- KHM 199
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Der Stiefel von Büffelleder ist ein Märchen (Typ 952 nach Aarne und Thompson), das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 199 enthalten ist (KHM 199). Es stammt aus Friedmund von Arnims Sammlung Hundert neue Mährchen im Gebirge gesammelt (Nr. 4 Vom Bruder Stiefelschmeer).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Ein furchtloser, unbekümmerter Soldat wandert nach seiner Abdankung in seinen alten Stiefeln aus Büffelleder umher. Er begegnet einem Jäger, den er seiner feineren Kleidung wegen "Bruder Wichsstiefel" nennt. Sie suchen nachts in einem Haus Unterschlupf, wo sie eine alte Frau vor zwölf heimkommenden Räubern versteckt. Als die sie finden, weil der Soldat den Geruch des Bratens nicht mehr ausgehalten und sich verraten hat, gewähren sie ihnen, zu essen, ehe sie sie töten wollen. Der Soldat beeindruckt sie so mit seinem Appetit, daß er auch Wein bekommt. Als er eine Gesundheit auf sie ausruft ihr sollt alle leben, aber das Maul auf und die rechte Hand in die Höhe, sind sie wie versteinert. Die beiden essen sich satt, dann gehen sie heim und der Soldat holt seine Kameraden, die die Räuber festnehmen. Als sich der Jäger als König zu erkennen gibt, erschrickt der Soldat, aber bekommt fortan freies Essen zum Dank.
Herkunft
Das Märchen ist in den Kinder- und Hausmärchen seit der 6. Auflage von 1850 an Stelle 199 enthalten. Die Anmerkung nennt die Quelle Vom Bruder Stiefelschmeer aus Friedmund von Arnims Hundert neue Mährchen im Gebirge gesammelt und noch Eine andere, minder gute Auffassung in Wolfs Hausmärchen S. 65 die schlechten Kameraden. Die Handlung blieb gegenüber Arnim unverändert, aber Wilhelm Grimm fügte die vielen Redensarten und Soldatenjargon ein, wodurch der Text bei Grimm länger ist. Heinz Rölleke zählt auf:[1] Ohne auf Weg und Steg zu achten, gehen aber durch dick und dünn, gleich und gleich gesellt sich gern, ihr sollt an einem dürren Ast das Fliegen lernen, der Kerl macht keine Umstände, dein blaues Wunder sehen, Nest voll Galgenvögel, Wir suchen ein Nachtquartier und etwas Unterfutter für den Magen, denn der meinige ist so leer wie ein alter Tornister, es wird nicht gleich an den Kragen gehen, fing an, tapfer in den Braten einzuhauen, das wäre zu früh abmarschiert, wir haben den Feind geschlagen und wollen erst Beute machen, nun ist es Zeit, daß wir das Zelt abbrechen. Vgl. KHM 81 Bruder Lustig.
Literatur
- Friedmund von Arnim: Hundert neue Mährchen im Gebirge gesammelt. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Erste Auflage, Köln 1986. S. 32, S. 51-54. (Eugen Diederichs Verlag; ISBN 3-424-00891-5)
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 806-809. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag; ISBN 3-538-06943-3)
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 274, 516. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Friedmund von Arnim: Hundert neue Mährchen im Gebirge gesammelt. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Erste Auflage, Köln 1986. S. 32. (Eugen Diederichs Verlag; ISBN 3-424-00891-5)
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