- KdT
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Die Kammer der Technik (KdT) war eine in der DDR 1946 durch den FDGB gegründete und durch Beauftragte der SED geleitete Organisation, deren Aufgabe es war, die Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler in bestimmten Aktivitäten zusammenzufassen. Sie konnte sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine gewisse Unabhängigkeit von der SED bewahren und wurde nach der Wende daher als "parteifern" eingestuft. Sie bot den Ingenieuren, Technikern und Betriebswirtschaflern die Möglichkeit der Zusammenarbeit über alle von der Planbürokratie gesetzten Grenzen und den internationalen Erfahrungsaustausch.
Hauptsitz war der heutige Jakob-Kaiser Block (ehemals Dorotheenblock), Ebertstraße, Berlin. Der Büroblock wurde 1912-1914 als Sitz für und durch den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) gebaut. Im Krieg schwer beschädigt und durch die Mitglieder der KDT wieder in freiwilliger Gemeinschaftsarbeit aufgebaut, wurde er vom Präsidium der KDT bis zum Umzug der Bundesregierung genutzt.
Als Aufgaben der KdT wurden genannt:
- Förderung der Sozialistischen Gemeinschaftsarbeit
- Förderung des Wettbewerbs
- Verbreitung und Weiterentwicklung der Erfahrungen der Neuerer (Anmerkung: "Neuerer" waren Beschäftigte, welche am betrieblichen Erfindungswesen in der DDR teilnahmen)
- "Unterstützung der Organisierung der nationalen Verteidigung", besonders bei der "Ausrüstung der NVA mit der neuesten Technik"
- Heranbildung einer neuen technischen Intelligenz aus den Reihen der Jugend und der Aktivisten
- Maßnahmen der Nachwuchsplanung
- Förderung der Qualifizierung
- Weckung des Interesses bei Frauen für technische Berufe
- Mitwirkung bei der Auswertung und Verbreitung technischer Literatur, insbesondere aus der UdSSR
- Mitarbeit an der Entwicklung der Normung, Typisierung und der Gütevorschriften
- "Aufklärung der technischen Intelligenz Westdeutschlands"
Die KdT war selbständiges und gleichberechtigtes Mitglied in zehn internationalen Organisationen verschiedener Fachgebiete sowie Gründungsmitglied der World Federation of Engineering Organisations. Besonders enge Beziehungen bestanden naturgemäß zu den Ingenieurverbänden der sozialistischen Staaten. Die KdT unterhielt eine der größten wissenschaftlich-technischen Bibliotheken der DDR.
Die KdT gliederte sich nach den Prinzipien des demokratischen Zentralismus. Höchstes Organ war der Kongress, der sich aus den Delegierten der einzelnen Gliederungen zusammensetzte. Dem Präsidium unterstanden wissenschaftlich-technische Gesellschaften(WTG), die Fachverbände(FV) und die Bezirksverbände(BV).
Die kleinsten organisatorischen Einheiten der KdT waren die "Betriebssektionen", deren es Ende 1989 etwa 2.800 gab. Die 15 Bezirksorganisationen waren in 12 zentrale Fachverbände untergliedert, denen mehrere hundert Fachausschüsse, Fachunterausschüsse und regionale Arbeitsgemeinschaften angeschlossen waren. Ende der achtziger Jahre hatte die KdT etwa 300.000 Mitglieder.
Sie besaß einen eigenen Verlag, der u.a. für die Mitglieder monatlich die Zeitschrift "Technische Gemeinschaft" herausgab. Weiterhin war die KdT Herausgeber von 26 technischen Fachzeitschriften.
Die Gesellschaft für Standardisierung in der Kammer der Technik war eine WTG der KdT zur Förderung der Standardisierung und Qualitätssicherung bzw. -steigerung mit dem Sitz in Berlin.
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