- Kanarischer Ringkampf
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Der Lucha Canaria, auch Kanarischer Ringkampf genannt, ist eine regional sehr populäre Kampfsportart der Kanarischen Inseln.
Der Lucha Canaria stammt ursprünglich von den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln, den Guanchen. Man löste damit wahrscheinlich unter anderem Streitigkeiten um den Landbesitz. Es gibt etwa vier- bis fünftausend Ringer (luchaderos), die in etwa hundert Vereinen auf allen Inseln verteilt sind, wobei der Lucha Canaria von den Schulen auf den Kanaren gefördert wird. Angetreten wird in zwei Mannschaften mit je zwölf Kämpfern. Jede Paarung ringt in drei Runden. Eine Runde dauert höchstens zwei Minuten.
Der Ringkampf selbst findet auf einer kreisrunden, mit Sand bedeckten Fläche von etwa zehn Metern Durchmesser statt, dem so genannten terrero. Ein Kampf beginnt mit einer Begrüßung und dem Pfiff des Schiedsrichters. Die beiden Ringer stehen Schulter an Schulter, jeweils an das aufgekrempelte Hosenbein des Anderen fassend. Einer der Ringkämpfer muss nun versuchen, den Gegner mit einem anderen Körperteil als den Füßen den Boden berühren zu lassen. Mit möglichst hohem Eigengewicht, raffinierten Angriffsmanövern und sehr geschickt angelegten Griffen wird erfolgreich gerungen. Tritte oder Schläge sind tabu. Berührt ein Kämpfer den Boden mehr als einmal mit einem anderen Körperteil als den Füßen, hat er verloren, die Runde ist beendet. Sieger ist der luchador, der zwei Runden gewonnen hat. Eine typische, traditionelle Geste dieser Sportart ist, dass der Sieger dem Verlierer beim Aufstehen hilft und ihn an seinen Platz begleitet. Es finden seit einiger Zeit auch Frauenkämpfe statt.
Der Kampf wird barfuß ausgetragen. Sonst sind die Sportler mit einem weiten T-Shirt und einer etwas längeren Hose bekleidet, die bis über den Oberschenkel hochgekrempelt wird. An diesem Umschlag kann der Gegner im Kampf zugreifen.
Der Lucha Canaria wird durch den seit 1943 bestehenden Verband Federación de Lucha Canaria organisiert. Profikämpfe werden oft im regionalen Fernsehen übertragen.
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