- Kilberstuten
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Der Kilmerstuten ist eine besondere Form eines Stuten, welcher traditionell in Norddeutschland verzehrt wird. In einigen Regionen wird er auch als Kilberstuten bezeichnet.
Zutaten
Er ist ein Hefeteigbrot, aus Weizenmehl, Wasser, Fett, Zucker, Hefe und Salz und Rosinen. In den meisten Fällen werden die Versionen mit Rosinen auch mit einem Zuckerguss oder Fondant überzogen.
Hintergrund und Brauchtum
Die Besonderheit beim Kilmerstuten liegt darin, dass er nur zu einem bestimmten Anlass gebacken und verzehrt wird. Innerhalb eines Jahres nach der Geburt eines Kindes bringen Vereine, Freunde oder Arbeitskollegen der Eltern des Kindes diesen meist 5 bis 7 kg schweren Stuten zu Ehren des Kindes in das Elternhaus. Brauchtum ist es, dabei den Namen des Neugeborenen in Marzipan-Buchstaben auf den Stuten zu schreiben.
In einigen Regionen (z.B. Emsland) richtet sich die Länge des Stutens nach der Anzahl der Kinder, also beim ersten Kind 1 Meter, beim zweiten Kind 2 Meter usw.
Der Stuten wird dann auf einer Holzleiter abgelegt und von 4 Personen getragen. Die Gruppe zieht dann durch die Nachbarschaft der Eltern des Kindes und klingelt an jeder Haustür, um ein Ständchen zu singen. Dabei werden diverse lokale Spirituosen von den Nachbarn an die singenden Leute verteilt.
Als Kleiderordnung geht man traditionell in schwarzen Hosen und weißen Hemden (bei Männern) mit Zylinder oder Filzhut, und bei den Damen werden schwarze Hosen mit weißen Blusen getragen. Je nach Geschlecht des Kindes sind Halstücher in Rot für Mädchen oder Blau für Jungen in der Kleiderordnung vorgeschrieben. Eine weitere Grundausstattung ist ein Schnapsglas, welches um den Hals getragen wird.
Zusammen mit dem Stuten werden noch diverse Zutaten für die Zubereitung des Brotes an die Leiter gehängt (z.B. Butter, Käse, Wurst, Kaffee, Tee), um dann nach dem Umzug durch die Nachbarschaft den Abend bei den Kindeseltern ausklingen zu lassen.
Das Wandern mit dem Kilmerstuten durch die Nachbarschaft wird als kilmern bzw. kilbern bezeichnet.
Ursprung
Kilmer ist ein altes Wort für „Geburt“, und wie früher die Nachbarn, Verwandte und Freunde den jungen Eltern unter die Arme gegriffen haben, soll dieses Brot ein Zeichen für Anerkennung und Hilfe vieler beteiligter Personen sein. Des Weiteren gibt es die Theorie dass der ursprüngliche Zweck war, die junge Familie nach dem zumindest temporären "Ausfall" der Mutter im Wochenbett mit Essen zu unterstützen. Ähnliche Brauchtümer sind die "Wöchnerinnensuppe" im Hessischen.
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