- Kieljauche
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Als Bilge [bɪlʧ] wird der unterste Raum auf einem Schiff bezeichnet, der direkt oberhalb der Schiffsplanken oder oberhalb des Kiels liegt. In der Regel ist dort auch bei hohen Temperaturen der kühlste Ort auf dem Schiff.
In der Bilge sammelt sich das in den Schiffsrumpf eingedrungene Wasser (beispielsweise in Holzschiffen) sowie bei moderneren Schiffen auch Kondenswasser. Dieses Wasser nennt man Bilgewasser, auch Kieljauche. Es kann mit eingebauten Lenz- oder Bilgepumpen abgepumpt werden.
Bei modernen Schiffen mit Motorantrieb ist - sofern die Antriebsmaschine nicht mit einer eigenen Bilge, der Motorbilge ausgestattet ist - das Bilgewasser meist mit Öl- und Kraftstoffresten kontaminiert und darf nicht einfach auf See abgepumpt werden, sondern bedarf einer fachgerechten Gefahrstoff-Entsorgung. In der Binnenschifffahrt kann die Entsorgung durch einen Bilgenentöler durchgeführt werden.
In Fabeln wird von einem Wesen - dem „Bilgenschwein“ - berichtet, welches in der Bilge lebt und sich von dieser ernährt. Möglicherweise ist dies auf ein schmatzendes Geräusch zurückzuführen, welches entsteht, wenn das Bilgenwasser beim Rollen und Stampfen des Schiffes an die Schiffswand schwappt. Junge Seeleute werden oft an der Nase herumgeführt, in dem man sie schickt, das Bilgenschwein zu füttern.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stenzel, Alfred: Deutsches seemännisches Wörterbuch, E.S. Mittler und Sohn 1904
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