KZ Unterlüß

KZ Unterlüß

Das Konzentrationslager Unterlüß, das auch den Namen Tannenberg trug, war neben Bomlitz und Hambühren das dritte Außenlager des Konzentrationslagers Bergen-Belsen.[1] Es befand sich in der Gemeinde Unterlüß im heutigen niedersächsischen Landkreis Celle.

Inhaltsverzeichnis

Lagerhistorie

Das Konzentrationslager wurde Ende August 1944 eingerichtet, nachdem ein Transport von 400−800 jüdischen Frauen aus Auschwitz in Unterlüß eingetroffen war. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Polinnen, aber auch Frauen ungarischer, jugoslawischer, tschechischer und rumänischer Staatsangehörigkeit befanden sich unter ihnen. Im Oktober / November 1944 wurde die Zahl der Häftlinge des Lagers auf 900 erhöht.

Am 13. April 1945 flohen die Bewacher des Lagers vor den anrückenden gegnerischen Truppen. Dies führte nicht zur Freilassung der Zwangsarbeiterinnen, denn Angehörige des Volkssturms brachten die Häftlinge in das Stammlager Bergen-Belsen.

Situation der Häftlinge

Die Zwangsarbeiterinnen wurden im Straßenbau eingesetzt, entfernten Schutt oder verlegten Schienen. Auch das Fällen von Bäumen gehörte zu ihren Aufgaben. Teilweise mussten die Frauen in der Munitionsfabrik Rheinmetall-Borsig AG[2] Arbeit verrichten. Hierbei waren sie gezwungen aufgrund fehlender Schutzmaßnahmen, giftige Chemikalien einzuatmen. Viele Zwangsarbeiterinnen vergifteten sich und erlitten durch Verätzungen schwere Schäden.

Die Häftlinge lebten abgeschottet in isolierten Lagern und durften keinerlei Kontakt zur Zivilbevölkerung unterhalten. Die Verpflegung war unzureichend, da in der lokalen Großindustrie strikt auf die Einhaltung der Ernährungsvorschriften geachtet wurde.[2]

Quellen

  1. Die Geschichte des Lagers Bergen-Belsen
  2. a b Zwangsarbeiter im Landkreis Celle

Literatur

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 9 Bände (bis 2008 erschienen: 8 Bände). C. H. Beck, München 2005– . ISBN 978-3-406-52960-3 (i. Dr.; Inhaltsregister) Bd. 7: Wewelsburg, Majdanek, Arbeitsdorf, Herzogenbusch (Vught), Bergen-Belsen, Mittelbau-Dora. ISBN 978-3-406-52967-2; S. 220.


Koordinaten fehlen! Hilf mit.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Unterlüß — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Unterlüß — Infobox German Location Art = Gemeinde Name = Unterlüß Wappen = Wappen Unterluess.gif Wappengröße = 95 lat deg = 52 |lat min = 51 |lat sec = 1 lon deg = 10 |lon min = 17 |lon sec = 29 Lageplan = Bundesland = Lower Saxony Landkreis = Celle Höhe =… …   Wikipedia

  • KZ-Außenlager Unterlüß — Das KZ Außenlager Unterlüß, das auch den Namen Tannenberg trug, war neben Benefeld und Hambühren das dritte Außenlager des Konzentrationslagers Bergen Belsen.[1] Es befand sich in der Gemeinde Unterlüß im heutigen niedersächsischen Landkreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Südheide — Heidefläche des Naturparks während der Blütezeit Datei:Heidschnucken i.Misselh.Heide.jpg Heidschnucken in der Misselhorner Heide Der Naturpark Südheide ist seit 1964 als ein schutzwürdiger deutscher Naturpark ausgewiesen. Er ist gekennzeichnet… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert König — (* 22. März 1881 in Eschede; † 5. Februar 1944 in Unterlüß) war ein deutscher Maler. In diesem Haus in Unterlüß lebte und wirkte Albert König Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinmetall-Borsig — Rheinmetall AG Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinmetall AG — Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN …   Deutsch Wikipedia

  • Lutterloh — Gemeinde Unterlüß Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Naturpark Südheide — Heidefläche des Naturparks während der Blütezeit …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinmetall — AG Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN DE0007030009 Gründung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”