- Kaiser Yao
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Yao (chin. 堯) (2353-2234 v. Chr.) war ein legendärer chinesischer Herrscher, zählte zu den Drei Erhabenen und war der vierte der Fünf Urkaiser. Er ist auch unter den Namen Yaotangshi (陶唐氏), Yi Fangxun (伊放勳) und Yi Qi (伊祈) bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Yao ist der zweite Sohn von Kaiser Ku und Qingdu (慶都). Der Überlieferung nach wurde Yao bereits mit 20 Jahren Kaiser und starb im Alter von 119, als er den Thron an Kaiser Shun abgab, mit dem er auch seine beiden Töchter verheiratete. Yao gilt als weiser und moralisch vollkommener Gelehrtenkaiser, dessen Wohlwollen und Sorgfalt zum Vorbild für die Herrscher der späteren Dynastien werden sollte. In der älteren chinesischen Literatur werden Yao, Shun und Yu häufig als historische Gestalten betrachtet. Moderne Historiker gehen freilich davon aus, dass es sich um Symbolfiguren für die Errichtung einheitlich-hierarchischer Herrschaftsstrukturen am Übergang von der Ur- zur patriarchalisch geprägten Feudalgesellschaft handelt.
Überlieferungen
Yaos größte Leistung besteht in der erfolgreichen Bekämpfung einer das antike China heimsuchenden Flutkatastrophe.
Da insbesondere der Gelbe Fluss häufig über die Ufer trat und dabei unter seinen Wasser- und Schlamm-Massen ganze Landstriche begrub, wird allgemein vermutet, Yao hätte diesen Fluss durch die Errichtung von Dämmen mit aus dem Himmel entwendeter „schwellender Erde“ gebändigt. Allerdings wird ebenfalls berichtet, dass in Yaos Zeit die Sonne ganze zehn volle Tage nicht untergegangen sei, während das Land von einer Welle, „die bis in den Himmel reichte“[1] überflutet wurde. Wegen weiterer Passagen wie „Das Wasser reichte wohl an die höchsten Berge, und die Hügel davor waren überhaupt nicht zu sehen“[1] sehen einige dem Katastrophismus anhängende Forscher Parallelen zu u.a. in der Bibel überlieferten Berichten und vermuten einen weltweiten Kataklysmus.
Yao soll ebenfalls die Himmelsrichtungen bestimmen haben lassen und einen neuen Kalender eingeführt haben[1]. Seine Minister Xi und He gelten als Begründer der chinesischen Astronomie. Gepriesen wurde stets auch Kaiser Yaos asketische Bedürfnislosigkeit: Nach einem Bericht des Philosophen Han Fei nährte er sich von Hirse und „grüner Suppe“; seine Kleidung bestand im Winter aus Tierfellen, im Sommer aus rauher Pflanzenfaser. Nicht zuletzt wird Yao die Erfindung des Go-Spiels zugeschrieben, das seinem geistig umnachteten Sohn als Unterhaltung dienen sollte.
Einzelnachweise
- ↑ a b c James Legge: Buch der Urkunden, (siehe Literaturhinweise)
Literatur
- Gisela Gottschalk: Chinas große Kaiser. Herrsching 1985, ISBN 3-88199-229-4, S. 8ff.
- James Legge: The Shoo King: English and Chinese (Chinese Classics), Verlag: SMC Publishing Inc, 31. Dez. 2000, ISBN 957-638-040-5 (englisch), siehe auch Buch der Urkunden
- Chrétien-Louis-Joseph de Guignes: Le Chou-king, 1770
Weblinks
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