- Karmittwoch
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Karmittwoch ist der vierte Tag der Karwoche und war ein Abgabentag. Er wird auch als „krummer“ oder „schiefer Mittwoch“ bezeichnet, was darauf zurückgeführt wird, dass die Fastenzeit durch diesen ungeraden, überschüssigen Tag nicht mit 40, sondern mit 41 Tagen abschloss.
Der Karmittwoch wurde traditionell mit dem Verrat des Judas Ischariot zusammengebracht und daher als Unglückstag gesehen. An diesem Tag wurden die Kamine ausgekehrt, aber sonst sollte man sich nichts Besonderes vornehmen, da dem Aberglauben zufolge sowieso alles schief ging.
Dieser Mittwoch hat regional weitere traditionelle Namen: So ist für Baden bereits 1261 die Bezeichnung, crumen mitkun und für Westfalen schon 1386 die Bezeichnung Krummer Gütentag bzw. Schiefer Gütentag sowie für das Herzogtum Braunschweig 1397/98 die Bezeichnung krumme middeweken belegt.
In Südtirol heißt der Karmittwoch Krump-Mittag. Dort und im Etschland durfte man nicht die Reben schneiden, weil sich einer Überlieferung zufolge an diesem Tage Judas an einer Rebe erhängt habe.
In Süddeutschland findet sich der Name Platzmittwoch, da an diesem Tag die potentiellen Osterlämmer auf dem Marktplatz gekauft werden konnten.
In Niederösterreich spricht man vom Pumpermittwoch oder Rumpelmittwoch, weil in der damals üblichen Pumpermette bzw. Rumpelmette gelärmt wurde, um die Empörung über die Verhaftung Jesu Christi zum Ausdruck zu bringen.
In den Niederlanden spricht man bezogen auf den letzten Waschtag vor den Festtagen von Skortel Woensdach (Hemdmittwoch) bzw. Schorel Woensdach (Reinigungsmittwoch).
Da der Tag in der Karwoche liegt, die von den Gläubigen als „geschlossene“ Zeit betrachtet wird, durften an diesem Tag keine öffentlichen Festlichkeiten und Vergnügungen stattfinden.
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