Khuddam

Khuddam
Flagge der Madschlis Khuddam ul-Ahmadiyya (MKA)
Offizielles Logo der Madschlis Khuddam ul-Ahmadiyya Deutschland (MKAD)

Die Khuddam ul-Ahmadiyya (Urduخدام الاحمدیہ‎, „Diener der Ahmadiyya“) ist die Unterorganisation für junge Männer der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Sie wurde am 4. Februar 1938 von Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmad, dem zweiten Khalifat ul-Massih der Glaubensgemeinschaft gegründet[1], und besteht in Deutschland seit 1973 mit Hamburg als ersten Regionalverband.[2]

Inhaltsverzeichnis

Motto

Keine Reform der Nationen, ohne Reform der Jugend.

Struktur und Führung

Mitgliedschaft

Mitglied ist jeder männliche Ahmadi bis 40 Jahre. Mitglieder bis 15 Jahre werden Atfal genannt. Khuddam ul-Ahmadiyya bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie „Diener“ der Ahmadiyya-Gemeinschaft. Sinngemäß übersetzt bedeutet „Khadim“ (Singular von Khuddam) „(Junger) Diener“.

Gliederungen

Auf der internationalen Bühne wird die Organisation vom jeweiligen Kalifen der Ahmadiyya Muslim Jamaat geleitet. Ihm unterliegt das Komitee „International Khuddam Section“ das alle Prozesse der Khuddam ul-Ahmadiyya weltweit kontrolliert.

Die Khuddam ul-Ahmadiyya wird in den einzelnen Ländern vom jeweiligen nationale „Sadr Madschlis“ (Präsident) geleitet und teilt sich in mehreren Abteilungen (Schobas) auf. Zu diesen gehören Aitmad (Administration), Tajnid (Datenverwaltung), Maal (Finanzen), Muhasib (Schatzmeister), Waqar-e-Amal (Arbeit mit der Hand), Khidmat-e-Khalq (Dienst für die Menschheit), Amumi (Ordnung), Mohtamim Muqami (Regionaler Leiter im Bezirk von der Zentrale), Atfal (Organisation für Kinder), Sehat-e-Jismani (Sport/Gesundheit), Ishaat (Publikation), Amur-e-Tulaba (Schüler/Studenten), Sanat-o-Tijarat (Industrie und Handel), Tarbiyyat (Erziehung), Tabligh (Öffentlichkeitsarbeit), Talim (Bildung), Tarbiyyat Nau-Mubaien (Abt. für Neumitglieder). Sowohl für alle Abteilungen als auch für viele Prozesse gibt es festgeschriebene Vorgaben in einem „Laih-e-Amal“ (Leitfaden). Das Laih-e-Amal ist jedoch nur für die Basisaufgaben notwendig. Die nationale Khuddam ul-Ahmadiyya führt mit ihren Abteilungen zahlreiche Aktivitäten durch, die auf die nationalen Bedürfnisse angepasst sind. Außerdem werden neuartige Aktivitäten nach Vorgaben des Kalifen durchgeführt.

Die Khuddam ul-Ahmadiyya Deutschland hat etwa 4800 Mitglieder (Khuddam) in 8 Regionen bzw. 48 Zonen mit insgesamt 230 Madschlis (Kreise) deren Gebietsgrenzen die Khuddam ul-Ahmadiyya entsprechend dem eigenen Bedarf selbst festlegt. Sowohl in den Regionen bzw. Zonen als auch in den Madschlis werden alle Abteilungen der Khuddam ul-Ahmadiyya widergespiegelt. Diese führen ebenfalls Aktivitäten nach dem Laih-e-Amal, Angaben der Zentrale und entsprechend Ihrer Bedürfnisse durch. Die Madschlis wird vom jeweiligen Qaid (Leiter) geleitet, der zuvor nach einer Qaid-Wahl dem nationalen Sadr vorgeschlagen wird (insgesamt werden drei Personen vorgeschlagen) und von diesem auch zum Qaid bestätigt wird. In den Regionen besteht ebenfalls ein ähnliches Gremium, ist jedoch nur für die Unterstützung der Madschlis und für die Durchführung von regionalen Programmen zuständig. Der Sitz der Khuddam ul-Ahmadiyya ist in Frankfurt und das Gebäude der Khuddam ul-Ahmadiyya nennt sich „Ewan-e-Khidmat“ (Haus der Dienste).

Ab 2007 wurden die „Regionen“ in „Zonen“ umbenannt. Mehrere Zonen sind jetzt einer größeren Region zugeordnet.

Präsidenten in Deutschland

  • 1979 – 1984 Abdullah Uwe Wagishauser ist heute Nationaler Amir (Präsident) der Ahmadiyya Muslim Jamaat in der Bundesrepublik Deutschland e.V..
  • 1984 – 1990 Falah-ud-din Khan
  • 1990 – 1992 Maqsud-Ul-Haq (* 1957 in Rabwah). Erster Sadr Madschlis Khuddam ul-Ahmadiyya Deutschland.
  • 1992 – 1997 Muhammad Munawar Abid (* 1968 in Faisal Abad). Als erster Sadr hatte er für die Khudddam-ul Ahmadiyya einen eigenständigen Sitz in Offenbach.
  • 1997 – 2000 Mian Muhammad Mahmud Ahmad (* 1970 in Sangla Hill)
  • 2000 – 2006 Muzaffar Ahmad (* 1974 in Karachi). Als erster Präsident der alle drei Amtsperioden (6 Jahre) die Organisation leitete. In seiner Amtsperiode wurde hervorragende Arbeit für die Atfal geleistet und die Publikationsabteilung bekam neue Perspektiven.
  • 2006 – heute Hafiz Muzaffar Imran (* 1974 in Rabwah).

Publikationen

Gute Bildung- und das Erlangen hochwertiger moralischer Eigenschaften aller Kinder und Jugendlicher sind Zukunftsaufgaben der Khuddam ul-Ahmadiyya. Darin setzt sie auch ihren Schwerpunkt. Gemeininitiative und die Unterstützung aller Kinder und Jugendlicher, sowie die Förderung von Begabungen und Stärkung der Eigeninitiative sind sehr wichtige Aufgabenfelder.

Daher werden von der Madschlis Khuddam ul-Ahmadiyya nach regelmäßigen Abständen Zeitschriften und Newsletters herausgegeben. Zu diesen gehören Nuuruddin, Gulshan-e-Ahmad und der Newsletter eKhuddam.[3]

Nuuruddin

„Nuuruddin“, das vierteljährliche Khuddam-Magazin befasst sich mit dem gesellschaftlichen Leben, dem „wahren Islam“, den Verantwortungen der Khuddam und der Erziehung derselben. „Nuuruddin“ berichtet über islamische Themen und auch Themengebiete allgemeiner Art in deutscher und Urdu-Sprache.[4]

Gulschan-e-Ahmad

Das Kindermagazin „Gulschan-e-Ahmad“ lädt zum Lesen, Rätseln und Basteln ein, und informiert spielerisch über fremde Religionen, den Islam und über unsere Welt.

eKhuddam

Mit dem Start des Newsletters „eKhuddam“, ein neuartiges Informations- und Diskussionsforum, informiert die Khuddam ul-Ahmadiyya seine Mitglieder über interessante Projekte und Initiativen der Organisation.

Veranstaltungen

Wie oben genannt ist die Erlangung einer hochwertigen Bildung und das Erlangen guter moralischer Eigenschaften für alle Kinder und Jugendlichen eine Zukunftsaufgabe der Khuddam ul-Ahmadiyya. Daneben ist auch die Förderung vielfältigen Wissens und der körperlichen Fitness der Mitglieder eine Aufgabe der Khuddam ul-Ahmadiyya. Sie ist daher vielmehr als nur eine Verwaltungsorganisation.

Die Madschlis Khuddam ul-Ahmadiyya (MKA) organisiert Veranstaltungen verschiedenster Art, darunter das Nationale Idschtema, Regionale Idschtema, Tarbiyyat Camps, Interreligiöse Dialoge und Veranstaltung, die das soziale Engagement der Mitglieder fördert, sprich, es werden von den Khuddams gemeinnützig Leistungen erbracht, die im sozialen Bereich zu verorten sind.

Nationale Idschtema

Die größte Versammlung (Idschtema, auch: Ijtema) der Khuddam ul-Ahmadiyya ist das jährliche Khuddam National Idschtema. Das nationale Idschtema wurde in Deutschland 1980 zum ersten Mal veranstaltet und fand bis zum Jahr 2005 auf der Pfingstwiese in Bad Kreuznach und seit 2006 auf dem Mannheimer Maimarktgelände statt.[5] Alle nationalen Mitglieder der Gemeinde treffen sich für drei Tage, um sich spirituell aufzubauen und sich in diversen Wettkämpfen sportlicher und intellektueller Art zu messen. Das nationale Idschtema wird von einem selbstständigem Komitee, das dem Nazime Ala unterliegt, geleitet. Sowohl der Nazime Ala als auch die Mitglieder des Komitees werden vom Sadr Madschlis bestimmt. Der Sadr ist für das National Idschtema verantwortlich. Das Komitee besteht derzeit aus 42 Abteilungen. Für die Abteilungsführungen werden erfahrene Mitglieder ernannt, die ehrenamtlich das Ereignis durchführen. Für den Auf- und Abbau werden Regionen und Madschlis bestimmt, die nach Zeitvorgaben im Veranstaltungsgelände ehrenamtlich helfen.

Regionale Idschtemas

In den Regionen findet jedes Jahr ein regionales Idschtema statt, wo sich innerhalb der Region die Mitglieder gegenseitig in Sport und Wissen messen, um die besten der Region auszumachen. Diese sind dann im National Idschtema vertreten.

Internationale Idschtema

Am 27.-29. Juli 1984 fand das erste europäische Idschtema in Hounslow, Großbritannien statt. Am 24.-26. Oktober 1986 fand das dritte europäische Idschtema auf dem „Nasir Bagh“-Gelände in Groß-Gerau statt.[2]

In Zukunft plant die Khuddam ul-Ahmadiyya auch eine internationale Idschtema durchzuführen, wo die Besten aller Länder sich in Sport und Wissen messen werden.

Tarbiyyat Camps

Für die Erziehung und die religiöse Bildung der Mitglieder organisiert die Khuddam ul-Ahmadiyya auch entsprechende Camps.

Soziales Engagement

Gemeinsam mit der NGO Humanity First hilft die Khuddam ul-Ahmadiyya in Deutschland und im Ausland bei Naturkatastrophen und humanen Projekten. Sie ist aber auch selbstständig tätig, z.B. in Altersheimen, und leistet auch ehrenamtlich Hilfe, wie z.B. die Säuberung vieler Straßen nach dem Silvesterfest.[6] Mit der Organisation des Charity Walk (Wohltätigkeitslauf) verbindet die Khuddam ul-Ahmadiyya Deutschland soziales Engagement mit der Förderung des Breitensports.[7]

Interreligiöse Dialoge

Mehrmals im Jahr finden, von der Khuddam ul-Ahmadiyya organisiert, in kleineren Gruppen, in Schulen und in Universitäten interreligiöse Dialoge statt, bei denen sich viele Jugendlichen aus verschiedenen Religionen austauschen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chronologie der Geschichte der MKA weltweit von der Gründung 1938 bis 1972
  2. a b Chronologie der Geschichte der MKA in Deutschland bis 1999
  3. eKhuDdam
  4. Nuuruddin – Das offizielle Magazin der Majlis Khuddam ul-Ahmadiyya Deutschland (MKAD)
  5. Ahmadiyya – Religiöse Versammlung 13.-15. Juni 2008 Maimarkthalle, -gelände
  6. Putzaktion an Silvester
  7. Wohltätigkeitslauf – Jugendorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat e.V.
    Großzügige Spenden von Ahmadiyya Gemeinde für Zwerg-Nase und Bärenherz, Frankfurt-live.com am 29. November 2008

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