- Kaiser Wilhelm II. (Schiff)
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KAISER WILHELM II.
1918 als USS Agamemnon Ankunft New YorkSchiffsdaten Flaggen: Deutsches Reich Schiffstyp: Dampfschiff Verwendung: Passagierschiff Truppentransporter
erster Heimathafen: Bremen Schiffstaufe März 1903 Bauwerft: AG Vulcan Stettin Eigner: Norddeutscher Lloyd, Bremen Technische Daten Baunummer: 250 BRZ : 19361 Länge über alles: 208,6 m Breite über alles: 22,0 m Max. Tiefgang: 8 m Maschine Antrieb: 4 Vierfachexpansions-Dampfmaschinen Maschinenleistung: 40000 PSi Höchstgeschwindigkeit: 23,6 kn Schrauben: 2 Schornsteine: 4 Masten: 3 Sonstiges Anzahl der Passagiere 1838 Anzahl Besatzung: ca.450 andere Namen: 1917 Agamemnon
1929 MonticelloDer Schnelldampfer Kaiser Wilhelm II. war ein Passagierschiff, das nach Wilhelm II., dem seinerzeitigen Deutschen Kaiser, benannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Bauwerft
Das Schiff wurde in der Werft AG Vulcan Stettin für den Norddeutschen Lloyd Bremen gebaut und im März 1903 an die Reederei abgeliefert.
Technik
Besonderheiten
Einen Typ für sich bildeten die Antriebsmaschinen des Schiffs. Es wurde von insgesamt vier Vierfachexpansions-Dampfmaschinen, von denen je zwei Maschinen auf eine Propellerwelle wirkten, angetrieben. Jede der beiden Kurbelwellen hat im ganzen sechs Kurbeln. Die Reihenfolge der Zylinder, welche diese Kurbeln antrieben, von hinten angefangen ist wie folgt: Niederdruck-Zylinder, zweiter Mitteldruck-Zylinder, erster Mitteldruck-Zylinder und Hochdruck-Zylinder übereinander angeordnet. Dann wieder erster Mitteldruck-Zylinder und Hochdruck-Zylinder übereinander angeordnet, zweiter Mitteldruck-Zylinder und schlussendlich Niederdruck-Zylinder.Somit werden die drei hinteren und die drei vorderen Kurbeln für sich genommen von je einer Vierfachexpansionsmaschine in Bewegung versetzt. Ein wasserdichtes Schott trennte die hintere von der vorderen Dreikurbelmaschine. Beide Maschinen Backbord und Steuerbord zusammen leisteten bei einer Admissionsspannung von etwa 15 Bar Überdruck und 80 Umdrehungen pro Minute etwa 40.000 PSi.
Das Blaue Band
In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Passagierschiff im Transatlantikdienst zwischen Deutschland und New York eingesetzt. Konzipiert für hohe Geschwindigkeiten, sollte das Fahrzeug am Wettstreit um das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung teilnehmen. Dies gelang bereits 1906.
Der Erste Weltkrieg
Während einer Reise von Europa in die USA erreichte am 3. August 1914 die Nachricht vom Ausbruch des Krieges die Schiffsführung. Britischen Patrouillenschiffen ausweichend, erreichte die Kaiser Wilhelm II. drei Tage später New York. Sie wurde interniert und lag zweieinhalb Jahre untätig im Hafen. Mit der Kriegserklärung der USA am 6. April 1917 an das kaiserliche Deutschland wurde das Schiff beschlagnahmt. Durch Sabotage der deutschen Besatzung war das Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig – die Maschinenanlage musste erst repariert werden.
Während der Reparatur- und Umbauarbeiten diente das jetzt USS Kaiser Wilhelm II. genannte Schiff auch als Wohnschiff für die US-Navy. Diese Arbeiten wurden Ende August fertig gestellt, und mit ihrem neuen Einsatz als Truppentransporter nach Europa wurde der Name im Oktober 1917 in USS Agamemnon geändert. Ende Oktober legte USS Agamemnon zu ihrer ersten Fahrt in Richtung Kriegsschauplatz Europa ab. Während der Überfahrt kam es am 9. November 1917 zu einer Kollision mit dem gleichermaßen ehemals deutschen Schiff USS Von Steuben (ehemals Kronprinz Wilhelm). Trotz der Beschädigungen konnten die amerikanischen Truppen unversehrt das europäische Festland erreichen. Die USS Agamemnon kehrte in die USA zurück und wurde dort repariert. Anschließend führte das Schiff ab Januar 1918 regelmäßig Atlantiküberquerungen ohne Probleme durch, trotz gelegentlicher feindlicher U-Boot-Sichtungen. Im Herbst 1918 kam es zu einem heftigen Ausbruch einer Grippe unter den Militärangehörigen an Bord.
Mitte Dezember 1918, etwa einen Monat nach der Beendigung des Krieges, wurde mit der Rückführung der amerikanischen Truppen begonnen. Bis zum August 1919 transportierte das ehemalige Passagierschiff auf insgesamt neun Reisen über 42.000 Soldaten zurück in die Heimat. Ende August ging das Schiff in die Reserve und wurde stillgelegt. Es sollte jedoch einsatzfähig gehalten werden. 1927 wurde sie noch einmal umbenannt in USS Monticello, aber dann doch aus der Verwendungsliste gestrichen. Ein Einsatz im Zweiten Weltkrieg wurde aus Alters- und Verschleißgründen abgelehnt, und das Schiff 1940 in Baltimore verschrottet.
Literatur
- Tony Gibson Die Welt der Schiffe Basserman Verlag 2007 ISBN 978-3-8094-2186-3
- Berechnung und Konstruktion der Schiffsmaschinen und ihrer Kessel Verlag R. Oldenburg 1908
Weblinks
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