Kinder, Küche und Kirche

Kinder, Küche und Kirche

Die Alliteration Kinder, Küche und Kirche (auch genannt die drei K) gilt als Umschreibung für zentrale traditionelle für Frauen gültige Wertvorstellungen in Deutschland. Die Redewendung sollte den Platz der Frau in der Gesellschaft und Familie beschreiben. Sie sollte sich nach dieser Definition um die Erziehung des Nachwuchses, der Versorgung des Ehemannes und der Kinder und der Vermittlung und Einhaltung moralischer Prinzipien, wie sie die Kirche befahl, kümmern und vermitteln.

Durch die von der Frauenbewegung ausgelösten Diskussionen und Veröffentlichungen wurde diese Wertvorstellung nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach aufgegeben. Der Begriff soll angeblich von Kaiser Wilhelm II. geprägt worden sein. Die Vorstellungen über die Betätigungsfelder der weiblichen Mitglieder der Gesellschaft sind jedoch bedeutend älter.

Im Nationalsozialismus war die Wendung ohne den Kirchenzusatz jedoch aktuell. So sprach im September 1934 in einer Rede zur Nationalsozialistischen Frauenorganisation Adolf Hitler von den Aufgaben der deutschen Frau, dass ihre Welt der Ehemann, die Familie, ihre Kinder und ihr Haus sei.

In der bildungsbürgerlichen Nachkriegsehe galten für die Rolle der Frau häufig die drei K „Kinder, Küche, Kammermusik“.[1] Spricht man nach dem Jahr 2000 von den drei K, so meint man damit oft Kinder, Küche und Karriere.

Einzelnachweise

  1. Jan Plamper: Forschungsliteratur. Danke, danke, danke; Die Zeit, 24.07.2008

Siehe auch

Literatur und Quellen

  • Familienhandbuch
  • Keine Kinder, keine Küche, keine Kirche! So leben die Töchter der Emanzipation. ist ein Sachbuch von Susan J. Gilman
  • Nur Kinder, Küche, Kirche ist ein aus komisch-grotesken Monologen über das Frauendasein bestehendes Theaterstück von Dario Fo und Franca Rame

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