- Andrej Belyi
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Andrei Bely (russisch Андрей Белый, eigentlich Борис Николаевич Бугаев/Boris Nikolajewitsch Bugajew, auch Andrej Belyj; * 14. Oktoberjul./ 26. Oktober 1880greg. in Moskau; † 8. Januar 1934 ebenda) war ein russischer Dichter und Theoretiker des Symbolismus. Wladimir Nabokow hielt seinen Roman Petersburg für einen der größten Romane des 20. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Von 1899 bis 1903 studierte der Sohn eines bedeutenden Mathematikers und zeitweiligen Moskauer Universitätsdekans an der naturwissenschaftlichen Abteilung der physikalisch-mathematischen Fakultät der Moskauer Universität. Nach Abschluss nahm er ein Studium an der historisch-philologischen Fakultät auf, das er jedoch bereits nach einem Jahr abbrach, um sich völlig der Literatur zu widmen.
Beeinflusst wurde das Weltbild des jungen Bely unter anderem von Wladimir Solowjow, Arthur Schopenhauer, dem Buddhismus und Friedrich Nietzsche. Von 1903 bis zu dessen Tod 1921 verband Bely eine Freundschaft zu dem Dichter Alexander Blok. Ab 1904 arbeitet Bely an der theoretischen Begründung des Symbolismus. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit der Philosophie Immanuel Kants. Von 1912 bis 1916 beschäftigte sich Bely intensiv mit der Anthroposophie Rudolf Steiners, dessen persönlicher Schüler er wurde. Er arbeitete an der Errichtung des ersten Goetheanums mit. In den zwanziger Jahren wandte er sich zeitweise wieder von Steiner ab und kritisierte etwa die „Verquickung von falscher Esoterik und von Vereinsmeierei“ in der Anthroposophischen Gesellschaft.
Literaturpreis
Seit 1978 wird in Russland ein nach ihm benannter Literaturpreis verliehen.
Werke (in deutscher Übersetzung)
- Die silberne Taube. Roman, üb. v. L. Wiebeck, 1912
- aktuelle Ausgabe, üb. v. Gisela Drohla: Insel, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-458-14580-X
- Petersburg. Roman, üb. v. N. Strasser, 1919
- aktuelle Ausgabe, üb. v. Gabriele Leupold: Suhrkamp (st 3716), Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-45716-0
- Auf der Wasserscheide. Aus dem Russischen von H. Bidder. Der kommende Tag, Stuttgart 1923
- Im Zeichen der Morgenröte. Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Zbinden, Basel 1974, ISBN 3-85989-350-5
- Verwandeln des Lebens. Erinnerungen an Rudolf Steiner. Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Zbinden, Basel 1975; 3. A. 1990, ISBN 3-85989-418-8
- Ich, ein Symbolist. Eine Selbstbiographie. Aus dem Russischen übertragen u. hrsg. v. Siegrun Bielfeldt. Insel, Frankfurt am Main 1987
- Im Reich der Schatten. Berlin 1921–1923. Insel, Frankfurt am Main 1987
- Geheime Aufzeichnungen. Erinnerungen an das Leben im Umkreis Rudolf Steiners (1911–1915). Verlag am Goetheanum, Dornach 1992; 2. erw. A. 2002, ISBN 3-7235-1161-9
- Kotik Letajew. Roman. Aus dem Russischen von G. Leupold. S. Fischer, Frankfurt am Main 1993
- Symbolismus als Weltverständnis in: Fritz und Sieglinde Mierau (Hgg.): „…nicht anders als über die Seele des anderen“ – Der Briefwechsel. Texte – Andrej Bely und Pawel Florenski, S. 85–109. Edition Tertium, Ostfildern 1994
- Die zweite Symphonie, die Dramatische. Die Argonauten. Aus dem Russischen von Thomas Menzel. Edition Tertium, Ostfildern 1995
- Glossolalie. Poem über den Laut (Dreisprachige Ausgabe: deutsch – englisch – russisch). Pforte, Dornach 2003, ISBN 3-85636-148-0
Literatur
- Evelies Schmidt: Ägypten und ägyptische Mythologie. Bilder der Transition im Werk Andrej Belyjs. Sagner (Slavistische Beiträge 195), München 1986
- Taja Gut (Hg.): Andrej Belyj – Symbolismus und Anthroposophie. Ein Weg. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1997, ISBN 3-7274-5324-9
- Andrea Zink: Andrej Belyjs Rezeption der Philosophie Kants, Nietzsches und der Neukantianer. Sagner (Slavistische Beiträge 368), München 1998, ISBN 3-87690-714-4
- Marina Zwetajewa: Begegnungen mit Maximilian Woloschin, Andrej Belyj und Rudolf Steiner, hg. v. Taja Gut. Pforte, Dornach 2000, ISBN 3-85636-135-9
- Monika Mayr: Andrej Belyj: Kotik Letaev, in: Ut pictura descriptio? Poetik und Praxis künstlerischer Beschreibung bei Flaubert, Proust, Belyi, Simon, S. 293–401. Gunter Narr, Tübingen 2001, ISBN 3-8233-5863-4
- Björn Seidel-Dreffke: Die russische Literatur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Theosophie E. P. Blavatskajas. Exemplarische Untersuchungen (A. Belyj, M. A. Vološin, V. I. Kryžanovskaja, Vs. S. Solov’ev). Haag und Herchen, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-89846-308-7
Weblinks
- Literatur von und über Andrei Bely im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographischer Eintrag in der Online-Dokumentation der anthroposophischen Forschungsstelle Kulturimpuls
- Kurze Rezension von Ich, ein Symbolist aus dem Archiv der Zeit
Personendaten NAME Bely, Andrei ALTERNATIVNAMEN Belyj, Andrej; Белый, Андрей (russisch); Bugajew, Boris Nikolajewitsch (eigentlicher Name); Бугаев, Борис Николаевич (eigentlicher Name, russisch) KURZBESCHREIBUNG russischer Dichter und Theoretiker des Symbolismus GEBURTSDATUM 26. Oktober 1880 GEBURTSORT Moskau STERBEDATUM 8. Januar 1934 STERBEORT Moskau - Die silberne Taube. Roman, üb. v. L. Wiebeck, 1912
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