- Karain-Höhle
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Die Karain-Höhle liegt etwa 30 km nördlich von Antalya in der gleichnamigen türkischen Provinz auf einer Höhe von 400 m über dem Meeresspiegel am Hang des Sam Dağı in der Nähe des Dorfes Yağcı Köyü. Der Eingang befindet sich etwa 100 m über der Travertin-Ebene, die im Pleistozän ein See war.
37.07777777777830.570833333333Koordinaten: 37° 4′ 40″ N, 30° 34′ 15″ ODie Tropfsteinhöhle besteht aus einem Komplex von Kammern, die durch Kalzitmauern sowie Stalagmiten und Stalaktiten voneinander getrennt und über enge Gänge miteinander verbunden sind.
Die Karain-Höhle wurde von 1946 bis 1973 von Professor İsmail Kılıç Kökten von der Universität Ankara erforscht. In der Füllschicht im Eingangsbereich wurde mit Ausgrabungen begonnen. Die Arbeiten werden bis heute (2008) durch Professor Işın Yalçınkaya in Zusammenarbeit mit der Universität Lüttich fortgesetzt.
Die Ausgrabungen zeigen, dass die Höhle seit dem Mittelpaläolithikum (vor etwa 200.000 Jahren) über das Mesolithikum (Mittlere Steinzeit) bis in die Antike bewohnt war. Letzteres wird durch griechische Ziertafeln und Monogramme an den Außenwänden belegt. Sie zeigen, dass der Ort auch als Tempel genutzt wurde. Im Innenbereich und im Eingang der Tropfsteinhöhle wurden steinzeitliche Feuersteinklingen, verschiedene Schaber und Pfeilspitzen gefunden, sowie Knochen von Flusspferden, Elefanten, Wildpferden, Onagern, Wildrind, Rothirsch, Damhirsch, Ziege, Schaf, Reh, Höhlenbär, Hyäne, Löwe, Luchs, Wolf, Fuchs, Wildkatze, Dachs, Marder, Stachelschweinen und Nashörnern, sowie Vogelknochen. Auch menschliche Knochen, darunter Kiefer und Zähne des Neandertalers gehören zu den Funden.[1]
Ein Großteil der Funde kann im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara sowie im prähistorischen Saal des Museums von Antalya besichtigt werden, einige Teile sind auch in dem kleinen Museum vor Ort am Fuß des Berghangs zu sehen.
Literatur
- Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe Türkei. Droemer-Knaur 1987 ISBN 3-426-26293-2
- Michael Bussmann, Gabriele Tröger: Türkei. Michael Müller Verlag, Erlangen 2004, ISBN 3-89953-125-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Erich Ebeling, Bruno Meissner: Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie, Artikel von M. Korfmann, Walter de Gruyter, 1980 S.403f. ISBN 9783110071924 bei GoogleBooks
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