- KHM 157
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Der Sperling und seine vier Kinder ist ein Märchen (AaTh 157), das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 157 enthalten ist (KHM 157).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vier Sperlingsjunge werden von Buben aus dem Nest geworfen. Im Herbst treffen sie ihren besorgten Vater auf einem Acker wieder. Der erste war in Gärten. Der Vater warnt ihn vor Leuten die lange grüne Stangen tragen, die inwendig hohl sind und oben ein Löchlein haben. Der Sohn erzählt, dass auch ein Blatt mit Wachs aufgeklebt war. Der Vater schließt auf Kaufleute, lobt seine Erfahrung und ermahnt ihn noch einmal. Der zweite war bei Hofe. Der Vater mahnt ihn, lieber in den Stall zu gehen. Der Sohn erzählt, dass dort Stalljungen Vogelschlingen flechten. Der Vater lobt gleichfalls seine Gerissenheit und mahnt zur Vorsicht. Der dritte war auf Wegen. Der Vater warnt ihn vor Steinewerfern. Der Junge erzählt, dass manche schon Steine dabei hatten, woraus der Vater auf Bergleute schließt. Den jüngsten und schwächsten will der Vater bei sich behalten, doch er antwortet im Gottvertrauen, denn er war in der Kirche. Der Vater ist beeindruckt und schließt mit dem Gedicht:
- Denn wer dem Herrn befiehlt seine Sach,
- schweigt, leidet, wartet, betet, brauche Glimpf, tut gemach,
- bewahrt Glaub und gut Gewissen rein,
- dem will Gore Schutz und Helfer sein.
Herkunft
Das Tiermärchen belegte in der Erstauflage der Kinder- und Hausmärchen 1812 zuerst Stelle 35, ab der Zweitauflage dann Stelle 157. Es stammt aus Schriften von Johann Balthasar Schuppius.
Vgl. KHM 58 Der Hund und der Sperling.
Literatur
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 251, 503. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)
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