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Kidal Offizieller Name: Kidal Status: commune urbaine Region: Kidal Kreis: Kidal Fläche: 9913 km² Einwohner: 25.617 [1] (Zensus 2009) Bevölkerungsdichte: 2,25/km² Gliederung: Bürgermeister: Arbakane Ag Abzayack[2] Kidal ist eine Stadt (commune urbaine) im Nordosten von Mali, am südlichen Rand des Adrar n Ifoghas Gebirgsmassivs gelegen und Hauptort und Namensgeber sowohl des Landkreises Kidal (cercle) als auch der Region Kidal, in denen sie liegt.
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgliederung
Kidal erstreckt sich über eine Fläche von 9913 km², was einem Anteil von 59,7 % der Landkreisfläche entspricht. Die Stadt bildet sich aus dem Hauptort Kidal selbst (mit seinen vier Stadtteilen Etambar, Centre-Ville, Aliou und Anghamali) sowie weiteren 43 Siedlungen die weitflächig über das ausgedehnte Gemeindegebiet verstreut sind (Aghabo, Angharous Keyoune, Amassine, Djounhane, Edjerer, Ihinkimane, Iklahane, Imissirika Dane, Infadjadjane, Intadeni, Intibzaz, Kanaye, Takelot, Tamatailalt, Tamainait, Tassik, Tedjeret, Tekankant, Tidjdare, Tidjerfene und weitere).
Nachbargemeinden von Kidal sind im Norden die Gemeinde Essouk, im Osten Tin Essako, im Südosten Tidermene, im Süden Anchawadi und im Westen die Gemeinde Anefif. Die Einwohnerzahl betrug beim Zensus im Mai 1996 22.858 Personen, davon 46,5 % Frauen und 53,5 % Männer und betrug nach dem Zensus 2006 25.617.
Der 2009 auf fünf Jahre gewählte Gemeinderat (conseil communal) besteht aus 27 Mitgliedern. Amtierender Bürgermeister ist Arbakane Ag Abzayack[2], der mit drei Beigeordneten die Geschäfte der Stadt führt.
Neben den Kommunalbehörden ist Kidal Sitz der Regionalversammlung und des Gouverneurs, dessen Amtsgebäude auf einem Hügel über der Stadt thront.
Einrichtungen
An Bildungseinrichtungen bestehen ein Gymnasium (lycee) und vier Primärschulen deren durchschnittliche Klassenstärke bei 70 Schülern liegt. In nur 11 der 43 über die Stadt verteilten Siedlungen gibt es einfachste Landschulen, sogenannte „ecoles de brousse“.
Weitere öffentliche Einrichtungen sind das Kulturzentrum „Maison Luxembourg“, ein Jugendzentrum und ein kleines Krankenhaus.
Über die Stadt verteilt finden sich diverse militärische Einrichtungen.
Kidal war sowohl während der Kolonialzeit als auch danach der Standort eines berüchtigten Gefängnisses für politische Gefangene, unter anderen war hier auch der später rehabilitierte Präsident der ersten Republik Modibo Keita inhaftiert.
Besonders auffällig in der Masse der aus Lehmziegeln errichteten Häuser die das Stadtbild prägen, sind die Luxusvillen beiderseits der 30m breiten Hauptstrasse.
Bevölkerung
Die Bevölkerung besteht ganz überwiegend aus halbsesshaften Tuareg. Einflussreichste Clans sind die Ifoghas und die Idnan, darüber hinaus leben hier auch Araber und wenige Songhoi
Klima
Die tiefste Durchschnittstemperatur liegt im Januar bei 21°C, die höchste Durchschnittstemperatur im Juni bei 35°C. Die Regenzeit dauert in guten Jahren von Juli bis September, in den schlechten Jahren fällt überhaupt kein Niederschlag.
Wirtschaft
Neben der traditionellen nomadischen Viehzucht ist seit der sogenannten zweiten Tuareg-Rebellion in den 90er Jahren der Schwarzmarkthandel von Gütern und Waren zur Haupteinnahmequelle geworden. Kidal ist wichtiger Knotenpunkt des Cannabishandels zwischen der westafrikanischen Atlantikküste und Arabien, des Zigarettenschmuggels (Marlboro-Road), wie auch des Waffenhandels (gehandelt werden überwiegend Restposten aus den Bürgerkriegen benachbarter Staaten), sowie des Menschenhandels (durchschleussen von Armutsflüchtlingen auf dem Weg nach Europa). Araber und Tuareg übernehmen dabei vor allem die Rolle des Transporteurs, der für jede erfolgreiche Fuhre einen kleinen Anteil des Gewinns erhält, der weitaus größere Teil geht an nigerianische, libysche und libanesische Hintermänner. Das Kunsthandwerk (artisanat), hochwertige, von Frauen und Schmiden angefertigte Schmuck-und Lederwaren leidet seit einigen Jahren an massiver Überproduktion und langen Transportwegen. Überwiegend wird in den Süden Algeriens exportiert.
In Kidal sind zwei Banken mit Niederlassungen vertreten, die Caisse ADAGH Finance de Kidal, die insbesondere Mikrokredite an Frauen vergibt, und die BMS Banque malienne de Solidarite
Politik und Geschichte
Im Dezember 1908 entschied der französische Kolonialoffizier Betrix den Aufbau eines Militärpostens im Adrar n Ifoghas Massiv. Im Januar 1909 wurde mit dem Bau des ersten Forts durch Leutnant Lanceron begonnen. 1917 wurde gegenüber dem in der Stadt gelegenen Wadi Elamba ein zweites, größeres Fort errichtet das 1930 erweitert wurde; dieser Bau besteht bis heute.
Die Entscheidung für Kidal war neben der strategisch günstigen Lage vor allem der Tatsache geschuldet, das die Kidal-Tuareg, im Gegensatz zu allen anderen Tuaregstämmen, keinen bewaffneten Widerstand gegen die eindringenden Franzosen leisteten und deren Führungsanspruch zumindest nominal anerkannten. Schnell realisierten die fremden Herren, deren Hauptaufgabe der Einzug von Steuern und die „Befriedung“ des Gebietes war, die Vorzüge der Zusammenarbeit mit den Stammesfürsten und Clan-Chefs, wodurch deren Bedeutung mit der Zeit immer mehr zunahm. So war der Chef des Ifoghan-Clans, dem wichtigsten der gesamten Region Kidal, der zeitweise höchstbezahlte „Beamte“ in ganz Französisch-Westafrika.
Nach der Unabhängigkeit Malis 1961 weigerte sich die junge malische Regierung unter ihrem Präsidenten Mobido Keita den Kidal-Tuareg das gleiche Maß an Autonomie und Privilegien zuzugestehen wie dies die Franzosen zuvor getan hatten. Daraufhin begann 1963 eine erste bittere Rebellion die von anderen Tuaregstämmen aber nicht unterstützt wurde. Kidal war nicht nur Ausgangspunkt dieser ersten sondern auch aller folgenden malischen Tuareg-Rebellionen. Das malische Militär antwortete auf die erste Rebellion mit Massakern an der Bevölkerung, über tausend Tuareg starben, Brunnen und Viehtränken wurden vergiftet, Viehherden getötet. Kidal wurde zum militärischen Sperrgebiet erklärt, das Kriegsrecht wurde verhängt, sämtliche Kommunikationsleitungen gekappt.
Verkehr und Tourismus
Kidal ist über zwei Pistenverbindungen, die von der uralten Sahara-Handelsroute zwischen dem algerischen Tammanrasset und Gao abzweigen, sowohl mit dem südwestlich der Stadt gelegenen Anefis als auch mit dem nordwestlich gelegenen Aguel Hoc verbunden.
Neben diesen Pisten ist die Stadt über einen Flugplatz (ICAO-Code: GAKL) im unmittelbaren Osten der Stadt gelegen, erreichbar. Die 1450m lange Start-und Landebahn wurde durch Reiche aus Saudi-Arabien finanziert die in der Region regelmäßig Trappen, Gazellen und Falken jagen. Der Flugplatz kann auch von „avion-taxi“, Charterverkehr mit kleinen Maschinen, genutzt werden. Während der relativen Ruhe in der Stadt Ende der achtziger Jahre wurden wieder vermehrt europäische Sahara „Abenteuertouristen“ gesichtet. In Kidal bestehen mehrere einfache Unterkunftsmöglichkeiten. Mit Ausbruch der bürgerkriegsähnlichen Unruhen Anfang bis Mitte der 90er Jahre brach der Tourismus völlig zusammen. Nach den jüngsten Entwicklungen (2006–heute) warnt das Auswärtige Amt dringend vor Reisen in die Region.
Quellen
- Annuaire statistique 2006 de la region de Kidal, Plan de Securite Alimentaire - Commune Urbaine de Kidal 2007-2011
- ↑ INSTAT: Ergebnisse des Zensus 2009
- ↑ a b Ousmane Koné: Mairie de Kidal : rejet de la requête de report de l’Adema : Une nouvelle équipe, sans « les abeilles », est investie. Le Hoggar , 26. Mai 2009 aufgerufen am 6. Oktober 2010
Siehe auch
18.4402777777781.4158333333333Koordinaten: 18° 26′ N, 1° 25′ OKategorie:- Ort in Mali
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