- Anapäst
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Als Anapäst [anaˈpɛːst] (Plural: Anapäste) bezeichnet man in der Verslehre einen dreiteiligen, antiken bzw. älteren Versfuß, der hintereinander aus zwei (unbetonten) Senkungen (kurze Silbe) und einer (betonten) Hebung (lange Silbe) besteht. Das Wort stammt von griechisch anapaistos (Anapäst); dieses leitet sich ab von anapaiein, „zurückschlagen/-prallen“.
Der Anapäst wurde in der antiken Dichtung für Marsch- und Schlachtenlieder genutzt, da die Silbenabfolge (kurz – kurz – lang) einen vorwärtsdrängenden Charakter verlieh. Der Anapäst ging in die deutsche Literatur nur am Rande ein. Er wird nur als einzelner Versfuß benutzt (z. B. bei Jambus mit unbetontem Auftakt).
Das Wort Zauberei ist ein Anapäst: die Betonung liegt auf der dritten Silbe, während die ersten beiden Silben unbetont sind. Beispielsatz: Vegetarisch lebt selten die Löwin im Busch.
Das Wort Anapäst selbst ist ein Anapäst (und damit eine Autologie).
Schema: unbetont-unbetont-betont (u u —)
Beispiele:
- Zauberei, Harmonie, Direktion, Sinfonie, Adaption, Elefant, Anapäst.
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