KZ-Nebenlager

KZ-Nebenlager

Die Konzentrationslager für Zivilpersonen (Abkürzung: KZ oder KL) wurden in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten von Organisationen der NSDAP errichtet. Es waren schließlich mehrere Tausend Konzentrations- und Nebenlager und sieben Vernichtungslager.[1] Sie dienten der Ermordung von Millionen Menschen, der Unterdrückung politischer Gegner, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit, medizinischen Menschenversuchen und der Internierung von Kriegsgefangenen. Das Lagersystem stellte ein wesentliches Element der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft dar.

Wachturm des Vernichtungslagers Majdanek
Starkstrom-Stacheldraht
Gefangene im KZ Buchenwald, 1945
Gefangene in den Bettgestellen, Buchenwald, 1945
Verbrennungsöfen, Buchenwald, 16. April 1945

Man geht heute davon aus, dass etwa zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die der deutschen Judenvernichtung, später Shoah bzw. Holocaust genannt, zum Opfer fielen, in den Konzentrationslagern direkt ermordet wurden oder dort an Folgen von systematischer Aushungerung, den Misshandlungen und an unbehandelten Krankheiten gestorben sind. Das verbleibende Drittel starb in – von der SS so genannten – Ghettos, bei Massenerschießungen vor allem durch die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD und auf den so genannten Todesmärschen. Es wurden in den Konzentrationslagern auch viele andere Menschen ermordet, wie politische Gegner, Sinti und Roma, Homosexuelle, geistig Behinderte und so genannte Asoziale. Die genaue Anzahl der Toten ist bis heute unklar, da die Mörder längst nicht über alle Opfer Akten führten, am Ende des Krieges keine Ermordungen mehr dokumentarisch festgehalten wurden und viele Unterlagen ebenso wie die Zeugen gezielt vernichtet wurden bzw. durch Kriegsereignisse unwiederbringlich verloren gingen.

Neben dieser industriell organisierten Ermordung von Millionen Menschen starben weitere unzählige Opfer durch Zwangsarbeit, Unterernährung, Seuchen und Krankheiten. Weite Zweige der deutschen Industrie profitierten direkt oder indirekt durch das Lagersystem.

Inhaltsverzeichnis

Historische Entwicklung

Man kann die Entwicklung der nationalsozialistischen Konzentrationslager in vier zeitlich zu trennende Phasen einteilen (1933–1935, 1936–1938, 1939–1941, 1941–1945). Diese lassen sich durch die Gruppen der Inhaftierten, den Haftzweck, die Art der Durchführung und die Haftfolgen beschreiben. Stand in der ersten Phase die Verfolgung politischer Gegner der NSDAP im Vordergrund wurde schließlich die massenhafte Ermordung jüdischer Bürger in ganz Europa (Shoa) zum Hauptziel.

1933–1935

Während der ersten Phase in den frühen Jahren der NS-Diktatur bis zum Frühsommer 1934 begannen der NSDAP nahestehende Organisationen, vor allem die Sturmabteilung (SA) damit, überall in Deutschland zusätzlich zu staatlichen Gefängnissen größere oder kleinere Inhaftierungs-Lager aufzubauen.[2] Diese Lager ähnelten z. T. Gefängnissen - zum Teil Scheunen, wo die politischen Gegner des NS-Regimes außerhalb des normalen Rechtssystems in „Schutzhaft“ genommen wurden. Anfangs waren sie verschiedenen Institutionen unterstellt, unter anderem der zur Hilfspolizei ernannten SA, den verschiedenen nationalsozialistischen Polizeichefs und natürlich der SS. In dieser ersten Phase der Konzentrationslager waren etwa 26.000 Menschen inhaftiert, die der Willkür ihrer Bewacher ausgesetzt waren.[3]

Spätestens mit der Entmachtung der SA im Röhm-Putsch unterstanden alle Konzentrationslager der SS, Theodor Eicke wurde „Inspekteur“. Auf ihn ging die räumliche Bauweise und die fast überall gleich geltende Lagerordnung zurück. Die Konzentrationslager wurden zum rechtsfreien Raum und waren von der Außenwelt abgeschirmt. Selbst die Feuerwehr durfte das Gelände nicht betreten, zum Beispiel um etwa die Einhaltung feuerpolizeilicher Vorschriften zu prüfen.[4] Im Sommer 1935 war die Herrschaft des Regimes gesichert und in den Lagern des Reichsgebietes befanden sich nur noch 4.000 Häftlinge.[5]

1936–1938

Die zweite Phase begann 1936 und dauerte bis 1938. In dieser Zeit stieg die Anzahl der Häftlinge an und ihre Zusammensetzung änderte sich grundlegend. Während in der ersten Phase noch hauptsächlich politische Gegner des Regimes inhaftiert waren, wurde in der zweiten Phase damit begonnen, diejenigen zu inhaftieren, die nicht dem nationalsozialistischen Bild der Volksgemeinschaft entsprachen: vor allem „Asoziale“, „Arbeitsscheue“, mehrfach Vorbestrafte, Homosexuelle und Zeugen Jehovas. Nach dem Anschluss Österreichs stieg auch die Zahl der „politischen Schutzhäftlinge“ auf etwa 7.000 an. [6]

In dieser zweiten Phase wurden auch die Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald gebaut, die schon ein Zeichen des drohenden Krieges und damit verbundenen steigenden Häftlingszahlen waren. Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde nach seinem Bau auch zum Zentrum der Konzentrationslager (Sitz des IKL).

Im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ wurden im April und Juni 1938 bei zwei Verhaftungswellen über 10.000 Personen als sogenannte Asoziale in Konzentrationslager verschleppt.

Während der Novemberpogrome 1938 wurden 26.000 Juden inhaftiert, so dass Ende 1938 fast 60.000 Menschen in Konzentrationslagern festgehalten wurden. [7]

1939–1941

Zur weiteren Entwicklung der Konzentrationslager in der dritten Phase, die nach Beginn des Polenfeldzugs bis Mitte 1941 bzw. Anfang 1942 andauerte, trugen mehrere Faktoren bei. Die Häftlinge wurden in SS-Produktionsstätten wie Steinbrüchen und Ziegeleien eingesetzt. Nach einer Inhaftierungswelle in Deutschland stiegen die Häftlingszahlen, die vor Kriegsbeginn auf 21.000 gesunken waren,[8] rapide an und verdoppelten sich binnen kürzester Zeit. Außerdem veränderte sich wieder die Zusammensetzung der Häftlinge. Waren es am Anfang vor allem noch Deutsche, so kamen mit Beginn des Krieges vor allem Menschen aus den von Deutschland eroberten Gebieten, also Zivilpersonen aus Polen, Frankreich, Tschechien, Jugoslawien, den Niederlanden, Belgien und Soldaten der Sowjetunion. Unter diesen Häftlingen waren viele Juden, Roma und Sinti.

Auch in den eroberten Gebieten wurden viele neue Lager errichtet; bald waren mehr Häftlinge in diesen Lagern eingesperrt als im Reichsgebiet (Deutschland und Österreich). Mit Beginn der dritten Phase wurden die Konzentrationslager in drei Kategorien eingeteilt, welche die Härte der Behandlung und die Lebensbedingungen der Häftlinge anzeigten. Die Sterblichkeitsrate unter den Häftlingen vervielfachte sich in der dritten Phase: So in Dachau von 4 Prozent auf 36 Prozent im Jahre 1942; in Buchenwald von 10 % auf 19 % im Jahr 1941.[9]

1942–1945

Transporte aus ganz Europa in die Todeslager.

Die vierte Phase begann etwa Anfang 1942 und endete 1945. Sie war vor allem durch die massive Judenverfolgung und durch den Krieg gegen Russland gekennzeichnet. In dieser letzten Phase lag die Verwaltung der Konzentrationslager beim SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA) unter der Leitung von Oswald Pohl. Bedeutsamer als die Produktion in KZ-eigenen Betrieben wurde der Häftlingseinsatz in Privatunternehmen, so dass mehrere Tausend KZ-Außenlager entstanden.

Die Anzahl der KZ-Häftlinge erreichte im April 1943 bereits 203.000, stieg im August 1944 auf 524.000 und bis Kriegsende vermutlich auf über 700.000 Menschen, von denen 90% keine deutsche Staatsangehörigkeit hatten.[10] Beim Ausbau von Stollen oder beim Arbeitseinsatz in unterirdischen Produktionsstätten starben zahlreiche Häftlinge schon binnen weniger Wochen.

In der Endphase des Krieges ab Dezember 1944 kamen vermutlich 240.000 Häftlinge zu Tode.[11] Zu der hohen Todesrate kam es durch Mangelernährung, unzureichende Bekleidung und Schwerstarbeit, durch Strapazen und Morde bei den Todesmärschen zur Räumung von Lagern, durch Fliegerangriffe und Seuchen. Auch nach der Befreiung starben trotz der "in vorbildlicher Weise" anlaufenden Versorgung durch das Sanitätspersonal noch tausende Häftlinge in den Lagern[12] an den Krankheiten, der Unterernährung oder dem Refeeding-Syndrom.

Die Anzahl der Häftlinge, die für Wochen oder Jahre in einem der Konzentrationslager eingesperrt waren, wird insgesamt auf zweieinhalb bis drei Millionen Menschen geschätzt.[13]

Begriff

Der Begriff „Konzentrationslager“ bezeichnete in verschiedenen Epochen verschiedener Länder mehrere Arten von Internierungs- und Arbeitslagern. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Spanischen. Er wurde erstmals nachweisbar 1896 während des kubanischen Unabhängigkeitskrieges gegen die spanische Kolonialmacht verwendet.

Im deutschen Sprachraum steht der Begriff Konzentrationslager seit der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945) in Verbindung mit der Abkürzung KZ, deren Herkunft ungeklärt ist, für die Arbeits- und Vernichtungslagern des NS-Regimes. Zunächst wurde von nationalsozialistischen Funktionären die Abkürzung „KL“ für Konzentrationslager verwendet (auch in der Schreibweise K. L.). Nach Eugen Kogon (Der SS-Staat) gaben SS-Wachmannschaften dann der Abkürzung „KZ“ wegen ihres härteren Klanges den Vorzug. In der NS-Zeit wurde umgangssprachlich mit der Abkürzung KZ oder dem Wort Lager wahrscheinlich in vielen Fällen zunächst die Haftorte oder das nächstliegende KZ und die Haft auf unbestimmte Zeit unter unmenschlichen Bedingungen verstanden.

Arbeitslager Plaszow in der Nähe von Krakau, Polen

Konzentrationslager als Arbeitslager

Die Inspektion der Konzentrationslager (IKL) war die zentrale Verwaltungs- und Führungsbehörde innerhalb des SS-WVHA für alle nationalsozialistischen Konzentrationslager (s. u.).

Im Unterschied zu Arbeitslagern des allgemeinen historischen Typus diente im nationalsozialistischen Deutschland die Ausbeutung der Arbeitskraft der Häftlinge in erster Linie der Vernichtung (insbesondere als „Endlösung“) von verfolgten Bevölkerungsgruppen durch die Zwangsarbeit. Die Zustände, unter denen Menschen in Arbeitslagern interniert wurden, waren in dem von der IKL zentral bestimmten Rahmen von der jeweiligen Lagerkommandantur abhängig. Menschen, die keine Arbeit mehr leisten konnten, wurden, soweit sie nicht an den unmenschlichen Bedingungen oder der Willkür des Lagerpersonals zugrunde gingen, ermordet. Diejenigen Kranken, die nicht in voraussichtlich vier Wochen wieder arbeitsfähig waren, wurden vom medizinischen Personal mit Phenol oder anderen Mitteln zu Tode gespritzt oder in Sammeltransporten in die Vernichtungslager geschickt (Selektion). In den Arbeitslagern überlebten viele Gefangene nur kurze Zeit.

Im Verlauf des Krieges erlangten die Arbeitslager zum Teil eine kriegswichtige Funktion, die zu dem Vernichtungsziel in einem partiellen Gegensatz stand. Die Lager waren Produktionsstätten der SS, zunächst zur Gewinnung von Natur- und Ziegelsteinen, später in vielen anderen Bereichen. Außerdem wurden Arbeitskräfte an die Rüstungsindustrie ausgeliehen. Der bekannteste Fall betrifft die I.G. Farben, die auf dem Gelände der Buna-Werke ein eigenes Zweigwerk in Auschwitz, das KZ Auschwitz III Monowitz, erstellen ließ. Praktisch die gesamte Großindustrie machte von solchen Zwangsarbeitern Gebrauch.

Frauen-Arbeitslager

In der Regel waren die KZ strikt nach Geschlechtern getrennt (zum Beispiel das KZ Moringen, Ravensbrück). Nur in wenigen Lagern gab es zeitweise oder dauernd gleichzeitig ein Männer- und ein Frauenlager (zum Beispiel KZ Auschwitz II). Vor allem hing dies mit dem geplanten Arbeitseinsatz der Gefangenen zusammen.

Jugendschutzlager

Hauptartikel: Jugendkonzentrationslager

Jugendkonzentrationslager (zur Zeit des Nationalsozialismus wurden sie „Jugendschutzlager“ oder „Jugendverwahrlager“ genannt) waren einige wenige Konzentrationslager, welche die Nationalsozialisten zur Internierung widerständiger, „schwer erziehbarer“ oder nonkonformistischer Jugendlicher und auch Kindern aus ganz Europa nutzten: KZ Moringen (offiziell „Polizeiliches Jugendschutzlager“; Juni 1940; bei Göttingen) für Jungen, das KZ Uckermark (seit Juni 1942 in unmittelbarer Nähe des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück in Mecklenburg) für Mädchen und junge Frauen und das Lager im Ghetto Litzmannstadt (Łódź, offiziell: „Polenjugendverwahrlager“) mit insgesamt drei Außenlagern. Die Gefangenkapazität betrug dort mindestens 3000 heranwachsende Personen. Kinder und Jugendliche wurden aber auch in allen anderen Konzentrationslagern eingesperrt und ermordet.

Diese Lager unterstanden dem Reichssicherheitshauptamt und dienten offiziell der „Jugendfürsorge“. Die Jugendlichen wurden zum Teil durch Robert Ritters „Rassenhygienische und Bevölkerungsbiologische Forschungsstelle“ nach „rassischen“ bzw. „kriminalbiologischen“ Merkmalen und auf ihre „Entwicklungs- oder Erziehungsfähigkeit“ begutachtet.

Weiterhin gab es sogenannte Ausländerkinderpflegestätten für neugeborene Kinder von Zwangsarbeiterinnen, in denen unmenschliche Bedingungen herrschten.

Direkt im KZ Litzmannstadt wurden mindestens 500 Jugendliche ermordet. Das KZ Uckermark wurde im Januar 1945 in der Endphase des Kriegs zu einem Todeslager für Erwachsene.

Konzentrationslager (Polen)
DMS
KZ Auschwitz-Birkenau
KZ Auschwitz-Birkenau
DMS DMS DMS DMS DMS DMS DMS DMS
Standorte (Karte des heutigen Polen)

Vernichtungslager

Hauptartikel: Vernichtungslager (vgl. den Artikel zum Begriff Aktion Reinhardt)

Vernichtungs- oder Todeslager wurden zu dem einzigen Zweck errichtet, Juden, Roma und Sinti und auch andere Minderheiten zunächst mit Hilfe von Gaswagen, später vor allem in Gaskammern massenhaft zu ermorden. Der nationalsozialistische Mordapparat konzentrierte sich dabei auf Juden. Andere Gruppen, die zu den Opfern zählten, insbesondere russische Kriegsgefangene wurden ebenfalls dort ermordet. Lager dieses Typs wurden zwischen Dezember 1941 und Juli 1942 im besetzten Polen in Chelmno im Wartheland bei Łódź, Belzec bei Lublin, Sobibor und Treblinka im Generalgouvernement, sowie Maly Trostinez in Weißrussland errichtet.

Etwas anders war die Entstehungsgeschichte der Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (bei Kraków) und Majdanek (ebenfalls bei Lublin). In beiden Konzentrationslagern wurden erst nach ihrer Inbetriebnahme zusätzlich Gaskammern zur Perfektion des Massenmords an den Juden eingerichtet. Auch Auschwitz-Birkenau und Majdanek werden wegen der ungeheuren Opferzahlen zu den Vernichtungslagern gezählt. Anders als die erstgenannten Vernichtungslager funktionierten sie für die SS durch die praktizierte Vernichtung durch Arbeit als Konzentrationslager im herkömmlichen Sinn.

Alle diese Vernichtungslager unterscheiden sich von den anderen Konzentrationslagern durch die enorme Zahl jüdischer Opfer.

Durchgangslager

Im Ausdruck Durchgangslager wird deren Zweck direkt benannt. Sie lagen in der Regel an den Bahnlinien, die direkt zu "Todeslagern" führten. Organisatorisch waren einige Konzentrationslager direkt mit dem Betrieb der Vernichtungslager verknüpft. Insbesondere in besetzten Ländern ohne eigene Vernichtungslager, wie Frankreich, Italien, Niederlande und Griechenland dienten diese "Zwischenlager" vor allem dem Zusammenstellen von Transporten mit jeweils etwa 1.000 Gefangenen. Das war die Zahl, die von der SS als "Richtgröße für Todestransporte" angestrebt wurde, um die Vernichtungslager mit gleichmäßig großen Mengen an Opfern versorgen zun können. Im Unterschied dazu waren Konzentrationslager bestrebt, eine hohe Kontinuität in der Zusammensetzung ihrer Zwangsarbeiter zu erreichen. Dies schloss nicht aus, Häftlinge zur Ermordung an die Todeslager, zum Beispiel wegen Krankheit oder Kräfteverlust, auszusortieren ("Selektion"). Dies konnte regelmäßig geschehen, zur Anpassung an neue Häftlings-Richtwerte („Belegung“) oder im Rahmen von befohlenen „Aktionen“.

Liste von Durchgangslagern

Sammellager und Ghettos

Hauptartikel: Liste der Sammellager/Ghettos

Es gab zahlreiche Sammellager für Juden, die oft jüdischer Wohnbezirk oder, besonders in der Nachkriegszeit, Ghettos genannt wurden. Das Wort Wohnbezirk oder Ghetto wurde einzig aus Tarngründen verwendet, denn eine längere Überlebenszeit der dort gefangen gehaltenen Personen war von den Verantwortlichen nie beabsichtigt. Sie hatten organisatorisch den Vorteil, dass keine Züge, Wagenmaterial und Personal, beim Warten auf Vernichtungskapazitäten durch die darin gefangenen Opfer blockiert wurden. Die Sammellager der Endlösungs-Aktion Reinhardt hatten einzig die Funktion, Transporte auf dem Weg in die Vernichtungslager so lange aufzunehmen, bis wieder Vernichtungskapazitäten in den Todes-/Vernichtungslagern zu ihrer fabrikmäßigen Ermordung und der Beseitigung der Leichen frei waren.[14]

Liste von Sammellagern

Lagerliste

Diese Liste umfasst deutsche Konzentrationslager unter SS-Verwaltung, Jugend-KZs, Vernichtungslager, Durchgangslager und sonstige KZ-ähnliche Lager. Die Auflistung erfolgt unabhängig von dem Standort (Standort damaliges bzw. heutiges Land). Viele Lager gehörten im Rahmen der NSDAP zur SS-Inspektion der Konzentrationslager (IKL) als zentraler Verwaltungs- und Führungsstelle. Die Unterscheidung von Stamm- und Nebenlagern war eine organisatorische Aufgabenzuweisung innerhalb dieser Struktur. Eine Reihe von Lagern waren organisatorisch nicht an die IKL angebunden sondern z. B. an einen örtlichen SS- und Polizeiführer.)

Sonstige KZ-ähnliche Lager umfassen im Prinzip sämtliche Gefangenenlager im Deutschen Reich während der Zeit des Nationalsozialismus. Hierzu zählen beispielsweise Arbeitserziehungslager, Kriegsgefangenenlager oder Zwangsarbeiterlager. Diese Lager sind aufgrund der rassischen Hierarchie der Nationalsozialisten schwierig zu typisieren. So wurden westalliierte Kriegsgefangene als Angehörige der „nordischen Rasse“ in der Regel relativ gut behandelt, während insbesondere Soldaten der Roten Armee in ihren Gefangenenlagern Zustände unterworfen wurden, die sich nicht von einem Konzentrationslager unterschieden. Auch die Arbeitserziehungslager unterschieden sich oftmals nur formal von einem KZ.

Listen von Außenlagern

Organisation

Die SS-interne Verwaltung der Konzentrationslager wurde 1942 in das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (SS-WVHA) als „Amtsgruppe D“ eingegliedert und trug davor seit 1934 den Titel „Generalinspektion der Verstärkten SS-Totenkopfstandarten“. Damit waren die Konzentrationslager nicht in die üblichen staatlichen Hierarchien eingebunden und konnten als „Wirtschaftsbetriebe“ gegenüber Behörden für ihre „Leistungen“ Rechnungen stellen.

Siehe auch: SS-Inspektion der Konzentrationslager (IKL), die zentrale Verwaltungs- und Führungsbehörde der nationalsozialistischen Konzentrationslager, ab 1942 Teil des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA)

Lagerkomplex in Deutschland und besetzten Ländern

Insgesamt gab es unter der Inspektion der Konzentrationslager 24 KZ-Stammlager, denen zuletzt weit über 1.000 Außenlager, zum Teil unter der Bezeichnung „Außenkommando, -lager, Nebenlager“, organisatorisch unterstellt waren. Diese Stammlager waren in Deutschland die Konzentrationslager Arbeitsdorf, Bergen-Belsen, Buchenwald, Dachau, Flossenbürg, Groß-Rosen, Hinzert, Dora-Mittelbau, Neuengamme, Ravensbrück, Sachsenhausen und Niederhagen-Wewelsburg, in Österreich Mauthausen, in Polen Auschwitz I Stammlager, Auschwitz-Monowitz, Majdanek, Warschau, Plaszow und Stutthof, in Estland Waiwara, in Litauen Kauen, in Lettland Riga-Kaiserwald, in Frankreich (im eingegliederten Elsass) Natzweiler-Struthof sowie in den Niederlanden Herzogenbusch.

Waren die Häftlinge als Arbeitskräfte nicht bzw. nicht mehr einsetzbar, wurden sie direkt am Ort, zum Beispiel durch Schikane oder im Krankenrevier, umgebracht oder in die sieben Vernichtungslager transportiert. „Außenkommandos“ sind ansonsten Arbeitsstellen, zu denen die Gefangenen während der jeweiligen Arbeitszeit vom jeweiligen Lager aus hinmarschieren mussten und dorthin auch wieder zurückkehrten.

Diesem System waren Durchgangslager und Sammellager vorgeschaltet. Sammellager, wurden von der SS vom übrigen Ort abgetrennte Stadtteile, sehr oft als Jüdischer Wohnbezirk/Jüdische Wohnsiedlung bezeichnet. Damit wurde eine Bezeichnung aus dem Mittelalter aufgenommen, die es in Europa so längst nicht mehr gab. Allein in Osteuropa richtete die SS etwa 600 sogenannte Ghettos ein, in denen zwischenzeitlich mindestens vier Millionen Menschen interniert worden sind. Diese Wohnbezirke wurden von der SS meist von Beginn an nur für den vorübergehenden Einsatz eingerichtet.

Interne Organisation jedes Lagers

Ränge und Abzeichen der SS-Aufseher (bis 1942)

Alle SS-Angehörigen zur Bewachung der Lager gliederten sich nach Aufgaben und Zuständigkeitsverteilung in fünf (andere Angabe: sechs) Bereiche:

  • Lagerkommandant, Adjutant als Leiter der Kommandantur mit Personalverwaltung, Waffenkammer und der Postzensurstelle. Darunter die anderen Abteilungen
  • Politische Abteilung und der Erkennungsdienst. Zuständigkeiten: Registrierung von Neuzugängen, Entlassungen, Verlegungen, Tod oder Flucht der Häftlinge, deren Vernehmung, Führung der Häftlingskartei. Leiter war immer ein Beamter der Geheimen Staatspolizei oder der Kriminalpolizei
  • Schutzhaftlagerführer und Adjutant. Zuständigkeiten: der „Betrieb“ des Lagers im Sinne aller Befehle zur inneren Ordnung, Tagesablauf, Appelle etc.
  • Verwaltung; dazu gehörten die örtliche Bauleitung, Wirtschaftslager und evtl. SS-Landwirtschaft.
  • Sanitätswesen mit dem Krankenrevier für SS-Angehörige, Apotheke
  • eventuell Abteilung VI zur Fürsorge, Schulung und Truppenbetreuung der SS
Die Hierarchie der Wächter

Die Rapportführer, der Arbeitseinsatzführer und evtl. die Oberaufseherin (in Frauenlagern) unterstanden dem Schutzhaftlagerführer. Sie waren für die Ordnung im ganzen Lager und die Zuteilung der Häftlinge in Außenkommandos zuständig.

Sie standen den Blockführern vor, die jeweils einen oder wenige Blocks beaufsichtigten, für die sie gegenüber der Lagerleitung verantwortlich waren. (Die Blockführer bestimmten die Zusammensetzung der Arbeitskommandos, die jeweiligen Blockältesten und Stubenältesten aus den Reihen der Häftlinge.

Die Teile-und-Herrsche-Strategie

Als „Funktionshäftlinge“ wurden in einer weiteren „Teile-und-Herrsche-Strategie“ Häftlinge quasi als Hilfspolizei eingesetzt (siehe Kapo). Ein Kapo musste für die SS die Arbeit der Häftlinge anleiten und wurde für die Ergebnisse verantwortlich gemacht. Kapos erhielten für diese Dienste besondere (letztlich geringfügige) Vergünstigungen (zum Beispiel Alkohol, bessere Essensration).

Arbeitskommandos der Häftlinge

Kennzeichnung der Lagerinsassen

Als Beispiele für den täglichen Arbeitseinsatz der Häftlinge in den sogenannten Arbeitslagern wird hier eine Aufzählung der internen und externen Arbeitskommandos aus dem KZ Gusen I wiedergegeben:

  • I. Tätigkeiten für Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DEST, SS-Betrieb):
    • Kommando Steinbruch Gusen, Kastenhof und Pierbauer (1940–1945): 2.800 Häftlinge
    • Kommando Ziegelwerk Lungitz
    • Kommando Rüstung Wien (1943): 300 Häftlinge
    • Kommando Rüstung Messerschmitt (BA II) (1943–1945): 6.000 Häftlinge
    • Kommando Rüstung Steyr-Daimler-Puch AG (Georgenmühle) (1942–1945): 6.500 Häftlinge
    • Kommando Siedlungsbau St. Georgen (1940–1942): etwa 300 Häftlinge
    • Kommando Gusenregulierung (1941): etwa 150 Häftlinge
    • Kommando Strassenbau
    • Kommando Gleisbau
  • II. für die Bauleitung der Waffen-SS und Deutschen Polizei Gusen bei St. Georgen a.d. Gusen:
    • Kommando Bauleitung
    • Kommando Entwässerung
    • Kommando Holzplatz
    • Kommando Bahnbau (1941–1943)
    • Kommando Donauhafen (1942–1943)
  • III. für die SS-Lagerverwaltungsführung (interne Arbeitskommandos):
    • Lager-Kommando (1940–1945): etwa 400 Häftlinge
    • Kommando Barackenbau (1940–1944): etwa 100 Häftlinge
  • IV. für sonstige Auftraggeber:
    • Kommando Bombensucher bzw. Kommando Blindgänger (1944–1945)

Lagerszpracha - eine Sprache der Gefangenen in den KZ

Eine Besonderheit ist der Sprachgebrauch der Gefangenen in den Konzentrationslagern neben ihrer jeweiligen Muttersprache. In fast jedem KZ gab es als Opfer Angehörige von vielen bis zu 40 verschiedenen Völkern oder Volksgruppen. Jeder Gefangene brachte an diesen Ort seine eigene Muttersprache oder Nationalsprache mit. Mit den Bewachern musste jeder in der offiziellen Lagersprache deutsch sprechen. Auch Briefe durften nur in deutscher Sprache geschrieben werden. Um überleben zu können, musste ein Häftling wenigstens die allereinfachsten Befehle und Antworten auf deutsch verstehen und sprechen können. Untereinander behalfen sich die Gefangenen mit einem multinationalen Sprachgemisch, das sich zum Teil zu einer deutsch-basierten Kreolsprache entwickelte. Sie bestand aus Schlüsselwörtern und sehr oft aus ergänzenden nonverbalen Zeichen.[15] [16]. Um 1985 hat Wolf Oschlies vorgeschlagen, dafür den im KZ bereits z. T. benutzten Begriff „Lagerszpracha“ generell zu verwenden.[17]

Medizinische Experimente

An Inhaftierten wurden von Ärzten, wie Josef Mengele (Auschwitz), Robert Ritter (KZ Buchenwald) u. a. medizinische Experimente vorgenommen, in deren Verlauf die Häftlinge meist qualvoll starben. Sie wurden beispielsweise mit Fleckfieber ([1]), Malaria- oder TBC-Erregern infiziert, um Impfstoffe zu testen, ihnen wurden Brandbombenverletzungen zugefügt ([2]) und an ihnen erfolgten Salzwasserversuche. Der Nürnberger Ärzteprozess fand vom 9. Dezember 1946 bis zum 20. August 1947 vor dem Ersten Amerikanischen Militärgerichtshof in Nürnberg statt. Angeklagt war unter anderem der Abteilungsleiter für Tropenmedizin am Robert-Koch-Institut in Berlin, Dr. med. Gerhard Rose für die Fleckfieberversuche an Sinti und Roma in Buchenwald ([3]). Weiterhin wurde der SS-Hauptsturmführer Dr. med. Waldemar Hoven, Lagerarzt KZ Buchenwald angeklagt.

Quellengrundlage für die Experimente in Buchenwald sind das Stationstagebuch von Dr. med. Erwin Ding-Schuler SS-Hauptsturmführer, Aussagen von europäischen Medizinern, die im KZ inhaftiert waren, sowie Häftlingen wie der österreichische Soziologe und Philosoph Eugen Kogon, der 1946 unter dem Titel Der SS-Staat über das Leben in Buchenwald berichtete. Die Publikation der vollständigen Dokumentation, der Wortprotokolle, des Anklage- und Verteidigungsmaterials erfolgte erst 1999 durch den Saur-Verlag München. Die Analyse dazu lieferte 2001 Angelika Ebbinghaus/Klaus Dörner (Hg.): Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozess und seine Folgen. Die Bundesärztekammer weigerte sich, diese Edition finanziell zu unterstützen. Erst Einzelspenden von 8000 Ärzten ermöglichten sie.

Todesarten der KZ-Häftlinge

Todesbenachrichtigung, Dachau, 1944

Die Todesursachen der Häftlinge wurden im Aktenverkehr der NS-Organe zum Zweck der Geheimhaltung häufig chiffriert. Als Kürzel wurden die Aktenzeichen verwendet, unter denen der Aktenvorgang bei der übergeordneten Inspektion der Konzentrationslager (IKL) bearbeitet wurde.

Folgende Chiffre-Formen wurden verwendet:

  • 14 f 1 – „natürliche Todesfälle“
  • 14 f 2 – „Freitod oder Tod durch Unglücksfall
  • 14 f 3 – „Erschießung auf der Flucht“
  • 14 f I – „Exekution
  • 14 f 13 – „Sonderbehandlung kranker und gebrechlicher Häftlinge“ (siehe auch: Aktion 14f13, mit dem Tarnbegriff Sonderbehandlung war in der Regel die Ermordung (z. B. durch Vergasen oder mittels Giftspritze) gemeint. Diese Morde fanden zum Teil in den Euthansie-Tötungsanstalten statt.

An die KZ waren zum Teil separate Standesämter angeschlossen, die auf Grund gefälschter ärztlicher Bescheinigungen der SS-Ärzte Todesscheine und Todesbenachrichtigungen erstellt haben. Die darin genannten Todesursachen hatten in der Regel keinen Zusammenhang mit der individuellen Todesursache.

(Hinweis auf die spätere Beurkundung der Sterbefälle von Häftlingen der ehemaligen deutschen Konzentrationslager in der Nachkriegszeit; dafür ist laut § 38 des Personenstandsgesetzes i.d.F. von 2007[18] ausschließlich der Standesbeamte des Sonderstandesamtes in Bad Arolsen zuständig.)

Die Befreiung und Rückführung der Überlebenden

1944

  • Am 23. Juli 1944 befreit die Rote Armee das KZ Majdanek als erstes der großen Vernichtungslager in Polen. Wie bei allen folgenden Lagern sterben noch in den nächsten Wochen zu Skeletten abgemagerte Überlebende an den Folgen der Mangelernährung und dort erworbener Krankheiten. Nur wenige der SS-Wachen können direkt festgenommen werden. Der Großteil entkam vorher. Vereinzelt kommt es durch bisher Gefangene, aber auch durch Truppenteile der Alliierten zu Racheakten an den Festgenommenen.
  • Im August 1944 gelangen westliche Journalisten zu einer Besichtigung in das von der SS hastig geräumte Vernichtungslager Majdanek. Daraufhin wurden Darstellungen des Massenmords auf die Titelseiten US-amerikanischer Zeitungen und in US-Zeitschriften gesetzt (Life-Magazin 28. August und New York Times 30. August 1944).

1945 (hier nur wenige Eckdaten als Beispiel)

  • 27. Januar: Zuerst wurde Auschwitz-Monowitz am Vormittag durch sowjetische Truppen (322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front befreit.
  • Das Stammlager Auschwitz I und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden – auch durch die Soldaten der 322. Division – am frühen Nachmittag des 27. Januar befreit.[19] In Birkenau waren bei der Räumung (Todesmarsch) fast 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge, die meisten waren Frauen, unversorgt zurück geblieben.
  • Konzentrationslager Buchenwald: Die illegale Lagerleitung der Gefangenen setzte am 8. April 1945 über einen heimlich installierten Sender einen Hilferuf an die herannahenden amerikanischen Truppen ab. Die Amerikaner rieten zur Ruhe bis zur Befreiung. Am 11. April 1945 kam es zu Frontkämpfen in unmittelbarer Nähe des Lagers. Um etwa 14.30 Uhr erreichte eine Vortruppe der 6. Panzerdivision der 3. US-Armee den SS-Bereich des Konzentrationslagers.
  • Am 12. April 1945 wurde das KZ Westerbork in den Niederlanden von kanadischen Soldaten befreit.
  • Am 15. April erfolgte die Übergabe des KZ Bergen-Belsen an britische Truppen.
  • Am 29. April 1945, rückte die 45. Infanterie-Division der 7. US-Armee und die 42. Infanterie-Division von Westen zur Befreiung im KZ Dachau ein. Die amerikanischen Truppen befreiten zuerst das Konzentrationslager und marschierten einen Tag später in München ein.
  • Gegen Ende April 1945 werden die letzten 600 bis 700 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme von der SS abtransportiert. Am 2. Mai 1945 finden britische Truppen das KZ Neuengamme leer vor.
  • Am 3. Mai 1945 wird die Cap Arcona vor Neustadt mit etwa 7.100 Opfern, darunter sind 6.600 KZ-Häftlinge, versenkt.
  • Die letzten Häftlinge können am 10. Mai 1945 in Flensburg befreit werden.[20]

Die Rückführung in die Heimat:
Nachdem die Repatriierung der Häftlinge und Zwangsarbeiter im Sommer 1945 zügig anlief (Oberbegriff Displaced Persons – DPs), kam sie im strengen Winter 1945/1946 fast vollständig zum Erliegen. Die dann verbliebenen DPs wurden großenteils (aus verschiedenen Gründen) nicht mehr repatriiert.

Häftlingsvereinigungen:
Fast überall in den befreiten Lagern entstanden Häftlingsvereinigungen (Komitees, Ausschüsse, Amicales). Beispiele: Internationales Sachsenhausen-Komitee, Amicale de Mauthausen, Fédération Internationale des Résistants.

Konzentrationslager im übrigen von Deutschland besetzen Europa

Internierungs- und Konzentrationslager im besetzten Frankreich (Vichy)

Im besiegten und teilweise besetzen Frankreich gab es keine Konzentrationslager, wenn man darunter ein Lager der Deutschen im Zweiten Weltkrieg versteht, dessen Wachmannschaften einer SS-Organisation unterstellt waren. Das KZ Natzweiler lag im Elsass, der faktisch ins Deutsche Reich eingegliedert war („Heim ins Reich“ geholt) und in dem es keine französischen Verwaltungsorgane mehr gab. In Frankreich gab es aber Lager, die ähnliche Bezeichnungen trugen und deren Funktionen unterschiedlich, jedoch teilweise ähnlich waren: Durchgangs- und Sammellager (frz.: Camp de transit, Camp d'internement, Camp de réfugiés, aber auch Camp de prisonniers de guerre, Camp de prisonniers, Camp de concentration pour détenus politiques, Camp d’accueil, Camp de séjour, Centre de séjour surveillé.)

Es konnte sich um seit Jahren bestehende Lager für Flüchtlinge aus Spanien handeln. In einigen Lagern wurden Sinti und Roma gefangen gehalten. Wieder andere waren ursprünglich Kriegsgefangenenlager, die nun als Internierungslager für Zivilisten genutzt wurden. Allerdings dienten einige Lager aufgrund der Kollaboration des Petain-Regimes (État français) mit den deutschen Besatzern im Rahmen der Shoa, vor allem der Zusammenstellung von Deportationstransporten in die deutschen Vernichtungslager im besetzen Polen. Die Lager wurden unterschiedlich streng bewacht und organisiert.

Meistens war die Verpflegung und die Hygiene ein massives Krankheitsrisiko, das zu vielen Todesfällen in solchen Lagern führte. Französische und internationale Hilfsorganisationen versuchten das Verhungern durch Hilfslieferungen in die Lager zu bremsen. In Frankreich gibt es eine Diskussion um die Schuldfrage bei der Kollaboration und Mithilfe bei der Deportation (insbesondere von jüdischen Franzosen, aber auch von Ausländern, insbesondere Flüchtlingen aus Hitlers Machtsphäre) durch Politiker und Polizisten. Nach Razzien und Durchsuchungen mit Festnahmen wurden die Gefangenen nur zum Teil direkt an die Deutschen übergeben. Im Unterschied zu deutschen Konzentrationslagern kann der französischen Lagerleitung in der Regel nicht als Hauptgrund des Handelns ein Tötungswille an den Gefangenen zugeschrieben werden. Dort, wo deportiert wurde, war allerdings auch den französischen Stellen bekannt, dass es um Transporte in den Tod ging. Eine Besonderheit unter den vielen Opfergruppen waren deutsche Juden, die aus der Pfalz und Baden zur Internierung 1940 zuerst in das Lager Camp de Gurs und von dort in die Vernichtungslager transportiert wurden (Wagner-Bürckel-Aktion). Zuvor waren jüdische Franzosen aus dem Elsass und der Moselle und Lorraine durch die Deutschen in das übrige Frankreich vertrieben worden.

Eine Liste von ca. 50 Lagern, von denen Gefangene, Internierte, Flüchtlinge vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert wurden:

  • Internierungslager Saint-Cyprien, Saint-Cyprien im Roussillon. (90.000 Spanienflüchtlinge wurden hier interniert; März 1939, offiziell geschlossen am 19. Dezember 1940 aus „hygienischen Gründen“, die Insassen wurden in das Lager Gurs überstellt
  • Saint-Maurice-aux-Riches-Hommes in Yonne, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
  • Saint-Paul d’Eyjeaux in Haute-Vienne
  • Saint-Sulpice-la-Pointe bei Toulouse
  • KZ Saliers bei Arles im Departement Bouches-du-Rhône, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
  • Septfonds,
KZ Schirmeck und KZ Natzweiler-Struthof, Elsass, die Geschichte beider Lager sind nahezu identisch; Zuordnung unterschiedlich; (Schirmeck im Arrondissement Molsheim; Natzweiler im annektierten Teil des Elsass).

Italien

Die größten Konzentrationslager des faschistischen Italiens
Bezeichnung Von Bis Geschätzte
Anzahl
gefangener
Menschen
Geschätzte
Anzahl
ermordeter
Menschen
Arbe (Lager Kampor) Juli 1942 11. September 1943 15.000 1.500
Chiesanuova in der Nähe von Padua Juni 1942
Gonars in der Nähe von Palmanova März 1942 8. September 1943 7.000 453; >500
Molat
Monigo in der Nähe von Treviso Juni 1942
Renicci di Anghiari, in der Nähe von Arezzo Oktober 1942
Visco in der Nähe von Palmanova Winter 1942

In italienischen Konzentrationslagern im besetzten Dalmatien und der besetzten nordkroatischen Küste Bakar, Kraljevica, Molat, Rab, Zlarin wurden von 1941 bis 1943 einige zehntausend gefangener Zivilisten festgehalten.

Zwangsarbeit und widrige Lebensumstände kosteten zahlreiche Insassen, die nicht gleich hingerichtet wurden, das Leben.

Die Lager in Molat und in Rab (34 Prozent der Insassen überlebten nicht) waren als Todeslager besonders berüchtigt.

Das KZ Villa Oliveto (Civitella) bei Siena wird in der italienischen WP als Juden-Sammellager und als KZ noch die Durchgangslager KZ Fossoli und das Sipo-Außenkommando Padua genannt.

Lager in den Niederlanden und Belgien

Belgien: das Gestapo-Gefängnis im Brüsseler Gefängnis Saint-Gilles/Sint-Gillis, das KZ Fort Breendonk bei Willebroek und Kamp/KZ Mechelen (SS-Sammellager Mecheln, von den 25.000 von dort Deportierten überlebten 1.207 den Zweiten Weltkrieg),

In den Niederlanden: Die fünf Konzentrationslager Herzogenbusch (Kamp Vught) und Westerbork (Polizeiliches Judendurchgangslager), Kamp Amersfoort, Kamp Erika und Kamp Schoorl. Twilhaar war Rijkswerkkamp (Arbeitslager).

Lager in Dänemark und Norwegen

In Dänemark gab es Horserødlejren in Nordsjælland, etwa sieben Kilometer von Helsingør und Frøslev (Gemeinde Bov) in Südjütland/Sønderjylland (als Gefangenenlager/Frøslevlejren II in der Nähe von Flensburg eröffnet am 13. August 1944 bis zur Befreiung am 5. Mai 1945, dt. Fröslee-Lager)

In Norwegen: Grini fangeleir, Falstad bei Trøndelag, Svanviken

Kanalinseln

Das KZ Alderney (auch Lager Sylt genannt, von März 1943 bis Juni 1944) war ein Außenlager des KZ Neuengamme auf der von GB geräumten und seit 1940 besetzten Kanalinsel Alderney und damit das einzige deutsche Konzentrationslager in einem Gebiet des britischen Kronbesitzes.

Jugoslawien

Zur Zeit der deutschen und italienischen Okkupation Jugoslawiens, während des Zweiten Weltkrieges, wurden von der faschistischen Ustascha und der italienischen Besatzungsmacht im besetzten Teil Kroatiens und von Kollaborateuren in Serbien Konzentrationslager errichtet. Diese befanden sich in: Banjica, Belgrad, Jasenovac, Molat, Rab, Šabac, Topovske Supe.

In den Konzentrationslagern wurden mindestens 66.000 jugoslawische Juden ermordet. Dies entspricht in etwa 83 Prozent der damals dort ansässigen jüdischen Bevölkerung. Es starben auch Regimegegner sowie Sinti und Roma. Die Gefangenen starben nicht durch Gas, sondern wurden erschlagen, erhängt, lebend verbrannt und mittels anderer grausamer Tötungsarten ermordet.

Unabhängiger Staat Kroatien

Der während des Zweiten Weltkrieges unabhängige Staat Kroatien errichtete nach dem Vorbild des Deutschen Reichs für seine kroatischen Regimegegner, aber hauptsächlich für die serbischen bzw. jüdischen Regimegegner Konzentrationslager. Die jüdische Bevölkerung wurde willig den Mördern ausgeliefert. Im Konzentrationslager Jasenovac wurden gemäß heutiger Forschungsergebnisse etwa 100.000 Serben, Juden, Sinti und Roma und Kroaten umgebracht. Die Angaben schwanken stark und sind Gegenstand politisch-historiografischer Kontroversen.

Polen, Weißrussland, Ukraine, Russland

Eine besonders hohe Dichte an Konzentrationslagern, Vernichtungslagern, Durchgangslagern und Ghettos gab es im Generalgouvernement in Ostpolen. Dort befanden sich auch die bekanntesten Vernichtungslager Auschwitz, Sobibor, Treblinka, Chelmno und Belzec. Das deutsch besetzte Polen war geradezu „übersät“ mit größeren und kleineren Konzentrations- und Außenlagern verschiedenster Art, denn zum einen war es das erste Land, das von den Nationalsozialisten erobert worden war. Außerdem war in Osteuropa allgemein die jüdische Bevölkerung größer als in West- oder Mitteleuropa. Ein weiteres Vernichtungslager, Maly Trostinez, lag im heutigen Weißrussland. Während der Zeit der deutschen Besatzung Weißrusslands starben dort Hunderttausende Juden; die jüdische Bevölkerung Weißrusslands wurde fast vollständig ausgelöscht. Auch die Ukraine war „übersät“ mit größeren und kleineren Lagern und Ghettos. So gab es etwa ein Ghetto in Winniza. (Übrigens befand sich in der Nähe dieser Stadt Adolf Hitlers FührerhauptquartierWehrwolf“.) So weit das „eigentliche Russland“ von den Deutschen besetzt worden war, wurden auch hier die Juden als Partisanen verdächtigte Zivilisten und Kommunisten verschleppt oder erschossen. Allerdings gehörten die westlichen Gebiete des heutigen Russlands aufgrund der Kriegsereignisse zumeist zum „rückwärtigen Heeresgebiet“.

Aber nicht nur die Dichte an Konzentrationslagern und Ghettos unterschied die deutsch besetzten Gebiete Osteuropas von denjenigen Westeuropas. Denn nicht nur die Juden, sondern auch die nichtjüdische Bevölkerung war von den Repressionen direkt betroffen. So wurde zum Beispiel die Stadt Charkow 1942 von Angehörigen der Wehrmacht (nicht SS-Angehörigen) ausgehungert. Solche und ähnliche „Maßnahmen“ hatten ihren Grund in der rassistischen Ideologie des NS-Regimes, für das die slawischen Völker nur „Untermenschen“ waren. So hatte Reichsführer-SS Heinrich Himmler vor Beginn des Russlandfeldzuges davon gesprochen, dass das Ziel des Feldzuges die Dezimierung der slawischen Völker um 30 Millionen bedeute.

Siehe auch

Zu Einzelaspekten der deutschen Konzentrationslager siehe auch die Artikel über:

Literatur

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 9 Bände (bis 2008 erschienen: 8 Bände). C. H. Beck, München, 2005ff ISBN 3-406-52960-7 (Rezension der Reihe bei hsozkult.geschichte.hu-berlin.de)
  • Ulrich Herbert, Karin Orth, Christoph Dieckmann (Hrsg.): Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Frankfurt/M, 2 Bde., 2002. ISBN 3-596-15516-9
  • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Alber, München 1946 (Erstes weit verbreitetes Werk im Nachkriegsdeutschland. Zuletzt eine Auflage bei: Heyne, München 2004, ISBN 3-453-02978-X)
  • Angelika Königseder: „Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager.“ Ein Kooperationsprojekt von Wissenschaft und Gedenkstätten. In: Dachauer Hefte Nr. 17: Öffentlichkeit und KZ. Was wusste die Bevölkerung?, 2001.
  • Konzentrationslager Dokument F 321 für den Internationalen Militärgerichtshof Nürnberg. herausgegeben vom Französischen Büro des Informationsdienstes über Kriegsverbrechen, Frankfurt am Main, 1988 (Erstveröffentlichung Paris 1945 unter dem Titel „Camps de Concentration. Crimes contre la personne humaine.“ Erste deutsche Buchausgabe 1947, hrsg. von Eugène Aroneanu)
  • Gudrun Schwarz: „SS-Aufseherinnen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern (1933-1945)“. In: Dachauer Hefte Nr. 10: Täter und Opfer, 1994.
  • Barbara Schwindt: Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek: Funktionswandel im Kontext der "Endlösung". Königshausen & Neumann, 2005, 321 Seiten. ISBN 3826031237
  • Dirk Riedel: „Privatunternehmer im KZ. Aufstieg einer Firma im NS-Staat“. In: Dachauer Hefte Nr. 19: Zwischen Befreiung und Verdrängung, 2003.
  • Johannes Tuchel: Die Inspektion der Konzentrationslager 1938-1945. Edition Hentrich, Berlin 1994, ISBN 3-89468-158-6
  • Hermann Langbein: ... nicht wie die Schafe zur Schlachtbank -Widerstand in d. nationalsozialist. Konzentrationslagern 1938 - 1945. Fischer, Frankfurt 1988, ISBN 3-596-23486-7
  • Anita Lasker-Wallfisch: Ihr sollt die Wahrheit erben - die Cellistin von Auschwitz; Erinnerungen. Rowohlt, Reinbek 2007, ISBN 978-3-499-33251-7

Weitere Literaturhinweise siehe auch bei Shoa / Holocaust sowie Konzentrationslager (historischer Begriff).

Quellen, Fußnoten

  1. Bislang wurden in die Datenbank keom.de der nationalsozialistischen Haftstätten und Lager über 3.600 Orte aufgenommen.
  2. In Nohra, Thüringen, wurde am 3. März 1933 in einer Militärschule das erste Konzentrationslager des Dritten Reiches eingerichtet. Heute erinnert nichts mehr an das KZ, vgl.: Benz, Distel, Bd. 2, S. 174ff.
    Udo Wohlfeld, Das Netz. Die Konzentrationslager in Thüringen 1933-1937, Weimar, 2000
    Katrin Zeiss: Die Spur nach Buchenwald. TAZ-Artikel (Vor siebzig Jahren ... In dem Dorf erinnert heute nichts mehr an den Vorläufer von Buchenwald.
  3. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager – Geschichte. Erinnerung, Forschung. In: Ulrich Herbert, Karin Orth, Christoph Dieckmann (Hrsg.): Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Frankfurt/M 2002, ISBN 3-596-15516-9, Bd. 1, S. 25
  4. Dr. Zdenek Zofka, http://www.km.bayern.de/blz/report/01_04/1.html, Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit in Bayern, Aufruf vom 2. Februar 2007
  5. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 26
  6. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 28f
  7. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 29
  8. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 29
  9. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 29f
  10. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 30
  11. Eberhard Kolb: Die letzte Kriegsphase… S. 1135 In: Ulrich Herbert et al. (Hrsg.): Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Frankfurt 2002, ISBN 3-596-15516-9
  12. Hans: Maršálek: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Dokumentation. 4. Auflage 2006, ISBN 3-7035-1235-0, S. 409
  13. Ulrich Herbert et al.: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 1, S. 31
  14. http://www.deathcamps.org/occupation/ghettolist.htm Liste von www.deathcamps.org, 2005
  15. O. Lustig, selbst Überlebender, hat 1982 eine Sammlung solcher Begriffe veröffentlicht.
    Oliver Lustig: Camp Dictionary, online-Version (2005, Concentration Camp Dictionary, 1982; mehrsprachig: ungar., de, eng., portug. und Italienisch. Bei isurvived.org.
    Das bedeutet aber nicht, dass es ein identisches Sprachgemisch in den verschiedenen Lagern gab.
  16. Sprache/n im KZ Buna/Monowitz auf wollheim-memorial.de (u. a. nach Primo Levi u. Leonardo Debenedetti)
  17. Vgl. Wolf Oschlies: Sprache in nationalsozialistischen Konzentrationslager. Theorie und Empirie der „Lagerszpracha“. Auf: shoa.de, abgerufen am 20. April 2009.
  18. BGBl. I S. 122. Gesetz zur Reform des Personenstandsrechts (Personenstandsrechtsreformgesetz – PStRG) vom 19. Februar 2007 (PDF)
  19. Nikolai Politanow: „Wir trauten unseren Augen nicht. In spiegel.de vom 27. Jan. 2008.
  20. Giergielewicz, Jerzy: Endstation Neuengamme, Außenlager Drütte. Der Weg eines 17-jährigen aus Warschau durch vier Konzentrationslager, hg. v. d. KZ-Gedenkstätte Neuengamme u. der Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte, Bremen 2002.
  21. Le Centre de séjour surveillé de Fort-Barraux
  22. Le camp de Jargeau 1941-1945 (franz. Projekt einer Schülergruppe)

Verweise auf Quellen

Interviews mit Überlebenden der Lager:

  • Die Boder Interviews von 1946, erfasst von Dr. David Boder, Illinois Institute of Technology. Boder stellte den Zeitzeugen frei, in welcher Sprache sie sich ausdrücken wollten. Magnetbandaufzeichnungen. 120 transkribierte Interviews (200 Stunden Tonaufzeichnung. Neu z. T. herausgegeben als «Voices of the Holocaust»
    • Dazu: Boder, David Pablo: I Did Not Interview the Dead, Urbana 1949; französische Fassung: ders., Je n’ai pas interrogé les morts, hrsg. v. Rosen, Alan; Brayard, Florent, Paris 2006; sowie
      :ders., Topical Autobiographies of Displaced People Recorded Verbatim in the Displaced Persons Camps, with a Psychological and Anthropological Analysis (16 Bände), Chicago 1950-1957.
  • Das „Archiv der Erinnerung. Interviews mit Überlebenden der Shoah“, 50 Jahre nach Kriegsende als internationales Kooperationsprojekt zwischen dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (Universität Potsdam), dem Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies (Yale University, New Haven) und der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz (Berlin) durchgeführt (dabei wurden etwa 80 Interviews mit zumeist in der Region Berlin-Brandenburg lebenden jüdischen Zeitzeugen mit Videokamera aufgezeichnet)
    • Dazu: Gelbin, Cathy; Lezzi, Eva u. a. (Hrsg.), Archiv der Erinnerung. Interviews mit Überlebenden der Shoah. Band 1: Videographierte Lebenserzählungen und ihre Interpretationen, Potsdam 1998; Miltenberger, Sonja, Band 2: Kommentierter Katalog, Potsdam 1998.
  • Visual History Archive (VHA) der Shoah Foundation, mit 52.000 Videointerviews, aus 56 Ländern in 32 Sprachen aufgezeichnet 1994 bis 1999 (finanziert von Steven Spielberg; z. B. via fu-berlin zugänglich.)

Weblinks


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