- Kartoffelvollernter
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Ein Kartoffelroder ist eine Erntemaschine zum Ernten von Kartoffeln. Der Begriff wird aber auch für moderne Vollernter (Kartoffelvollernter) verwendet.
Die Kartoffelroder kamen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts auf, sie stellten den ersten Schritt in der Automatisierung des Kartoffelbaus dar. Zuvor mussten die Kartoffeln noch von Hand mit dem Karst aus dem Damm heraus gehackt werden. Als Alternative dazu existierte noch der Kartoffelpflug, ein spezieller Pflug für die Kartoffelernte.
Inhaltsverzeichnis
Schleuderroder
Der erste Schleuderroder (auch Kartoffelhexe) wurde von den Briten Hanson und Coleman 1852 entwickelt. Dieser besteht aus einer Spindel, die der Länge nach zwischen den beiden Rädern angebracht ist. An dieser Spindel sind Gabeln befestigt, die beim Drehen die Kartoffeln aus dem Damm herausschleudern. Daher auch die Bezeichnung Schleuderroder. Der Antrieb der Spindel erfolgte dabei über die Räder des Roders. Daher konnten derartige Roder anfangs noch von Pferden gezogen werden oder danach von den ersten Traktoren. Weiterentwicklete Maschinen konnten später auch über die Zapfwelle eines Traktors angetrieben werden.
Siebroder
Anders als der Schleuderroder schleudert der Siebroder die Kartoffeln nicht einfach aus dem Damm heraus, sondern der komplette Damm, oder auch mehrere, mit den Kartoffeln wird mittel einer waagrechten Schar auf ein Sieb gehoben. Durch dieses Sieb wird die Erde abgesiebt und die Kartoffeln bleiben in einer Reihe hinter der Maschine liegen. Bei einigen Varianten dieser Form von Rodern wurde das Sieb auch über die Zapfwelle hin- und herbewegt.
Kartoffelvollernter
Kartoffelvollernter dienen zum mechanischen Ernten von Kartoffeln. Kartoffelvollerntemaschinen gibt es erst seit ca. 50 Jahren. Mittlerweile sind 1-, 2- und 4-reihige Maschinen im Einsatz, teilweise auch als selbstfahrende Maschinen. Die Kartoffeln werden durch Spatenschare aus der Erde gehoben und gelangen danach auf ein Siebband. Auf diesem werden die Kartoffeln von kleinen Steinen und Erde getrennt. Größere Steine und Erdklumpen (sog. Kluten) werden durch spezielle Trenngeräte separiert. Einige Maschinentypen haben einen Verlesetisch an dem Erntehelfer zusätzlich Steine und kleine oder beschädigte Kartoffeln aussortieren können. Nach der Reinigung der Kartoffeln gelangen diese entweder in einen Vorratsbunker oder sie werden sortiert und abgesackt. Bei selbstfahrenden Maschinen kann der Vorratsbunker bis zu 15 Tonnen aufnehmen. Weltweit größter Hersteller für Kartoffelroder ist die familiengeführte Grimme Landmaschinenfabrik aus Damme am Dümmer (Nordwestdeutschland).
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