Analogschalter

Analogschalter
Serienschalter mit JFET
Serienschalter mit JFET und vereinfachter Ansteuerung
CMOS Serienschalter mit MOSFET im CD4066

Ein elektronischer Schalter oder auch Analogschalter ist ein elektrisch ansteuerbarer, elektronisch (d. h. ohne bewegte Teile) arbeitender Schalter für kontinuierliche, d. h. analoge elektrische Signale.

Im eingeschalteten Zustand sollen elektronische Schalter wie auch andere Schalter den Eingang möglichst schnell und niederohmig mit dem Ausgang verbinden, im ausgeschalteten Zustand dagegen beide möglichst gut voneinander isolieren. Das ist bei Analogschaltern in der Regel nur in einem durch die Betriebsspannung begrenzten Bereich und eingeschränkter Potentialtrennung vom Steuereingang möglich.
Prinzipiell sind auch Halbleiterrelais und PhotoMOS-Relais elektronische Schalter, sie werden jedoch meist nicht so bezeichnet.

Analogschalter arbeiten wesentlich schneller als Relais oder mechanische Schaltkontakte und arbeiten prellfrei und verschleißfrei. Sie haben jedoch gegenüber jenen einen höheren Übergangswiderstand im eingeschalteten Zustand und ein geringeres Isolationsvermögen im ausgeschalteten Zustand.

Analogschalter werden in Abtast-Halte-Schaltungen, an der Schnittstelle von Analogtechnik zu Digitaltechnik, zur Signalumschaltung und in Schaltmatritzen zur zeitmultiplexen Datenerfassung eingesetzt.

Die Eigenschaften eines elektronischen Analogschalters werden vor allem durch die folgenden Werte charakterisiert:

  • Durchlasswiderstand (in der Regel ≤ 100 Ohm)
  • Sperrwiderstand (in der Regel ≥ 1MOhm)
  • Analog-Spannungsbereich, in dem die Eingangsspannung unverzerrt übertragen wird.
  • Schaltzeit (meist ≤ 1µs)
  • Art der digitalen Ansteuerung (meist ein TTL- und CMOS-kompatibles Signal)

Weiterhin sind folgende Werte bei Analogschaltern spezifiziert:

  • elektrische Kapazität des Schaltpfades zum Rest der Schaltung
  • Ladung, die während des Schaltvorganges aufgrund der Ansteuerung ausgetauscht wird; sie führt zu einem Störspannungsimpuls auf der Signalleitung

Zur Realisierung eines elektronischen Schalters verwendet man Feldeffekttransistoren (FET) als Schalter, seltener Dioden oder Bipolartransistoren. In der Praxis werden die Schalter oft mit TTL-Steuersignalen betrieben. Wenn die zu schaltenden Analogspannungen außerhalb des Bereiches 0 V...5 V liegen sollen, besitzen Analogschalter-IC´s Betriebsspanungsanschlüsse, die höhere positive und auch negative Werte erlauben.

Auch mechanische Taster können digitale elektronische Schalter enthalten: die Hall-Taste erfordert hierzu eine Betriebsspannung und arbeitet mit einem Dauermagnet als Betätigungselement, Piezo-Taster benötigen dagegen keine Betriebsspannung; sie erzeugen die Steuerspannung mit einem Piezokeramik-Betätigungselement.

In der Digitaltechnik werden anstelle analoger Schalter Gatter verwendet, um digitale Signale miteinander zu verknüpfen.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kippschalter — Symbol eines Schaltkontakts Ein Schalter ist eine Baugruppe, die mit einem Schaltkontakt eine elektrisch leitende Verbindung herstellt oder trennt. Idealerweise arbeitet er nach dem Alles oder nichts Prinzip, das heißt eine Betätigung führt immer …   Deutsch Wikipedia

  • Schalter (Elektronik) — Serienschalter mit JFET …   Deutsch Wikipedia

  • Öffner — Symbol eines Schaltkontakts Ein Schalter ist eine Baugruppe, die mit einem Schaltkontakt eine elektrisch leitende Verbindung herstellt oder trennt. Idealerweise arbeitet er nach dem Alles oder nichts Prinzip, das heißt eine Betätigung führt immer …   Deutsch Wikipedia

  • Transmission-Gate — Als Transmission Gates, Transmissionsgatter oder Übertragungsgatter, bezeichnet man in der Elektronik, speziell in der Mikroelektronik, eine meist integrierte elektronische Schaltung, die, ähnlich wie ein Relais, durch ein Steuersignal… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Schaltzeichen (Elektrik/Elektronik) — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Es fehlen u. a. Schaltzeichen und graphischen Symbole für Akkumulatoren und Primärzellen Koppelstufen Wählerelemente Fernsprecher Sende und Empfangseinrichtunge …   Deutsch Wikipedia

  • IMUX — Animation des Prinzips eines Multiplexers Multiplexer als IC Baustein im Einsatz zur Luftraumüberwachung Ein Multiplexer (kurz: MUX) ist ein Selektionsschaltn …   Deutsch Wikipedia

  • Kohärente Demodulation — Unter der Synchrondemodulation, oder auch kohärente Demodulation genannt, wird in der Nachrichtentechnik eine spezielle Form der Demodulation verstanden, wobei die Phasenlage, d. h. die zeitliche Ausrichtung der im Empfänger synthetisierten… …   Deutsch Wikipedia

  • MUX — Animation des Prinzips eines Multiplexers Multiplexer als IC Baustein im Einsatz zur Luftraumüberwachung Ein Multiplexer (kurz: MUX) ist ein Selektionsschaltn …   Deutsch Wikipedia

  • Muxer — Animation des Prinzips eines Multiplexers Multiplexer als IC Baustein im Einsatz zur Luftraumüberwachung Ein Multiplexer (kurz: MUX) ist ein Selektionsschaltn …   Deutsch Wikipedia

  • OMUX — Animation des Prinzips eines Multiplexers Multiplexer als IC Baustein im Einsatz zur Luftraumüberwachung Ein Multiplexer (kurz: MUX) ist ein Selektionsschaltn …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”