- K129
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Die K-129 war ein sowjetisches U-Boot der Golf-II-Klasse. Sie war ein dieselelektrisch getriebenes Raketen-U-Boot. Nach ihrem Sinken 1968 wurde sie von der United States Navy im Jennifer-Projekt teilweise gehoben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sie wurde auf der Werft in Komsomolsk am Amur gebaut und zwischen 1959 und 1962 in Dienst gestellt.[1]
Im Februar 1968 brach das U-Boot von einem Stützpunkt auf Kamtschatka zu einer Patrouille zur nuklearen Abschreckung in den Pazifik auf. Im März blieben die regelmäßigen Funkmeldungen des Bootes an die sowjetische Marine aus, woraufhin diese eine Suchaktion starteten, das gesunkene U-Boot aber nicht finden konnten. An Bord befanden sich 86 Matrosen.
Die United States Navy hingegen hatte durch ihre Unterwassersensoren SOSUS eine Detonation ausgemacht und konnte dadurch den Standort des Wracks relativ genau lokalisieren. In den Jahren nach dem Sinken startete die US Navy eine beispiellose, geheim gehaltene Bergungsaktion, das sogenannte Jennifer-Projekt.
Der Untergang der K-129 zählt mit 86 Toten neben den Verlusten der Surcouf (1942, 130 Tote), USS Thresher (1963, 129 Tote), Kursk (2000, 118 Tote), USS Scorpion (1968, 99 Tote), HMS Thetis (1939, 99 Tote) sowie dem sogenannten Battle of May Island (1918, 105 Tote) zu den schwersten Unfällen der U-Boot-Geschichte.
Mögliche Gründe für den Untergang
Der Grund für das Sinken des Bootes wurde nie bekannt. Möglich wären Probleme beim Schnorcheln. Das Aufladen der Batterien des Bootes erfolgt mittels Dieselmotoren, deren Abgase durch einen Schnorchel abgeführt werden müssen. Möglicherweise haben sich die Batterien beim Ladeprozess entzündet und sind detoniert. Ebenfalls im Bereich des Möglichen liegt die Detonation einer der drei Atomraketen an Bord, ähnlich wie es 1986 auf der sowjetischen K-219 passiert ist.
Eher dem Bereich der Verschwörungstheorie dürfte eine behauptete Kollision mit dem amerikanischen U-Boot USS Swordfish (SSN-579). Diese beruht darauf, dass diese in der fraglichen Zeit mit Kollisionsschäden am Turm in einem US-Stützpunkt auftauchte. Der Turm ist jedoch wesentlich schwächer gefertigt als der Rumpf, so dass eher der Turm als der Rumpf der K-129 aufgerissen worden wäre.
Im Dokumentar-Film "Tod in der Tiefe" von Martyn Ives (2004) äußern Experten die Vermutung, K-129 sei ein so genanntes Schurken-U-Boot gewesen, das sich nicht mehr unter der Kontrolle der sowjetischen Militär-Führung befunden hätte, da es über 1.500 Meilen von seinem befohlenen Kurs in der Nähe von Hawaii befand. Eine solche Abweichung sei nicht durch Navigationsfehler oder technische Probleme zu erklären. Möglicherweise habe das Boot versucht, eine oder zwei Nuklear-Raketen auf Hawaii abzuschießen. Bei diesem unautorisierten Abschuss soll eine Sicherheitseinrichtung die Rakete oder Raketen beim Start gesprengt haben. Dafür spreche, dass dem U-Boot bei seiner Entdeckung zwei Atom-Raketen fehlten.
Aus sowjetischer Sicht wurde ein Zusammenstoß mit einem anderen unidentifizierten U-Boot am 8. März 1968 im Japanischen Meer geschildert. Die Katastrophe wurde von offizieller Seite verschwiegen.[2]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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