- Anderl Heckmair
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Andreas Heckmair, genannt Anderl (* 12. Oktober 1906 in München; † 1. Februar 2005 in Oberstdorf) war ein deutscher Bergführer und Alpinist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heckmair verbrachte einen Teil seiner Kindheit in einem Münchener Waisenhaus. Er war 12 Jahre alt, als er zur Erholung in der Schweiz war. Dabei erwachte seine Liebe zu den Bergen.
Zunächst aber machte Heckmair eine Gärtnerlehre (1920), später (1927-1929) eine Fachschulausbildung zum Gartenbautechniker. Während der Weltwirtschaftskrise, Ende der 1920er Jahre, hielt er sich mit verschiedenen Jobs über Wasser: z.B. Hüttenträger, „wilder“ Führer (d.h. kein autorisierter Bergführer) und hielt kleinere Vorträge über seine Touren.
Als Kletterer meisterte er extreme Wände in den Ost- und Westalpen, beispielsweise in den Dolomiten. Weltbekannt wurde er im Juli 1938 durch die Erstdurchsteigung der berühmten Eiger-Nordwand mit seinem Freund Ludwig Vörg. Die von ihnen gefundene Route wurde später nach ihm genannt.
Im Zweiten Weltkrieg war er unter anderem an der Ostfront. 1954 nahm er an einer Karakorum-Expedition teil, dann leitete er eigene Expeditionsreisen, z.B. nach Afrika, in die Anden und den Himalaya. Heckmair lebte in Oberstdorf, seine Führungen machte er aber alpenweit. Der Verband der Deutschen Berg- und Skiführer (VDBS) wurde 1969 auf seine Initiative gegründet.
Er hielt Vorträge über seine bergsteigerischen Unternehmungen und war auch als Autor tätig. Er schrieb mehrere Bergbücher sowie anlässlich seines 85. Geburtstages seine Autobiographie "Anderl Heckmair: So war's".
„Bei meinen bergsteigerischen Unternehmungen hatte ich allzeit den Grundsatz: Es kommt nicht auf die Leistung, sondern auf das Erlebnis an.“
– Anderl Heckmair
In Memoriam
- Anderl-Heckmair-Stüberl: Seit 2005 gibt es in der Elfringhauser Schweiz (am Restaurant „Waldhof“, Elfringhauser Str.155, 45529 Hattingen, Ruhrgebiet) das „Anderl-Heckmair-Stüberl“, in dem Freund und Biograph Uli Auffermann mit Fotos, kleinen Ausstellungen oder Vorträgen an Anderl Heckmair erinnert
- An gleicher Stelle beginnt seit 2009 auch der „Anderl-Heckmair-Weg“, ein ca. 2,5 km langer, markierter Spazierweg, auf dem 10 Wegtafeln über das Leben und Wirken von Heckmair informieren
- Auf dem Söllereck (Allgäuer Alpen) hat die Gemeinde Oberstdorf einen kleinen Heckmair-Pfad eingerichtet; er beginnt am Gasthaus Schönblick
Trivia
- Von ihm stammt der Spruch „Alkohol in Maßen genossen schadet auch in größeren Mengen nicht“
- Sein Sohn Andreas Heckmair hat sich ab 1989 auf Touren mit dem Mountainbike spezialisiert und die Heckmair-Route (Oberstdorf - Riva) im Jahre 1991 als eine der ersten Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike etabliert.
Literatur
- Uli Auffermann: Anderl Heckmair - Alpinist und Lebenskünstler (Vorwort von Martin Schließler), Semann Verlag, Bochum 2002, ISBN 9783000088735
- Uli Auffermann / Anderl Heckmair: Zum Glück geht’s bergwärts (Vorwort von Harry Valérien), Tyrolia Verlag, Innsbruck, ISBN 9783702226909
- Uli Auffermann: Quergang - Augenblick, Semann Verlag Bochum; immerwährender Kalender zu Anderl Heckmair; DIN A3-Format mit 13 Aufnahmen
- Anderl Heckmair: „So war’s“, Oberstdorfer Alpenverlag, 1991
- Anderl Heckmair: Eigernordwand, Grandes Jorasses und andere Abenteuer (Vorwort von Reinhold Messner). AS Verlag, Zürich 1999, ISBN 3905111381
- Anderl Heckmair: Mein Leben als Bergsteiger, Nymphenburger Verlagshandlung, München 1972, ISBN 3485017558
- David Pagel, My Dinner with Anderl, Ascent, AAC Press, Golden, CO, 1999, p. 13-26.
Weblinks
- Literatur von und über Anderl Heckmair im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage zu Anderl Heckmair
- Nachruf von Reinhold Messner in "Die Welt" vom 5. Februar 2005
- Auf den Spuren von Heckmair. Mit Nagelschuhen und Hanfseil durch die Eiger-Nordwand Die Alpen 12/2002 (PDF-Datei; 1,21 MB)
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