- Klein Nemerow
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Mecklenburg-Strelitz Amt: Stargarder Land Höhe: 75 m ü. NN Fläche: 21,01 km² Einwohner: 1284 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 17094 Vorwahl: 039605 Kfz-Kennzeichen: MST Gemeindeschlüssel: 13 0 55 028 Adresse der Amtsverwaltung: Mühlenstraße 30
in 17094 Burg StargardWebpräsenz: Bürgermeister: Wilfried Stegemann Lage der Gemeinde Groß Nemerow im Landkreis Mecklenburg-Strelitz Groß Nemerow ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Stargarder Land mit Sitz in der Stadt Burg Stargard verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Groß Nemerow liegt etwa zehn Kilometer südlich von Neubrandenburg und 14 Kilometer nördlich von Neustrelitz. Die Ortsteile Klein Nemerow und Tollenseheim liegen am Ufer des Tollensesees.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Groß Nemerow, Klein Nemerow, Krickow, Tollenseheim und Zachow.
Geschichte
Der Ortsname Groß Nemerow stammt, wie die Endung -ow schon erwarten lässt, aus slawischer Zeit. Ein Dorf Nemerow (urkundlich 1170: Nimyrow, 1244: Nimirow, 1298: Nemerow - nach Kühnel [1] = Ort des Nemir (Unfried)) gehörte angeblich zu den Ortschaften, welche 1170 dem Stift Havelberg zur Gründung des Klosters Broda geschenkt worden sein sollen. Die das besagende Urkunde (MUB 95, 563) hat sich jedoch als Fälschung/Modifikation aus späterer Zeit erwiesen.
Im 13. Jahrhundert waren Groß und Klein Nemerow in adeligem Besitz. 1298 kaufte sie der Komtur des Johanniterordens, der in Klein Nemerow am Tollensesee eine Komturei errichtete. Beide Dörfer blieben fortan Ordensbesitz, gelangten erst 1648 endgültig zu Mecklenburg und wurden mit allen anderen Besitzungen der Komturei Nemerow 1701 Gründungsbestandteil des (Teil-) Herzogtums Mecklenburg-Strelitz.
Groß Nemerow war ein Angerdorf mit knapp 20 Bauerngehörten, die später vererbpachtet wurden. In den 1920er Jahren wirtschafteten hier 14 Erbpächter und 15 Büdner.
Eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Dorfkirche als gotischer Feldsteinquaderbau mit deutlich jüngerem Fachwerkturm kündet bis heute von langer kirchlicher Geschichte des mittelalterlichen Pfarrortes. Bis 1671 hatte Groß Nemerow eine selbständige Pfarre. Später war der Ort nach Prillwitz eingepfarrt. Seit 1748 ist er Filial von Ballwitz.
Zu DDR-Zeiten wurde Groß Nemerow zum sozialistischen Musterdorf ausgebaut und besitzt noch heute eine gute Infrastruktur (große Gewerbegebiete, Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten). Die staatliche Grundschule wurde mit Ende des Schuljahres 2005/2006 geschlossen.
Sehenswürdigkeiten
- Naturschutzgebiet Nonnenbachtal
Groß Nemerow
- Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit Taufschale
- Heimatstube im ehemaligen Spritzenhaus (um 1800 erbaut)
- alte Dorfschule
Klein Nemerow
- Klosterscheune der ehemaligen Johanniter-Komturei (Ruine)
- Tollensesee mit Anlegestelle
Wirtschaft
Der Großteil der Bewohner ist in der Stadt Neubrandenburg beschäftigt. Ein weiterer großer Erwerbszweig stellt die Landwirtschaft dar. Einige dieser Betriebe sind nach der Wende aus der vorhandenen LPG hervorgegangen. Als zweitgrößter Wirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr anzunehmen. Insbesondere in der Nähe des Tollensesees in den Ortsteilen Klein Nemerow und Tollenseheim befinden sich mehrere Restaurants, Hotels und ein Golfplatz.
In Zachow findet jährlich ein internationales Pass-Championat mit Islandpferden statt. Dort befindet sich ebenfalls eine Zucht für Islandpferde.
Größter Gewerbebetrieb ist die Firma Weber (Maschinenbau). Weiterhin befinden sich in der Gemeinde medizinische Einrichtungen und Einzelhandelsgeschäfte. Eine Milchkuhhaltung und eine Spedition befinden sich innerhalb des Gewerbegebietes in Groß Nemerow.
Verkehrsanbindung
Die Bundesstraße 96 führt durch die Gemeinde.
Der öffentliche Personennahverkehr wird mit den Buslinien von Neustrelitz nach Neubrandenburg sowie von Burg Stargard bis Cammin sichergestellt.
Auf dem Tollensesee ist im Sommer Linienschiffahrt mit Haltepunkten unter anderem in Neubrandenburg und Prillwitz.
Persönlichkeiten
- Martin Pohl (1930-2007), Dichter und Schauspieler, wurde 2007 auf dem Friedhof in Groß Nemerow beigesetzt
Literatur
Quellen
- ↑ KÜHNEL, Paul: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. - In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Schwerin Bd. 46 (1881), S. 3-168.
Weblinks
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