Zeittafel Osttimor

Zeittafel Osttimor

Die Zeittafel Osttimor gibt die Ereignisse der Geschichte Osttimors und der Kolonie Portugiesisch-Timor wieder.

Inhaltsverzeichnis

Vorkoloniale Zeit

Satellitenaufnahme von Timor

Die Besiedlung Timors begann bereits vor 42.000. Archäologische Funde aus dieser Zeit legen nahe, dass die Besiedlung Australiens über die Kleinen Sunda-Inseln erfolgte. Die Vorfahren der heutigen Einwohner kamen hauptsächlich in drei bis vier Einwanderungswellen, was eine sehr heterogene Bevölkerung zur Folge hatte. Zu ihnen gehörten Vedo-Austronesen, Melanesier und Malaien. In späteren Jahrhunderten sollten noch Portugiesen, Araber und Chinesen folgen.

Die Zugehörigkeit Timors zu verschiedenen Großreichen der Region, wie sie von indonesischen Historikern früher propagiert wurde, ist äußerst umstritten. Die Timoresen bildeten zahlreiche kleine Königreiche, die durch ein komplexes System miteinander verbunden waren. Grob konnte man Anfang des 16. Jahrhunderts drei Allianzen unterscheiden, deren Einzelreiche aber auch untereinander Verbindungen hatten. Stark ritualisierte Kriege zur Kopfjagd waren nicht ungewöhnlich.

Der Handel mit Sandelholz, dem über Jahrhunderte wichtigsten Handelsgut der Insel, zwischen Timor und China und Indien, ist seit dem 10. Jahrhundert nachgewiesen.

Vorkoloniale Zeit
Vor 42.000 Jahren Menschen hinterlassen ihre Spuren in der Höhle Jerimalai im äußersten Osten Timors.
Vor 20.000 bis 40.000 Jahren Einwanderung von vedo-austronesischen Gruppen, Vorfahren der Atoin Meto.
3000 v. Chr. Einwanderung der Melanesier, Vorfahren der Fataluku, Makasae, Makalero und Bunak.
2500 v. Chr. Einwanderung von Proto-Malaien.
500 n. Chr. mögliche Einwanderung von Deutero-Malaien.
7. bis 13. Jahrhundert Das Srivijaya-Reich herrscht über Teile des Malaiischen Archipels. Die Zugehörigkeit Timors ist äußerst umstritten.
10. Jahrhundert Timoresisches Sandelholz wird bereits nach China und Indien exportiert.
1225 Der Chinese Chau-Ju-Kua nennt Timor als einen Herkunftsort für Sandelholz.
1292 bis ins 14. Jahrhundert Das Majapahit-Reich herrscht über Teile des Indonesischen Archipels. Die Zugehörigkeit Timors ist äußerst umstritten.
14. Jahrhundert Einwanderung der Tetum.
1350 Das chinesische Tao-i chin-lueh beschreibt den Sandelholzhandel auf Timor.

Kolonialzeit

1511 bis 1769

Karte von Timor aus dem Jahre 1512

Anfang des 16. Jahrhunderts erreichen die Portugiesen als erste Europäer die Insel und beginnen Handelsposten zu errichten. Erst als die Niederländer sich ebenfalls in der Region engagieren, versucht Portugal die Insel militärisch und administrativ unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Hauptaugenmerk liegt in dieser Zeit auf den Westen der Insel. 1642 gelingt es den Portugiesen Wehale, das wichtigste Reich der Insel zu besiegen und weite Teile Westtimors zu unterwerfen. Die einheimischen Kleinkönige (Liurais) erkennen die Oberhoheit Portugals an und zahlen Tribut, behalten aber letztlich die Macht über Land und Leute in ihren Händen.

Neben der einheimischen Bevölkerung und den Niederländern sind die Topasse, eine Mischbevölkerung aus Portugiesen und Einheimischen, die größten Widersacher um die Macht. Den Topasse gelingt es Bündnisse mit den Timoresen einzugehen und eigene Reiche zu errichten, die nur nominell unter portugiesischer Oberhoheit stehen. Die Topasse kontrollieren den Handel im Landesinneren, während der Außenhandel mit Sandelholz zunehmend von Chinesen übernommen wird, so dass er für die Europäer schließlich unprofitabel wird.

Portugiesen und Topasse gelingt es nicht die Niederländer von der Insel zu vertreiben. Als die Topasse 1756 von ihnen vernichtend geschlagen werden, unterzeichnet der Großteil der westlichen Herrscher einen Bündnisvertrag mit der niederländischen Ostindiengesellschaft. Die politische Teilung der Insel beginnt. Zwischenzeitlich setzt die Cailaco-Rebellion den Portugiesen schwer zu. Schließlich werden sie aus ihrer ersten Hauptstadt Lifau vertrieben und verlagern ihr Zentrum mit der neuen Hauptstadt Dili in den Osten der Insel.

Kolonialzeit
16. Jahrhundert
15. August 1511 Afonso de Albuquerque erobert Malakka. Den Portugiesen steht damit der Weg zu den östlichen Inseln offen.
1512 António de Abreu erreicht als erster Europäer Timor.
2. Januar 1514 Erstmalige Nennung der Insel Timor unter ihrem Namen in einem portugiesischen Dokument.
1515 Dominikaner kommen als Missionare nach Timor.
1520 Die Portugiesen landen erstmals in der Bucht von Dili.
26. Januar bis 13. Februar 1522 Antonio Pigafetta besucht Timor im Rahmen der Magellanexpedition und liefert erstmals eine genauere Beschreibung über die Insel.
1551 Nach dem Verbot des Seehandels durch Kaiser Jiajing bleiben die chinesischen Händler einige Zeit aus.
1556 Die Dominikaner gründen Lifau, ihre erste Siedlung auf Timor.
1586 Portugal erklärt große Teile Timors zur Kolonie Portugiesisch-Timor.
1590 In Mena wird die erste Kirche Timors errichtet.
ab 1595 Antonio Viegas wird der erste Capitão, der die Aufgaben eines Gouverneurs in der Region übernimmt.
17. Jahrhundert
4. Juni 1613 Der Niederländer Apollonius Schotte landet in Mena. Mena, Asson und weitere Reiche schließen ein Zwangsbündnis mit den Niederlanden. Wenige Tage später erobert Schotte die portugiesische Festung von Kupang.
1616 Die Niederländer geben ihre Stützpunkte auf Timor auf.
1640 Karrilikio (Camiliquio), der muslimische Sultan von Tolo führt drei Monate Raubzüge an der Küste Timors durch.
Die Niederländer gründen einen Stützpunkte in der Bucht von Kupang.
1641 Mena und das timoresische Reich von Lifau schließen mit Portugal ein Bündnis und treten zum Christentum über.
26. Mai 1641 Francisco Fernandes besiegt eine Streitmacht des Liurais von Wehale an der Grenze zu Mena.
1641/42 Portugal beginnt eine Militäraktion und unterwirft das westliche Timor inklusive Sonba'i und Wehale.
1642 Timor erhält den Namen Ilha de Santa Cruz (Insel des Heiligen Kreuzes).
Ein portugiesisches Fort wird in Kupang wieder aufgebaut.
Die Topasse lassen sich verstärkt auf Timor nieder.
1644 Zwei Angriffe der Niederländer auf das portugiesische Fort in Kupang scheitern.
Die Liurais von Luca und Açao werden christianisiert.
1650 Auf Betreiben Goas hin warnen die Portugiesen christliche Timoresen davor, mit anderen, als ihnen Handel zu betreiben.
1647 Ein Generalvikar wird für Timor ernannt.
Antonio de São Jacointo verstärkt die Festung in Kupang.
1653 Die Niederländer zerstören den portugiesischen Stützpunkt in Kupang, der aber wieder aufgebaut wird.
1655 Der Liurai von Sonba'i bricht das Bündnis mit Portugal und greift Portugiesen in seinem Reich an. Danach schließt er ein Bündnis mit den Niederländern
1656 Ein portugiesischer Kommandant wird zum ersten Verwalter der Kolonie ernannt.
27. Januar 1656 General Arnold de Vlamigh van Outshoorn erobert Kupang, muss es aber erneut nach schweren Verlusten aufgeben.
1658 Die Topasse und Portugiesen vernichten das Reich von Sonba'i. Überlebende siedeln sich bei Kupang an.
1661 Die VOC schließt eine Vereinbarung mit Portugal. Die Niederländer dürfen ihren Posten bei Kupang behalten, dafür wird die portugiesische Oberhoheit über den Großteil der Insel zunächst anerkannt.
1665 Mit Simão Luis wird erstmals ein Capitão-Mor als Oberbefehlshaber für Timor und Solor ernannt. Luis stirbt aber vor der Amtseinführung.
Sonbai Kecil, Helong und Amabi verbünden sich mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
1667 Maubara wird niederländisch.
1688 Die Topasse und Portugiesen vernichten das Reich von Taebenu. Überlebende siedeln sich bei Kupang an.
Mit Hilfe der „fünf loyalen Alliierten“ erobert die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) Kupang endgültig.
1673 António da Hornay regiert de facto als Fürst über Larantuka, Solor und Teile Timors.
1678 Raja Ama Besi von Kupang verbündet sich mit den Amarasi und greift den Nachfolger auf seinen Thron an, der von der Niederländischen Ostindien-Kompanie unterstützt wird.
1683 Amfo'an verbünden sich mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
1683 Taebenu verbünden sich mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
1697 Der Dominikaner Manuel de Santo António kommt nach Timor. 1701 wird er von Papst Clemens XI. zum Bischof von Malakka ernannt und residierte bis 1722 in Lifau.
Gouverneur António de Mesquita Pimentel wird von Domingos da Costa in Ketten nach Goa zurückgeschickt.
1698 Pimentels Nachfolger André Coelho Vieira wird bereits in Larantuka von Domingos da Costa abgefangen und zurückgeschickt.
18. Jahrhundert
20. Februar 1702 Mit António Coelho Guerreiro tritt erstmals ein portugiesischer Gouverneur sein Amt auf Timor an. Lifau wird Verwaltungssitz.
1708 Domingos da Costa belagerte Lifau nach der widerrechtlichen Festnahme von Mateus da Costa von Viqueque. Bischof Manuel de Santo António kann ihn 1709 zur Beendigung überreden.
1710 bis 1714 Tributzahlungen (Fintas) der Liurai an die Portugiesen werden eingeführt.
1711 bis 1713 Die Herrscher von Amakono rebellieren, nachdem Bischof Santo António den Gott der Sonba'i beleidigt hat. Die Rebellion scheitert und die Anführer fliehen nach Kupang. Domingos da Costa verwüstet daraufhin die Region um Kupang.
1719 Mehrere Liurais bilden den Camenaça-Pakt gegen die Portugiesen. Beginn der Cailaco-Rebellion.
1722 Bischof Santo António entsendet Arraias aus Amakono gegen die Topasse. Die Amakono werden blutig geschlagen.
Amakono rebelliert.
Krieger aus Luca greifen portugiesische Tributeintreiber an.
Bischof Manuel de Santo António wird von Gouverneur António de Albuquerque Coelho von Timor verwiesen.
1722-1725 Die Topasse belagern unter Francisco da Hornay II. das portugiesische Lifau.
1723 Kaiser Yongzheng erlaubt wieder offiziell den Außenhandel. Nach dem Einstieg von chinesischen Händlern aus Kanton, wird der Sandelholzhandel für die Portugiesen aus Macao unprofitabel.
1725 Der Kamenasa-Pakt zerstört mehrere Kirchen und tötet Missionare und christliche Timoresen.
23. Oktober bis 8. Dezember 1726 Die Portugiesen belagern 40 Tage erfolglos die Rebellen auf den Pedras de Cailaco.
13. Januar 1727 Einige aufständische Liurais geben auf und erneuern das Bündnis mit Portugal.
18. Oktober 1730 Gouverneur Pedro de Melo schließt ein Bündnis mit Liurais aus der Umgebung von Dili und übersteht eine 85-tägige Belagerung in Manatuto (endet 13. Januar 1731).
1730/31 Lifau wird von den Rebellen und Topasse belagert.
1731 Gouverneur Pedro de Rego Barreto da Gama e Castro errichtet in Manatuto eine portugiesische Garnison.
19. September 1731 Kamenasa schließt mit den Portugiesen Frieden, kurz darauf rebellieren Varella und Vemasse.
16. März 1732 Varella und Vemasse schließen Frieden mit den Portugiesen.
1734 Batugade rebelliert gegen Portugal.
1735 Die Topasse greifen erfolglos die Niederländer an.
1736-1738 Der portugiesische Verbündete Amanubang unterwirft sich zeitweise dem niederländischen Alliierten Amabi.
1737 Topasse und Portugiesen schließen wieder ein Bündnis.
10. Juli 1737 Erstmals werden die Regeln zu den Tributzahlungen schriftlich festgelegt.
1739 Der oberste Herrscher von Belu erhebt sich gegen die Portugiesen.
1741 Unruhen in Oecusse.
1745 Die Topasse greifen erfolglos die Niederländer an.
1748/49 Amfo'an greift die Topasse an, woraufhin diese gegen Amanubang und Amakono vorgehen. Beide wechseln daraufhin auf Seite der Niederländer
18. Oktober 1749 Der gemeinsame Angriff von Portugiesen und Topasse auf Kupang endet, trotz Übermacht, in einem Desaster.
9. November 1749 Bei der Schlacht von Penfui werden die Topasse von den Niederländern vernichtend geschlagen. Amarasi und andere Reiche verbünden sich mit den Niederländern. Später wechseln Amarasi und Amakono wieder zu den Portugiesen.
April 1751 Die Rebellen in Westtimor attackieren erneut Topasse und Portugiesen.
März 1752 Die Niederländer greifen das Reich von Amakono an. Der Herrscher wird ins Exil geschickt.
1752 Die Niederländer greifen die Reiche von Amarasi und Noimuti an. Umzingelt läßt der Liurai von Amarasi daraufhin sich und über hundert Frauen und Kinder von seinen Kriegern töten.
Die Niederländer geben ihr Monopol auf den Sandelholzhandel auf und verkaufen Kommissionen für den Holzeinschlag.
1756 48 Kleinkönige Solors, Rotis, Sawus, Sumbas und einem Großteil Westtimors schließen im Vertrag von Paravicini mit der Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) ein Bündnis.
In Maubara wird ein niederländisches Fort errichtet.
1759 Gouverneur Vicento Ferreira de Carvalho verkauft eigenmächtig Lifau an die Niederländer.
1760 Der Kommandant der Niederländer Hans Albert von Plüskow wird von den Topasse ermordet, als er Besitz von Lifau nehmen will. Lifau bleibt portugiesisch.
Gouverneur Sebastião de Azevedo e Brito wird durch den Dominikaner Jacinto da Conceição arrestiert und nach Goa abgeschoben. Ein Regierungsrat mit ihm übernimmt die Verwaltung.
1761/1762 Jacinto da Conceição wird von einem seiner Gefolgsleute ermordet. Ein neuer Regierungsrat übernimmt die Macht bis zur Ankunft des neuen Gouverneurs Dionísio Gonçalves Rebelo Galvão (1763).
28. November 1765 Gouverneur Dionísio Gonçalves Rebelo Galvão wird durch die Topasse vergiftet. Übergangsverwaltung der Kolonie durch die Dominikanermönche António de São Boaventura und José Rodrigues Pereira bis 1768.
1766 bis 1769 Francisco und António da Hornay beenden die Zweiteilung der Topasse durch ein Bündnis und belagern Lifau.
1768 Gouverneur António José Teles de Meneses landet mit einem Bataillon aus Sica (Flores) in Lifau.
11. August 1769 Die Portugiesen geben Lifau auf. Ende der Cailaco-Rebellion.

1769 bis 1975

Timoresische Guerillakämpfer im 2. Weltkrieg

Der Ausbau Dilis zur neuen Hauptstadt der portugiesischen Kolonie kam der Aufgabe des größten Teils Westtimors gleich, wovon die Niederländer profitierten. Die Festlegung der Grenze zwischen den beiden Kolonialmächte sollte sich aber bis ins 20. Jahrhundert hinziehen. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat Portugal seine Besitzungen auf den anderen Inseln des Archipels an die Niederlande ab. Innerhalb Portugiesisch-Timors kam es mehrfach zu Aufständen gegen die Kolonialherren. Die größte war die Rebellion in Manufahi 1911/12. Erst mit ihrer Niederschlagung gelang es Portugal eine wirkliche Macht auf seine Kolonie auszuüben. Zuvor war man auf die einheimischen Herrscher, die Liurais angewiesen.

Während der Erste Weltkrieg spurlos an der Kolonie vorbeiging, wurde Portugiesisch-Timor von Japan während des Zweiten Weltkrieges besetzt. Die Kolonie des neutralen Landes wurde Schauplatz eines Guerillakrieges, der Schlacht um Timor. Nach dem Krieg übernahm Portugal wieder die Kontrolle über Osttimor. Nach dem Sturz der Diktatur durch die Nelkenrevolution sollte auch Portugiesisch-Timor auf die Unabhängigkeit vorbereitet werden, doch es kam zum Bürgerkrieg zwischen den beiden größten Parteien der Kolonie. Die portugiesische Administration zog sich zurück. Als der Nachbar Indonesien mit der Besetzung grenznaher Gebiete begann, rief die FRETILIN die unabhängige Demokratische Republik Timor-Leste aus.

18. Jahrhundert
10. Oktober 1769 Dili wird die neue Hauptstadt der portugiesischen Kolonie. Kurz darauf schwören 42 Liurais der Region Portugal die Treue.
1779 Ein Feuer vernichtet das Archiv in Dili, wodurch historische Berichte verloren gehen.
Gouverneur Caetano de Lemos Telo de Meneses wird aufgrund seiner brutalen Amtsführung nach Mosambik verbannt.
1781 Das Reich von Luca erhebt sich für mehrere Jahre gegen die Portugiesen (guerra de loucas)
1785 Portugiesische Zollstationen entstehen an der Nordküste Timors.
1787 Oecussi-Ambeno begibt sich wieder unter portugiesische Oberhoheit.
1788 bis 1790 Rebellion in Manatuto
1790 Pedro da Hornay greift Maubara an, womit er nur erreichte, dass Maubara sein Bündnis mit den Niederlanden erneuert.
22. September 1796 In Dili wird erstmals mit dem Bau einer steinernen Festung begonnen.
1796-1799 Krieg von Maubara und Groß-Sonba'i mit Portugal.
19. Jahrhundert
1803 Rebellion im Königreich Vemasse. Dom Felipe de Freitas, der uneheliche Sohn des Liurais von Vemasse, wird als erster timoresischer Rebell nach Goa verbannt.
1807 Rebellion im Königreich Venilale.
1810 bis 1812 Der Posten des Gouverneurs ist vakant. Die Verwaltung übernimmt ein Conselho Governativo.
1811 Lacluta, Maubara und Cailaco rebellieren gegen die Tributzahlungen.
1815 Gouverneur José Pinto Alcoforado e Sousa (1815 bis 1820) schlägt eine Rebellion in Batugade nieder.
Erstmals wird Kaffee in Portugiesisch-Timor angepflanzt (im damals niederländischen Maubara bereits Mitte des 18. Jahrhunderts).
20. April 1818 Die Niederländer besetzen Atapupu.
1832 Nach dem Tod von Gouverneur Miguel da Silveira Lorena übernimmt ein Conselho Governativo, später F. Vicente Ferreira Varela allein die Regierung der Kolonie.
Unruhen in Cowa.[1]
1834 Alle Missionare werden aus Portugiesisch-Timor verbannt.
1844 Die Häfen Portugiesisch-Timors werden zu Freihäfen erklärt.
1845 Gouverneur Julião José da Silva Vieira greift das Reich von Cairui an.[1]
1847 Buginesische Piraten überfallen den Ort Sama im Distrikt Lautém. Viereinhalb Monate erwehren sie sich 3.000 timoresischer Krieger.
1848 Rebellen verwüsten das Reich von Ermera. Der Liurai von Oecussi kommt den Portugiesen zu Hilfe und greift das ebenfalls rebellierende Reich von Balibo an. Daneben besetzt Oecussi auch Janilo.
30. Oktober 1850 Die portugiesischen Besitzungen auf den Kleinen Sunda-Inseln erhalten den Status einer autonomen Provinz.
1851 Gouverneur José Joaquim Lopes de Lima entsendet eine Strafexpedition gegen das Reich von Sarau, das mit buginesischen Piraten zusammengearbeitet haben soll.
Juli 1851 Lopes de Lima einigt sich mit den Niederländern über eine neue Grenzziehung und verkauft eigenmächtig die portugiesischen Besitzungen auf den umgebenden Inseln.
15. September 1851 Die Kolonie wird wieder unter die Oberhoheit von Macao gestellt.
8. September 1852 Lopes de Lima wird abgesetzt.
1854 Verbot der Sklaverei.
26. Dezember 1854 Missionare und Priester dürfen wieder nach Timor. Das Verbot wird aufgehoben.
1854 bis 1859 Neuverhandlung über die kolonialen Grenzen zwischen den Niederlanden und Portugal. Sie werden mit dem Vertrag von Lissabon abgeschlossen.
1859 Atauro wird den Portugiesen von den Niederländern überlassen.
Der Liurai von Vemasse Dom Domingos de Freitas Soares rebelliert gegen die Portugiesen und wird daraufhin ins Exil nach Lissabon geschickt.
1860 Erstmals wird Portugiesisch-Timor in zehn Distrikte eingeteilt
Januar bis April 1861 Der Naturforscher Alfred Russel Wallace besucht Timor.
Frühjahr 1861 Beginn der Rebellion von Laclo und Ulmera.
April 1861 Die Niederlande treten Maubara an die Portugiesen ab.
Gefechte zwischen Portugiesen und Laclo.
10. Juni 1861 Gouverneur Afonso de Castro erklärt in Dili wegen der Rebellion von Laclo und Ulmera den Notstand.
26. August 1861 Der Aufstand in Laclo wird niedergeschlagen. Der Belagerungszustand wird in Dili aufgehoben.
September 1861 Der Aufstand in Ulmera wird niedergeschlagen.
1863 Oecussi erhält den Status eines Distrikts in der Kolonie.
Juni 1863 in Aufstand in Laga wird niedergeschlagen.
17. September 1863 Portugiesisch-Timor wird eine eigenständige Provinz im Kolonialreich.
1864 Dili erhält die Stadtrechte.
Aufgrund ausstehenden Soldes wird Gouverneur José Manuel Pereira de Almeida von meuternden Soldaten vertrieben. Ein Conselho Governativo übernimmt für zwei Monate die Regierung.
1865 Cotubaba, Cowa und Balibo rebellieren gegen die Portugiesen.
1866 Ein Aufstand in Fatumasi wird niedergeschlagen.
24. August 1866 Weite Teile Dilis werden bei einem Brand zerstört.
26. November 1866 Portugiesisch-Timor kommt wieder unter die Oberhoheit Macaos.
1867 Faturó und Sarau unterzeichnen ein Bündnis mit Portugal.
Frühjahr 1867 Ein Aufstand in Lermean wird niedergeschlagen.
August 1867 Ein Aufstand von Vemasse wird niedergeschlagen.
1868 Die Portugiesen zwingen Sanirin militärisch zur Zahlung der Tributabgaben.
20. August 1868 Im Rahmen einer Offensive gegen Cowa zerstören die Portugiesen drei Dörfer, müssen sich aber später zurückziehen.
1869 Choleraepidemie in Dili.
18. März 1869 Macao und Timor dürfen erstmals einen gemeinsamen Abgeordneten ins portugiesische Parlament entsenden, kurz darauf darf Timor auch einen eigenen Abgeordneten entsenden.
1. Juni 1871 Balibo akzeptiert die Oberhoheit Portugals.
12. November 1877 Per Dekret wird die Missionierung des Inselinneren verfügt. Die Missionare dürfen nun Schulen gründen. Pater Medeiros wird Generalvikar und Superior der Kirche
1. Juni 1881 Cowa akzeptiert die Oberhoheit Portugals.
1884 Portugal nimmt offiziell mit einer Zeremonie Atauro in Besitz.
1887 Epidemie in Dili.
3. März 1887 Revolte der Moradores. Gouverneur Alfredo de Lacerda Maia wird ermordet.
1889 Mehrere neue Zollstationen werden an der Nordküste gegründet.
10. Juni 1893 In der Lissabon-Konvention wird eine Expertenkommission eingesetzt, die über die Zukunft der portugiesischen und niederländischen Enklaven auf Timor entscheiden soll.
Ende Juni 1893 Das Kanonenboot Diu beschießt Vatuboro und Dato und beendet damit die Revolte von Maubara.
14. Juli 1893 Das aufständische Reich von Atabae gibt auf und unterzeichnet einen Vasallenvertrag mit Portugal.
November 1893 Maubara unterzeichnet einen Vasallenvertrag mit Portugal.
Dezember 1893 bis Februar 1894 Choleraepedime in der Kolonie.
1894 Portugiesisch-Timor erhält mit dem Pataca erstmals eine eigene Währung.
November 1893 Hera und Dailor unterzeichnen einen Vasallenvertrag mit Portugal.
Oktober 1894 Portugiesische Militäroffensive gegen Lamaquitos, Agassa, Volguno und Luro-Bote.
März 1895 Portugiesische Militäroffensive gegen Fatumean, Fohorem, Lalawa, Casabauc, Calalo, Obulo und Marobo.
August 1895 bis 1900 Portugal führt Krieg gegen Manufahi und mehrere verbündete Reiche.
September 1895 Fatumean unterzeichnet einen Vasallenvertrag mit Portugal.
April 1896 Buibau und Luca unterzeichnen einen Vasallenvertrag mit Portugal.
15. Oktober 1896 Portugiesisch-Timor wird endgültig als „autonomer Distrikt“ eine eigenständige Kolonie.
1898 bis 1899 Besuch der Kommission auf Timor
30. August 1898 Großbritannien und Deutschland vereinbaren im Angola-Vertrag, dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit Portugals Portugiesisch-Timor an Deutschland fallen soll.
20. Jahrhundert
1900 Aufgrund einer Choleraepidemie kapituliert Manufahi und unterzeichnet einen Vasallenvertrag mit Portugal. Boaventura wird Liurai des Reiches.
1902 Rebellion in Ainaro.
23. Juni bis 3. Juli 1902 Portugiesisch-niederländische Konferenz in Den Haag über Oecussi-Ambeno
1903 Rebellion in Letefoho und Aileu.
1904 Rebellion in Quelicai.
1. Oktober 1904 Verabschiedung der Den Haag-Konvention über den Austausch von mehreren Grenzgebieten. Ratifizierung in Portugal 1909.
1905 Erstmals müssen die Bewohner Atauros Abgaben an Portugal zahlen.
13. September 1906 Die Kopfsteuer wird eingeführt. (andere Quelle: 1908)
1907 Rebellion in Manufahi.
Nai-Cau erringt die Unabhängigkeit Soros vom Reich von Atsabe.
1908 Portugal entzieht den Liurais offiziell die Autorität und Gerichtsbarkeit.
1910 Alle Missionare werden erneut für einige Jahre aus Portugiesisch-Timor verwiesen.
30. Oktober 1910 Der Fall der portugiesischen Monarchie (6. Oktober) wird offiziell in der Kolonie bekannt gegeben. Der Gouverneur tritt zurück, Offiziere übernehmen bis zum Eintreffen des neuen Gouverneurs die Verwaltung.
Februar 1911 Niederländische Truppen verhindern die vertragsmäßige Besetzung Maucatars durch Portugal.
11. Juni bis 18. Juli 1911 Portugal besetzt das umstrittene Territorium von Lakmaras und wird von den Niederlanden wieder vertrieben.
8. Dezember 1911 Der Militärposten vion Suai wird aufgrund der Bedrohung durch Manufahi geräumt.
24. Dezember 1911 Beginn der Rebellion in Manufahi unter Boaventura.
29. Dezember 1911 1200 Timoresen fliehen nach Maucatar aus Angst vor portugiesischen Repressalien.
1912 Die Banco Nacional Ultramarino (BNU) eröffnet eine Filiale in Dili. Erstmals werden Geldscheine ausgegeben.
Mai 1912 Rebellion in Ambeno.
27. Mai 1912 Schlacht beim Cablac zwischen Boaventura und den Portugiesen.
11. bis 21. Juni 1912 Boaventura wird von den Portugiesen nahe dem Cablac belagert.
29. Juni bis 25. Juli 1912 Rebellen belagern die Portugiesen in Baucau.
8. bis 10. August 1912 Massaker am Leolaco. Mehr als 3.000 Timoresen kommen ums Leben.
26. Oktober 1912 Boaventura wird gefangen genommen. Die Rebellion von Manufahi ist damit niedergeschlagen.
1913 Konvention von 1913: Vereinbarung über die Anrufung des Ständigen Schiedshof in Den Haag zur Lösung der Grenzstreitigkeiten.
25. Juni 1914 Der Schiedsspruch über die neue Grenzziehung wird gefällt.
August 1914 Der deutsche Kreuzer Emden taucht während des Ersten Weltkrieges vor der noch neutralen Kolonie auf und wird von Gouverneur Filomeno da Câmara de Melo Cabral zum Verlassen der Gewässer aufgefordert.
1916 Portugal tritt in den Ersten Weltkrieg gegen Deutschland ein. Zu Kampfhandlungen kommt es bei Timor aber nicht.
17. August 1916 Unterzeichnung des endgültigen Vertrages über die Grenzziehung auf Timor. In Maucatar bricht daraufhin eine Panik aus und 5000 Einwohner fliehen in den Westteil der Insel.
4. Mai 1918 Der Pataca wird offiziell die einzige gültige Währung in Portugiesisch-Timor (Beschluss von 1915).
2. Januar 1920 Portugiesisch-Timor gibt erstmals eigene Geldscheine aus.
1926 Das Fällen von Sandelholzbäumen wird verboten.
1933 Das Verbot der Missionierung wird mit der neuen Verfassung Portugals wieder aufgehoben (per Gesetz 1935).
1940 Die Katholische Kirche erhält in einem Konkordat das Erziehungsmonopol in der Kolonie.
Die Nanyo Kohatsu K. K. kauft 48 % der Anteile der Sociedade Agricola Patria e Trabalho (SAPT), die ab 1841 die einzige Plantagengesellschaft in der Kolonie ist und 20 % des Außenhandels kontrolliert.
4. September 1940 Die Diözese Dili wird von Macao abgetrennt.
Dezember 1941 Niederländische und australische Truppen besetzen präventiv zum Schutz vor den Japanern die neutrale Kolonie im Zweiten Weltkrieg. Portugal protestiert.
19./20. Februar 1942 Japan startet eine Invasion auf Timor. Beginn der Schlacht um Timor. Zwischen 40.000 und 70.000 Timoresen sterben während der Besatzungszeit.
Juni 1942 Die Bevölkerung von Dili wird aufgrund er alliierten Bombenangriffe evakuiert.
August 1942 Rebellion von Maubisse. Portugiesen und christliche Timoresen werden attackiert.
31. August 1942 Colunas Negras töten in Aileu (damals Vila General Carmona) mehrere Portugiesen.
23. September 1942 Die HMAS Voyager läuft bei einer Evakuirungsmission bei Betano auf Grund und wird in der Nacht zum 25. September aufgegeben.
24. Oktober 1942 600 Portugiesen werden von den Japanern in Lagern interniert.
30. November/1. Dezember 1942 Die HMAS Armidale wird vor Betano versenkt.
10. Februar 1943 Die letzten alliierten Truppen verlassen Timor.
5. September 1945 Japan übergibt Portugal offiziell wieder die Kontrolle über seine Kolonie.
26. September 1945 Offizielle Kapitulationszeremonie der Japaner in Dili.
1951 Portugiesisch-Timor wird zur Überseeprovinz erklärt.
1957 Viele arabischstämmige Timoresen beantragen die indonesische Staatsbürgerschaft.
6./7. Juni bis 12. Juni 1959 Viqueque-Rebellion.
9. April 1961 Das Bureau de Luta pela Libertação de Timor ruft in Batugade die Vereinigte Republik von Timor aus. Der Aufstand wird schnell niedergeschlagen.
Dezember 1966 Zwischenfälle zwischen indonesischen und portugiesischen Streitkräften an der Grenze. Die Indonesier beschießen Oecusse mit Mörsern und brennen einige Dörfer nieder.
1972 Portugiesisch-Timor wird autonome Provinz Portugals. Die Einwohner erhalten die eingeschränkte portugiesische Staatsbürgerschaft.
April 1974 Die Nelkenrevolution beendet die Diktatur in Portugal. Die Entkolonisierung aller Überseegebiete wird beschlossen.
11. Mai 1974 Mit der União Democrática Timorense UDT wird die erste Partei Osttimors gegründet.
20. Mai 1974 Die Associação Social Democrática Timorense ASDT wird gegründet, die sich am 11. September in Frente Revolucionária de Timor-Leste Independente FRETILIN umnennt.
18. November 1974 Mário Lemos Pires übernimmt als letzter Gouverneur von Portugiesisch-Timor sein Amt.
März 1975 FRETILIN, UDT und Portugiesen gründen eine Übergangsregierung für die Kolonie.
13. März 1975 Die Testwahlen im Distrikt Lautém gewinnt klar die FRETILIN.
27. Mai 1975 Die UDT verlässt die Koalitionsregierung.
6. Juni 1975 Indonesische Truppen besetzen als UDT-Kämpfer getarnt die Exklave Oecussi-Ambeno.
10. August 1975 Putschversuch der UDT. Es bricht ein dreiwöchiger Bürgerkrieg zwischen UDT und FRETILIN aus, aus dem die FRETILIN siegreich hervorgeht.
20. August 1975 Die Forças Armadas de Libertação Nacional de Timor Leste FALINTIL wird als bewaffneter Arm der FRETILIN gegründet.
26. August 1975 Gouverneur Pires flieht auf die Insel Atauro. Damit endet die portugiesische Herrschaft über Timor.
27. August 1975 Beim Meti Oan-Massaker in Wedauberek (Distrikt Manufahi) töten UDT-Kämpfer elf Anhänger der FRETILIN.
8. Oktober 1975 Die Indonesier besetzen Batugade und im Laufe einer Woche den ganzen Distrikt Bobonaro und den Distrikt Cova Lima.
16. Oktober 1975 Zwei britische und drei australische Fernsehjournalisten (Balibo Five) werden von indonesischen Soldaten ermordet.
28. November 1975 Aidabaleten (Subdistrikt Atabae) wird von den Indonesiern erobert.
Die FRETILIN ruft einseitig die Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Osttimor aus. Portugal erkennt dies nicht an.
29. November 1975 Die Flagge Indonesiens wird offiziell in Oecussi-Ambeno gesetzt.
30. November 1975 Auf Bali wird die Balibo-Deklaration unterzeichnet.

Indonesische Besatzungszeit

Demonstration für die Unabhängigkeit Osttimors

Bereits neun Tage nach der Ausrufung der Unabhängigkeit begann Indonesien offen mit der Invasion in das Kernland Osttimors. In den folgenden 24 Jahren sollten in Folge der Besetzung 183.000 Menschen sterben, etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Mehrfach kam es zu Massakern unter der Zivilbevölkerung. Die FALINTIL führte einen Guerillakrieg gegen die Invasoren, die Osttimor als Timor Timur in Indonesien eingliederten, was international aber nicht anerkannt wurde. Erst 1999 konnte Indonesien zur Abhaltung eines Referendums über die Zukunft Osttimors bewegt werden. Die deutliche Mehrheit der Bevölkerung Osttimors sprach sich für die Unabhängigkeit aus. Nochmals kam es zu einer Gewaltwelle durch indonesische Armee und pro-indonesische Milizen (Wanra). Schließlich wurde eine internationale Eingreiftruppe (INTERFET) entsandt und Osttimor unter Verwaltung der Vereinten Nationen gestellt.

Indonesische Besatzungszeit
7. Dezember 1975 Beginn der Operation Lotus, der Invasion Indonesiens in das restliche Gebiet Osttimors. Durch die 24-jährige Besatzung sterben 183.000 Menschen.
8. Dezember 1975 Der portugiesische Gouverneur Mário Lemos Pires verläßt die Kolonie an Bord eines portugiesischen Kriegsschiffes von seinem Zufluchtsort auf der Insel Atauro aus.
10. Dezember 1975 Die Indonesier landen in Baucau.
17. Dezember 1975 Eine Marionettenregierung unter Arnaldo dos Reis Araújo wird von den Indonesiern eingesetzt.
25. Dezember 1975 Die Indonesier besetzen Suai, Tilomar, Liquiçá und Maubara.
30. Dezember 1975 Die Indonesier besetzen Atauro.
31. Dezember 1975 Die Indonesier besetzen Manatuto.
31. Mai 1976 Eine vom indonesischen Geheimdienst ausgewählte Volksversammlung beschließt den Anschluss Osttimors an Indonesien.
17. Juli 1976 Osttimor wird offiziell Provinz Indonesien. International wird die Annexion nicht anerkannt.
14. September 1977 Francisco Xavier do Amaral wird als Präsident von der FRETILIN abgesetzt und verhaftet
November 1978 Die letzten Widerstandsbasen der FRETILIN fallen.
12. Dezember 1978 Radio Maubere wird von den Indonesiern aufgespürt und ausgeschaltet.
10. Juni 1980 FALINTIL-Einheiten greifen den Fernsehsender am Rande von Dili an. Es ist die erste große Guerillaaktion seit 1978.
1. bis 8. März 1981 „Reorganisation der Nationalen Konferenz“ am Aitana (Lacluta). Xanana Gusmão wird Chef der FALINTIL.
7. April 1981 Tetum wird von der katholischen Kirche als Sprache für die Liturgie zugelassen.
Mai bis September 1981 Bei der Operation „Zaun aus Beinen“ (Operasi Pagar Betis) werden 60.000 Timoresen gezwungen in Menschenketten das Land zu durchstreifen, um so FALINTIL-Kämpfer aufzuspüren.
7. September 1981 Beim Massaker am St. Antonius-Schrein am Aitana sterben 500 Menschen, darunter Frauen und Kinder.
23. März 1983 Nach Verhandlungen schließen indonesische Armee und FALINTIL einen Waffenstillstand.
8. August 1983 Nach Übergriffen der Indonesier auf die dortige Bevölkerung, sterben bei einem Angriff der FALINTIL auf einen Militärposten in Kraras 14 indonesische Soldaten (Kraras-Zwischenfall). Weitere vier Gefechte folgen in der Region bis zum 6. September
7. September 1983 Zu Beginn der Vergeltungsaktionen der Indonesier brennen sie das Dorf Kraras nieder. (siehe Kraras-Massaker)
16. September 1983 Zwischen 18 und 55 Zivilisten werden von den Indonesiern im Suco Caraubalo exekutiert. (siehe Kraras-Massaker)
17. September 1983 Bei Tahu Bein werden zwischen 26 und 181 Männer von den Indonesiern ermordet. Insgesamt sterben beim Kraras-Massaker fast 300 Menschen.
31. März 1986 Gründung der Convergencia Nacional Timorense CNT als Dachverband der größten timoresischen Parteien.
1988 Gründung des Conselho Nacional de Resistência Maubere CNRM als Nachfolger des CNT.
Dezember 1988 Der FALINTIL gelingt ein Überfall auf staatliche Einrichtungen in den Außenbezirken Dilis.
12. Oktober 1989 Johannes Paul II. besucht Osttimor.
11. Dezember 1989 Australien und Indonesien vereinbaren im Timor Gap Treaty die Seegrenzen zwischen den Staaten und die Aufteilung der Erdölfelder im Timorgraben.
12. November 1991 Beim Santa-Cruz-Massaker sterben über 200 Menschen.
20. November 1992 Xanana Gusmão wird gefangen genommen.
1995 Carlos Filipe Ximenes Belo und José Ramos-Horta erhalten den Friedensnobelpreis.
23. bis 27. April 1998 Nationaler Timoresischen Kongress in Peniche, Portugal. Der CNRM nennt sich in Conselho Nacional de Resistência Timorense CNRT um.
Mai 1998 Der indonesische Machthaber Suharto tritt zurück. Sein Nachfolger Bacharuddin Jusuf Habibie bietet Osttimor Autonomie innerhalb Indonesiens an.
11. März 1999 UN, Indonesien und Portugal einigen sich über die Abhaltung eines Referendum über die Unabhängigkeit Osttimors.
6. April 1999 Zwischen 61 und 200 Menschen sterben beim Kirchenmassaker von Liquiçá, das durch pro-indonesische Milizen und dem Militär verübt wurde.
30. August 1999 Beim Referendum entscheiden sich 78,5 % der Wähler für die Unabhängigkeit des Landes und gegen eine Autonomie innerhalb Indonesiens.
2. September 1999 Eine Gewaltwelle durch die pro-indonesischen Milizen bricht aus. Innerhalb eines Monats sterben 2000 Menschen, drei Viertel der Bevölkerung muss fliehen und 75 % der Infrastruktur des Landes wird zerstört.
20. September 1999 Erste Einheiten der INTERFET landen in Dili um die Ordnung im Lande wieder herzustellen.
19. Oktober 1999 Das indonesische Parlament akzeptiert das Ergebnis des Referendums und annulliert das Annexionsgesetz von 1976.

UN- Verwaltung

Australische Militärhubschrauber der INTERFET

Im Laufe der UN-Verwaltung wurde eine osttimoresische Administration aufgebaut. Die im CNRT zusammengeschlossenen Parteien lösten den Dachverband auf. Aus den Wahlen für die verfassunggebende Versammlung ging die FRETILIN als stärkste Kraft hervor. Aus der Versammlung wurde später das erste Parlament Osttimors. Der Freiheitskämpfer Xanana Gusmão wurde zum neuen Staatspräsidenten Osttimors gewählt.

Zudem wurden in dieser Zeit auch die anderen Institutionen eines unabhängigen Staates aufgebaut, wie Verwaltung, kommunale Verwaltung, Armee und Polizei. Nur langsam kehrten die Flüchtlinge aus dem Westteil der Insel in ihre Heimat zurück. Probleme verursachte die zerstörte Infrastruktur und die Wiedereingliederung von Mitgliedern der FALINTIL und der Wanras.

UN-Verwaltung
25. Oktober 1999 Die UNTAET wird von den Vereinten Nationen als Übergangsverwaltung eingesetzt.
1. November 1999 Der letzte indonesische Soldat verlässt Osttimor.
17. November 1999 Sergio Vieira de Mello wird Chef der Übergangsverwaltung.
Dezember 1999 Der National Consultative Council (NCC) wird als Vertretung der Bevölkerung gegründet.
21. Juni 2000 Der NCC wird neu geordnet.
1. Februar 2001 Die FALINTIL wird in die Verteidigungskräfte Osttimors FDTL umgewandelt.
9. Juni 2001 Der CNRT löst sich auf.
30. August 2001 Die FRETILIN gewinnt die Wahlen für die verfassunggebende Versammlung mit der absoluten Mehrheit.
20. September 2001 Das zweite Übergangskabinett wird vereidigt.
22. März 2002 Die neue Verfassung tritt in Kraft.
14. April 2002 Xanana Gusmão wird zum Staatspräsidenten Osttimors gewählt.
17. Mai 2002 Die UNMISET ersetzt die UNTAET.

Unabhängigkeit

Xanana Gusmão, der erste Staatspräsident nach der Besatzungszeit

Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit kam es bereits Ende 2002 erstmals zu Unruhen in Dili. Schließlich kam es 2006 nach der Fahnenflucht eines Großteils der Soldaten des Landes zu massiven Unruhen. 155.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, mindestens 37 Menschen sterben. Erneut muss eine internationale Eingreiftruppe (ISF) unter australischer Führung entsandt werden. Für Ruhe und Ordnung sorgen auch internationale Polizisten einer neuen UN-Mission, die UNMIT. Premierminister Alkatiri von der FRETILIN muss zurücktreten. Ihm folgt der parteilose, bisherige Außenminister Ramos-Horta.

Ramos-Horta wird 2007 als Nachfolger von Gusmão zum neuen Staatspräsidenten gewählt und gibt daher sein Amt an Estanislau da Silva von der FRETILIN ab. Bei den Parlamentswahlen im selben Jahr verliert die FRETILIN ihre absolute Mehrheit und wird durch eine Koalitionsregierung unter dem ehemaligen Präsidenten Xanana Gusmão ersetzt.

Am 11. Februar 2008 wird Staatspräsident Ramos-Horta bei einem Attentat schwer verletzt. Der Anführer der Rebellen, Alfredo Reinado kommt dabei ums Leben.

Unabhängigkeit
20. Mai 2002 Die Demokratische Republik Timor-Leste erhält ihre Unabhängigkeit.
27. September 2002 Osttimor wird Mitglied der Vereinten Nationen.
4. Dezember 2002 In Dili kommen bei Unruhen fünf Menschen ums Leben.
Februar 2005 Die UN setzt die Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission CAVR ein, um die Menschenrechtsverletzungen zwischen 1975 und 1999 aufzuarbeiten.
9. März 2005 Die Wahrheits- und Freundschaftskommission (CTF) wird von den Präsidenten Osttimors und Indonesiens eingerichtet, um wie die CAVR die Besatzungszeit aufzuarbeiten.
20. Mai 2005 Die letzten Soldaten der UNMISET verlassen Osttimor. Die UNOTIL bleibt mit 45 Mitarbeitern zur Unterstützung im Lande.
Oktober 2005 Die CAVR stellt ihren Bericht Chega! über Menschenrechtsverletzungen während der indonesischen Besatzungszeit vor.
12. Januar 2006 Osttimor und Australien einigen sich im Treaty on Certain Maritime Arrangements in the Timor Sea über die Seegrenzen zwischen den Staaten und die Aufteilung der Erdölfelder im Timorgraben.
April/Mai 2006 Es kommt zu den schwersten Unruhen in Osttimor seit der Unabhängigkeit. Mindestens 37 Menschen sterben, 155.000 müssen fliehen. (siehe dazu im Einzelnen Chronologie der Unruhen in Osttimor 2006 )
25. Mai 2006 Die International Stabilization Force ISF landet in Osttimor, um wieder für Ordnung zu sorgen. Am 25. Mai werden mindestens acht Polizisten durch meuternde Soldaten erschossen und 25 weitere Menschen verletzt.
26. Juni 2006 Premierminister Marí Alkatiri tritt aufgrund der Proteste zurück. Sein Nachfolger wird José Ramos-Horta.
25. August 2006 Die UN entsendet mit der UNMIT eine neue Mission nach Osttimor. Sie beginnt mit ihrer Arbeit am 13. September.
30. August 2006 Der Rebellenchef Alfredo Reinado kann mit seinen Männern aus dem Gefängnis entkommen.
1. März bis 4. März 2007 Alfredo Reinado wird in Same von der australischen Armee eingekreist, kann aber schließlich entkommen.
9. April/9. Mai 2007 José Ramos-Horta wird in zwei Wahlgängen zum neuen Staatspräsidenten gewählt.
19. Mai 2007 Um sein Amt als Staatspräsident am nächsten Tag übernehmen zu können, tritt Premierminister Ramos-Horta zurück. Sein Nachfolger wird Estanislau da Silva.
30. Juni 2007 Bei den Parlamentswahlen verliert die FRETILIN ihre absolute Mehrheit. Es kommt zu Ausschreitungen durch FRETILIN-Anhänger.
8. August 2007 Eine Fünf-Parteien-Koalition (Aliança da Maioria Parlamentar) unter Xanana Gusmão übernimmt die Regierung.
11. Februar 2008 Alfredo Reinado kommt bei einem Schusswechsel im Haus von Präsident Ramos-Horta ums Leben. Ramos-Horta wird schwer verletzt, Xanana Gusmão entkommt unverletzt einem Attentatsversuch auf seinen Wagen. Die Rebellenbewegung bricht im Laufe der folgenden Wochen zusammen.
Juli 2008 Die CTF stellt ihren Abschlussbericht zur Besatzungszeit vor.
8. August 2009 Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Maternus Bere wird in Suai festgenommen. Auf Druck Indonesiens wird ihr Staatsbürger aber am 30. August wieder freigelassen und später nach Westtimor abgeschoben. Es kommt daraufhin zu heftigen Protesten von UN, Menschenrechtsorganisationen, Kirche, Opposition und großen Teilen der Bevölkerung.
3. März 2010 24 Rebellen werden wegen ihrer Teilnahme am Attentat vom 11. Februar 2008 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
26. Mai 2010 Indonesische Soldaten dringen in das Gebiet des Sucos Beneufe ein, zerstören zwei Häuser und setzen ihre Flagge. Hintergrund sind Streitigkeiten über den Verlauf der Staatsgrenze.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

Belege, sofern hier nicht angegeben, im Artikel Geschichte Osttimors.

  1. a b Chronologie de l’histoire du Timor (1512-1945) suivie des événements récents (1975-1999) (französisch)

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