- Kitchen sink realism
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Kitchen Sink Realism (Spülbecken-Realismus) war eine englische kulturelle Bewegung in den späten 1950ern und frühen 1960ern. Die Richtung existierte sowohl im Theater, als auch in der bildenden Kunst, Filmen und Fernsehen.
Der Ausdruck "kitchen sink" entstand aus einem expressionistischen Gemälde von John Bratby, welches die Abbildung eines Spülbeckens enthielt. Der Kritiker David Sylvester schrieb 1954 einen Artikel über neue Trends der englischen Kunst. Er nannte den Artikel "The Kitchen Sink", in Bezug auf Bratbys Gemälde. Sylvester behauptete, es gebe unter den jungen Künstlern ein gestiegenes Interesse an "häuslichen Szenen", wobei das Hauptaugenmerk auf der Einfachheit des Lebens liege. Bratby malte mehrere Küchenobjekte wie Siebe und Löffel, jedoch nicht ohne diese in halb-abstrakten Formen darzustellen. Außerdem malte er Bäder und schuf drei Gemälde von Toiletten. Weitere "Kitchen sink"-Künstler waren z. B. Derrick Greaves, Edward Middleditch und Jack Smith. Sie bildeten gemeinsam die "Kitchen sink school".
Die Bezeichnung wurde schnell auf eine neue Dramenart angewandt. Kitchen sink war eine realistische Repräsentation sozialen Lebens. Häuser auf dem Land und Blumenwiesen waren out, eiserne Regale und andere häusliche Einrichtungen waren in; so wie in John Osbornes Stück "Look Back in Anger", in dem solche Dinge ein Stück seines Bühnengeschäft waren. Dies war eine Reaktion gegen den Stil, den Noel Coward und Terence Rattigan vertraten.
Kitchen Sink Realism kann man mit dem Aufstieg der "Angry Young Men" in Zusammenhang bringen, einer journalistische Gruppe aus britischen Autoren und Schriftstellern Mitte der 1950er Jahre.
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