- Kindlifresserbrunnen
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Der Kindlifresserbrunnen steht seit 1997 auf dem Kornhausplatz in Bern und gehört zu den Berner Altstadtbrunnen aus dem 16. Jahrhundert.
Er wurde 1545/46 von Hans Gieng an Stelle eines hölzernen Brunnens aus dem 15. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich nannte man ihn Platzbrunnen; der heutige Name ist erstmals 1666 belegt.
Die Brunnenfigur ist ein sitzender Oger, der gerade ein nacktes Kind verschlingt. An seiner Seite befindet sich ein Sack, in dem noch weitere Kinder stecken. Da der Riese einen spitzen Hut trägt, der an einen Judenhut erinnert, wurde darüber spekuliert, ob er einen Juden darstellen und an einen angeblichen Ritualmord erinnern sollte (Rudolf von Bern). Nach anderen Theorien stellt die Brunnenfigur den griechischen Gott Kronos dar. Wahrscheinlich handelt es sich aber lediglich um eine Fastnachtsfigur, mit der man ungehorsame Kinder einschüchterte (Kinderschreckfigur).
Um den Fuss der Brunnensäule verläuft ein Fries, der einen Kriegszug bewaffneter Bären darstellt, zu denen u.a. ein Pfeifer und ein Trommler gehören. Das Fries wurde von Hans Rudolf Manuel entworfen, dem Bruder von Niklaus Manuel.
Der Kindlifresserbrunnen spielt eine wichtige Rolle im Roman L'ogre (deutsch: Der Kinderfresser, ISBN 3-85787-680-8) von Jacques Chessex.
Weblinks
Commons: Kindlifresserbrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Infos zum Kindlifresserbrunnen auf g26.ch
- Kapitel "Kindlifresserbrunnen" in Band 1 der "Kunstdenkmäler des Kantons Bern"
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- Kulturgut von nationaler Bedeutung im Kanton Bern
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