- Justus Erich Walbaum
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Justus Erich Walbaum (* 25. Januar 1768 in Steinlah bei Haverlah; † 21. Juni 1837 in Weimar) war ein deutscher Typograf, Schriftgießer und Stempelschneider.
Leben und Werk
Nach einer Lehre bei einem Gewürzhändler und Konditor in Braunschweig fertigte Walbaum zunächst Backformen. Später wurde er Noten- und Kupferstecher und erlernte das Stempelschneiden. Außerdem fertigte er Gedenkmünzen. 1786 kaufte er in Goslar die Schriftgießerei Ernst Wilhelm Kircher, die 1803 nach Weimar verlegt wurde. 1836 wurde die Firma an F.A. Brockhaus verkauft. 1916 erwarb die H. Berthold AG einige Matrizen Walbaums.
Um 1800 entwarf er die Schriften Walbaum und Walbaum Fraktur.
Schriftart Walbaum
Die Walbaum gilt neben der Bodoni und der Didot als eine der bedeutendsten Klassizistischen Antiquaschriftarten. Im Vergleich zu diesen ist sie jedoch als Textschrift besser lesbar und weist einige Besonderheiten auf, wie beispielsweise die fehlende Grundserife des kleinen b. Sie lässt sich als breitlaufend, klassisch, offen, elegant, herrschaftlich, großzügig, seriös und leicht „quadratisch“ wirkend beschreiben. Von allen klassizistischen Antiquaschriftarten gilt sie als die „humanste“. Während die Bodoni und die Didot als die authentischste Ausdrucksform der Ära der Französischen Revolution bekannt sind, wird die Walbaum eher als deutsche Interpretation des Klassizismus angesehen. Zeitungen verleiht sie Autorität und Glaubwürdigkeit.
Die Berliner Zeitung verwendet die Walbaum als Font für Überschriften, die Berner Zeitung Der Bund als Grundschrift.
Weblinks
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Commons: Justus Erich Walbaum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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