- Karl-Heinz Wohlfahrt
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Karl-Heinz Wohlfahrt (* 16. Juni 1924) war ein deutscher Fußballspieler und wirkte im ersten Spiel der DDR-Fußballnationalmannschaft mit.
Wohlfahrts Fußballerlaufbahn fiel in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als in Ostdeutschland, später in der DDR, der Versuch unternommen wurde, den Sport und speziell den Fußball in Abkehr vom bisherigen Vereinswesen unter teilweise chaotischen Umständen auf völlig neuen Wegen zu organisieren. Wohlfahrt gehörte außerdem zu der Generation, die wegen des Krieges erst relativ spät mit dem aktiven Sport beginnen konnte. Er war bereits 21 Jahre alt, als die Sportgemeinschaft Cottbus-Ost am 15. August 1945 gegründet wurde, mit der er 1948 brandenburgischer Meister wurde. Als die Mannschaft 1950, nun als Betriebssportgemeinschaft (BSG) Textil Cottbus auftretend, zum wiederholten Mal die Qualifikation zur höchsten ostdeutschen Fußballklasse Oberliga verpasste, ging Wohlfahrt mit seinen Mannschaftskameraden Harry Adam und Johannes Schöne zum brandenburgischen Konkurrenten Rotation Babelsberg, der bereits seit 1949 in der Oberliga vertreten war.
In Babelsberg verbrachte Wohlfahrt seine erfolgreichste Zeit als Fußballspieler. Von 102 Punktspielen der BSG Rotation in den Spielzeiten von 1950/51 bis 1952/53 wirkte er in 87 Begegnungen als Verteidiger eingesetzt mit und erzielte dabei sechs Tore. 1952 fiel er durch besonders gute Leistungen auf, sodass er für das erste Spiel der DDR-Nationalmannschaft nominiert wurde, das am 21. September 1952 in Warschau gegen Polen stattfand. Er wurde als rechter Verteidiger aufgeboten, musste aber eine 0:3-Niederlage hinnehmen. Auch im darauffolgenden Länderspiel am 26. Oktober 1952 erlebte Wohlfahrt, wiederum auf der rechten Verteidigerposition spielend, in Bukarest eine 1:3-Niederlage gegen Rumänien. Zu weiteren Länderspieleinsätzen kam es nicht mehr, doch konnte Wohlfahrt für sich in Anspruch nehmen, Babelsbergs erster Nationalspieler gewesen zu sein.
Nach der Saison 1952/53 verließ Wohlfahrt Rotation Babelsberg und kehrte in das heimatliche Cottbus zurück. Dort schloss er sich der in der drittklassigen Bezirksliga spielenden BSG Lokomotive Cottbus an. 1955 trat Wohlfahrt noch einmal für elf Spiele in der Oberliga für die gerade aufgestiegene BSG Fortschritt Meerane an. Anschließend kehrte er zur BSG Fortschritt Cottbus zurück, wo er zu Beginn seiner Karriere bereits gespielt hatte, damals unter dem Mannschaftsnamen SG Cottbus-Ost. Jetzt spielte die Mannschaft in der inzwischen viertklassigen Bezirksliga, und Wohlfahrt wurde dort für drei Jahre Spielertrainer. Nach einem Jahr stieg die Mannschaft in die Bezirksklasse ab, und 1958 absolvierte der nun 34-Jährige seine letzte Saison als Spieler beim lokalen Rivalen Lok Cottbus. Dort blieb er auch als Trainer, zunächst für die fünftklassige Reservemannschaft. 1960 übernahm er die drittklassige 1. Mannschaft von Lok Cottbus.
Literatur
- Hanns Leske, Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
- Horn/Weise, Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8
- Baingo/Horn, Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
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