Kehlenfick

Kehlenfick
Deepthroating: Übliche Ausführung

Als Deepthroating [ˈdiːpˌθroʊtɪŋ] oder Deep Throat wird eine Variante des Oralsex bezeichnet, bei der der Penis gänzlich im Rachen aufgenommen wird. Der englische Begriff „Deep Throat“ setzt sich zusammen aus den Worten deep („tief“) und throat („Rachen, Kehle“), was soviel wie „tiefkehlig“ bedeutet. Auch wenn Gegenstände wie beispielsweise Dildos in den Rachen eingeführt werden, kann dies als Deep Throat bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Konzept

Variation der Sexualtechnik

Bei dieser Sexualpraktik soll um den Penis herum ein Gefühl der Enge erzeugt werden. Mit der Stimulation zahlreicher Nervenendungen des hinteren Rachenraumes – die von vielen Menschen als sexuell anregend empfunden wird – ist meist die Provokation des natürlichen Würgreflexes verbunden. Ihn für diesen Zweck abzutrainieren ist wenig ratsam, da er beim Verschlucken von Gegenständen oder gesundheitsschädlichen Substanzen eine lebensrettende Funktion hat. Die Stärke des auftretenden Würgereflexes lässt sich zwar durch wiederholte Auslösung schrittweise vermindern (Habituation), aber es kann durchaus mehrere Monate dauern, bis der Würgreflex unter Kontrolle ist. Aufgrund des Würgereizes kann das Deepthroating für den aufnehmenden Partner unangenehm sein, da er sich nicht auf den Partner und den Sex mit ihm, sondern auf die Unterdrückung des Reflexes konzentrieren muss. Auch kann es zu einer Blockade der Luftröhre führen, die das Atmen verhindert und Panik auslöst. Eine Gefahr besteht dann, wenn es zu einer Aspiration kommt. Dabei gelangen Teile des hochgewürgten Mageninhaltes in die Luftröhre bzw. Lunge, was eine häufige Ursache für Lungenentzündung ist und auch ein Problem bei einer Intubation darstellt.

Deepthroating wird sowohl in hetero- wie auch homosexuellen Beziehungen ausgeübt und häufig in Hardcore-Pornos dargestellt.

Deepthroating in der Pornografie

Im Rahmen pornografischer Filme kommt Deepthroating mittlerweile häufig vor. Besondere Berühmtheit erlangte diese Technik durch den Film Deep Throat mit der US-amerikanischen Hauptdarstellerin Linda Lovelace, die diese Praktik später als schmerzhaft und unangenehm beschrieb.[1]

Die deutsche Pornodarstellerin Gina Wild beschreibt die Technik in ihrem Buch „Ich, Gina Wild – Enthüllung“ wie folgt:[2]

„Anfangs habe ich manchmal einen Würgereiz bekommen. Dann habe ich gestoppt. Als Pornodarstellerin habe ich den so genannten Deep Throat gelernt. Das ist eine ganz bestimmte Technik. Wenn nämlich der Penis ganz hinten im Rachen den Vagusnerv berührt, dann schluckt man. Irgendwann hat man es heraus. Wenn der Schwanz hinten an den Nerv stößt, wird geschluckt. Dann hast du diesen Würgereiz nicht, und er geht richtig tief rein.“

Die US-amerikanische Sexberaterin und Buchautorin Lou Paget übt unter anderem auch Kritik an der Häufigkeit, mit der Deepthroating in pornografischen Werken vorkommt. Sie vertritt die Auffassung, dass die Konsumenten von Pornos dadurch auf „Erwartungen programmiert werden, die in der wirklichen Welt nur selten erfüllt werden“ und dass „der Würgereflex es fast unmöglich mache, den Penis tief in den Rachen aufzunehmen“.[3]

Gagging

Eine Variation des Deepthroat ist das Gagging, bei dem der Würgereiz mit Gewalt überwunden wird, indem der Penis durch Kraft in den Rachen gepresst wird. Dies führt bei ungeübten Menschen zwangsläufig zum Erbrechen, weswegen das Gagging dem Besudelungstrieb und somit der Paraphilie zugeordnet werden kann. Weitere Aspekte sind die Erniedrigung des Partners und die Verbindung von Sex und Gewalt. Das Gagging besitzt heutzutage eine eigene Sparte in der Hardcore-Porno-Industrie.

Literatur

  • Cynthia Heimel: Sex-Tips für Girls. Taschenbuchausg., 9. Aufl., Goldmann, München 1991, ISBN 3-442-21012-7, Kapitel 11. (dt. Übers.; engl. Originaltitel: Sex tips for girls)
  • Stephan Dressler u. Christoph Zink (Bearb.): Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. 1. Aufl., de Gruyter Verl., Berlin 2003, ISBN 3-11-016965-7.

Einzelnachweise

  1. Linda Lovelace: Die Wahrheit über Deep Throat. Taschenbuchausg., Heyne, München 2005, ISBN 3-453-67505-3. (dt. Übers.; engl. Originaltitel: Ordeal)
  2. Michaela Schaffrath: Ich, Gina Wild – Enthüllung. Taschenbuchausg., Heyne-Verlag, München 2004 (= Heyne-Sachbuch, Nr. 915), ISBN 3-453-87941-4.
  3. Lou Paget: Der perfekte Liebhaber. Mit CD. Sextechniken, die sie verrückt machen. 1. Aufl., vollst. Taschenbuchausg., Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-16605-5. (Medienkombination; mit CD)
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