- Kanarische Inseln
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Islas Canarias (kast.)
Kanarische Inseln
Flagge
WappenBasisdaten Land: Spanien Verwaltungssitz: Santa Cruz de Tenerife
und Las Palmas de Gran Canaria[1]Fläche: 7.492,49[2] km² Einwohner: 2.075.968[3] (1. Januar 2008) Bevölkerungsdichte: 277,07 Einw./km² Ausdehnung: Nord-Süd: ca. 212 km
West-Ost: ca. 340 kmZeitzone: UTC
UTC+1 (März bis Oktober)ISO 3166-2: ES-CN Website: www.gobcan.es Internet-TLD: Politik und Verwaltung Amtssprache: Spanisch Autonomie seit: 16. August 1982 Präsident: Paulino Rivero Baute (CC) Vertretung in den
Cortes Generales:Kongress: 14 Sitze
Senat: 3 indirekt, 11 direkt gewählte SitzeGliederung: 2 Provinzen Karte Die Kanarischen Inseln (spanisch: Islas Canarias) sind eine Inselgruppe im östlichen Zentralatlantik, etwa 100 bis 500 Kilometer westlich des südlichen Marokko gelegen. Sie bilden eine der 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Kanarischen Inseln liegen im Atlantik in einer geographischen Region, die als Makaronesien bezeichnet wird. Dazu zählen auch die Kapverden, die Azoren, das Madeira-Archipel und die Ilhas Selvagens. Zwischen rund 27° 38' und 29° 30' nördlicher Breite und 13° 22' und 18° 11' westlicher Länge befinden sich die Kanaren zwischen 1.028 und 1.483 Kilometer vom Mutterland Spanien (Kap Trafalgar) entfernt, auf gleicher Höhe mit beispielsweise der Sahara, Kuwait und Florida. Es gilt, im Gegensatz zum spanischen Festland, die Westeuropäische Zeit.
Die Kanaren bestehen aus sieben Hauptinseln und sechs Nebeninseln:
Hauptinseln Nebeninseln Teneriffa 2.034 km² La Graciosa 29,05 km² Fuerteventura 1.660 km² Alegranza 10,30 km² Gran Canaria 1.560 km² Lobos 4,58 km² Lanzarote 846 km² Montaña Clara 1,48 km² La Palma 708 km² Roque del Este 0,06 km² La Gomera 370 km² Roque del Oeste 0,015 km² El Hierro 269 km² Einige kleinere unbewohnte Felsinseln sind Anaga, Salmor und Garachico. Der höchste Berg der Kanarischen Inseln ist der 3.718 Meter hohe Pico del Teide. Er liegt auf der Insel Teneriffa und ist gleichzeitig Spaniens höchste Erhebung.
Geologie
Die Kanarenschwelle
Die Inselgruppe der Kanaren befindet sich im Atlantischen Ozean am Ostrand des Kanarischen Beckens, welches bis in 6.501 Meter Tiefe abfällt. Dieses Becken besteht aus dem kleineren Nordbecken und dem größeren Südbecken, welche durch die Kanarenschwelle getrennt sind, an deren östlichem Ende sich die Kanaren erheben. Die Grenzen des gesamten Beckens bilden im Norden die Azorenschwelle, im Süden die Kapverdenschwelle und im Westen der Nordatlantische Rücken.
Vulkanismus und Erosion
Es handelt sich bei den Kanarischen Inseln um einen Archipel, der seine Entstehung dem Intraplattenvulkanismus und vermutlich einem unter ihnen liegenden Hot spot verdankt.[4]
Geologisch sind die Inseln noch jung. Die östlichen Inseln Fuerteventura und Lanzarote sind mit 22 Millionen Jahren bzw. 15,5 Mill. Jahren die ältesten. Gran Canaria entstand vor ca. 14,5 Millionen Jahren, La Gomera vor etwa 11 Millionen Jahren und Teneriffa vor ca. 12 Millionen Jahren. La Palma und El Hierro sind mit 2 bzw. 1,2 Millionen Jahren die jüngsten Inseln des Archipels.[5]
Jede Insel weist eine individuelle Entstehungsgeschichte auf, außer Lanzarote und Fuerteventura, die eine ähnliche geologische Geschichte durchlaufen haben. Die beiden Inseln waren über Jahrtausende hinweg, nämlich während des niedrigeren Wasserstandes in den Kaltzeiten zu einer einzigen Insel verbunden. Auch heute trennt sie nur ein ca. 40 m tiefer und etwa 10 km breiter Kanal.[6]
Allgemein geht man von einer dreiphasigen Entstehungsgeschichte aus, welche mit Hilfe der Kalium-Argon-Datierung der vulkanischen Gesteine belegt ist: Sie begann vor etwa 36 Millionen Jahren mit unterseeischen Eruptionen, wobei sich aus Kissenlaven, Hyaloklastiten und Intrusionen zunächst unterseeische Berge aufbauten. Nach etlichen Millionen von Jahren ragten diese über die Meeresoberfläche hinaus und es bauten sich in anhaltenden Eruptionsserien Schildvulkane auf (vgl. Hawaii oder Surtsey). Danach gab es auf den ältesten Vulkaninseln Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria und La Gomera eine mehrere Millionen Jahre andauernde eruptive Pause, wobei man starke Erosion oberhalb des Meeresspiegels nachweisen kann. Späterer erneuter Vulkanismus im Pliozän und Quartär formte die Inseln. Auch hier sind Ruhephasen mit Erosionsschichten nachweisbar.[7]
In der Folge kam es auf allen Inseln zu wiederholten Malen zum Flankenkollaps und Trümmerlawinen, deren Schuttfächer bis weit ins Meer heute noch nachweisbar sind. Zusammen mit großen explosiven Ausbrüchen bildeten sich dabei auch die großen Calderen auf Gran Canaria, Teneriffa und La Palma.[8][9]
Die vulkanischen Aktivitäten halten mit großen Ausbrüchen im 18. Jahrhundert auf Lanzarote und dem letzten Ausbruch auf La Palma 1971 bis in die heutige Zeit an.
Klima
Das mediterran-subtropische Klima der Kanaren ist aufgrund seiner Nähe zum nördlichen Wendekreis zwischen dem 27. und 29. Breitengrad das ganze Jahr über angenehm, was dem Archipel den Beinamen Inseln des ewigen Frühlings eingebracht hat. Der gleich bleibend kühle Kanarenstrom, ein Teil des Golfstroms, gleicht die Temperaturen aus, und die Passatwinde halten die heißen Luftmassen aus der nahen Sahara meist fern. Eine Ausnahme bildet die mit Calima bezeichnete Wetterlage, die bei Ostwind trockene, warme Luft mit feinem Saharastaub auf die Inseln bringt. Grundsätzlich kann man zwischen einer Trockenzeit im Sommer und einer regenreicheren Zeit im Winter trennen. In den Küstenregionen liegen die Durchschnittstemperaturen im Sommer kaum höher als 25 °C, im Winter um 17 °C.
Hinzu kommt eine wesentliche Abhängigkeit des Klimas von der Topografie der Inseln. Der Nordostpassat hat dabei wesentlichen Einfluss auf die hohen westlichen Inseln, deren Nordosten durch starke Wolkenbildung an den Gebirgen deutlich feuchter und kühler ist als deren Süden. Da auf diesen Inseln die Höhenunterschiede im Vergleich zur Fläche sehr groß sind, gibt es deutlich zu differenzierende vertikale Klimazonen. Diese reichen von den trocken-heißen Küstenregionen über die feucht-kühle und deshalb oft bewaldete Zone, bis hin zu kühl-trockenen Zonen mit teilweisem Hochgebirgsklima. Wenig Einfluss hat der Passat auf die flachen östlichen Inseln Lanzarote und Fuerteventura, auf denen durchweg ein arides (trockenes) Klima herrscht. Außerdem existieren auf allen Inseln in Bereichen tiefer Schluchten und hoher Felswände Mikroklimata mit großer Pflanzenvielfalt.
Flora
Die Flora der Kanarischen Inseln zeichnet sich sowohl durch eine hohe Artenvielfalt als auch durch einen hohen Anteil an ortsspezifischen Pflanzenarten aus. Nach aktuellen Schätzungen gibt es auf den Kanaren rund 2.000 Pflanzenarten, von denen 514 kanarische Endemiten sind, wovon wiederum 57 Prozent ausschließlich auf einer der Inseln vorkommen. Auf dem Archipel ist die Pflanzenwelt stark von der Höhenlage, der Regenmenge und der Bodenbeschaffenheit abhängig. Sie ist daher von Insel zu Insel äußerst unterschiedlich. In der Vegetationskunde werden die Kanaren zusammen mit Madeira der Makaronesischen Region zugerechnet. Ganz allgemein betrachtet, bestehen heute zur nordafrikanischen und mediterranen Flora enge verwandtschaftliche Beziehungen.
Fauna
Die Tierwelt wird auf den Kanaren hauptsächlich von Reptilien und Vögeln bestimmt.
Bei den Reptilien trifft man am häufigsten auf die Kleine Kanareneidechse und die Westkanareneidechse. Eine Besonderheit auf El Hierro ist die unter Naturschutz stehende Population der größten Echsenart des Archipels, der Gallotia simonyi machadori (spanisch: Lagarto gigante) mit einer Länge von bis zu 75 cm. Sie ist eine Unterart der größten urzeitlichen Eidechsenart Gallotia simonyi simonyi des Archipels, welche ausgestorben ist. Des Weiteren lebt auf der Inselgruppe der West- und der Ostkanarenskink, sowie der Mauergecko. Schlangen hingegen existieren auf den Inseln nicht. Das größte Reptil der Kanaren sind die in Küstennähe lebenden Meeresschildkröten (Cheloniidae). Überhaupt ist die Meeresfauna artenreich. Erwähnenswert sind unter anderem einige Rochenarten, Engelhaie, Schwertfische, große Thunfische, Meerbrassen, Papageifische, Zacken- und Ziegenbarsche, Flügelbutte und der Pollack. Zudem konnten bisher 28 Wal- und Delfinarten im Archipel nachgewiesen werden.
Die Vogelwelt der Kanaren setzt sich aus Endemiten der Kanaren und Madeiras, typischen Arten des Mittelmeerraums und Nordafrikas sowie paläarktischen Kosmopoliten zusammen. Von den Letzteren haben sich hier bei zahlreichen Arten endemische Unterarten herausgebildet.
Zu den endemischen Arten, die auch auf Madeira heimisch sind, zählen der Einfarbsegler, der Kanarenpieper und der Kanarengirlitz, die wilde Stammform des Kanarienvogels. Der Kanarenzilpzalp (Phylloscopus canariensis) brütet auf allen Kanareninseln, das Kanarengoldhähnchen lediglich auf den westlich gelegenen. Die Lorbeertaube und Bolles Lorbeertaube kommen nur auf La Palma, Teneriffa und Gomera, die Letztere Art zudem auf El Hierro vor. Der Teydefink ist nur auf Teneriffa und Gran Canaria, zu finden, der Kanarenschmätzer (Saxicola dacotiae) brütet mit etwa 1000 Paaren lediglich auf Fuerteventura.
Beispiele für typische Vogelarten aus dem Mittelmeerraum sind der Eleonorenfalke, die Mittelmeermöwe (ssp. atlantis), die Samtkopfgrasmücke (ssp. leucogastra), der Weidensperling und der Südliche Raubwürger (ssp. koeningi). Beispiele für Vertreter der nordafrikanischen Avifauna sind das Felsenhuhn, der Wüstenfalke, die Kragentrappe, das Sandflughuhn, der Rennvogel und der Wüstengimpel. Bei den hier endemischen Unterarten europäisch verbreiteter Vögel sind vor allem die des Buchfinken (F. c. canariensis und palmae) und der Blaumeise (C. c. teneriffae) zu nennen, die von den Nominatformen deutlich abweichen. Weitere endemische Unterarten gibt es von Turmfalke, Schleier- und Waldohreule, Buntspecht, Gebirgsstelze, Amsel, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen und Alpenkrähe („Graja“).[10][11][12]
Mit mehreren tausend Arten ist die Insektenwelt vertreten. Dazu gehören zahlreiche Schmetterlinge mit endemischen Arten wie der Kanaren-Weißling (Pieris cheiranthi), der Kanarische Admiral (Vanessa vulcania) und das Kanaren-Waldbrettspiel (Pararge xiphioides). Häufig anzutreffen sind Libellen. Auch Heuschrecken sind häufig. Lästig werden konnten aus Afrika kommende gefräßige Heuschreckenschwärme bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Heute werden diese schon draußen auf dem Meer mit Insektiziden so traktiert, dass es diese Bedrohung praktisch nicht mehr gibt.
Naturschutzgebiete
Insgesamt gibt es auf dem Archipel 146 Naturschutzgebiete, die sich auf 301.335 Hektar ausdehnen. Darunter sind elf Naturparks mit einer Gesamtfläche von 111.022 Hektar, sowie 131 verschiedene Naturreservate, Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiete, Orte von wissenschaftlichem Interesse und Ländliche Parks. Ebenfalls dazugehörig, haben die Kanaren in ihrer autonomen Gemeinschaft die meisten Nationalparks in Spanien, vier von insgesamt 13, mit einer Gesamtfläche von 32.681 Hektar[13]:
- Nationalpark Teide (Teneriffa)
- Timanfaya-Nationalpark (Lanzarote)
- Caldera de Taburiente (La Palma)
- Nationalpark Garajonay (La Gomera)
Bevölkerung
Bis ins 15. Jahrhundert war der Archipel von den Guanchen bewohnt. Durch die spanische Eroberung wurde zwar deren Kultur nahezu vernichtet, jedoch vermischten sich viele dieser Ureinwohner mit den neuen Siedlern, einige bekamen sogar Ländereien zurück. Deshalb hat noch heute eine nicht gerade geringe, aber dennoch nicht zu beziffernde Anzahl der Einheimischen guanchische Vorfahren. Den größten Teil der heutigen Bevölkerung bilden Spanier.
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung der Kanarischen Inseln ist im vergangenen Jahrhundert stetig angestiegen. Der Trend verstärkt sich weiter, so dass laut INE im Mai 2006 die 2-Millionen-Einwohner-Marke überschritten worden ist. Die Entwicklung der Bevölkerung nach dem Einwohnermelderegister (Padrón Municipal de habitantes) ab 2003 stellt sich wie folgt dar:[14][15]
2003 2004 2005 2006 2007 2008 Spanien gesamt 42.717.064 43.197.648 44.108.530 44.708.964 45.200.737 45.828.172 Kanaren gesamt 1.894.868 1.915.540 1.968.280 1.995.833 2.025.951 2.075.968 Teneriffa 799.889 812.839 838.877 852.945 865.070 886.033 Gran Canaria 789.908 790.360 802.247 807.049 815.379 829.597 Lanzarote 114.715 116.782 123.039 127.457 132.366 139.506 Fuerteventura 74.983 79.986 86.642 89.680 94.386 100.929 La Palma 85.631 84.282 85.252 86.062 85.933 86.528 La Gomera 19.580 21.220 21.746 21.952 22.259 22.622 El Hierro 10.162 10.071 10.477 10.688 10.558 10.753 Das starke Bevölkerungswachstum resultiert hauptsächlich aus Einwanderungen, angeführt von Bürgern aus der Europäischen Union (ohne Spanien: 129.039) und den Ländern Lateinamerikas (77.502).[16] Insgesamt lebten im Jahr 2007 (Stand: 1. Januar) 250.736 behördlich registrierte Bürger ohne spanische Staatsangehörigkeit auf den Kanaren, das entspricht einem Anteil von 12,36 %. Der größte Teil davon (114.500) lebt auf Teneriffa und Gran Canaria (64.662)[16]. Hinzu kommen noch 25.928 Bürger aus anderen Autonomen Gemeinschaften Spaniens (Stand: 2006).[14]
Die größten Städte
Die bevölkerungsreichsten Städte auf den Kanarischen Inseln sind (Stand: 1. Januar 2007):[17]
Stadt Insellage Einwohner Las Palmas de Gran Canaria Gran Canaria 377.203 Santa Cruz de Tenerife Teneriffa 221.956 San Cristóbal de La Laguna Teneriffa 144.347 Telde Gran Canaria 98.399 Arona Teneriffa 72.328 Santa Lucía de Tirajana Gran Canaria 58.335 Arrecife Lanzarote 56.834 San Bartolomé de Tirajana Gran Canaria 49.601 La Orotava Teneriffa 40.644 Puerto del Rosario Fuerteventura 31.808 Los Llanos de Aridane La Palma 20.170 Santa Cruz La Palma 17.353 Religion
Über 90 Prozent der kanarischen Bevölkerung sind römisch-katholischer Konfession. Die zum Erzbistum Sevilla gehörenden Kanaren bestehen seit der Aufteilung eines gemeinsamen Bistums im Jahre 1819 aus zwei Diözesen:
Die Diözese San Cristóbal de La Laguna (Diócesis Nivariense oder Diócesis de Tenerife) wurde am 1. Februar 1819 mit Hilfe von Papst Pius VII. gegründet und ist mit dem Gebiet der Provinz Santa Cruz de Tenerife deckungsgleich. Sie hat ihren Sitz in San Cristóbal de La Laguna auf Teneriffa und ist für die westlichen Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro zuständig. Der Wohnsitz des derzeit zwölften Bischofs der Diözese, Bernardo Álvarez Afonso, und Sitz des Ordinariates war der Palacio Salazar. Nachdem das Gebäude durch einen Brand am 23. Januar 2006 zerstört wurde, wird derzeit (Stand: April 2008) die Casa Anchieta an der Plaza del Adelantado als Bischofssitz sowie die Kirche Nuestra Señora de la Concepción als Bischofskirche genutzt. Die Kathedrale war vor der Aufteilung des Archipels auf zwei Diözesen die Gemeindekirche Kathedrale Santa María de los Remedios, welche seit einigen Jahren renoviert wird.
Die Diözese der Kanarischen Inseln (Diócesis de Canarias) erstreckt sich exakt über die Provinz Las Palmas und ist damit für die östlichen Inseln Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria zuständig. Am 26. November 2005 ernannte Papst Benedikt XVI. Francisco Cases Andreu zum neuen Bischof der Diözese der Kanarischen Inseln. Er wurde der Nachfolger des am selben Tag aus Altersgründen zurückgetretenen Bischofs Ramón Echarren Ystúriz.
Sitz des Bischofs ist der Bischofspalast (Palacio Episcopal) am Plaza de Santa Ana, gegenüber der fünfschiffigen Kathedrale Santa Ana im historischen Stadtteil Vegueta in Las Palmas de Gran Canaria. Den Grundstein der Kathedrale legte man bereits im Jahre 1497. 1570 wurde sie erstmals bezogen. Da sich der Bau der Kathedrale über Jahrhunderte hinzog, sind hier erst gotische Stile nach Plänen von Diego Alonso de Montaude, später barocke und zuletzt neoklassizistische Stile eingeflossen. In einem Seitenschiff der Kathedrale befindet sich ein Diözesanmuseum (Museo Diocesano de Arte Sacro), welches unter anderem ein Porträt des Bischofs Codina Augerolas aus dem 19. Jahrhundert beherbergt.
Sprache
Die offizielle Landessprache auf den Kanarischen Inseln ist heute Spanisch. Der kanarische Dialekt des Spanischen ist vergleichbar mit dem, wie er in Kuba (→ Kubanisches Spanisch) und Puerto Rico gesprochen wird. Typische Besonderheiten sind das häufige Fehlen des Buchstabens s in der Aussprache und der Ersatz der 2. Person Plural durch die 3. Person Plural. Auch viele Wörter unterscheiden sich von denen auf dem Festland (Beispiel: guagua statt autobús).
Der Dialekt hatte großen Einfluss auf das in Lateinamerika gesprochene Spanisch, da ein großer Teil der ersten Siedler dort von den Kanarischen Inseln stammte.
Vor der spanischen Eroberung wurde von den Guanchen die Ursprache, das Guanche gesprochen. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass einst auch eine mit dem Libysch-Berberischen verwandte Schrift existierte. Durch die Ausrottung der Guanchen und ihrer Kultur sind nur noch wenige Sprachstücke überliefert, die aber teilweise noch gebräuchlich sind.
Afrikanische Flüchtlinge
Die Inseln werden in den letzten Jahren vermehrt von Flüchtlingen aus Afrika unter sehr schwierigen Bedingungen, nämlich der Überquerung des Kanarenstroms als Teil des Golfstroms, mit kleinen Booten angesteuert. Bisheriges Rekordjahr war 2002 mit 9.929 Flüchtlingen, 2005 waren es noch nach Angaben des spanischen Innenministeriums 4.751. 2006 gab es einen Anstieg auf etwa 31.000 Migranten, wobei im September erstmals auch asiatische Flüchtlinge aufgegriffen wurden. Dieser enorme Aufwärtstrend setzte sich mit etwa 4.500 Einwanderern im ersten Halbjahr 2007 nicht fort. Die trotzdem hohe Zahl wird mit der verstärkten Bewachung der Straße von Gibraltar und der Ausstellung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen für illegale Einwanderer seitens der spanischen Regierung in der Vergangenheit in Verbindung gebracht. Von denen, die im Jahre 2006 die Kanaren erreicht haben, konnten nur knapp 10 Prozent in ihre Heimat zurückgebracht werden. Gründe sind das Schweigen der Flüchtlinge zu ihrer Herkunft, sowie noch nicht existierende Rückführungsabkommen mit den afrikanischen Ländern. Im November 2006 fand erstmals die „EU-Afrika-Konferenz für Migration und Entwicklung“ statt, die sich ebenfalls mit dem Problem der illegalen Einwanderung beschäftigte. Der Einsatz der Frontex soll nach Verdoppelung der EU-Gelder ab 2008 permanenten Charakter bekommen. Die Grenzkontrollmission versucht, mit Hilfe verschiedener europäischer Patrouillenboote, unterstützt von Aufklärungsflugzeugen, das Ablegen von Flüchtlingsbooten an der afrikanischen, insbesondere der senegalesischen Küste, von der etwa die Hälfte aller Flüchtlingstransporte starten, zu verhindern. Es gibt eine Schätzung der Guardia Civil, dass zwischen dem 1. Januar 2006 und dem 21. August 2007 mindestens 1.260 Bootsflüchtlinge bei der Überfahrt von Afrika auf die Kanaren ums Leben gekommen seien.[18] Andere vermuten eine mehrfach höhere Opferzahl.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte der Kanarischen Inseln
Die erste Besiedelung der Kanaren ist zeitlich nicht bekannt. Es gibt viele Vermutungen und Hinweise, dass es sich um Berberstämme aus Nordafrika handeln könnte. Die belegbare Geschichte der Kanarischen Inseln beginnt erst mit der Eroberung des Archipels durch den Normannen Jean de Béthencourt und seinem Gefolgsmann Gadifer de la Salle Anfang des 15. Jahrhunderts. Béthencourt wurde vom kastilischen König Heinrich III. unter dem Deckmantel christlicher Mission, aber doch eher aus wirtschaftlichem Interesse, auf die Kanaren geschickt. Die Eroberung aller Inseln erstreckte sich jedoch über fast ein Jahrhundert, von der ersten Ankunft Béthencourts 1402 auf Lanzarote bis zur Unterwerfung der letzten Insel Teneriffa durch Alonso Fernández de Lugo 1496. Während dieser Zeit ging die bis dahin noch steinzeitliche Kultur der Guanchen, der Ureinwohner der Inselgruppe, nahezu verloren, einerseits durch massive Unterdrückung durch die Eroberer, andererseits durch Interesse der Altkanarier an mitgebrachten Neuerungen. Seit dem Ende der Eroberungszüge 1496 gehören die Kanaren politisch zu Spanien.
Die neuen Herren über die Inseln verschrieben sich fortan der Umsiedlung der Altkanarier innerhalb des Archipels, verkauften sie als Sklaven aufs Festland und setzten die Bewohner einem verstärkten Assimilationsdruck aus. Im Zuge dieser Politik übernahm die einheimische Bevölkerung weitgehend die fremde Kultur und Sprache, so dass sie bereits 1514 den Spaniern rechtlich gleichgestellt wurde; sie wurde Teil des etablierten Feudalsystems.
Das 16. Jahrhundert zeichnete sich durch eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft aus, vor allem durch die Anpflanzung von Zuckerrohr. Die Zuckerindustrie geriet jedoch später in eine Krise und man begann auf eingeführte Nutzpflanzen wie Kartoffeln und Mais umzuschwenken.
Im 19. Jahrhundert öffneten sich die Inseln und schlossen einen Kompensationshandel mit Frankreich und England ab, bei dem sie vor allem den roten Cochenille-Farbstoff exportierten. 1852 wurde der Archipel zur Freihandelszone erklärt.
Nach dem Tod des spanischen Diktators Franco 1975 wurden die Kanaren 1982 im Zuge der Regionalisierung zu einer der 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens. 1986 tritt Spanien der Europäischen Gemeinschaft bei.
Wappen
Beschreibung: Im blauen Wappenschild sind zweimal pfahlweise gestellte drei silberne Dreiecke und ein Dreieck im Schildfuß. Eine goldene Krone ruht auf dem Schild. Darüber im schwebenden silbernen Band die Devise in Majuskeln ‚Océano‘.
Schildhalter sind zwei braune Hunde mit blauem Halsband.
Bemerkung: Dem Wappen fehlt das Postament.
Regierung und Verwaltung
Verwaltungsgliederung
Die Autonome Gemeinschaft der Kanaren besteht aus zwei Provinzen:
Provinz Provinzhauptstadt Lage Karte Inseln Wappen Flagge Provinz Las Palmas Las Palmas östliche Inseln:
Gran Canaria
Fuerteventura
LanzaroteProvinz Santa Cruz de Tenerife Santa Cruz westliche Inseln:
Teneriffa
La Palma
La Gomera
El HierroDie lokalen Verwaltungsbehörden sind die eigenen Cabildos Insulares jeder der sieben Inseln, deren Zusammenschluss heißt Mancomunidad de Cabildos. Die Cabildos Insulares sind wiederum in Gemeinden unterteilt.
Siehe auch: Liste der Gemeinden auf den Kanarischen Inseln
Verwaltung
Der Sitz des Parlamentes der Kanaren ist Santa Cruz, der Sitz des Präsidenten jedoch wechselt alle vier Jahre zwischen Gran Canaria und Teneriffa. Die Legislaturperiode des Parlaments dauert vier Jahre.
Derzeitige Regierung
Nach den letzten Wahlen vom 27. Mai 2007 ergibt sich bei einer Wahlbeteiligung von 61,2 Prozent folgende Sitzverteilung:[19]
- PSOE (sozialistische Partei) 26 Sitze – 34,3 %
- Partido Popular (christlich-konservative Partei) 15 Sitze – 23,9 %
- Coalición Canaria (nationalistische und liberale Regional-Partei) 17 Sitze – 23,7 %
- CC-AHI (Agrupación Herreña Independiente) (El Hierro) 2 Sitze – 0,3 %
Präsident der Kanarischen Inseln ist seit 2007 Paulino Rivero Baute von der regionalen Partei Coalición Canaria (CC). Zunächst regierte er in einer Koalition mit der PP. Diese stieg im Oktober 2010 aus der Regierung aus, da die CC angekündigt hatte, dass ihre Abgeordneten in den Cortes Generales (gesamtspanisches Parlament) dem Haushaltsentwurf der PSOE-Regierung zustimmen würden. Seitdem regiert die CC auf den Kanaren als Minderheitsregierung.
Vertretung in den Cortes Generales
Das gesamtspanische Parlament in Madrid (Cortes Generales) besteht aus zwei Kammern: dem Abgeordnetenhaus (Congreso, 350 Sitze) und dem Senat (Senado, derzeit 264 Sitze). Im Abgeordnetenhaus sind die Kanaren derzeit mit insgesamt 15 in den beiden Provinzen Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas als Wahlkreisen direkt gewählten Abgeordneten vertreten. Im Senat sind es 11 direkt in den Inselwahlkreisen gewählte Senatoren (Gran Canaria und Teneriffa je drei, Fuerteventura, Gomera, Hierro, Lanzarote und La Palma je ein Senator). Hinzu kommen drei vom kanarischen Parlament bestimmte (also "indirekte") Senatoren.
Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der kanarischen Wirtschaft betrug im Jahr 2007 rund 42,4 Milliarden Euro. Rund 71 % davon wurden im Dienstleistungssektor (inklusive Tourismus) erwirtschaftet, gefolgt vom Baugewerbe (4,7 Milliarden), Industrie und Handel (1,7 Milliarden), Energie (1,1 Milliarden) sowie Landwirtschaft, Viehwirtschaft und Fischerei (0,5 Milliarden).[20] Insgesamt wuchs das kanarische BIP von 2006 auf 2007 um 7,17 %.[21]
Landwirtschaft
Vor dem Aufkommen des Massentourismus in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts lebten die Kanarios vor allem von Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei.[22] Dieser Wirtschaftszweig spielt heute, gemessen am BIP, eine vergleichsweise geringe Rolle.
Der Großteil der landwirtschaftlichen Produktion wird durch den Anbau von Bananen erzielt; weitere nennenswerte Erzeugnisse sind Tomaten, Gurken, Schnittblumen, Kartoffeln und Wein.[23] Es werden aber auch andere Südfrüchte wie Clementinen, Zitronen, Papaya und Mango angebaut. Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche im Jahr 2006 belief sich auf 51.867 Hektar.[24]
Tourismus
Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus, denn die Kanaren werden jährlich von mehr als neun Millionen ausländischen Gästen besucht. Die wichtigsten touristischen Zentren befinden sich auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote. Im Jahr 2007 wurden rund 14,2 Milliarden Euro, also 31,09 % des BIP in der Tourismusbranche umgesetzt (2006: 13,5 Milliarden).[21] Die Zahl der Gäste ging von 2006 auf 2007 um 6,6 % auf rund 9,33 Millionen zurück.[21] Die weitaus meisten Touristen kommen aus Großbritannien, gefolgt von Deutschen, Holländern und Iren; davon reisten 3.410.165 nach Teneriffa, 2.713.728 nach Gran Canaria, 1.471.979 nach Fuerteventura und 1.618.335 nach Lanzarote.[25]
Industrie, Bauwirtschaft und Energie
Die Industrie konzentriert sich hauptsächlich auf die Energie- und Wasserwirtschaft, aber auch auf Lebensmittel-, Tabak- und andere Leichtindustrien. Insgesamt ging die Industrieproduktion im Jahr 2007 um 0,3 % zurück (2006: −1,48 %).[26]
Das Baugewerbe steht mit einem Anteil von 11,2 % am BIP an zweiter Stelle nach dem Dienstleistungssektor.[20] Die Anzahl der Baugenehmigungen ist von 2006 auf 2007 von 5.053 auf 4.012 zurückgegangen.[27]
Außenhandel
Der wichtigste Handelspartner der Kanaren ist die Europäische Union, und hier besonders Spanien. Das Außenhandelsdefizit der Kanaren betrug im Jahr 2007 rund 14 Milliarden Euro; der größte Teil davon, rund 10 Milliarden, ist auf Importe aus Spanien zurückzuführen.[28]
Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Laut Nationalem Statistikamt (INE) betrug das Brutto-Monatsgehalt eines Arbeitnehmers auf den Kanaren im Jahr 2006 durchschnittlich 1.300 Euro und ist damit das zweitniedrigste spanienweit. Hinzu kommt, dass ein kanarischer Arbeitnehmer mit durchschnittlich 146,1 Monatsstunden die drittlängste Arbeitszeit des Landes hat. 2005 hatte die Autonome Region Kanarische Inseln den zweithöchsten Anstieg der Arbeitslosenquote Spaniens.[29] Die Arbeitslosenquote stieg seitdem bis Juni 2010 auf 29,48 Prozent an.[30]
Steuerliche Sonderregelungen
Seit Januar 2000 existiert die Sonderzone ZEC (Zona Especial Canaria), die zunächst bis 31. Dezember 2008 von der Europäischen Union genehmigt war, und im Januar 2007 von der EU bis ins Jahr 2019 verlängert wurde. Diese von der spanischen Zentralregierung und der Regionalregierung gegründete, und dem spanischen Wirtschaftsministerium angegliederte Organisation hat zur Aufgabe, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Archipels zu fördern und zu erweitern, damit sie nicht nur von den vorherrschenden Wirtschaftszweigen Tourismus und Bau abhängt. Deshalb gibt es sogenannte ZEC-Unternehmen, die sich zu bestimmten Investitionen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen verpflichten, und somit beispielsweise von einem reduzierten Satz der spanischen Körperschaftsteuer von nur 4 Prozent profitieren können (normal in Spanien 30 Prozent). Auf den Inseln Gran Canaria und Teneriffa ist eine Mindestinvestition von 100.000 Euro und die Schaffung von fünf Arbeitsplätzen Voraussetzung, auf den anderen Inseln mit geringerer Wirtschaft sind es 50.000 Euro und drei Neueinstellungen. Eine Hauptaufgabe der ZEC ist es, ausländisches Kapital auf die Kanaren zu holen. Bereits über 78 Prozent der Investitionen im Niedrigsteuergebiet stammen aus dem Ausland, davon über 13 Prozent aus Deutschland, was damit nach Spanien zum größten Investor unter den zugelassenen ZEC-Unternehmen wurde. Des Weiteren wird hier geregelt, dass die spanische Mehrwertsteuer auf den Inseln nicht gilt. Dafür wird die IGIC (Impuesto General Indirecto Canario), eine deutlich niedrigere Inselsteuer, erhoben. Hierbei handelt es sich um eine den Endverbraucher belastende indirekte Steuer, die der Mehrwertsteuer gleich kommt, mit einem reduzierten Steuersatz von 5 Prozent.[31]
Infrastruktur
Der Archipel ist rund zwei Flugstunden von der iberischen Halbinsel, und etwa vier Flugstunden von Mitteleuropa entfernt. Es gibt Direktflüge in die wichtigsten Städte Spaniens, Europas und der Welt. Jede Insel besitzt inzwischen einen eigenen Flughafen, wobei die Flughäfen Teneriffa Süd und Gran Canaria zu den verkehrsreichsten Spaniens zählen. Auch untereinander sind die Inseln durch zahlreiche Fluglinien verbunden. Diese werden hauptsächlich von der in Telde auf Gran Canaria ansässigen kanarischen Fluggesellschaft Binter Canarias übernommen. Eine weitere, im Jahre 2001 gegründete, kanarische Fluggesellschaft ist Islas Airways.
Untereinander sind die Inseln mit zahlreichen Fähren, unter anderem der Reedereien Fred. Olsen Express, Compañía Trasmediterránea und Naviera Armas, verbunden.
Bereits von 1904 bis 1959 fuhr auf Teneriffa eine Straßenbahn. Seit März 2007 fährt als einzig schienengebundenes Verkehrsmittel der Kanaren wieder eine Straßenbahn, die Tranvia Tenerife zwischen der Hauptstadt Santa Cruz und der Universitätsstadt La Laguna.
Wissenswert
- Die Kanaren sind ein wichtiger Kommunikationsknoten zwischen Europa, Afrika und Amerika – dort findet sich die höchste Dichte an Überseekabeln weltweit.
- Seit Dezember 2006 gehören die Kanaren zur Gruppe der besonders schutzbedürftigen Meeresgebiete der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO. Das bedeutet, dass ein Umkreis von zwölf Seemeilen (rund 22,2 Kilometer) für den Transit von Schiffen mit gefährlicher Fracht komplett gesperrt ist.
- Die Kanaren verfügen über die eigene öffentlich-rechtliche Radio- und Fernsehanstalt Televisión Canaria mit Sitz in Las Palmas de Gran Canaria.
- Auf den Inseln gibt es rund 1.250 Zweigstellen der wichtigsten spanischen und vieler ausländischer Banken.
- Die Kanaren verfügen über zwei Universitäten, auf Gran Canaria in Las Palmas und auf Teneriffa in San Cristóbal de La Laguna.
- Alle wichtigen Länder der Welt sind mit Konsulaten vertreten, von denen einige darüber hinaus ein Wirtschafts- und Handelsbüro unterhalten.
- Personen, auch EU-Ausländer, die auf den Kanaren mit Erstwohnsitz gemeldet sind, erhalten mit ihrer Meldebescheinigung Vergünstigungen, wie beispielsweise Ermäßigungen auf interinsuläre Flüge und Fähren sowie für Flüge auf das spanische Festland und die Balearen.
Flughäfen
- Flughafen Teneriffa Nord – Teneriffa
- Flughafen Teneriffa Süd – Teneriffa
- Flughafen Gran Canaria – Gran Canaria
- Flughafen Santa Cruz de La Palma – La Palma
- Flughafen Arrecife – Lanzarote
- Flughafen El Hierro – El Hierro
- Flughafen La Gomera – La Gomera
- Flughafen Fuerteventura – Fuerteventura
Kultur
Durch die ereignisreiche Vergangenheit des Archipels sind die Kulturgüter der Inseln das Ergebnis einer Kulturvermischung, geprägt durch Guanchen, Berbergruppen, europäische Kolonialherren und die Sitten und Gebräuche, die durch Handelsschifffahrt, hauptsächlich vom amerikanischen Kontinent, auf die Inseln gebracht wurden. Es gibt zahlreiche archäologische Fundstätten, von denen wertvolle Funde in ethnografischen und anthropologischen Museen zu sehen sind. Ein einmaliges Kulturgut ist die Pfeifsprache El Silbo, die die Ureinwohner der Kanaren entwickelten, und die heute wieder in Schulen auf La Gomera gelehrt wird.
An vielen Plätzen und Straßen kann man historische und künstlerische Monumente bewundern, deren Architektur, Bildhauerei und Malerei die kanarische Identität zum Ausdruck bringen. Hier sind insbesondere die Werke des Künstlers und Naturschützers César Manrique von der Insel Lanzarote zu erwähnen. Das kulturelle Leben wird durch Ausstellungen, Theater- und Musikveranstaltungen von internationalem Rang bereichert. Traditionen drücken sich in Festen mit typischen Trachten und kanarischer Folklore in den einzelnen Dörfern aus, wobei das typische Saiteninstrument der Kanaren, die Timple, eine unverzichtbare Rolle spielt. Religion und heidnische Riten der Ureinwohner vermischen sich. Erwähnenswert ist der lateinamerikanisch angehauchte Karneval mit Samba-Rhythmen und vielen Farben, sowie die Tradition von Hahnenkämpfen und dem heute sehr populären Lucha Canaria, dem Kanarischen Ringkampf.
Medien
Es gibt einen Fernsehsender, TV Canaria, den Radiosender Radio ECCA und folgende Tageszeitungen: Canarias7, Diario de Avisos, El Día, La Opinión de Tenerife, La Provincia (in alphabetischer Reihenfolge).
Siehe auch
Literatur
Allgemein zu den Kanarischen Inseln
- Richard Pott, Joachim Hüppe, Wolfredo Wildpret de la Torre: Die Kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3284-2 (reichbebilderte Darstellung der Geobotanik)
Geschichte der Kanarischen Inseln
- Carlos Calvet: Geschichte und Mythen der Kanaren – Spuren einer längst untergegangenen Kultur. Bohmeier Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-89094-517-0.
- Alfred Gebauer: Alexander von Humboldt. Seine Woche auf Teneriffa 1799. Beginn der Südamerikareise. Sein Leben, sein Wirken. Zech Verlag, Santa Úrsula 2009, ISBN 978-84-934857-6-4.
- Carlos Müller: Die Kanarischen Inseln. Reisen durch die Zeit. Dagmar Drewes Verlag, Celle 2005, ISBN 3-936269-39-4. (Bebilderte Geschichte der Kanarischen Inseln mit umfangreicher Bibliographie.)
Flora und Fauna
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora. Über 850 Arten der Kanarenflora und 48 tropische Ziergehölze. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1997, ISBN 3-440-06037-3.
- Martin Wiemers: The butterflies of the Canary Islands. - A survey on their distribution, biology and ecology (Lepidoptera: Papilionoidea and Hesperioidea). In: Linneana Belgica. 15 (1995), S. 63-84, 87–118 pdf
Geologie der Kanarischen Inseln
- Peter Rothe: Sammlung Geologischer Führer Bd. 81: Kanarische Inseln. Gebr. Bornträger, Berlin/Stuttgart 2008, ISBN 978-3-443-15081-5.
- Hoernle, Kaj und Carracedo, Juan-Carlos (2009) Canary Islands geology In: Encyclopedia of Islands. Gillespie, Rosemary D. und Clague, David A. (eds) ; University of California Press, Berkeley, California, USA, pp. 133-143. ISBN 978-0-5202-5649-1, PDF (8 MB)
- Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Terra, Harpenden 2002 ISBN 978-1-903544-07-5
- Vicente Arana, Juan C. Carracedo: Los Volcanes de las Islas Canarias. Editorial Rueda, Madrid 1978–1979, ISBN 84-7207-011-5 (für das Gesamtwerk)
- Bd. I: Tenerife.
- Bd. II: Lanzarote y Fuerteventura.
- Bd. III: Gran Canaria.
- Bd. IV: Gomera, La Palma, Hierro.
Einzelnachweise
- ↑ Estatuto de Autonomía de Canarias en la Página Web Oficial del Gobierno de Canarias
- ↑ Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 37, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 2,26 MB).
- ↑ Población en Canarias según Islas. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 1. Januar 2008, abgerufen am 8. Februar 2009 (spanisch).
- ↑ Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Harpenden, Terra, 2002, S. 1 ISBN 978-1-903544-07-5
- ↑ Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Harpenden, Terra, 2002, S.2
- ↑ Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Harpenden, Terra, 2002, S. 56
- ↑ Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Harpenden, Terra, 2002, S.4
- ↑ Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Harpenden, Terra, 2002, S. 9f.
- ↑ vgl. auch zu Teneriffa: Dieter Gödecke: Die Las Cañadas Caldera. Überblick. Geowissenschaftliches Zentrum Göttingen, Geochemie. Zugriff: 21. Juni 2011
- ↑ W. J. M. Hagemeijer, M. J. Blair: The EBCC Atlas of European Breeding Birds - their distribution and abundance, T & A D Poyser, London 1997, ISBN 0-85661-091-7
- ↑ L. Svensson, P. J. Grant, K. Mularney, D. Zetterström: Der neue Kosmos-Vogelführer, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9
- ↑ http://ibc.lynxeds.com/
- ↑ Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 4, abgerufen am 8. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ a b Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 6, abgerufen am 8. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ Die Kanaren in Zahlen 2005. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2005, S. 6, abgerufen am 8. Februar 2009 (PDF, 0,46 MB).
- ↑ a b Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 9, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 10–13, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ 1.260 tote Flüchtlinge in knapp zwei Jahren. In: Wochenblatt.online. Wochenblatt S.L., 6. Oktober 2007, abgerufen am 9. Februar 2009.
- ↑ Elecciones en Canarias 2007. Parlamento de Canarias, abgerufen am 15. Oktober 2010 (spanisch).
- ↑ a b Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 50, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ a b c Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 51, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ S. Naumann, A. Siegmund: Folgen des Massentourismus auf ein Inselökosystem - Siedlungsentwicklung auf Teneriffa. In: Uni Kiel. Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Geografie, abgerufen am 10. Februar 2009 (PDF, 101 KB).
- ↑ Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 201, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 2,26 MB).
- ↑ Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 191, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 2,26 MB).
- ↑ Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 228, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 2,26 MB).
- ↑ Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 214, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 2,26 MB).
- ↑ Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 215, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 2,26 MB).
- ↑ Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 42, abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF, spanisch, 1,17 MB).
- ↑ Durchschnittsgehalt auf den Kanaren unter den niedrigsten des Landes. In: Wochenblatt.online. Wochenblatt S.L., 12. August 2006, abgerufen am 10. Februar 2009.
- ↑ http://www2.gobiernodecanarias.org/istac/estadisticas.html
- ↑ Zona Especial Canaria. Gobierno de Canarias, abgerufen am 10. Februar 2009.
Weblinks
Wiktionary: Kanarische Inseln – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenFotos und Videos
Commons: Kanarische Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKartenmaterial
- U.a. batimetrische Karten der Kanarischen Inseln, ausgehend von Satellitenbildern (interaktiv) (mehrsprachig, u.a. deutsch)
Zur Geschichte der Kanarischen Inseln
- Carlos Müller: Die Kanarischen Inseln ( Zur Geschichte der Kanarischen Inseln)
- Scientific Voyages to the Canary Islands in the Eighteenth and Nineteenth Centuries – Digitalisierungsprojekt der HU Berlin, englisch
Zur Geologie der Kanarischen Inseln
- J.C. Carracedo: The Canary Islands: an example of structural control on the growth of large oceanic-island volcanoes. ELSEVIER, Journal of Volcanology and Geothermal Research 60 ( 1994, 225-241 (englisch, PDF-Datei)
- D. G. Masson, e.a.:Submarine landslides: processes, triggers and hazard prediction, Phil. Trans. R. Soc. A 15 August 2006 vol. 364 no. 1845 2009-2039; doi:10.1098/rsta.2006.1810 (englisch, full text and abstract: free)
- Flexure of the Canary Islands, Imperial Collage, London, Dept. for Earth Science and Engineering
- D. G. Masson, e.a.: Flope falures on the flanks of the western Canary Islands, Earth Science Review 57 (2002), 1-35 (PDF-Datei, englisch)
- R. Urgeles, e.a.: Flank stability and processes off the western Canary Islands: a review from El Hierro and La Palma, Scientia marina 65 (Suppl.1), 21-31 (PDF-Datei, 3,6 MB; englisch)
- J.C. Carracedo, e.a.: The Canary Islands, an example of structural control on the growth of large island volcanoes. Journal of Volcanology and Geothermal Research 60 ( 1994 ) 225-241 (PDF-Datei, englisch)
- José Mangas Viñuela: The Canary Islands Hot Spot, departamento de Física-Geología, Edificio de Ciencias Básicas, Campus Universitario de Tafira, Universidad de Las Palmas de Gran Canaria, 35017 Las Palmas de Gran Canaria, Spain, latest update December 2007
- Forschungsschiff Charles Darwin Cruise: Untersuchung der Umgebung der Kanaren, 1997 (PDF-Datei, englisch)
Andere
- Gobierno de Canarias – Internetpräsenz der Regionalregierung
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Kanārische Inseln — (Islas Canarias), eine Provinz Spaniens bildende Inselgruppe an der Westküste von Afrika, zwischen 27°30 –29°30 nördl. Br. und 13°17 –18°10 westl. L., die sich in einem 556 km langen Bogen von der Küste 90 km (Fuerteventura) bis 300 km (Palma)… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Kanarische Inseln — Kanārische Inseln, span. Islas Canarĭas, span. Provinz, im Atlant. Ozean, an der Westküste von Nordafrika [Karte: Spanien und Portugal I, 8], 7273 qkm, (1900) 358.564 E.; davon sieben größer und bewohnt: Teneriffa, Gran Canaria, Palma, Lanzarote … Kleines Konversations-Lexikon
Kanarische Inseln — Kanarische Inseln. 12 Eilande an der Westküste von Afrika, den Europäern bekannt durch ihre Erzeugnisse und manche wunderbare Sagen, haben einen Flächenraum von 150 Quadrat M. und 200,000 Ew. Teneriffa, Fortaventura, Kanaria, Palma, Gomera,… … Damen Conversations Lexikon
Kanarische Inseln — Kanaren * * * Ka|na|ri|sche Ịn|seln <Pl.>: Inselgruppe im Atlantischen Ozean. * * * I Kanarische Inseln Die sieben großen und sechs kleineren Kanarischen Inseln liegen etwa 100 Kilometer vor der Nordwestküste Afrikas. Die milden, ständig … Universal-Lexikon
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