Kamenasa

Kamenasa
Kamenasa (Osttimor)
DMS
Kamenasa
Kamenasa
Lage von Kamenasa in Osttimor
Kamenasa (14) liegt an der Küste des Subdistriktes Suai.
Kamenasa als Canabaza auf der Karte von Pigafetta 1521

Kamenasa (Canabaza, Cabanaza, Camenaca, Camenaça, Camenasse, Camenassa, Camnace) ist ein osttimoresische Suco im Distrikt Cova Lima. Er hat 3.135 Einwohner (2004)[1] und liegt an der Timorsee, nahe dem Cabo Suai, südöstlich von der Distrikthauptstadt Suai. Zur Landeshauptschule Dili sind es 89 km nach Norden.[2]

Geschichte

Bereits 1522 berichtet ein Mitglied der Magellanexpedition, Antonio Pigafetta, von vier Hauptkönigen auf Timor, die Brüder waren: Oibich, Lichisana, Suai und Cabanaza. Cabanaza war wahrscheinlich Kamenasa, das mit Suai ein Doppelreich bildete, das Wehale (von Pigafetta hier Oibich genannt) tributpflichtig war. Suai erscheint auch auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte. Kamenasa taucht hier nicht mehr auf.[3][4]

1719 trafen sich in Kamenasa die Liurais von etwa einem Dutzend Reichen, um einen Blutpakt zu schließen. Ziel des Bundes war die Vertreibung der Portugiesen und des Christentums insgesamt. Der Kamenasa-Pakt (Camnace-Pakt) gilt als Beginn der Cailaco-Rebellion (1719 bis 1769). Unter der Führung von Kamenasa wurden Kirchen zerstört und Missionare und konvertierte Timoresen ermordet. Kamenasa schloss bereits am 19. September 1731 mit Portugal einen Friedensvertrag.[5]

Im Oktober 1911 kam es zur Rebellion von Manufahi. Am 29. Dezember suchten 1.200 Timoresen aus Angst vor portugiesischen Repressalien Schutz in der damals niederländischen Enklave Maucatar. Unter ihnen der Liurai von Kamenasa und sein Gefolge. Die Rebellion dehnte sich schnell in der gesamten Region aus und konnte erst im April 1912 endgültig niedergeschlagen werden.[5]

Ab 1975 wurde Osttimor von Indonesien besetzt. Es kam zum Befreiungskrieg gegen die Besatzer, die wiederum mit Repressalien gegen die Bevölkerung reagierten. Am 28. April 1998 wurden die Einwohner Kamenasas von der indonesischen Armee angegriffen.[6] 1999 entschieden sich die Osttimoresen in einem Referendum für die Unabhängigkeit, was nochmals zu einem Gewaltausbruch durch pro-indonesischen Milizen führte. Kamenasa wurde Opfer der Mahidi-Miliz. Ein Einwohner wurde am 12. September 1999 ermordet.[7]

Sonstiges

Der Ort war regelmäßig von Überflutungen betroffen, weswegen 2006 ein Hilfsprojekt begonnen wurde, um diese einzudämmen.[8]

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004
  2. Interactive Travel Guide
  3. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  4. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
  5. a b History of Timor – Technische Universität Lissabon
  6. EAST TIMOR: State Violations of East Timorese Human Rights Prevail
  7. Sako Loro Monu Militia Platoon Commander and 4 Mahidi Militia Indicted
  8. Engineers without borders

-9.3191666666667125.283611111117Koordinaten: 9° 19′ S, 125° 17′ O


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