- Kamen am Ob
-
Stadt Kamen am Ob
Камень-на-ОбиWappen Föderationskreis Sibirien Region Altai Stadtkreis Kamen am Ob Gegründet 1751 Stadt seit 1915 Fläche 57 km² Bevölkerung 43.880 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]Bevölkerungsdichte 770 Einwohner/km² Höhe des Zentrums 120 m Zeitzone UTC+7 Telefonvorwahl (+7) 38514 Postleitzahl 65870x Kfz-Kennzeichen 22 OKATO 01 410 Website kamen-na-obi.org Geographische Lage Koordinaten 53° 48′ N, 81° 20′ O53.881.333333333333120Koordinaten: 53° 48′ 0″ N, 81° 20′ 0″ O Lage in Russland Region Altai Liste der Städte in Russland Kamen am Ob (russisch Камень-на-Оби/ Kamen-na-Obi) ist eine Stadt in der Region Altai im südlichen Westsibirien (Russland) mit 43.880 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt liegt etwa 200 km nordwestlich der Regionshauptstadt Barnaul am linken Ufer des Ob. Westlich der Stadt erstrecken sich die Steppen des südwestlichen Teils des Westsibirischen Tieflandes (Kulundasteppe). Von Nordwesten erreichen Ausläufer des Salairrückens die Stadt und den Ob, welcher sich hier nach Norden wendet und die Ausläufer durchbricht. Die im Bereich des Flusses deshalb zutage tretenden Gesteine gaben der Stadt den Namen (russisch kamen für Stein bzw. auch Felsen).
Die Stadt Kamen am Ob ist der Region administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des Rajons Kamen.
Bei Kamen überquert die Eisenbahnstrecke Omsk – Karassuk – Nowoaltaisk (– Barnaul), auch Mittelsibirische Eisenbahn genannt, den Ob. Es gibt einen Flusshafen. Am südöstlichen Stadtrand beginnt der Kulunda-Magistralkanal.
Geschichte
Das Dorf Kamen entstand 1751 (nach anderen Angaben bereits 1670) und entwickelte sich bis Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der besonders für den Getreidehandel wichtigsten Dörfer des damaligen Ujesds (Kreises) Barnaul des Gouvernements Tomsk.
1915 (nach anderen Angaben erst 1925) wurde dem Ort der Stadtstatus verliehen. Seit 1933 ist der Zusatz am Ob (-na-Obi) offizieller Bestandteil des Ortsnamens.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt weiter als Zentrum eines wichtigen Landwirtschaftsgebietes ausgebaut. In der Mitte der 1960er Jahre erhielt Kamen Eisenbahnanschluss. Zwischen 1973 und 1983 wurde der hier beginnende Kulunda-Magistralkanal zur Bewässerung der Steppen westlich des Ob errichtet, 1979 das größte Getreidesilo der Sowjetunion jenseits des Ural.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1926 22.900 1959 30.135 1970 35.604 1979 40.018 1989 42.483 2002 44.375 2010 43.880 Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt gruppieren sich entlang der etwa drei Kilometer langen heutigen Leninstraße, welche von ehemaligen Markt- oder Basarplatz zum Flusshafen am Ob führt.
Auf einer Anhöhe liegt hier die Kirche zur Erscheinung des Herrn (russ. церковь Богоявления Господня/ zerkow Bogojawlenija Gospodnja, oder kurz Богоявленский храм/ Bogojawlenski chram). Die Kirche im Pseudorussischen Stil wurde 1902 geweiht, seit den 1930er Jahren als Spirituosenfabrik genutzt und stark in Mitleidenschaft gezogen, aber nach 1990 wieder an die Russisch-Orthodoxe Kirche zurückgegeben. Zurzeit wird sie restauriert.
Erhalten ist auch eine Reihe von gegen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Wohngebäuden. Dazu zählen die ehemaligen Wohnhäuser der Kaufleute Chomutow, Winokurow (dort befindet sich heute das 1920 gegründete Heimatmuseum), Pudowkin und Sorin.
Ein 1930 von Weltraumpionier Juri Kondratjuk konstruiertes und ohne Verwendung von Nägeln errichtetes Getreidesilo, genannt Mastodon (russ. Mastodont, nach dem gleichnamigen ausgestorbenen Rüsseltier), soll mit 13.000 Tonnen Fassungsvermögen das größte hölzerne Getreidesilo der Welt gewesen sein, wurde jedoch nach einem Brand Mitte der 1990er Jahre mittlerweile abgerissen.
Entlang dem Ob führt eine Uferpromenade, die in einem Stadtpark endet.
Wirtschaft
Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Lebensmittelindustrie (Fleisch und Geflügel, Milcherzeugnisse, Spirituosen, Fisch, Backwaren), daneben Möbel- und Textilindustrie sowie Bauwirtschaft.
Söhne und Töchter der Stadt
- Iwan Pyrjew (1901–1968), Filmregisseur
Einzelnachweise
- ↑ a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
Weblinks
Commons: Kamen am Ob – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Stadtverwaltung (russisch)
- Kamen auf mojgorod.ru (russisch)
Städte (und andere Orte mit mindestens 10.000 Einwohnern) in der Region AltaiVerwaltungszentrum: Barnaul
Aleisk | Altaiskoje | Belokuricha | Bijsk | Blagoweschtschenka | Gornjak | Jarowoje | Juschny | Kamen am Ob | Kulunda | Michailowskoje | Nowoaltaisk | Pawlowsk | Pospelicha | Rubzowsk | Sarinsk | Schipunowo | Sibirski | Slawgorod | Smeinogorsk | Talmenka | Troizkoje | Woltschicha
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
kamen — kȁmēn m <N mn enovi/ i, N zb. kàmēnje> DEFINICIJA 1. a. kruta i tvrda tvar određenog mineralnog i kemijskog sastava koja se nalazi unutar ili na površini vanjske kore Zemlje [eruptivni kamen]; boban b. pojedinačna stijena ili odlomak… … Hrvatski jezični portal
Kámen — ist der Name mehrerer Orte in Tschechien: Kámen u Děčína (Heidenstein), Gemeinde im Okres Děčín Kámen u Pacova (Stein), Gemeinde im Okres Pelhřimov Kámen u Habrů (Steinsdorf), Gemeinde im Okres Havlíčkův Brod Kámen u Křenic (Stein), Ortsteil von… … Deutsch Wikipedia
Kamen — «KAMEN» Sencillo de Kumi Kōda del álbum BEST ~second session~ Formato CD Grabación 2005 Género(s) J Pop Discográfica … Wikipedia Español
Kamen — Kamen, Stadt im Kreis Unna, Nordrhein Westfalen, am Ostrand des Ruhrgebiets, 46 900 Einwohner; Sportschule (Kaiserau); Maschinenbau , Kunststoff , Textil , elektrotechnische und optische Industrie. Stadtbild: Im Ortsteil Methler die… … Universal-Lexikon
kamen an — [Wichtig (Rating 3200 5600)] Auch: • kam an • kamst an Bsp.: • Wir kamen fast drei Stunden zu spät in Heathrow an, und natürlich verpassten wir unseren Anschlussflug nach New York … Deutsch Wörterbuch
Kamen — Kamen, Stadt an der Sesika u. der Köln Mindener Eisenbahn, im Kreise Hamm des Regierungsbezirks Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen; Leinweberei; 3100 Ew. Geburtsort Buxtorfs … Pierer's Universal-Lexikon
Kamen — (Camen), Stadt im preuß. Regbez. Arnsberg, Kreis Hamm, an der Seseke, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Duisburg Soest und K. Unna Königsborn, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Steinkohlenbergwerk, Metallgießerei,… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Kamen — Kȁmēn m DEFINICIJA naselje (u blizini Splita), 1462 stan … Hrvatski jezični portal
Kamen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
kámen — mna m (á) 1. trdna snov, iz katere je sestavljena zemeljska skorja: kamen se drobi, se kruši, razpoka; dež izpira kamen; oster, trd kamen; kamen in pesek; gluh kakor kamen popolnoma gluh; molči kot kamen; mrtev kot kamen / izklesati (kip) iz… … Slovar slovenskega knjižnega jezika