- Kantillen
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Als Kantillen (franz. Cannetilles, auch Bouillon) bezeichnet man ein Fabrikat aus feinem, schraubenartig zu einem Röhrchen gewundenen Draht. Dieser wird zum Sticken, bei der Verfertigung von Borten, Quasten, Epauletten usw. gebraucht.
Man verarbeitet zu Kantillen teils echten, teils unechten, runden oder geplätteten Gold- oder Silberdraht. Jener liefert die matten Kantillen, der geplättete Draht (Lahn) die Glanzkantillen.
Zur Herstellung der Kantillen wickelt man diesen Draht in einfacher Schraubenlage auf eine Nadel, die durch ein gewöhnliches Spulrad in schnelle Umdrehung versetzt wird. Ist die Nadel voll, so schiebt man den Draht zum Teil herunter und fährt dann mit der Arbeit fort, so dass Kantillen von beliebiger Länge gebildet werden können.
Die Stärke der Nadel richtet sich ganz nach dem Zweck, zu dem die Kantillen bestimmt sind. Ist die Nadel kantig, so erhalten die Kantillen, die sich beim Herabnehmen von der Nadel durch die Elastizität des Drahts etwas ausrollen, ein schraubenartiges Ansehen (krause Kantillen, Krausbouillon).
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