Kai Chosrau I.

Kai Chosrau I.
Neuzeitliche Statue Kai Chosraus I. in Antalya

Kai Chosrau I. (persisch ‏غياث الدين كيخسرو بن قلج ارسلان ‎, türkisch Gıyaseddin Keyhüsrev I., * vor 1177; † 1211) war ein seldschukischer Sultan von Rum.

Er war einer der elf Söhne von Kilidsch Arslan II. und einer Byzantinierin. Nach altem Brauch teilte sein Vater 1186 das Land zwischen seinen Söhnen auf. Kai Chosrau erhielt das Gebiet um Sozopolis oder Uluborlu an der Grenze zu Byzanz. Dies führte schon zu Kilidsch Arslans Lebzeiten zur Streitigkeiten um die Thronfolge. Als Kilidsch Arslan II. 1192 starb, konnte sich Kai Chosrau I., der jüngste Sohn, durchsetzen und wurde Sultan. Allerdings musste er 1196 seinem älteren Bruder Suleiman II. weichen. Als Suleiman II. 1204 starb, wurde sein minderjähriger Sohn Kilidsch Arslan III. zum Herrscher erhoben. Kai Chosrau I. setzte seinen Neffen acht Monate später ab und wurde 1205 zum zweiten Mal Sultan.

Kai Chosrau I. eröffnete seinem Sultanat wieder den Zugang zum Schwarzen Meer. Der Zugang wurde vorher durch das Kaiserreich Trapezunt verwehrt. Als nächstes annektierte Kai Chosrau I. die wirtschaftlich wichtige Hafenstadt Antalya. Nach dieser Eroberung knüpften die Seldschuken Handelsbeziehungen zu Venedig, allerdings zerfiel das weit auseinander gezogene Reich schon bald in eine Reihe von unabhängigen Kleinfürstentümern.

Kai Chosrau I. brach mit der alten Tradition, dass die Söhne des Sultans als Gouverneure der einzelnen Provinzen ziemlich frei herrschen konnten. Er verstärkte deren Bindung an die Zentralmacht und stärkte so den Einfluss des Sultans.

Kai Chosrau I. heiratete eine Tochter des Manuel Maurozomes, Sohn Theodor Maurozomes' und der Tochter des Kaisers Manuel I. Komnenos'. Kai Chosraus Schwiegervater Manuel Maurozomes kämpfte 1205 und 1206 an seiner Seite gegen die gemeinsamen Gegner in Kleinasien.

1211 starb Kai Chosrau I. nach einem Kampf mit dem Herrscher von Nicäa Theodor I.

Vorgänger Amt Nachfolger

Kılıç Arslan II.
Kılıç Arslan III.
Sultan von Rum
1192–1196
1205–1211

Suleiman II.
Kai Kaus I.

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