- Kalixtiner
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Die Kalixtiner (auch: Calixtiner von lateinisch calix, der Kelch, tsch. kališníci; zuletzt Utraquisten von lateinisch communio sub utraque specie, Abendmahl in beiderlei Gestalt - Brot und Wein), waren eine Partei der Hussiten.
Ihre von Jan Rokycana 1420 in den Vier Prager Artikeln aufgestellten Forderungen umfassten die freie Predigt, den Laienkelch, die Säkularisation des Kirchengutes sowie die strenge Kirchenzucht im Klerus.
Die Kalixtiner fanden als gemäßigte Partei der hussitischen Bewegung vor allem Unterstützung bei Adel und Bürgertum. In den Prager Kompaktaten – in manchen Veröffentlichungen auch Basler Kompaktaten genannt – wurde ihnen auf dem Basler Konzil 1433 zumindest das Abendmahl in beiderlei Gestalt zugestanden. Alle Forderungen der Prager Artikel ließen sich jedoch nicht durchsetzen. Schon 1462 erklärte Papst Pius II. die Kompaktaten für ungültig.
1457 oder 1458 gründeten die Böhmischen Brüder eine von der Utraquistischen Kirche theologisch und organisatorisch unabhängige Gemeinschaft. Nach 1530 kam es unter dem Einfluss der lutherischen Reformation zu einer weiteren Spaltung. Während die sogenannten Altutraquisten streng an den Bestimmungen der Vier Artikel und der Kompaktaten festhielten und darüber hinaus Neuerungen ablehnten, übernahmen die Neuutraquisten zahlreiche Ideen des Luthertums. Landesrechtlich anerkannt war in Böhmen aber nur der traditionelle Utraquismus.
Siehe auch
Literatur
- Robert Kalivoda: Revolution und Ideologie. Der Hussitismus. Böhlau Verlag, Köln–Wien 1976, ISBN 3-412-00775-7.
- Josef Theodor Müller: Geschichte der Böhmischen Brüder. Band 1. Verlag der Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1922.
Kategorie:- Hussitische Bewegung
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