K.D.St.V. Franconia Aachen

K.D.St.V. Franconia Aachen
Wappen Karte
Wappen der K.D.St.-V. Franconia
Lage der kreisfreien Stadt Aachen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Universität: RWTH Aachen
Gründung: 17. Oktober 1898 in Aachen
Verband: CV
Aufnahme in den CV: 18. Dezember 1898 mit BvBo! als Patenverbindung
Kürzel: FcA!
Wahlspruch: In Treue fest!
Farben: FcAband.svg
Zirkel: FcAzirkel.gif
Mitglieder: 460 (WS 2005-06)
Adresse: Ludwigsallee 101
52062 Aachen
Website: franconia-aachen.de

Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Franconia zu Aachen im CV (K.D.St.-V. Franconia im CV) ist eine katholische, deutsche, farbentragende Studentenverbindung an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Sie gehört somit dem größten Akademikerverband Europas, dem Cartellverband (CV) an.

Sinn und Aufgabe der Verbindung ist die Förderung von Religion, Wissenschaft, Freundschaft und politischem Verantwortungsbewusstsein. Im Rahmen ihrer Grundsätze lässt die Verbindung ihren Mitgliedern politische Freiheit und lehnt jede Art des Extremismus ab. Die Verbindung verbietet ihren Mitgliedern die Teilnahme an Duellen und Mensuren. Ordentliches Mitglied kann jeder katholische Student werden, der die deutsche Sprache beherrscht und sich der deutschen Kultur verbunden fühlt und an einer Aachener Hochschule studiert.

Die Verbindungsmitglieder werden Aachener Franken genannt. Franconia hat die Nummer 23 in der amtlichen Reihenfolge der Cartellverbindungen. Die offizielle Abkürzung ist FcA.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte - ein Überblick

  • Die K.D.St.-V. Franconia wurde am 17. Oktober 1898 in Aachen als CV-Verbindung gegründet. Am 20. November desselben Jahres wurde ihre Satzung durch den Senat der Technischen Hochschule Aachen genehmigt, wodurch sie als Korporation an der Hochschule anerkannt wurde.
  • Am 18. Dezember 1898 wurde die K.D.St.-V. Franconia unter Patenschaft der K.D.St.V. Bavaria Bonn in den Cartellverband (CV) aufgenommen. Oswald Höhl war ab 1906 erster Philistersenior der Verbindung.
  • Von 1906 bis 1907 übernahm Franconia den Vorort (CV-Vorsitz) mit Paul Hurck als Vorortspräsidenten.
  • Am 12. Januar 1908 wurde der Studentenheimverein Franconia mit dem Ziel, der Verbindung den Erwerb eines Hauses zu ermöglichen, gegründet, da von 1898 bis 1911 Verbindungsveranstaltungen nur in Gasthöfen wie dem "Wehrhaften Schmied" und dem "Reichshof" stattfanden. Im April 1911 konnte dann ein Haus in der Turmstraße 36 erworben werden.
  • In der Zeit des Ersten Weltkriegs wurden keine Farben in der Öffentlichkeit getragen. Am 1. Januar 1917 erfolgte die Schließung des Frankenhauses, 1918 seine Beschlagnahmung, was den Verbindungsbetrieb einschränkte, jedoch nicht verhinderte.
  • Am 9. März 1920 gründete Franconia aufgrund einer zu großen Aktivitas die Tochterverbindung K.D.St.V. Kaiserpfalz zu Aachen.
  • 1924 erschien die Schwarz-Grün-Gold (SGG) als Verbindungszeitschrift zum ersten Mal.
  • 1926 wurde das Frankenhaus neu eingeweiht.
  • Am 3. November 1935 fand aufgrund der Umstrukturierungen in den Verbindungen zu dieser Zeit die letzte Kneipe in vollen Farben statt. Am 1. Juni 1936 wurde die Aktivitas durch die Altherrenschaft aufgelöst, 1937 wurde das Frankenhaus verkauft.
  • 1945 wurde der Altherrenverband wiederbegründet.
  • Am 24. Februar 1947 fand die Gründung der Gruppe Amicitia statt, die nachher zur Gruppe Roland wurde. Im Mai desselben Jahres übernahm der Altherrenverband die Patenschaft dieser Gruppe Roland und übergab ihr die Verbindungsfarben.
  • Im November 1947 konnte ein neues Haus in der Kruppstraße 12 gekauft werden. (Das Haus ist heute Sitz der K.D.St.V. Makaria.)
  • Am 31. Mai 1949 wurde die Gruppe Roland in Aktivitas der K.D.St.-V. Franconia umbenannt und am 28. Juni 1950 durch den Rektor und Senat der RWTH Aachen wieder anerkannt.
Haus der Franconia ab 1959
  • 1954 konnte das Grundstück in der Turmstraße 36 wieder in Besitz genommen und 1957 das Haus in der Ludwigsallee 101 gekauft werden, das dann zum 60. Stiftungsfest 1959 als neues Verbindungshaus eingeweiht werden konnte.
  • Im Mai 1999 feierte Franconia ihr 100. Stiftungsfest im Eurogress Aachen.
  • Im Mai 2003 beschloss die Versammlung aller Mitglieder die Öffnung der Franconia: Als Studentenverbindung am Studienort Aachen ist Franconia geschichtlich verwurzelt an der RWTH Aachen. Nun wird aber auch Studenten anderer Hochschulen Aachens der Beitritt ermöglicht.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)

Wappen und Zirkel

Das neue Wappen in den Farben der Verbindung ist unterteilt in 5 Einzelfelder. Im oberen Teil sind links zwei sich die Hand reichende Hände vor zwei gekreuzten Fackeln zu sehen. Diese Symbole stehen für das Prinzip "amicitia". Rechts daneben ist der Reichsadler für das Prinzip "patria" abgebildet. Im unteren Teil sind links ein Kreuz für "religio" und rechts die Verbindungsfarben abgebildet. In der Mitte findet sich der Zirkel der Verbindung wieder. Das "V" steht für vivat, das "C" für cresceat und das "F" für floreat.

Franconia als Mitglied im Aachener Cartellverband (ACV)

Der Aachener Cartellverband (ACV) ist als Ortsverband einen Zusammenschluss aus sieben Aachener Cartellverbindungen: Der K.D.St.-V. Franconia, der K.D.St.V. Baltia, der K.D.St.V. Makaria, der K.D.St.V. Marchia, der K.D.St.-V. Kaiserpfalz, der K.D.St.V. Bergland und der K.D.St.V. Ripuaria. Durch den Zusammenschluss im ACV werden zusätzliche Programmpunkte im Semesterprogramm mit dem anderen Aachener Cartellverbindungen koordiniert. Die enge Verbundenheit mit den anderen Verbindungen zeigt sich aber auch dadurch, dass Franconia zur Gründung, Wiederbegründung und Umsiedlung ortsansässiger Verbindungen beigetragen hat:

  • Da Franconia 1920 eine zu große Aktivitas hatte, wurde die K.D.St.-V. Kaiserpfalz gegründet, die von da an als Tochterverbindung die Franken unterstützten sollte.
  • Als die K.D.St.V. Bergland im Jahre 1925 wegen zu niedriger Mitgliederzahlen von Freiberg nach Aachen übersiedelte, wurde sie durch Mitglieder der Franconia bei der Bildung eines neuen Vorstandes unterstützt.
  • 1951 wurde die K.D.St.V. Saxo Thuringia Dresden (jetzt in Bochum) in Aachen wiederbegründet. Auch dabei wurde Mithilfe der Franken geleistet, um einen angemessenen Neuanfang zu ermöglichen.
  • Im Jahre 1953 wurden Studentenverbindungen im Ostteil Berlins verboten, weshalb die K.D.St.V. Makaria Berlin nach Aachen umzog. Da auch bei ihnen dadurch Personalmangel entstand, haben Mitglieder der K.D.St.-V. Franconia und K.D.St.V. Marchia mitgeholfen, diese Verbindung in Aachen im ehemaligen Hause der Franconia erneut zu etablieren.

Die Franken als Domwächter

Hauptartikel: Domwache

Während des Zweiten Weltkriegs fand sich eine Gruppe freiwilliger Aachener Bürger zusammen, die (vor allem nachts) dafür sorgten, dass alliierte Bomben den Aachener Dom nicht in Brand setzten. Nach Kriegsende suchte das Bistum daher Ersatz für diese Gruppe. Man wurde in den Reihen der katholischen Hochschulgemeinde fündig. Seit 1957 stellen ausschließlich Franken die nächtlichen Domwächter im Aachener Dom. Da damals ehrenamtliche Nachfolger für dieses Amt gesucht waren und es für jeden Franken galt, ein Amt in der Kirche anzunehmen, waren schnell einige Mitglieder der K.D.St.-V. Franconia in dieses Amt eingesprungen. Es ist gewährleistet, dass 365 Tage im Jahr nachts ein Franke Wache hält, damit keine Schäden auftreten (wie z.B. Feuer oder Einbruch). Der früher ehrenamtliche Dienst wird heute gegen Entgelt ausgeübt.[1]

Literatur

  • Wehr, Florian, Geschichte des Cartell-Verbandes der katholischen deutschen Studenten-Verbindungen, Paderborn, 1890
  • Gesamtverzeichnis des CV Jahrgang 1913, M. Du Mont Schauberg, Strassburg im Elsass, 1913
  • Schulze, Friedrich und Ssymant, Paul, Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag für Hochschulkunde, München, 1932 (Nachdruck), ISBN 3923621906
  • Stitz, Peter, Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960
  • Stitz, Peter, Der CV 1919 - 1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, Gesellschaft für CV-Geschichte, München, 1970
  • Doergé Robert, 75 Jahre katholische deutsche Studentenverbindung Franconia an der Rheinisch-Westfälischen technischen Hochschule Aachen 1898-1973, Aachen, 1974
  • Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400
  • Bodman, Ernst-Michael, 100 Jahre K.D.St.-V. Franconia Aachen, Aachen, 1999
  • Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e.V. (Hrsg), CV-Handbuch, 3. Auflage, Regensburg, 2000, ISBN 3922485111

Fußnoten

  1. Martin Thull: Mit Laptop und Schlafsack geht's nachts in den Dom. In: Aachener Nachrichten. Dezember 2009 (online, abgerufen am 14. Juli 2011).

Weblinks

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