- K.D.St.V. Hasso-Nassovia
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Wappen Karte Basisdaten Bundesland: Hessen Universität: Frankfurt am Main Gründung: 23. Januar 1913 in Frankfurt Verband: CV Eintritt in den CV: 1913 Kürzel: H-Na! Wahlspruch: Stark im Recht Farben: blau-silber-orange Mitglieder: ca. 220 Adresse: Oeder Weg 164
60318 Frankfurt/MainWebsite: www.h-na.de E-Mail-Adresse: aktivitas@hasso-nassovia.net Die K.D.St.V. Hasso-Nassovia ist eine katholische Studentenverbindung, welche kurz nach ihrer Gründung am 23. Januar 1913 Mitglied im Cartellverband wurde. Sie hat ihren Sitz von Anbeginn an in Frankfurt und ist bis heute in einem eigenen Haus beherbergt. Momentan zählt sie etwa 220 Mitglieder, von denen etwa 20 aktive Studierende sind.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge
Seit 1901 bestand in Frankfurt eine Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften. Als um 1910 der Plan zur Gründung einer Universität zu seiner Vollendung schritt, regten sich bei den Dachverbänden (Landsmannschaft, Burschenschaft usw.) - wie auch im CV - die frischen Kräfte zur Gründung von Verbindungen in Frankfurt am Main. Im Philisterzirkel „Moenania“, der seit 1886 bestand, wurde der Vorschlag geäußert, eine CV-Verbindung zu gründen. Der Vorschlag kam vom Altenherrn (AH) Johann Werthmann der K.D.St.V. Hercynia zu Freiburg im CV. Da der Philisterzirkel hauptsächlich aus Altenherren des Cartellverbandes besetzt war, wurde dieser Vorschlag begeistert angenommen. Am 23. Januar 1913 trafen sich die Altenherren, die alle im CV vertreten waren, zum ersten Convent der K.D.St.V. Hasso-Nassovia zusammen. Neben Linz und Werthmann gehörten zu den Gründungsmitgliedern:
- Jeseph Roeingh (A.V. Zollern, Münster)
- Karl Hermes (K.D.St.V. Hercynia, Freiburg)
- Erich Krach (K.D.St.V. Aenania, München)
- Oskar Jahn (K.D.St.V. Markomania, Würzburg)
- Ludwig Rauschner (K.D.St.V. Hercynia, Freiburg)
- Leo Stahl (K.D.St.V. Hohenstaufen, damals in Breisgau heute Freiburg)
Auf dem Convent erhielt die Verbindung den Namen K.D.St.V. Hasso-Nassovia nach der Region Hessen-Nassau. Der Name der Verbindung gab die Farben somit vor: blau-weiß-orange (blau und orange für das Nassauerland verbunden durch das weiß). Der Architekt Rummel entwarf den Zirkel der Verbindung und Johann Werthmann gab der Verbindung den Wahlspruch „Stark im Recht!“. Am selben Convent wurde Leo Stahl als Senior gewählt. Am 13. März 1913 schlug Leo Stahl als Gründungssenior im „Faust“ die Gründungskneipe.
Weiter wurde ein Schreiben an den Senat der Uni für die Lizenzierung der Verbindung aufgesetzt, um an der Uni als studentische Verbindung anerkannt zu werden. Am 4. März 1913 kam trotz mehrer Protesten das Genehmigungsschreiben der Uni. Somit galt es nur noch in den CV aufgenommen zu werden. Am 15. Mai 1913 stellte die Hasso-Nassovia den Antrag zur Aufnahme in den CV. Doch auch dies war mit Schwierigkeiten behaftet.
Die Münchner Verbindung K.D.St.V. Vindelicia zu München im CV trug die gleichen Farben wie die K.D.St.V. Hasso-Nassovia, nämlich blau-weiß-orange. Nachdem sich die Hasso-Nassovia auf dem ECC (Extra-Cumulativ-Convent) am 10. Juli 1913 entschied, ihr Weiß mit Silber auszutauschen, wurde der Farbenstreit niedergelegt und die K.D.St.V. Hasso-Nassovia trat auf der 49. Cartellversammlung (C.V.) in Metz am 15. August 1913 in den CV ein. Als weitere Bedingung musste die Hasso-Nassovia ihre weiße Perkussion des Bandes erweitern. Am ersten Stiftungsfest am 24./25. Januar 1914 zählte die Mitgliederzahl der Hasso-Nassovia 23 Mitglieder. Auf dem Kommerz konnten die ersten vier Burschungen vorgenommen werden. Wenige Tage zuvor war ein Philisterverband gegründet worden, dem acht Mitglieder beitraten und dessen Leitung Joseph Arnold übernahm. (Siegfried Schieweck-Mauk, 1997, S. 377) Im SS 1914 wurden die Farben in der Öffentlichkeit getragen. So traten die 14 Verbindungsmitglieder am 15. Mai 1914 zum ersten Mal in Couleur auf der Hochschule auf.
Erster Weltkrieg
Im August 1914 brach der erste Weltkrieg aus.Die Hasso-Nassovia hatte während des Krieges 13 Kriegsopfer zu beklagen, darunter zwei der Gründungsmitglieder: Erich Krack, der am 29. Januar 1915, und Karl Hermes, der 1914 fiel. Trotz des Krieges, wollte man so gut wie möglich durchhalten. So wurden weiterhin Rezeptionen vorgenommen. Im SS 1916 wurden weitere 15 Füxe aufgenommen. So zählte die Aktivitas 28 Studenten. Zum WS 1916/17 wurde wieder „Bandcouleur“ getragen und man bezog zur Wochenkneipe in das Gasthaus „Alemania“. Am 30. November 1916 beschloss die CC die Mütze durch einen Stürmer auszutauschen. Die Hasso-Nassovia musste Anfang 1918 die „Alemania“ wegen Kohlenmangels verlassen und siedelten zum „Steinerne Haus“ um.
Weimarer Republik
Mitte Januar 1919 trug Hasso-Nassovia wieder Vollcouleur auf der Universität. „Im SS 1919 (4. Mai 1919) rekonstituierte Hasso-Nassovia die Straßburger Badenia, indem sie der nach Frankfurt verlegten Verbindung mehrere Bundesbrüder überließ.“ (Siegfried Schieweck-Mauk, 1997, S. 377) Aus der Hasso-Nassovia traten drei Inaktive, sechs Aktive und sechs Füchse der Badenia zur Unterstützung bei. Die Hasso-Nassovia bezog Ende Juli 1919 »die Mainwarte« in der Wilhelmstraße. Im WS 1919/20 konnten 20 Füxe rezipiert werden. Im selben Semester führten Reformbestrebungen im Verbindungsleben zu einer Errichtung einer Verbindungsbibliothek. Wissenschaftliche Vorträge wurden ebenfalls abgehalten. Weiter wurde wie früher ein Couleurdamenzirkel ins Leben gerufen. Auf dem CC, am 22. November 1919, wurde der Altherrenverband unter Philistersenior Joseph Roeingh wiederbegründet und die Hasso-Nassovia erhielt eine neue Geschäftsordnung und einen neuen Comment. Natürlich beeinträchtigten die Inflationsjahre und die Weltwirtschaftskrise das Verbindungsleben. Doch trotz alle dem gründete die Hasso-Nassovia 1924 einen Hausbauverein und am 8. Mai 1929 wurde das neue Verbindungshaus am Westendplatz 35 eingeweiht.
NS-Zeit
Mit der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 wurde das Verbindungsleben deutlich erschwert. Ende November 1935 beschloss der CC die Aktivitas fortzuführen, doch am 25. April 1936 musste das aktive Verbindungsleben eingestellt werden, so dass nur noch die Altherrenschaft die Verbindung am Leben hielt. Die Hasso-Nassovia erhielt nur noch die Aktivitas, indem sie die Aktiven als Sondermitglieder in die Altherrenschaft überführten. Doch wurde auch die Altherrenschaft mit dem „Himmler-Erlass“ im Juni 1938 endgültig aufgelöst. „Die Gestapo führte Hausdurchsuchungen durch und beschlagnahmte die Verbindungsakten. Das Haus wurde schließlich verkauft, das Inventar bei Bundesbrüdern untergebracht, wodurch vieles über den Zweiten Weltkrieg gerettet werden konnte.“ (Siegfried Schieweck-Mauk, 1997, S. 378) Natürlich versuchten die Bundesbrüder untereinander in Kontakt zu bleiben. Bundesbruder und Pfarrer Konrad Trageser starb 1942 im KZ Dachau, wonach er wegen einer Predigt in „Schutzhaft“ gekommen war. Zwölf weitere Bundesbrüder fanden im Krieg den Tod.
Die Wiederbegründung
Am 1. September 1946 trafen sich die Bundesbrüder im "Krokodil", um die Altherrenschaft der Hasso-Nassovia wieder zu begründen. Als erster Philistersenior der Nachkriegszeit wurde Eugen Helfrich gewählt, der bis 1959 auch in diesem Amt bestätigt wurde. Eugen Helfrich stellte auch den ersten Nachkriegsbürgermeister von Frankfurt am Main. Erst am 8. Dezember 1946 konnte mit dem Genehmigungsschreiben der alliierten Behörden die offizielle Wiederbegründung stattfinden.
Am 20. Juli 1947 konnte mit dem 34. Stiftungsfest das erste Stiftungsfest nach dem 2. Weltkrieg gefeiert werden. Doch wurde dieses Stiftungsfest unter großen Mühen vollzogen. „Jede Zusammenkunft musste genehmigt werden, und um einen warmen Raum zu haben, war Brennholz mitzubringen. Wichtig war die Angabe der Straßenbahnverbindungen, und beim gemeinsamen Mittagessen nach dem Gottesdienst... waren Lebensmittelmarken mitzubringen (50g Fleisch, 5g Fett)!“ (K.D.St.V. Hasso-Nassovia z. 75 Jahre K.D.St.V. Hasso-Nassovia im CV, 1913-1988, 1988, S. 14)
Weiter musste beklagt werden, dass das Haus am Westendplatz zerbombt war und der Erlös aus dem zwanghaften Verkauf der Inflation zum Opfer fiel. Im Jahre 1948 entstand wieder eine Aktivitas. Am 4. Mai 1949 erhielt die Verbindung erneut die Lizenz von der Universität Frankfurt. ´
Weiterentwicklung bis zur Gegenwart
In den 50er Jahren kam die K.D.St.V. Greiffenstein zu Breslau nach Frankfurt. Am 6. Mai 1950 konnte die Greiffenstein mit fünf Burschen der Hasso-Nassovia ihre Wiederbegründung in Frankfurt bekannt geben. Das Verbindungsleben fand an verschiedenen Räumlichkeiten in Frankfurt statt.
Dazu gehörte:
- Der Siechenkeller
- Der Börsenkeller
- Auf der Verbindungsetage in der Großen Eschenheimer Gasse bei „Max
Leicher“
Die Exkneipe fand in der „Moogs Bierbar“ statt in der Niederau. Bald wurde die H-Na so stark, dass am 10. September 1955 die Tochterverbindung K.D.St.V. Moeno-Franconia gegründet wurde. 1956 stiftete die Hasso-Nassovia im Frankfurter Dom ein Wappen-Gedächtnisfenster für ihre Toten.
Im Jahre 1961 erwarb der Studentenhausverein e.V. der Hasso-Nassovia ein Verbindungshaus im Oeder Weg 164, welches am 26. Mai 1962 eingeweiht wurde. Dort hat die Verbindung immer noch Ihr Domizil.
Zirkel
Den Zirkel verwenden Verbindungsstudenten als Unterschrift oder Kürzel, um ihre Zugehörigkeit zu erkennen zu geben. Der Zirkel ist ein couleurstudentisches Monogramm von 4 Buchstaben, V, C, F, H, und einem Rufzeichen. Diese Buchstaben stehen für „Vivat crescat floreatque Hasso-Nassoviae“ (Hasso-Nassovia lebe, wachse und gedeihe). Eine andere Deutung lautet „Vivat circulus fratrum Hasso-Nassoviae“ (Es lebe der Kreis der Brüder Hasso-Nassoviae). Das Rufzeichen steht für „in aeternum“ und bedeutet, dass die Verbindung noch einen aktiven Teil hat.
Das Haus
Das Verbindungshaus beherbergt heute sieben aktive Studenten und besitzt zwei große Gemeinschaftsräume, die für Verbindungsveranstaltungen wie Vorträge oder couleurstudentische Festlichkeiten sowie als Lernräume genutzt werden.
Das 1929 erworbene Haus am Westendplatz wurde im zweiten Weltkrieg gänzlich zerbombt und nach 1945 auch nicht mehr wieder aufgebaut. Bis zum Kauf des jetzigen Hauses im Frankfurter Nordend 1962 trafen sich die Hasso-Nassoven in verschiedenen Konstanten in Frankfurt.
Aktive Studenten
Momentan sind etwa 25 Mitglieder aktive Studenten, die ordentlich immatrikuliert sind oder sich im Referendariat befinden. Konnten in den 1990'ern nur wenige Rezipierungen verzeichnet werden, so sind die Zahlen der Neumitglieder seit Anfang des Jahrzehnts konstant und zeigen nach oben. Der Vorstand der Aktivitas, die Chargen oder Chargierten, besteht wie bei fast allen Verbindungen des Cartellverbandes aus dem Senior(x), Consenior (xx), Fuxmajor (FM), Scriptor (xxx) und Quaestor (xxxx).
Bekannte Mitglieder
- Eugen Helfrich - erster Nachkriegsbürgermeister Frankfurts
- Raban Tilmann (*1940) - Dompfarrer Frankfurt
- Konrad Trageser (1884-1942) - katholischer Priester und NS-Opfer
- Willi Born(1912-2005) - deutscher Unternehmer/Schokoladenfabrikant
- Wilm Tegethoff (*1927) - Jurist und Manager
- Fritz Burgbacher (1900-1978) - MdB/Vizepräsident des Europaparlaments
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