- Elektrohobel
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Dieser Artikel behandelt das Schreinerwerkzeug Hobel; in der Küche gibt es auch Käse- und Trüffelhobel oder Gemüsehobel; im Kohlenbergbau Kohlenhobel; bei der maschinellen Holz- und Metallbearbeitung die Hobelmaschine; bei der Nassrasur wird der Rasierhobel verwendet. - Absatz-Simshobel – wie Simshobel, aber das Messer wird in Hobelrichtung vorne nicht von einem vorlaufenden Holzstück geführt, so dass man bis in Ecken hinein hobeln kann.
- Doppelhobel – wie Schlichthobel, jedoch mit einem Doppeleisen versehen. Das Doppeleisen bildet kurz hinter der Schneide eine Kante an der der Span gebrochen wird, so dass eine glattere Oberfläche erzielt wird.
- Falzhobel – mit Seiten- und Tiefenanschlag und Vorschneider früher zur exakten Erzeugung von Fälzen
- Grathobel – hat zwischen Hobelsohle und Seitenfläche einen Winkel von 78°, wodurch das Hobeln von Gratfedern möglich ist. Um ein Einreißen des Hirnholzes zu vermeiden, besitzt er zusätzlich einen Vorschneider.
- Grundhobel – hat ein weit über die Hobelsohle stehendes schmales Eisen. Dadurch ist es möglich, den Grund einer Nut, vor allem von Gratnuten, zu hobeln.
- Hirnholzhobel - hat ein sehr flach stehendes Hobeleisen und dient dem Bestoßen von Hirnholz
- Kernkastenhobel – hat ein rechtwinkliges Hobelmesser, sodass man halbrunde Rinnen (etwa Regenrinnen) fertigen kann.
- Nuthobel – schmales gerades Eisen mit ebensolcher, abgesetzter Sohle, häufig mit verstellbaren Tiefen- und Seitenanschlägen, früher zur exakten Erzeugung von Nuten
- Profilhobel haben eine profilierte Hobelfläche mit einem entsprechenden Eisen. Damit lassen sich Profile erstellen. Da Profilhobel für jedes Profil speziell angefertigt werden müssen, sind sie nicht mehr in Gebrauch. Profile werden heute gefräst.
- Putzhobel – dient zum Putzen von Flächen, arbeitet feiner als der Doppelhobel
- Raubank – recht langer Hobel, dient zur Herstellung vor allem größerer ebener Flächen und gerader Kanten sowie zum Fügen (Vorbereitung der Hölzer zum Verleimen) größerer Werkstücke oder Furniere.
- Schiffhobel – haben eine flexible Stahlsohle, die mittels einer Stellschraube sowohl konvex als auch konkav eingestellt werden können. Dies erlaubt es, Rundungen zu hobeln.
- Schlichthobel – wird zum erstmaligen Glätten und Schlichten der noch welligen Fläche (nach dem Schruppen) benutzt.
- Schrupphobel – dient durch Abnahme dicker Späne zum Ebnen des Sägeschnitts und Herstellen der annähernden Werkstückdicke (Herunterschruppen). Das weit herausstehende Hobeleisen hat eine halbrunde Schneide.
- Simshobel – bei diesem meist schmalen Hobel geht das Hobelmesser über die gesamte Breite des Werkzeuges, sodass bis in die Ecke eines Falzes gehobelt werden kann.
- Vergatthobel – sind in der Regel aus Metall und dienen zum Hobeln des Hirnholzes. Im Gegensatz zum normalen Hobelvorgang der parallel zur Wuchsrichtung / Maserung des Holzes erfolgt, wird mit dem Hirnholzhobel quer zur Wachstumsrichtung gearbeitet. Dies erfordert einen sehr stabilen Hobel mit möglichst kleinem Schnittwinkel.
- Zahnhobel – haben mit ihrem sehr großen Schnittwinkel von ca. 80° eher eine schabende als schneidende Wirkung. In das Hobeleisen sind feine Rillen gefräst, wodurch die zu bearbeitende Oberfläche aufgeraut wird.Dies dient in der Regel dazu, Holzflächen für eine anschließende Verleimung aufzurauhen.
- Josef M. Greber: Die Geschichte des Hobels: von der Steinzeit bis zur Entstehung der Holzwerkzeugfabriken im 19. Jahrhundert. VSSM, Zürich 1956, Edition „libri rari“. Schäfer, Hannover 1992
Der Hobel ist ein Werkzeug der Schreiner und Zimmerleute zum Bearbeiten von Holz. Die Oberfläche des Holzes wird bearbeitet, indem mit dem Hobeleisen Späne vom Material abgetragen werden.
Der Hobel kam in der Eisenzeit, um etwa 1200 v. Chr., auf. Die ältesten, erhaltenen Stücke gehen in die gallogermanische Epoche zurück. Der Schicht- oder Fugenhobel zählt zu den ältesten Werkzeugen.
Im Wesentlichen besteht ein Hobel aus dem Hobelkasten mit Spandurchgang, dem Hobeleisen aus gehärtetem Werkzeugstahl sowie einem Keil als Einspannvorrichtung. Am vorderen Teil des Kastens befindet sich die Hobelnase. Sie dient der Führung des Werkzeugs mit der ersten Hand. Die zweite Hand greift um den hinter dem Einspannkeil gelegenen Handschutz. Sie führt die Schubbewegung aus. Ein Hobel kann von Rechts- oder Linkshändern gleichgut bedient werden. An der Rückseite des Hobelkastens ist der Schlagknopf angebracht. Durch leichte Schläge mit dem Hammer auf diesen Metallknopf wird das Hobeleisen eingestellt. Auf diese Weise kann die Spandicke variiert werden. Außerdem können so Keil und Eisen auch vollständig gelockert und herausgenommen werden, wenn das Hobeleisen nachgeschliffen werden soll. Die Schnittleistung und Oberflächengüte sind neben der Schärfe des Eisens unter anderem abhängig vom Schnittwinkel. Dieser gibt an, in welchem Winkel das Hobeleisen im Kasten liegt. Beim Putzhobel beispielsweise steht das Eisen etwas steiler als beim Schlichthobel, besitzt also eher eine schabende Wirkung.
Die Auflageplatte eines handgeführten Hobels heißt Hobelsohle. Sie wird während des Hobelns stark beansprucht und meist aus Hainbuche gefertigt, weil deren Holz sehr widerstandsfähig ist. Auf den nebenstehenden Abbildungen ist erkennbar, dass die Hobelsohle aus dem helleren Holz der Hainbuche besteht. Früher wurden Hobelsohlen oft aus dem dunkelbraungrünlichem Pockholz (Guajak) gefertigt, weil dieses Holz noch härter als Hainbuche ist.
Im kontinentalen Europa überwiegen aus Holz gefertigte Hobel, während im angelsächsischen Raum die Hobelkörper meist aus Gusseisen oder seltener aus Bronze gefertigt werden. Gelegentlich kommen auch Kombinationen von Stahl mit Holz vor. Die Verstelleinrichtungen der Metallhobel sind komplex und erlauben feinste Justierung mittels einer Schraube.
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Arten von Hobelwerkzeugen
Sprichwort
In der Umgangssprache ist der Hobel sprichwörtlich geworden: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Damit soll angedeutet werden, dass bei allen Vorteilen eine Sache auch Nachteile mit sich bringen kann, die man nicht vermeiden kann; so wie auch die beim Hobeln eines Werkstücks anfallenden Späne in Kauf genommen werden müssen.
Auch kann das Sprichwort als Ausdruck einer utilitaristischen Denkweise verstanden werden: Das Hobeln ist eine Handlung, mit der etwas erreicht werden soll, das der Allgemeinheit einen Nutzen stiftet, während die Späne einzelne Betroffene sind, denen die Handlung selbst oder in ihrer Konsequenz Schaden zufügt.
Literatur
Weblinks
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