- Jäger von Soest
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Jäger von Soest nannte Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen den Helden Simplicius seines Schelmenromans Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch in 28 Kapiteln. Der Schelmenroman trägt autobiographische Züge und beschreibt das Leben eines in Saus und Braus lebenden Draufgängers zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Im Regiment des Grafen Götz nahm er teil an der Belagerung und Unterwerfung Soests, plünderte bei Bedarf und Gelegenheit Bauern und andere Einwohner.
In Soest wurde die Bezeichnung „Jäger von Soest“ mehrfach verwendet, unter anderem als Siegertitel eines Fechtwettbewerbs in den 1950er Jahren und für einen Sonderstempel der Briefmarkenfreunde. In den 1970er Jahren wurde eine moderne Form der Darstellung des Jägers, das Soester Jägerken, in der Westfalenpost zur Symbolfigur der Soester Allerheiligenkirmes. Die bunte Darstellung findet sich seitdem auf Werbeplakaten und fast allen Darstellungen, die mit der großen Soester Kirmes zusammenhängen.
Literatur
- Gustav Könnecke: Quellen und Forschungen zur Lebensgeschichte Grimmelshausens. 2 Bände. Weimar 1926 und 1928.
- Gerhard Köhn: Der Jäger von Soest - Dichtung und Wahrheit. In: Soester Zeitschrift 89 (1977), S. 42 - 61.
- Gerhard Köhn: Der Dreißigjährige Krieg in Stadt und Land - zum Beispiel in Soest/Westfalen und in der Soester Börde. Soest 1998.
- Gerhard Köhn: Karl Alexander Raidas Volksoper 'Der Jäger von Soest' und die Frage ihrer "Umdeutung" im nationalsozialistischen Sinn bei der Soester Aufführung von 1936. In: Soester Zeitschrift 118/119 (206/2007), S. 152 - 161.
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