- Kernkastenhobel
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Ein Kernkastenhobel ist ein Handhobel, mit dem man halbkreisförmige Hohlkehlen herstellen kann. Daher wurde er früher unter anderem zur Auskehlung von hölzernen Regenrinnen verwendet.
Satz des Thales
Der Kernkastenhobel ist der "gehobelte" Beweis des Satzes des Thales. Dieser besagt, dass alle Winkel am Halbkreisbogen rechte Winkel sind. Die Hobelsohle läuft im Winkel von 90° spitz zu, sodass sich als Hobelquerschnitt die Form eines rechtwinkligen Dreiecks ergibt. Durch das Hobeln entsteht eine halbkreisförmige Rinne.
Arbeitsweise
Die Hohlkehle wird zunächst grob mit dem Hohleisen in ihrer ganzen Länge ausgestemmt, sodass für die Arbeit mit dem Kernkastenhobel lediglich ein ca. 5 bis 8 mm breiter Ring stehen bleibt. Nun wird mit der Gratsäge und dem Simshobel ein etwa 5 mm tiefer, dem am Hirnende vorgezeichneten Halbkreis angepasster Falz durchgehobelt, so erhält man die genaue Lage und Richtung der Führungskante, die den Hobel zu genauem Arbeiten zwingen. Man bringt ihn nun in die Lage A B C, welche durch den schraffierten Querschnitt angedeutet ist. Zuvor wurde das Eisen so gestellt, dass es nur auf der Seite B C vorsteht. Dadurch nähert sich die Hobelspitze bei gleichmäßigem Andrücken des Werkzeuges an die Führungskante allmählich dem Boden der Hohlkehle. Nun kann man, je nachdem es die Faserrichtung des Holzes erlaubt, entweder mit unverstelltem Hobeleisen die andere Hälfte des umgespannten Werkstückes bearbeiten oder das Eisen so umstellen, dass es nicht auf der Hobelseite B C, sondern bei A B fasst, und die Hohlkehle von der anderen Seite vollenden.
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