- Kendalls Konkordanzkoeffizient
-
Kendalls Konkordanzanalyse (nach Maurice George Kendall) ist ein nicht-parametrisches statistisches Verfahren zur Quantifizierung der Übereinstimmung zwischen mehreren Beurteilern (Ratern). Damit stellt Kendalls Konkordanzkoeffizient W eine Alternative zu
- Kappa-Statistiken - die für nominalskalierte Daten gedacht sind - und
- Rangkorrelationskoeffizienten für Ordinaldaten (wie Spearmans ρ und Kendalls τ - die hauptsächlich für zwei Beurteiler gedacht sind -
dar.
Der Konkordanzkoeffizient W ähnelt dem Cronbachs Alpha zur Bestimmung der Reliabilität z. B. eines Testverfahrens. Er nimmt Werte zwischen 0 und 1 an.
Formel
Wenn j = 1,2,3,...m Beurteiler die i = 1,2,...N Fälle (=Beobachtungsobjekte, Personen, Merkmale) in eine Rangreihe bringen, erhält jeder Fall von jedem Beurteiler einen Rangplatz Rij; die Summe aller vergebenen Rangplätze für einen Fall i ist dann:
- .
Wenn ein Beurteiler j einem Fall keinen eindeutigen Rangplatz (1,2,3,...N) zuweist, sondern sich z. B. mehrere Fälle einen Rangplatz teilen müssen, spricht man dabei von "Rangbindung". Die Anzahl der Fälle, die sich bei einem Beurteiler j jeweils einen konkreten Rangplatz k teilen, nennt man Rangbindungslänge tjk.
Natürlich können auch bei einem Beurteiler mehrere Rangbindungen auftreten, wenn Fälle gleich eingeschätzt werden. Die Gesamtzahl der Rangbindungen bei einem Beurteiler j lautet:
- .
Kendalls W wird daraus wie folgt berechnet:
wobei
und
- .
W steht mit dem Friedman-Koeffizient χ2 (englischer Artikel) sowie dem Rangkorrelationskoeffizient ρ von Spearman in direkter Beziehung:
und
,
wobei den Mittelwert aller Rangkorrelationen zwischen den möglichen Kombinationen aus jeweils 2 Beurteilern darstellt.
Literatur und Quellen
- Bortz, J., Lienert, G. A. & Boehnke, K. (1990): Verteilungsfreie Methoden in der Biostatistik. Kap. 9. Berlin: Springer.
- M. G. Kendall, Babington Smith, B.: The Problem of m Rankings. In: The Annals of Mathematical Statistics. 10, Nr. 3, Sep 1939, S. 275-287.
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