- Kehrichtsack
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Die Sackgebühr (oder Kehrichtsackgebühr) ist eine meist kostendeckende Abgabe zur teilweise verursachergerechten Finanzierung der umweltverträglichen Entsorgung des Abfalls. In der Regel wird mittels einer den Liegenschaftenbesitzern auferlegten und via Nebenkosten den Mietern überwälzten Grundgebühr die ein bis zweimal wöchentliche Sammeltour finanziert. Die Entsorgung (Verbrennen in Kehrichtverbrennungsanlagen; Deponien - in der Schweiz verboten; anderen Verarbeitungsbetrieben) wird per Sackgebühr nach dem Volumen dem Verursacher berechnet.
Ziel: Abfälle vermindern
Im weiteren Sinn kann die Sackgebühr auch als Lenkungsabgabe angesehen werden, da an Orten mit Sackgebühr die Entsorgung von als Rohstoff wiederverwertbaren Abfällen (Glas, Weissblech, Aluminium, PET, PE-Milchflaschen, Papier, Zeitungen, Karton, Öl, Kleider, Schuhe, Batterien, Leuchtkörper, PCs, Haushaltgeräte, etc.), sei es per Sammeltour, sei es an Sammelstellen gratis angeboten wird. Wer seine Abfälle getrennt und somit zumeist kostenlos entsorgt, vermindert die Menge des kostenpflichtig zu verbrennenden Haushaltkehrichts und spart auf den ersten Blick eine Menge Geld, benötigt aber Zeit für die erzwungene Abfalltrennung und muss die aufwändige Entsorgung und Wiederaufbereitung von wiederverwertbaren Abfällen über höhere Steuern und Einkaufspreise bezahlen.
Einzug der Gebühr
Sackgebühren werden je nach Gemeinde auf verschiedene Weise eingezogen:
- Spezielle Kehrichtsäcke mit bereits im Kaufpreis enthaltener Sackgebühr
- Gebührenmarken für Kehrichtsäcke und Container
- Nach Gewicht in neuartigen Press-Wäge Container in Grossüberbaungen direkt von einer RFID Karte abgebucht.
- fix verschraubte elektronische Kennmarken bei Gewichtsgebühr (Container)
Gebührensäcke und -marken sind in Lebensmittelgeschäften der betroffenen Gemeinde erhältlich; Marken oft auch bei der Gemeindeverwaltung, auf Postbüros, am Bankschalter oder von Privaten betriebenen Bahnhöfen.
Negative Auswirkungen und Gegenmassnahmen
Die Sackgebühr führt dazu, dass die Abfallsäcke und Container besser gefüllt und deren Inhalt stärker verdichtet sind, was zu einem geringeren Brennwert führt. Um diesen Missstand zu beheben, wurde an einigen Orten von der Sackgebühr auf eine Gewichtsgebühr umgestellt, wozu die Kehrichtwagen mit einer Waage und einem Lesegerät für die Abfallbehälteridenifizierung ausgerüstet sind. Daneben konnte beobachtet werden, dass Leute ihre Haushaltabfälle in Papierkörben in öffentlichen Parks, etc. deponieren. Üblicherweise wird solches "wildes Entsorgen" geahndet, wobei die sogenannte "Güselpolizei" anhand der Überreste die Übeltäter oft überführen kann. Übetretungen werden ja nach gültiger (kommunaler) Abfallverordnung verschieden gebüsst. Gemäss Angaben von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) werden jedoch in über 95% der Haushalte die offiziellen Säcke verwendet.
Siehe auch: Kehrichtgebühr.
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