Essay über Ästhetik, Deutsche Übersetzung: Eduard Klopfenstein, Zürich 1987. 1935 武州公秘話
Bushūkō HiwaDie geheime Geschichte des Fürsten von Musashi Roman; Deutsche Übersetzung: Josef Bohaczek, Frankfurt/Main, Leipzig 1994. 1936 猫と庄造と二人のおんな
Neko to Shōzō to Futari no OnnaEine Katze, ein Mann und zwei Frauen Novelle; Deutsche Übersetzung: Josef Bohaczek, Reinbek bei Hamburg 1996. 1943-
1948細雪
SasameyukiDie Schwestern Makioka Roman; Deutsche Übersetzung: Sachiko Yatsushiro, Mitarbeit: Ulla Hengst, Reinbek bei Hamburg 1964. 1949 少将滋幹の母
Shōshō Shigemoto no hahaKapitän Shigemotos Mutter Novelle 1956 鍵
KagiDer Schlüssel Roman; Deutsche Übersetzung: Gerhard Knauss, Sachiko Yatsushiro, Reinbek bei Hamburg 1961. 1957 幼少時代
Yōshō JidaiChildhood Years: a Memoir Autobiographie 1961 瘋癲老人日記
Fūten Rōjin NikkiTagebuch eines alten Narren Roman; Deutsche Übersetzung: Oscar Benl, Reinbek bei Hamburg 1966. Weblinks
- Literatur von und über Tanizaki Jun’ichirō im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [1] Webpage (engl.) des Tanizaki Museums in Ashiya
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Tanizaki ist hier somit der Familienname, Jun’ichirō ist der Eigenname. Personendaten NAME Tanizaki, Jun’ichirō ALTERNATIVNAMEN 谷崎 潤一郎 (japanisch); Tanizaki, Junichirō KURZBESCHREIBUNG japanischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 24. Juli 1886 GEBURTSORT Tokio STERBEDATUM 30. Juli 1965 STERBEORT Tokio
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