Jüdisches Zentrum Auschwitz

Jüdisches Zentrum Auschwitz

Das Jüdische Zentrum in Oświęcim/Auschwitz (poln: Centrum Żydowskie w Oświęcimiu) ist ein im Jahr 2000 in Oświęcim (deutscher Name Auschwitz) eingerichtetes Gedenkzentrum für die Opfer der Shoah. Träger ist die 1995 gegründete amerikanische Auschwitz Jewish Center Foundation. Das polnische Zentrum ist ein Partnerinstitut des Museum of Jewish Heritage in New York City.

Geschichte

Oświęcim hatte vor dem Zweiten Weltkrieg eine große jüdische Gemeinde; um 1939 war über die Hälfte der Bevölkerung Juden. Über 400 Jahre prägte das jüdische Leben, die jüdische Kultur und Synagogen das Stadtbild. Dies änderte sich mit dem Einmarsch Hitlers in Polen und der Errichtung der Konzentrationslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. Alles „Jüdische“ wurde in den folgenden Jahren aus dieser Gegend gelöscht. Nach dem Krieg bestand seitens der Sowjetunion oder der damaligen polnischen Regierung kein Bedürfnis, Religionen zu fördern. Als Resultat lebt heute kein einziger Jude mehr in Oświęcim. Durch diesen Verlust drohte die Erinnerung an die jüdische Kultur in Oświęcim zu verschwinden.

Über 500.000 Menschen besuchen jährlich die ehemaligen deutschen Konzentrationslager am Ort, ohne zunächst einen Einblick von jüdischer Perspektive aus zu bekommen. 2000 eröffnete das Jüdische Zentrum, um die frühere Vielfalt dieser Religion in jener Gegend zu bewahren und den Besuchern der KZ einen Einblick in das ehemalige Stadtleben von Oświęcim/Auschwitz zu ermöglichen.

Das Zentrum, offen für Juden und Nichtjuden, setzt sich zwei Ziele:

  • Jedem die Möglichkeit geben, die jüdische Kultur durch Ausstellungen, Vorträge und Bildungsprogramme kennenzulernen.
  • Einen Platz zu schaffen, wo Besucher des Konzentrationslagers den jüdischen Opfern gedenken können und sich die ehemalige jüdisch-polnische Kultur anschauen können.

Um diesen Zielen nachkommen zu können, stehen vor allem folgende Einrichtungen zur Verfügung:

  • Chewra-Lomdei-Mishnajot-Synagoge: Es ist die einzige Synagoge von etwa zwanzig, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hat.
  • eine Hauptausstellung: eine permanente Ausstellung, die das ehemalige jüdische Leben im Gebiet von Oświęcim zeigt.
  • Bücherei: hauptsächlich für genealogische Nachforschungen.
  • Raum für wechselnde Ausstellungen: Derzeit Ausstellung über polnische Gerechte unter den Völkern

Das Zentrum ist auch eine Einsatzstelle für den Österreichischen Gedenkdienst und der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF). Am 1. Februar 2009 hat wieder ein österreichischer Gedenkdiener seinen Dienst in Oświęcim antreten.

Weblinks


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